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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1501
Casino Hille hat geschrieben: 3. September 2023 17:13
Patrice hat geschrieben: 3. September 2023 16:50 Vielmehr gibt er sich als Hillary Bray aus, um herauszufinden, ob der „Direktor des Instituts“ wirklich Blofeld ist. Bond weiß also bis zur Festnahme nicht, dass es wirklich Blofeld ist und das er einen Plan hat. Davon abgesehen ermittelt Bond ja im Film eigentlich nicht 45 Minuten, sondern nur 15 Minuten (von der Ankunft auf Piz Gloria, bis zur Enttarnung).
Das seh ich anders. Bond versucht natürlich auch herauszufinden, was da oben in dem Institut vor sich geht, deswegen beginnt er ja überhaupt erst gleich mehrere Affären und stochert herum…
Das ist aber von Beginn an nebensächlich. Man könnte auch sagen, dass er erst nach und nach merkt, dass da überhaupt was vor sich geht und ehe er wirklich anfangen kann auszukundschaften, wird er k.o. geschlagen.
Sein Ziel im Film ist definitiv herauszufinden, ob Blofeld DER Blofeld ist, der hinter SPECTRE steht. Das funktioniert eher mittelmäßig. Aber währenddessen (besonders als er die erste Nacht bei Ruby ist) merkt er, dass da noch was anderes im Gange ist.
Die Hauptintention von Bond scheinen wir in diesem Punkt etwas unterschiedlich zu sehen.

Casino Hille hat geschrieben: 3. September 2023 17:13 Beim roten Faden stimme ich zu und an sich sehe ich das auch so, aber nun ist OHMSS auch ausgerechnet der Bondfilm, der mehrfach wie unter Zwang stehend auf andere Bondfilme anspielt.
Bond fährt Aston, man sieht die Damen aus DN bis YOLT in der PTS und paar Gadgets aus vorherigen Filmen. Ansonsten gibts doch keine Anspielungen (auch wenn ich den Aston nicht primär als solche sehe), oder? Aus heutiger Sicht sind diese Anspielungen mehr als unnötig, aber man wollte ja vermitteln, dass der Lazenby-Bond der Connery-Bond ist, um eventuellen auftretenden rückläufigen Besucherzahlen entgegenzuwirken. Und nur in der deutschen Synchro erwähnt M gegenüber Draco am Ende während der Hochzeit etwas von der Goldfinger-Affäre.
Aber eigentlich kann man sagen, das YOLT und OHMSS einfach in der falschen Reihenfolge gedreht wurden - was laut Berichten ja nur an schlechten Schneeverhältnissen im Jahre 1967 gelegen hat.
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."

Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1502
Das habe ich schon häufiger gelesen, aber ist das wirklich eine Erfindung der deutschen Synchro? Was genau sagt M da eigentlich im Original? Wenn ich das richtig verstehe: "November '64. The bullion coup." Dass er nur im Deustchen direkt von 'Goldfinger' spricht, ist klar, aber dass M von Goldbarren und dem Jahr 1964 spricht und das auch noch in einem James Bond-Film, habe ich jetzt auch immer klar als Verweis auf GF gesehen. Wer diesen Dialog geschrieben hat, hatte definitiv den Film GF im Kopf.

Drei Worte: James Bond, 1964, Goldbarren. Was kommt mir da als erstes in den Sinn? Mir kann doch keiner erzählen, dass das alles nur Zufall ist und rein zufällig deutliche (!) Assoziationen zum Film GF weckt.

Inwieweit Draco da nun Leute an den MI6 verloren hat, leuchtet mir aber auch nicht ein.

https://www.facebook.com/JamesBond007/v ... 87872447/ Ab 0:40
Zuletzt geändert von Henrik am 26. August 2024 10:22, insgesamt 8-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1503
Henrik hat geschrieben: 3. September 2023 21:32 "November '64. The bullion coup." Dass er nur im Deustchen direkt von 'Goldfinger' spricht, ist klar, aber dass M von Goldbarren und dem Jahr 1964 spricht, habe ich jetzt auch immer klar als Verweis auf GF gesehen.
Genau, Draco spielt auch im O-Ton an Goldfinger an (ohne ihn konkret zu nennen), die deutsche Synchro hat sich das nicht ausgedacht.
Patrice hat geschrieben: 3. September 2023 20:41 Sein Ziel im Film ist definitiv herauszufinden, ob Blofeld DER Blofeld ist, der hinter SPECTRE steht. Das funktioniert eher mittelmäßig.
Ich habe mir jetzt einige Szenen gleich nochmal angesehen und teile deine Ansicht überhaupt nicht. Bond erfährt doch von Draco, dass Blofeld mit einem Anwalt (Gumboldt) korrespondiert und erfährt durch den Einbruch in dessen Kanzlei, dass Blofeld sich als Bleuchamp-Anwärter ausgibt und in der Schweiz wohnhaft ist. Durch seine Ermittlungen (und Dracos Infos) weiß Bond also längst, dass es sich beim Leiter der Klinik in Piz Gloria um Blofeld handelt. Im Gespräch mit M wird ein möglicher Restzweifel folglich nicht näher thematisiert. Er will Blofeld durch seine Hilly-Tarnung nur dazu kriegen, die Schweiz zu verlassen, um ihn festzunehmen. Der ganze Plot im ersten Drittel ergibt wenig Sinn, wenn nicht bereits klar ist, dass Draco verlässliche, vertrauenswürdige und korrekte Informationen liefern wird.

Das Problem: Selbst wenn man es aber so sieht, wie du es schilderst, macht es meine Kritik am Film ja nur noch schlimmer, weil die Handlung auf die Art noch dünner ausfallen würde und so das Defizit aus Handlungsentwicklung / Laufzeit sogar vergrößert. Wenn Bond gar nicht richtig ermittelt, sondern einfach auf dem Schilthorn rumdödelt, bis Blofeld ihn endlich erwischt (obwohl das irgendwie auch jetzt schon so ist), dann passiert im Film sogar im Kern noch weniger, bis wir nur noch endlose Actionszenen bekommen. Aber es deutet im Film nichts daraufhin, Bond wüsste nicht ganz genau, dass es sich um Blofeld handelt.
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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1504
ich habe das schon lange gesagt und dafür immer viel Gegenwind bekommen.

OHMSS ist aus 3 Gründen ein "Klassiker" in gewissen Fan Kreisen:

1. Er ist anders und es passiert etwas was sonst nie passiert (Bond heiratet)
2. Er hat diese wohlige Winter/Weihnacht Atmosphäre
3. Lazenby is besonders schlecht und hat nur Einen gemacht

Was meine ich damit?
Es wird immer Leute (insbesondere Teile der Harcore Fans geben), die aus der besonderen Andersartigkeit eines Films einen Klassiker Status machen wollen, vor allem um sich vom "Normale Fan" unterscheiden zu wollen.

Das ist auch ziemlich genau der Grund warum LTK auch einen ähnlichen Status genießt (auch wenn der Film eher obektive Stärken hat als OHMMS), und es wird auch so sein bei NTTD in 20 Jahren - wie ich vorausgesagt habe
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1505
danielcc hat geschrieben: 5. September 2023 12:25
OHMSS ist aus 3 Gründen ein "Klassiker" in gewissen Fan Kreisen:

1. Er ist anders und es passiert etwas was sonst nie passiert (Bond heiratet)
2. Er hat diese wohlige Winter/Weihnacht Atmosphäre
3. Lazenby is besonders schlecht und hat nur Einen gemacht
Kann es nicht einfach auch sein, dass den Leuten der Film eben besonders gut gefällt? Ich weiss, ist weit hergeholt, aber es gibt ja bekanntlich nix, was es nicht gibt. :wink:
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1506
An solch einfache Antworten glaube ich nicht :-) Aber Spaß beiseite, Punkte 1 und 2 sind ja Erklärungen warum der Film wirklich Leuten gefallen kann.

Ich glaube aber eh nicht, dass irgendwer in seiner Meinung völlig frei und gänzlich subjektiv nur bei sich ist. Insbesondere nicht, wenn es sich um einen Film handelt, der Geschichte hat.
Da bilden sich über Jahre und Jahrzehnte eher Meinungen und Sichtweisen, die auch berücksichtigen was andere über einen Film denken.
I
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1507
AnatolGogol hat geschrieben: 5. September 2023 13:14 Kann es nicht einfach auch sein, dass den Leuten der Film eben besonders gut gefällt? Ich weiss, ist weit hergeholt, aber es gibt ja bekanntlich nix, was es nicht gibt. :wink:
Ich hab jetzt Daniels Beiträge nicht gelesen, aber die Argumente, die du zitierst, sind vollkommen abenteuerlich. Der einzige Punkt, den ich vielleicht ein wenig gelten lassen würde, ist, dass sicherlich junge Fans, die mit Craig "sozialisiert" wurden und vor allem über seine Bondfilme zur Reihe gekommen sind, vermutlich in OHMSS einen Film finden werden, der den Craig-Filmen in ihrer Essenz etwas näher ist als viele andere Bonds aus den "frühen Jahren", und der ihnen dadurch vielleicht etwas zugänglicher erscheinen wird. Das kann sicher richtig sein. Über das individuelle Gefallen beim Einzelnen sagt das aber immer noch nix aus. "Er ist anders und es passiert etwas, was sonst nie passiert" nur darauf zurückzuführen, dass Bond heirartet, stimmt zudem ja auch überhaupt nicht. Warum lieben dann nicht die meisten Fans auch MR? Bond ist immerhin nur in diesem Film ins All geflogen! :)

Besonders großartig finde ich allerdings die Idee, OHMSS werde von Fans besonders gut wahrgenommen, weil Lazenby besonders schlecht darin sei. :mrgreen: Das klingt in jedem Fall absolut nachvollziehbar.
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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1508
Casino Hille hat geschrieben: 5. September 2023 13:40 Ich hab jetzt Daniels Beiträge nicht gelesen,,,
Daniel erklärt ja noch genauer, was er damit meint, lies mal ruhig seinen kompletten Beitrag, nicht nur aus dem Zusammenhang gerissene Zitate.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1509
Hille, von jungen Craig Fans rede ich hier überhaupt nicht.- Die meisten davon werden noch nie was von OHMSS gehört habem
Mir geht es um langjährige Fans, die mit der Serie über Jahrzehnte groß geworden sind, die dann irgendwann mehr und mehr aus OHMSS etwas gemacht haben, was sich von der ursprünglichen Ressonanz auf den Film deutlich unterscheidet.

ich weiß, du und Anatol seit immer davon überzeugt, dass jeder immer in seiner Meinung vollständig unbeeinflusst bei sich selbst ist. Ich glaube das nicht. Es ist mindestens eine Kombination aus echtem persönlichem Empfinden und der persönlichen Reaktion auf bzw. Umgang mit Erwartungshaltung und öffentlicher Rezeption.

Ich sehe das auch bei mir. Es gibt immer wieder Phasen wo ich Bondfilme besonders mag, die eigentlich niemand mag, auch gerade weil ich sie "wiederentdecke" oder ich in ihnen etwas sehe(n will), was andere nicht sehen. Diese Qualitäten sind zum Teil wirklich da, zum Teil ist es aber auch eine "Entscheidung" sich abgrenzen zu wollen.
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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1510
Warum ICH OHMSS zu den besten Bondfilmen zähle ?:

Telly Savalas spielt mit Abstand den besten Blofeld

Tracy ist die erste „Bondine“ mit Köpfchen. Ich meine gelesen zu haben, dass man dem unerfahrenen Lazenby bewusst eine gestandene Schauspielerin an die Seite setzen wollte

Dank der fantastischen Kameraarbeit von Willi Bogner jr. gibt es Skiszenen, die man bis dahin so nie gesehen hat.

Der Score zählt zu den besten der Serie und wurde sogar im Ballerbond (NTTD) aufgegriffen

Die Dramaturgie ist linear ansteigend (Der Fachausdruck dafür ist mir entfallen): Der Film beginnt relativ „flach“, jedoch mit einem visuell perfekt choreografierten Dreikampf am portugiesischen Strand. Er steigert sich dann peu à peu bis zum erfrischenden Hubschrauber-Angriff auf Piz Gloria. Das vergleichbare Finale von DAF ist dazu vergleichsweise einschläfernd

Die Story finde ich – im Kontext einer Fiktion – weitgehend realistisch. Aggressive Viren werden durch „Todesengel“ weltweit verstreut. Was daraus entstehen kann hat die Welt ab 2020 erfahren ...

Der Film wirkt insgesamt nach Bond’s Beinahe-Ausflug ins All wieder geerdet

Es ist der erste Bondfilm, der sparsam mit Gadgets umgeht. Die herausgerissenen Hosentaschen finde ich genial und schlüssig

Der Film ist nah am Roman (Okay, das muss nicht unbedingt ein Vorteil sein)

Es ist der erste Bondfilm der nicht mit einer Bettszene endet. Gute, wenn auch tragische Variante. Vielleicht hätte man Tracy’s Tod an den Anfang des Folgefilms setzen sollen ?

Neben TLD ein Film mit einer gehörigen Portion Romantik.

Okay, bittere Pille ist sicher George Lazenby, wobei es nach Connery vermutlich jeder Schauspieler schwer gehabt hätte. Andererseits ist Lazenby groß und athletisch und überzeugt mich insbesondere bei den Kampfszenen.

Dazu JamesBond.de :
George Lazenby ist um einiges besser als sein Ruf. Sein einziger Bondfilm gehört zu den allerbesten der Serie! 5 von 5 Punkten

https://www.jamesbond.de/die-filme/film ... majestaet/

Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

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ollistone hat geschrieben: 5. September 2023 13:55 Daniel erklärt ja noch genauer, was er damit meint, lies mal ruhig seinen kompletten Beitrag, nicht nur aus dem Zusammenhang gerissene Zitate.
Habe ich gerade gemacht. Anatol hat rein gar nichts aus dem Zusammenhang gerissen, wie kommst du darauf?

Auf den Rest kann ich gerne eingehen, aber ich weiß nicht, ob das so aufschlussreich ist, weil ich es einfach wirklich komplett anders sehe. OHMSS wird von niemandem auf dieser Welt gemocht, weil er als langjähriger Fan gerne besonders sein und sich von der breiten Masse abheben möchte. Der Film liegt beim heiligen IMDb-Ranking im Mittelfeld. Wenn ich danach gehe, müsste ja mittlerweile nach 21 Jahren viel eher DAD (der miesest bewertete Bond auf IMDb) einer der beliebteren Filme unter diesen Hardcore-Fans sein, die sich abgrenzen wollen. Komischerweise liest man von diesen Fans aber nie etwas. Wo sind die alle? :) Es gibt sie nicht. Weil es dieses Phänomen nicht gibt.

Sicher gibt es Filme oder Serien oder Bücher oder … …, die erst Jahre nach ihrer eigentlichen Veröffentlichung die Anerkennung finden, die sie anfangs nicht hatten. Aber das Wiederentdecken von Filmen oder Serien oder Büchern oder … … auf ein solches (kaum belegbares) Phänomen zu vereinfachen, ist mir persönlich viel zu kurz gedacht, dafür gibt es viel zu viele meinungsbildende Faktoren, die das nicht berücksichtigt. Und nein: NTTD wird anders als OHMSS und LTK nicht in zwanzig Jahren wiederentdeckt werden, einfach schon, weil er ja bei Veröffentlichung bereits insgesamt gut angekommen ist (recht weit oben im Bondschen IMDb-Ranking). Bei SP, der schlechter wegkam, ist das wahrscheinlicher als bei NTTD. Eigentlich habe ich gar keine Lust, OHMSS zu "verteidigen", weil ich von den ersten 16 Bonds wie gesagt alle anderen noch lieber mag, aber ich finde diese Denkweise wirklich etwas absonderlich. Sie sei aber jedem unbenommen, der sie gerne haben möchte.

Ich kontere die obere These aber gerne einfach mal mit einer Gegenthese und stelle in den Raum: 1969 waren die Leute einfach noch zu wenig bereit, sich auf einen Bondfilm ohne Connery einzulassen und sind daher voreingenommen ins Kino gegangen. Heute kann man den Film besser und weniger voreingenommen beurteilen und seine Qualitäten so erkennen. Deshalb ist er in der Wahrnehmung der Menschen gestiegen. :wink: Immerhin ist Qualität, wie ein Mitforist gerne betont, "Das Maß in dem ein Produkt oder eine Dienstleistung die an es/sie geforderte Erwartungen erfüllt". Und da sich die geforderten Erwartungen verändert haben, ist OHMSS vielleicht einfach im qualitativen Wert für viele Zuschauer gestiegen.
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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

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Edit by Casino Hille: Danielcc wollte wohl auf meinen Beitrag antworten, hat ihn aber stattdessen editiert (und meinen Ursprungsbeitrag so versehentlich gelöscht). Dank Patrice konnte ich den Ursprungsbeitrag wieder herstellen. Es folgt Daniels Antwort darauf:
er Film liegt beim heiligen IMDb-Ranking im Mittelfeld. Wenn ich danach gehe, müsste ja mittlerweile nach 21 Jahren viel eher DAD (der miesest bewertete Bond auf IMDb) einer der beliebteren Filme unter diesen Hardcore-Fans sein, die sich abgrenzen wollen. Komischerweise liest man von diesen Fans aber nie etwas. Wo sind die alle? :) Es gibt sie nicht. Weil es dieses Phänomen nicht gibt.
qed!
Gerade weil er "objektiv" (also annäherungsweise bestimmt durch die hohe Anzahl an imdb usern) im Mittelfeld liegt, ist es doch merkwürdig, dass manchen hardocre Fans in vehement als Klassiker/Meisterwerk,... herausstellen.
Was hat mein Argument mit DAD zu tun? Der Film ist ja gar nicht anders als die meisten der Reihe. Ich spreche ja von der kombination "sich abgrenzen wollen bei etwas das andersartig ist"

und nein: NTTD wird anders als OHMSS und LTK nicht in zwanzig Jahren wiederentdeckt werden, einfach schon, weil er ja bei Veröffentlichung bereits insgesamt gut angekommen ist (recht weit oben im Bondschen IMDb-Ranking).


Stimmt, er ist recht gut bewertet aber es gibt bisher viele Fans die ihn eher wegen der Andersartigkeit ablehnen. mich würde es nicht wundern, wenn in 20 Jahren viele ihn deshalb umso mehr schätzen.
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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

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danielcc hat geschrieben: 5. September 2023 12:25 ich habe das schon lange gesagt und dafür immer viel Gegenwind bekommen.

OHMSS ist aus 3 Gründen ein "Klassiker" in gewissen Fan Kreisen:

1. Er ist anders und es passiert etwas was sonst nie passiert (Bond heiratet)
2. Er hat diese wohlige Winter/Weihnacht Atmosphäre
3. Lazenby is besonders schlecht und hat nur Einen gemacht

Was meine ich damit?
Es wird immer Leute (insbesondere Teile der Harcore Fans geben), die aus der besonderen Andersartigkeit eines Films einen Klassiker Status machen wollen, vor allem um sich vom "Normale Fan" unterscheiden zu wollen.
Ich gehöre zu "diesen Leuten". Und ganz sicher nicht, weil ich mich "unterscheiden" will, sondern weil ich gerade die Selbstironie in OHMSS so liebe. Schon der Spruch am Ende des Vorspanns: "Das wär dem Anderen nie passiert!" ist mein absoluter Klassiker. Beweist übrigens, daß Lazenby eben genau NICHT Connery irgendwie "doubeln" sollte.
Bond-Filme haben sich doch nie wirklich selbst ernst genommen. Es waren doch alle miteinander brilliant gefilmte Persiflagen. Und da ist der "Geheimdienst" voll in der Linie.
Was mich außerdem an dem Film erfreut, ist die streckenweise Ruhe, die er ausstrahlt und dann die wunderbare Karikatur eines englischen Wissenschaftlers durch Bond in der Rolle des Hilly. Das hat eine ganz eigene Klasse!

Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

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Was ich an OHMSS mag: Großartige Action-Szenen, ein ergreifendes Ende, einen tollen Score und das von daniel anggesprochene Winter-/Weihnachts-Athmosphäre.

Will ich mich durch meine Pro-OHMSS-Meinung bewusst von "normalen Fans" unterscheiden? Also nach meiner Auffassung gehört der Film in den Fankreisen wie hier (also nicht beim Durchschnitts-Filmschauer) ohnehin zu den beliebtesten. Ich finde auch nicht, dass OHMSS nur in "gewissen Fankreisen" sehr geschätzt wird, sondern dies vielmehr in Kreisen wie bei uns einer der beliebtestren Filme ist.

Um mal ein Beispiel zu nennen: Ich habe kürzlich ein Ranking auf Youtube gesehen, dort ist OHMSS sehr weit unten (also in den 20ern) gelandet. Der Verfasser hat sich zigfach entschuldigt und gesagt, er könne nicht nachvollziehen, warum der Film bei Bondfans so beliebt ist. So einen Kommentar hätte es wohl bei den wenigsten anderen Filmen gegeben.

Wenn sich jemand bewusst vom Bondfan-Mainstream unterscheiden will, wird er wohl eher gegen OHMSS sein. Oder liege ich mit dieser Wahrnehmung völlig falsch?

Soll heissen: Der durchschnittliche Bondfan mag OHMSS sehr gerne. Nach meiner Wahrnehmung.

Ich mag OHMSS sehr gerne und bin auch voll davon überzeugt, auf einer Linie mit dem Bondfan-Mainstream zu liegen. Anders als z.B. beim Thema Scores (insbesondere Barry und FYEO), wo ich mir bewusst bin, dass ich in dieser Hinsicht wohl eher ein Außenseiter bin.