iHaveCNit: Die Kairo Verschwörung (2023) – Tarik Saleh - Warner
Deutscher Kinostart: 06.04.2023
gesehen am 06.04.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 20:30 Uhr
Als letzten Teil meiner Oscar-Nachlese im Bereich der Einreichungen für „Best International Feature“ habe ich mir nun den schwedischen Beitrag „Die Kairo Verschwörung“ des Regisseurs und Autors Tarik Saleh, dessen „Die Nile Hilton Affäre“ mir vor ein paar Jahren bereits zugesagt hat und ich vor allem bei der Besetzung von Fares Fares interessiert war, ohne erst einmal zu wissen, was mich in dem Film erwartet. Und das ist ein interessanter Politthriller mit interessanten Einblicken.
Der Fischersohn Adam erhält ein Stipendium an der renommierten Azhar-Universität Kairos. Noch ahnt er nicht, dass bereits kurz nach seiner Ankunft der dort amtierende Groß-Imam verstirbt und ein Machtkampf um seine Nachfolge entbrennen wird. Mittendrin ist auch die ägyptische Regierung und die Staatssicherheit involviert, die die Wahl zu ihren Gunsten manipulieren möchte. Der Regierungsbeamte Ibrahim hat bereits einen Informanten in die Universität eingeschleust. Für weitere Unterstützung wird jedoch noch ein weiterer Informant gesucht, den man schnell in Adam gefunden hat, der dann auch auf sich gestellt ist, wenn es zur Ermordung des anderen Informanten kommt.
„Die Kairo-Verschwörung“ liefert einen sehr interessanten Politthriller, der vor allem interessante und faszinierende Einblicke für Nicht-Muslime liefert, wenn es um die internen, politischen und religiösen Ränkespiele bei der Bestimmung eines Oberhaupts geht. Sehr atmosphärisch ausgestattet und inszeniert werden wir hier genau wie der von Tawfeek Barhom gespielte Adam mitten ins Geschehen geworfen, bei dem er genau wie der von Fares Fares gespielte Ibrahim nur kleine Schachfiguren in einem viel größeren, viel wichtigeren und brisanteren Spiel der Macht, bei dem auch der Glaube eine essentielle Rolle einnimmt. Vielleicht ist aber diese Undurchsichtigkeit des Films, seine etwas nüchterne Inszenierung oder auch meine persönliche Wahrnehmung als Nicht-Muslim und auch im religiösen Sinne etwas agnostisch und atheistisch veranlagte Person Grund dafür, dass er mich nicht immer bei der Stange halten und in seinen Bann ziehen konnte.
„Die Kairo Verschwörung“ – My First Look – 7/10 Punkte.
Re: Zuletzt gesehener Film
32iHaveCNit: Der Super Mario Bros. Film (2023) – Aaron Horvath und Michael Jelenic – Universal
Deutscher Kinostart: 05.04.2023
gesehen am 09.04.2023 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 1 – Reihe 8, Platz 25 – 14:00 Uhr
Irgendwo kann ich mich noch ein wenig daran erinnern, als ich in jungen Jahren einmal einen Nintendo GameBoy und auch „Super Mario Land“ in den Händen hielt. Das war schon ein interessantes Gefühl, eine der ersten richtigen Videospielerfahrungen meines Lebens zu machen. Auch wenn aus mir kein Gamer im Sinne eines Gamers wurde, so habe ich einiges natürlich auch sehr oberflächlich und rudimentär etwas von der Entwicklung der Videospielreihe mitbekommen. Natürlich habe ich schon von der ersten Realverfilmung gehört, diese aber nicht gesehen, somit konnte ich einigermaßen unvorbelastet den neuen Animationsfilm, der sich sehr gut locker einschieben lässt, genießen.
Die beiden Brüder Mario und Luigi sind Klempner und haben sich gemeinsam selbstständig gemacht. Auf der Suche nach neuen Arbeitsaufträgen sind sie auch daran interessiert, einen Wasserrohrbruch in ihrer Wohngegend zu beseitigen. Dabei erkunden beide die Kanalisation Brooklyns, bis sie in einem unbekannten Bereich von einem großen grünen Rohr in eine unbekannte Welt gezogen und dabei getrennt werden. So heißt es für Mario, der im Pilzkönigreich landet, unbedingt Hilfe zu suchen um Luigi zu finden und zu retten.
„Der Super Mario Bros. Film“ richtet sich vor allem an sowohl Kinder als auch an die Personen, die einen Bezug zum Spiel haben. Dabei bekommen wir ein rasantes und unterhaltsames Action-Abenteuer geboten, das mit Referenzen und Easter Eggs an die Spiele der Super Mario Reihe gespickt ist. Hier ist alles enthalten, von Charakteren über die Welt bis hin zu unterschiedlichen Spielen der Reihe, deren Action und Spielinhalte clever in die gesamte Handlung des Films integriert werden. Dabei bleibt jedoch aufgrund der rasanten Entwicklung des Films kaum Zeit Luft zu holen und die Handlung sowie Charaktere zu vertiefen. Dafür wird sich sicherlich die Gelegenheit in einem somit eingeläuteten filmischen Universum bieten.
„Der Super Mario Bros. Film“ – My First Look – 7/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 05.04.2023
gesehen am 09.04.2023 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 1 – Reihe 8, Platz 25 – 14:00 Uhr
Irgendwo kann ich mich noch ein wenig daran erinnern, als ich in jungen Jahren einmal einen Nintendo GameBoy und auch „Super Mario Land“ in den Händen hielt. Das war schon ein interessantes Gefühl, eine der ersten richtigen Videospielerfahrungen meines Lebens zu machen. Auch wenn aus mir kein Gamer im Sinne eines Gamers wurde, so habe ich einiges natürlich auch sehr oberflächlich und rudimentär etwas von der Entwicklung der Videospielreihe mitbekommen. Natürlich habe ich schon von der ersten Realverfilmung gehört, diese aber nicht gesehen, somit konnte ich einigermaßen unvorbelastet den neuen Animationsfilm, der sich sehr gut locker einschieben lässt, genießen.
Die beiden Brüder Mario und Luigi sind Klempner und haben sich gemeinsam selbstständig gemacht. Auf der Suche nach neuen Arbeitsaufträgen sind sie auch daran interessiert, einen Wasserrohrbruch in ihrer Wohngegend zu beseitigen. Dabei erkunden beide die Kanalisation Brooklyns, bis sie in einem unbekannten Bereich von einem großen grünen Rohr in eine unbekannte Welt gezogen und dabei getrennt werden. So heißt es für Mario, der im Pilzkönigreich landet, unbedingt Hilfe zu suchen um Luigi zu finden und zu retten.
„Der Super Mario Bros. Film“ richtet sich vor allem an sowohl Kinder als auch an die Personen, die einen Bezug zum Spiel haben. Dabei bekommen wir ein rasantes und unterhaltsames Action-Abenteuer geboten, das mit Referenzen und Easter Eggs an die Spiele der Super Mario Reihe gespickt ist. Hier ist alles enthalten, von Charakteren über die Welt bis hin zu unterschiedlichen Spielen der Reihe, deren Action und Spielinhalte clever in die gesamte Handlung des Films integriert werden. Dabei bleibt jedoch aufgrund der rasanten Entwicklung des Films kaum Zeit Luft zu holen und die Handlung sowie Charaktere zu vertiefen. Dafür wird sich sicherlich die Gelegenheit in einem somit eingeläuteten filmischen Universum bieten.
„Der Super Mario Bros. Film“ – My First Look – 7/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
33iHaveCNit: Sisi & Ich (2023) – Frauke Finsterwalder – DCM
Deutscher Kinostart: 30.03.2023
gesehen am 09.04.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Petit – Reihe 1, Platz 5 – 20:15 Uhr
Den letzten Film aus dem März 2023, den ich mir noch ansehen wollte, ist der für 4 deutsche Filmpreise nominierte „Sisi & Ich“ von Frauke Finsterwalder mit Sandra Hüller und Susanne Wolff in den Hauptrollen. Doch braucht es überhaupt einen weiteren Film über den Mythos der österreichischen Kaiserin ?
Die Gräfin Irma von Sztaray wird, auch getrieben durch ihre Mutter, als neue Hofdame der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn ausgewählt. Die mittlerweile vom Hofe gelöste Kaiserin verbringt ihre Zeit sowohl mit Reisen als auch auf ihrem Sommeranwesen in Korfu. Irma reist nach Korfu und stellt dort früh fest, dass die Kaiserin dort die Freiheit nach ihren ganz eigenen Regeln genießt. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine interessante Freundschaft, doch kann diese Freundschaft oder sogar noch mehr darüber hinaus bestehen ?
Die österreichische Kaiserin Sisi gegen den Strich gebürstet – hatten wir das nicht schon einmal ? Im letzten Juli gab es bereits Marie Kreutzers „Corsage“ mit Vicky Krieps in der Hauptrolle zu sehen. Warum daher an dieser Stelle nun Frauke Finsterwalders „Sisi & Ich“ ? Fokus und Perspektive ! Der Fokus und die Perspektive des Films liegt hier weniger nur auf Sisi, sondern noch viel eher auf einer der Hofdamen und ihre Beziehung zu Sisi. Man braucht nicht zu erwähnen, dass der Film durch seine Kostüme, Sets und die Kamera sehr gut aussieht und damit eine interessante Atmosphäre schafft, aber noch viel wichtiger sind die Charaktere, die den Film mit Leben füllen. Neben einem tollen Georg Friedrich in einer wichtigen Nebenrolle ist es vor allem das großartige Darstellerinnenduo rund um Sandra Hüller und Susanne Wolff, deren interessante Chemie sehr faszinierend ist, die den Film bereits sehenswert machen und ein sehr vielschichtiges, ambivalentes Bild beider Charaktere zeichnen, unterhaltsam sind und über die Zeichnung in Details sogar gesellschaftlich relevante Themen kritisch darstellen und reflektieren. Damit ergeben sowohl der art- und themenverwandte „Corsage“ als auch nun „Sisi & Ich“ einen modernen, seiner Zeit weit voraus liegenden, kritischen Blick auf den Mythos um die Kaiserin Sisi aus interessanten und differenzierten Perspektiven heraus.
„Sisi & Ich“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 30.03.2023
gesehen am 09.04.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Petit – Reihe 1, Platz 5 – 20:15 Uhr
Den letzten Film aus dem März 2023, den ich mir noch ansehen wollte, ist der für 4 deutsche Filmpreise nominierte „Sisi & Ich“ von Frauke Finsterwalder mit Sandra Hüller und Susanne Wolff in den Hauptrollen. Doch braucht es überhaupt einen weiteren Film über den Mythos der österreichischen Kaiserin ?
Die Gräfin Irma von Sztaray wird, auch getrieben durch ihre Mutter, als neue Hofdame der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn ausgewählt. Die mittlerweile vom Hofe gelöste Kaiserin verbringt ihre Zeit sowohl mit Reisen als auch auf ihrem Sommeranwesen in Korfu. Irma reist nach Korfu und stellt dort früh fest, dass die Kaiserin dort die Freiheit nach ihren ganz eigenen Regeln genießt. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine interessante Freundschaft, doch kann diese Freundschaft oder sogar noch mehr darüber hinaus bestehen ?
Die österreichische Kaiserin Sisi gegen den Strich gebürstet – hatten wir das nicht schon einmal ? Im letzten Juli gab es bereits Marie Kreutzers „Corsage“ mit Vicky Krieps in der Hauptrolle zu sehen. Warum daher an dieser Stelle nun Frauke Finsterwalders „Sisi & Ich“ ? Fokus und Perspektive ! Der Fokus und die Perspektive des Films liegt hier weniger nur auf Sisi, sondern noch viel eher auf einer der Hofdamen und ihre Beziehung zu Sisi. Man braucht nicht zu erwähnen, dass der Film durch seine Kostüme, Sets und die Kamera sehr gut aussieht und damit eine interessante Atmosphäre schafft, aber noch viel wichtiger sind die Charaktere, die den Film mit Leben füllen. Neben einem tollen Georg Friedrich in einer wichtigen Nebenrolle ist es vor allem das großartige Darstellerinnenduo rund um Sandra Hüller und Susanne Wolff, deren interessante Chemie sehr faszinierend ist, die den Film bereits sehenswert machen und ein sehr vielschichtiges, ambivalentes Bild beider Charaktere zeichnen, unterhaltsam sind und über die Zeichnung in Details sogar gesellschaftlich relevante Themen kritisch darstellen und reflektieren. Damit ergeben sowohl der art- und themenverwandte „Corsage“ als auch nun „Sisi & Ich“ einen modernen, seiner Zeit weit voraus liegenden, kritischen Blick auf den Mythos um die Kaiserin Sisi aus interessanten und differenzierten Perspektiven heraus.
„Sisi & Ich“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
34iHaveCNit: The Pope´s Exorcist (2023) – Julius Avery – Sony Pictures
Deutscher Kinostart: 06.04.2022
gesehen am 10.04.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 4 – Reihe 9, Platz 15 – 20:15 Uhr
Das Gute daran, dass ich im Horrorsektor eher der selektivere Kinogänger bin ist der, dass ich noch nicht viele Genrevertreter des Unterbereichs des Exorzismus im Horrorsektor gesehen habe. Dementsprechend stellte sich für mich nicht unbedingt die Frage danach, ob ich mir „The Pope´s Exorcist“ ansehe, denn vor allem die Besetzung von Russell Crowe alleine ist für mich als jemand, der Russell Crowe zu seinen Lieblingsschauspielern zählt, das Kinoticket und die Planung des Films Wert gewesen.
Die alleinerziehende Mutter Julia zieht im Juli 1987 mit ihren Kindern, der Tochter Amy und dem Sohn Henry von den USA ins spanische Kastilien, wo sie eine Abtei restaurieren möchte. Als der junge Henry ein wenig zu forsch auf der Baustelle unterwegs ist, scheint irgendetwas von ihm Besitz ergriffen zu haben. Und genau das fordert nicht nur irgendeinen Geistlichen heraus, sondern direkt den päpstlichen Exorzisten Pater Gabriel Amorth, der den Weg von Rom nach Spanien aufnimmt. Noch ahnt er nicht, was sich bei dem ihm bevorstehenden Exorzismus offenbaren wird.
Normalerweise müsste man sich die Frage stellen, warum man überhaupt die erneute Verfilmung eines Exorzismus bei der Vielzahl der vorhandenen Exorzismusfilme ansehen sollte, der darüber hinaus auch noch mit den klassischen Zutaten dieses Bereichs angereichert ist. Die Antwort für mich liegt darin, dass ich Fan von Russell Crowe bin und dieser dem Film unglaublich gut tut und für sehr viel Positives in diesem Film verantwortlich ist. Er spielt hier einen gewitzt frechen, unterhaltsamen und auch mal selbstironischen Charakter. Pater Gabriel Amorth war selbst von 1986 bis zu seinem Tod 2016 tatsächlich praktizierender Exorzist des Papst und des Vatikans und lose auf dessen Aufzeichnungen basiert auch dieser Film. Klar mag der Film einer klassischen Form und Struktur von Exorzismusfilmen folgen, aber da spielt und unterläuft er durchaus auch mal die Erwartungen und nimmt Wege ein, die man so nicht erwarten kann. Dabei wird es nicht nur unterhaltsam, sondern auch blutig, trashig und auch an mancher Stelle selbstironisch, wenn der Film und Russell Crowe mächtig frei drehen. Und das macht mir viel Spaß !
„The Pope´s Exorcist“ – My First Look – 7/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 06.04.2022
gesehen am 10.04.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 4 – Reihe 9, Platz 15 – 20:15 Uhr
Das Gute daran, dass ich im Horrorsektor eher der selektivere Kinogänger bin ist der, dass ich noch nicht viele Genrevertreter des Unterbereichs des Exorzismus im Horrorsektor gesehen habe. Dementsprechend stellte sich für mich nicht unbedingt die Frage danach, ob ich mir „The Pope´s Exorcist“ ansehe, denn vor allem die Besetzung von Russell Crowe alleine ist für mich als jemand, der Russell Crowe zu seinen Lieblingsschauspielern zählt, das Kinoticket und die Planung des Films Wert gewesen.
Die alleinerziehende Mutter Julia zieht im Juli 1987 mit ihren Kindern, der Tochter Amy und dem Sohn Henry von den USA ins spanische Kastilien, wo sie eine Abtei restaurieren möchte. Als der junge Henry ein wenig zu forsch auf der Baustelle unterwegs ist, scheint irgendetwas von ihm Besitz ergriffen zu haben. Und genau das fordert nicht nur irgendeinen Geistlichen heraus, sondern direkt den päpstlichen Exorzisten Pater Gabriel Amorth, der den Weg von Rom nach Spanien aufnimmt. Noch ahnt er nicht, was sich bei dem ihm bevorstehenden Exorzismus offenbaren wird.
Normalerweise müsste man sich die Frage stellen, warum man überhaupt die erneute Verfilmung eines Exorzismus bei der Vielzahl der vorhandenen Exorzismusfilme ansehen sollte, der darüber hinaus auch noch mit den klassischen Zutaten dieses Bereichs angereichert ist. Die Antwort für mich liegt darin, dass ich Fan von Russell Crowe bin und dieser dem Film unglaublich gut tut und für sehr viel Positives in diesem Film verantwortlich ist. Er spielt hier einen gewitzt frechen, unterhaltsamen und auch mal selbstironischen Charakter. Pater Gabriel Amorth war selbst von 1986 bis zu seinem Tod 2016 tatsächlich praktizierender Exorzist des Papst und des Vatikans und lose auf dessen Aufzeichnungen basiert auch dieser Film. Klar mag der Film einer klassischen Form und Struktur von Exorzismusfilmen folgen, aber da spielt und unterläuft er durchaus auch mal die Erwartungen und nimmt Wege ein, die man so nicht erwarten kann. Dabei wird es nicht nur unterhaltsam, sondern auch blutig, trashig und auch an mancher Stelle selbstironisch, wenn der Film und Russell Crowe mächtig frei drehen. Und das macht mir viel Spaß !
„The Pope´s Exorcist“ – My First Look – 7/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
35Special (Dis)Harmonie ÜberTRASHungsNacht Vol 2.
iHaveCNit: Lady Street Fighter/Woman in Anger (1981) – James Bryan – American Genre Film Archive
Deutscher Kinostart/Wiederaufführung: 12.04.2023
gesehen am 12.04.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
Im Rahmen der Vorstellungsreihe „(Dis)Harmonie – Die Reihe für den abseitigen Film“ der Arthouse-Kinos Frankfurt gab es in der zweiten Ausgabe der „ÜberTRASHungsnacht“ - einer Sneak des schlechten Geschmacks - einen Überraschungsfilm aus der Trash-Sparte zu sehen. Dieses Mal war es ein übles Actionthriller-Machwerk aus der Hölle, das entweder unter dem Namen „Lady Street Fighter“ oder unter „Woman in Anger“ bekannt sein kann. Der Thriller über eine kampferprobte Frau, die mit einem wichtigen Tonband im Gepäck nach Los Angeles kommt um die Mörder ihrer Schwester ausfindig zu machen bietet alles, was einen schlecht gemachten Film ausmacht und sorgt trotz ernster Geschichte zu einer interessanten Kinoparty !
„Lady Street Fighter/Woman in Anger“ – My First Look – Ohne Wertung.
iHaveCNit: Lady Street Fighter/Woman in Anger (1981) – James Bryan – American Genre Film Archive
Deutscher Kinostart/Wiederaufführung: 12.04.2023
gesehen am 12.04.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
Im Rahmen der Vorstellungsreihe „(Dis)Harmonie – Die Reihe für den abseitigen Film“ der Arthouse-Kinos Frankfurt gab es in der zweiten Ausgabe der „ÜberTRASHungsnacht“ - einer Sneak des schlechten Geschmacks - einen Überraschungsfilm aus der Trash-Sparte zu sehen. Dieses Mal war es ein übles Actionthriller-Machwerk aus der Hölle, das entweder unter dem Namen „Lady Street Fighter“ oder unter „Woman in Anger“ bekannt sein kann. Der Thriller über eine kampferprobte Frau, die mit einem wichtigen Tonband im Gepäck nach Los Angeles kommt um die Mörder ihrer Schwester ausfindig zu machen bietet alles, was einen schlecht gemachten Film ausmacht und sorgt trotz ernster Geschichte zu einer interessanten Kinoparty !
„Lady Street Fighter/Woman in Anger“ – My First Look – Ohne Wertung.
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Re: Zuletzt gesehener Film
36iHaveCNit: Die Drei Musketiere: Teil 1 D´Artagnan (2023) – Martin Bourboulon – Constantin Film
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 14.04.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 12 – Reihe 16, Platz 15 – 17:00 Uhr
Ich habe vor einigen Monaten nicht schlecht gestaunt, als mir ein Trailer zu einer neuen Verfilmung von Alexandre Dumas bekannter Erzählung über die drei Musketiere unter die Augen gekommen ist und mir dabei viele mir bereits aus französischen und europäischen Arthouse-Produktionen bekannte Gesichter und auch der ein oder andere weitere große Name ins Auge gesprungen ist. Von Francois Civil über Romain Duris, Pio Marmai, Vincent Cassel, Eva Green, Vicky Krieps, Lyna Khoudri sowie Louis Garrell und Jacob Fortune-Lloyd kann sich das Ensemble bereits sehen lassen. Inszeniert wird das Ganze von Martin Bourboulon, der sich zuletzt am historisch, biographischen Liebesdrama „Eiffel in Love“ rund um den Bau des Eiffelturms ausgetobt hat und nun mit seiner Neuverfilmung einen ambitionierten Zweiteiler ins Kino bringt, der nun im April mit „Teil 1: D´Artagnan“ startet und im Dezember mit „Teil 2: Mylady“ enden wird. Nach der Sichtung von Teil 1 bin ich mal auf das große Ganze gespannt.
Im Jahre 1627 ist Frankreich gespalten. Inmitten der Spaltung zwischen den Protestanten und den Katholiken reist der junge D´Artagnan von der Cascogne nach Paris, weil er den Musketieren beitreten möchte. Dort scheint er es sich jedoch schnell mit den Musketieren Athos, Porthos und Aramis zu verscherzen ohne zu ahnen, dass noch eine weitaus größere Verschwörung im Gange ist, denn ein gewisser Cardinal De Richelieu intrigiert gemeinsam mit einer geheimnisvollen Mylady, um an die Macht des Königs zu kommen und die Musketiere stehen diesem Vorhaben ebenfalls im Weg.
Die Verfilmung hat wenn es um seinen erzählerischen Standpunkt angeht ein sehr klassisches Gewand, das stilvoll auf die sichere Nummer geht. Jedoch ist der Film in seiner gesamten Ausstattung großartig, schafft durchaus eine düstere, dreckige, geheimnisvolle, spannende Atmosphäre und auch die wenn auch hektisch inszenierte Action kann mit seinen Plansequenzen und der gesamten Choreographie von Faustkämpfen, Schwertkämpfen und Schusswechseln punkten. Auch wenn die gesamte Handlungsentwicklung des Films sich etwas wie ein oberflächlicher Verschwörungs- und Politthriller anfühlt hat das für mich gepasst. Der Film ist spannend und unterhaltsam geworden und ich bin an dieser Stelle gespannt, wie das große Ganze aussieht, wenn Teil 2 im Dezember den Zweiteiler vollenden wird.
„Die Drei Musketiere: Teil 1 D´Artagnan“ – My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 14.04.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 12 – Reihe 16, Platz 15 – 17:00 Uhr
Ich habe vor einigen Monaten nicht schlecht gestaunt, als mir ein Trailer zu einer neuen Verfilmung von Alexandre Dumas bekannter Erzählung über die drei Musketiere unter die Augen gekommen ist und mir dabei viele mir bereits aus französischen und europäischen Arthouse-Produktionen bekannte Gesichter und auch der ein oder andere weitere große Name ins Auge gesprungen ist. Von Francois Civil über Romain Duris, Pio Marmai, Vincent Cassel, Eva Green, Vicky Krieps, Lyna Khoudri sowie Louis Garrell und Jacob Fortune-Lloyd kann sich das Ensemble bereits sehen lassen. Inszeniert wird das Ganze von Martin Bourboulon, der sich zuletzt am historisch, biographischen Liebesdrama „Eiffel in Love“ rund um den Bau des Eiffelturms ausgetobt hat und nun mit seiner Neuverfilmung einen ambitionierten Zweiteiler ins Kino bringt, der nun im April mit „Teil 1: D´Artagnan“ startet und im Dezember mit „Teil 2: Mylady“ enden wird. Nach der Sichtung von Teil 1 bin ich mal auf das große Ganze gespannt.
Im Jahre 1627 ist Frankreich gespalten. Inmitten der Spaltung zwischen den Protestanten und den Katholiken reist der junge D´Artagnan von der Cascogne nach Paris, weil er den Musketieren beitreten möchte. Dort scheint er es sich jedoch schnell mit den Musketieren Athos, Porthos und Aramis zu verscherzen ohne zu ahnen, dass noch eine weitaus größere Verschwörung im Gange ist, denn ein gewisser Cardinal De Richelieu intrigiert gemeinsam mit einer geheimnisvollen Mylady, um an die Macht des Königs zu kommen und die Musketiere stehen diesem Vorhaben ebenfalls im Weg.
Die Verfilmung hat wenn es um seinen erzählerischen Standpunkt angeht ein sehr klassisches Gewand, das stilvoll auf die sichere Nummer geht. Jedoch ist der Film in seiner gesamten Ausstattung großartig, schafft durchaus eine düstere, dreckige, geheimnisvolle, spannende Atmosphäre und auch die wenn auch hektisch inszenierte Action kann mit seinen Plansequenzen und der gesamten Choreographie von Faustkämpfen, Schwertkämpfen und Schusswechseln punkten. Auch wenn die gesamte Handlungsentwicklung des Films sich etwas wie ein oberflächlicher Verschwörungs- und Politthriller anfühlt hat das für mich gepasst. Der Film ist spannend und unterhaltsam geworden und ich bin an dieser Stelle gespannt, wie das große Ganze aussieht, wenn Teil 2 im Dezember den Zweiteiler vollenden wird.
„Die Drei Musketiere: Teil 1 D´Artagnan“ – My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
37iHaveCNit: The Five Devils (2023) – Lea Mysius – Mubi
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 15.04.2023 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 15:45 Uhr
Aktuell beschleicht mich im Hinblick auf das aktuelle Kino-Wochenende, dass die eher limitierten Veröffentlichungen die wohl bessere Wahl an diesem Wochenende sind. Einer dieser Filme ist der französische Film „The Five Devils“ bzw. „Le Cinq Diables“ von Lea Mysius. Und was für ein interessantes, genregrenzenüberschreitendes Mysterydrama dieser Film geworden ist.
Die junge Vicky lebt zusammen mit ihren Eltern in einem kleinen französischen Ort. Sie hat eine besondere Gabe. Sie nimmt Gerüche sehr intensiv wahr und reproduziert und konserviert diese Gerüche, so dass sie mit diesen Gerüchen auch durch Träume in die Vergangenheit zurückreist. Während ihre Tante Julia kurzfristig bei ihren Eltern Joanne und Jimmy zu Besuch ist und unterkommt, gelangt sie durch ihre zeitreisenden Träume in die Zeit, in der sich ihre Mutter Joanne und Julia kennengelernt haben. Durch ihre Beobachtungen in den Träumen stellt sie ihre eigene Identität und die Vergangenheit ihrer Eltern in Frage.
Der Film ist gleichermaßen eine übersinnliche als auch sinnliche Erfahrung geworden, bei der man nicht darüber hinweg kommt, die großartige, audiovisuelle Inszenierung zu erwähnen. Sowohl die Musik als auch Kamera und Schnitt erzeugen eine extrem stimmige Atmosphäre in einen sehr intimen Film, den man wohl am ehesten als Mysterydrama bezeichnen könnte, der Elemente eines Familiendrama sowie auch Coming-Of-Age und Zeitreisen enthält und sogar noch mit queerer Thematik angereichert ist. Es geht hier viel um Liebe, um unterdrückte Gefühle, um Identität, um Herkunft. Im großartigen Ensemble hat mir aber vor allem Adele Exarchopolous in der Rolle von Joanne gefallen. Ein stimmiger, mit 97 Minuten auch kompakter Film, der mich bis zu seinem tragischen Finale der Extreme begeistern und in den Bann ziehen konnte.
„The Five Devils“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 15.04.2023 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 15:45 Uhr
Aktuell beschleicht mich im Hinblick auf das aktuelle Kino-Wochenende, dass die eher limitierten Veröffentlichungen die wohl bessere Wahl an diesem Wochenende sind. Einer dieser Filme ist der französische Film „The Five Devils“ bzw. „Le Cinq Diables“ von Lea Mysius. Und was für ein interessantes, genregrenzenüberschreitendes Mysterydrama dieser Film geworden ist.
Die junge Vicky lebt zusammen mit ihren Eltern in einem kleinen französischen Ort. Sie hat eine besondere Gabe. Sie nimmt Gerüche sehr intensiv wahr und reproduziert und konserviert diese Gerüche, so dass sie mit diesen Gerüchen auch durch Träume in die Vergangenheit zurückreist. Während ihre Tante Julia kurzfristig bei ihren Eltern Joanne und Jimmy zu Besuch ist und unterkommt, gelangt sie durch ihre zeitreisenden Träume in die Zeit, in der sich ihre Mutter Joanne und Julia kennengelernt haben. Durch ihre Beobachtungen in den Träumen stellt sie ihre eigene Identität und die Vergangenheit ihrer Eltern in Frage.
Der Film ist gleichermaßen eine übersinnliche als auch sinnliche Erfahrung geworden, bei der man nicht darüber hinweg kommt, die großartige, audiovisuelle Inszenierung zu erwähnen. Sowohl die Musik als auch Kamera und Schnitt erzeugen eine extrem stimmige Atmosphäre in einen sehr intimen Film, den man wohl am ehesten als Mysterydrama bezeichnen könnte, der Elemente eines Familiendrama sowie auch Coming-Of-Age und Zeitreisen enthält und sogar noch mit queerer Thematik angereichert ist. Es geht hier viel um Liebe, um unterdrückte Gefühle, um Identität, um Herkunft. Im großartigen Ensemble hat mir aber vor allem Adele Exarchopolous in der Rolle von Joanne gefallen. Ein stimmiger, mit 97 Minuten auch kompakter Film, der mich bis zu seinem tragischen Finale der Extreme begeistern und in den Bann ziehen konnte.
„The Five Devils“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
38iHaveCNit: Cocaine Bear (2023) – Elizabeth Banks – Universal
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 15.04.2023 in Samsung Onyx LED 4K
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 6 – Reihe 13, Platz 21 – 22:55 Uhr
True Crime und urbane Legenden sind ja sehr vielfältig und aktuell immer mehr in Mode. Und Schauspielerin und Regisseurin Elizabeth Banks beschäftigt sich in ihrem neuen Film mit genau einem dieser Fälle und urbanen Legenden, mit dem sie sich in leicht unterhaltsamen, abgedrehten Tierhorror begibt mit einer Idee, die zu verrückt ist um wahr zu sein und damit auch mit abgefahrenen Trash-Ideen wie Haie im Tornado mithalten kann. Die Rede ist von einem Bär auf Koks in den Wäldern von Georgia, der scheinbar auf den Geschmack gekommen ist. Doch irgendwie ist das filmische Endprodukt wie eine sehr stark gestreckte Ladung Kokain, die nicht so stark ballert, wie sie es eigentlich sollte.
Im Jahre 1985 wird ein Drogenkurier bei einem Flug mit mehreren Ladungen Kokain so verrückt, dass er die Ladung von Bord schmeißt, selbst von Bord geht und das Flugzeug abstürzen lässt. Dabei verunglückt er tödlich. Das ruft nicht nur die Polizei auf den Plan, ein Drogendealer lässt seine beiden Handlanger in den Wäldern Georgias nach den Koksladungen suchen, Reisende genießen die Wildnis des Waldes, eine Mutter sucht nach ihrer Tochter, und, und, und. Was sie alle nicht wissen ist, dass es Bären in diesem Wald gibt und einer davon hat am Koks genascht und ist auf den Geschmack gekommen, was ihn zu einer unberechenbaren Gefahr für alle im Wald macht.
Normalerweise hätte bei diesem Film der Bär steppen können, doch leider hat der Film dahingehend einiges an Potential liegen gelassen. Trotz seiner interessanten, abgefahrenen Idee hatte ich vorab bereits die Befürchtung, dass wir es bei diesem Film mit einer Ansammlung einiger unterhaltsamer und auch spannender Momente zu tun haben, die nur lose zusammengeschustert die unterschiedlichsten Charaktere des Films miteinander verbinden würden und ich sollte einigermaßen Recht behalten – auch wenn ich natürlich dennoch mit den knackig kompakten 95 Minuten meinen Spaß hatte und einige Momente auch Spaß und Spannung bereit gehalten haben. Dennoch wäre wie bereits erwähnt wesentlich mehr aus dieser Idee herauszuholen gewesen. Mehr Bär, mehr blutrünstige Kills, mehr Action, mehr Spannung, mehr Horror – so hat man eine nur zum Schmunzeln anregende Komödie bekommen. Tragisch, dass es sich bei „Cocaine Bear“ nicht nur im den letzten Film des verstorbenen Ray Liotta handelt, sondern auch der tatsächliche Bär nicht unbeschadet aus der reellen Geschichte herausgegangen sein muss, die nur in den ersten Minuten des Films für einen rudimentären Unterbau des gesamten Films sorgt.
„Cocaine Bear“ – My First Look – 6/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 15.04.2023 in Samsung Onyx LED 4K
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 6 – Reihe 13, Platz 21 – 22:55 Uhr
True Crime und urbane Legenden sind ja sehr vielfältig und aktuell immer mehr in Mode. Und Schauspielerin und Regisseurin Elizabeth Banks beschäftigt sich in ihrem neuen Film mit genau einem dieser Fälle und urbanen Legenden, mit dem sie sich in leicht unterhaltsamen, abgedrehten Tierhorror begibt mit einer Idee, die zu verrückt ist um wahr zu sein und damit auch mit abgefahrenen Trash-Ideen wie Haie im Tornado mithalten kann. Die Rede ist von einem Bär auf Koks in den Wäldern von Georgia, der scheinbar auf den Geschmack gekommen ist. Doch irgendwie ist das filmische Endprodukt wie eine sehr stark gestreckte Ladung Kokain, die nicht so stark ballert, wie sie es eigentlich sollte.
Im Jahre 1985 wird ein Drogenkurier bei einem Flug mit mehreren Ladungen Kokain so verrückt, dass er die Ladung von Bord schmeißt, selbst von Bord geht und das Flugzeug abstürzen lässt. Dabei verunglückt er tödlich. Das ruft nicht nur die Polizei auf den Plan, ein Drogendealer lässt seine beiden Handlanger in den Wäldern Georgias nach den Koksladungen suchen, Reisende genießen die Wildnis des Waldes, eine Mutter sucht nach ihrer Tochter, und, und, und. Was sie alle nicht wissen ist, dass es Bären in diesem Wald gibt und einer davon hat am Koks genascht und ist auf den Geschmack gekommen, was ihn zu einer unberechenbaren Gefahr für alle im Wald macht.
Normalerweise hätte bei diesem Film der Bär steppen können, doch leider hat der Film dahingehend einiges an Potential liegen gelassen. Trotz seiner interessanten, abgefahrenen Idee hatte ich vorab bereits die Befürchtung, dass wir es bei diesem Film mit einer Ansammlung einiger unterhaltsamer und auch spannender Momente zu tun haben, die nur lose zusammengeschustert die unterschiedlichsten Charaktere des Films miteinander verbinden würden und ich sollte einigermaßen Recht behalten – auch wenn ich natürlich dennoch mit den knackig kompakten 95 Minuten meinen Spaß hatte und einige Momente auch Spaß und Spannung bereit gehalten haben. Dennoch wäre wie bereits erwähnt wesentlich mehr aus dieser Idee herauszuholen gewesen. Mehr Bär, mehr blutrünstige Kills, mehr Action, mehr Spannung, mehr Horror – so hat man eine nur zum Schmunzeln anregende Komödie bekommen. Tragisch, dass es sich bei „Cocaine Bear“ nicht nur im den letzten Film des verstorbenen Ray Liotta handelt, sondern auch der tatsächliche Bär nicht unbeschadet aus der reellen Geschichte herausgegangen sein muss, die nur in den ersten Minuten des Films für einen rudimentären Unterbau des gesamten Films sorgt.
„Cocaine Bear“ – My First Look – 6/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
39iHaveCNit: Suzume (2023) – Makoto Shinkai – Wild Bunch
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 16.04.2023
Cinestar Metropolis – Kino 5 – Reihe T, Platz 7 – 17:00 Uhr
Makoto Shinkai ist seit „Your Name“ auf meinem Radar erschienen. „Your Name“ hat sich 2018 in mein Herz gespielt und „Weathering With You“ hat dort auch zwei Jahre später weitergemacht. Dementsprechend war ich gespannt auf seinen neuen Film „Suzume“, der aktuell zurecht scheinbar trotz limitiertem Release wie auch seine Vorgänger ein großer Erfolg hierzulande wird und für mich vermutlich gegen Ende des Jahres der Nachfolger von Mamoru Hosodas „Belle“ aus 2022 wenn es um die Rolle des besten Animationsfilms des Jahres geht.
Die 17-jährige Suzume lebt bei ihrer Tante in einer eher ländlicheren Gegend Japans. Sie trifft eines Tages morgens auf dem Weg zur Schule auf einen mysteriösen Mann, der sie nach einer Ruine in der Nähe der Stadt fragt. Von ihm fasziniert macht sie sich selbst auf dem Weg ihm in die Ruine zu folgen. Dort sieht sie eine geheimnisvolle Tür und es kommt zu einem mysteriösen Zwischenfall, der eine katastrophale Kettenreaktion auslöst, die sie auf eine Reise durch Japan führen wird, um die Katastrophe zu stoppen.
„Suzume“ mag auf den ersten Blick mit seinem an einen Roadtrip erinnernden Abenteuer wie eine leicht repetitive Anreihung von diversen ähnlichen Momenten wirken. Und durchaus mag sich auch Shinkai mit einigen Elementen wiederholen, wenn es um die Einbindung von Katastrophen im nuklearen, klimatischen und Umweltbereich geht, die gekonnt mit fantastischen, mysteriösen Elementen kombiniert werden und es im Kern um Liebe, Dramen und Komödien geht. Dennoch möchte ich das Shinkai hier weniger ankreiden, denn es gibt ja auch genug andere Regisseure, die in ihren Filmen ähnliche Elemente immer wieder einbinden. Dennoch hat es Shinkai wieder einmal geschafft mich mitzureißen und emotional zu bekommen. Vor allem durch ein kleines Detail, das bei mir eine persönliche Bindung geschaffen hat, genau wie ein doch sehr komplexer und vielseitiger emotionaler Kern, der hier sehr fokussiert auf ein Element verdichtet worden ist und mich natürlich auch emotional bekommen hat. Über das Handwerk wenn es um den Animationsstil geht brauchen wir hier gar nicht zu sprechen, denn das, was Shinkai hier visuell abliefert ist einfach großartig. Ergänzt wird das auch noch durch einen schönen Soundtrack, was „Suzume“ zu einem audiovisuellen Erlebnis macht.
„Suzume“ – My First Look – 9/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 16.04.2023
Cinestar Metropolis – Kino 5 – Reihe T, Platz 7 – 17:00 Uhr
Makoto Shinkai ist seit „Your Name“ auf meinem Radar erschienen. „Your Name“ hat sich 2018 in mein Herz gespielt und „Weathering With You“ hat dort auch zwei Jahre später weitergemacht. Dementsprechend war ich gespannt auf seinen neuen Film „Suzume“, der aktuell zurecht scheinbar trotz limitiertem Release wie auch seine Vorgänger ein großer Erfolg hierzulande wird und für mich vermutlich gegen Ende des Jahres der Nachfolger von Mamoru Hosodas „Belle“ aus 2022 wenn es um die Rolle des besten Animationsfilms des Jahres geht.
Die 17-jährige Suzume lebt bei ihrer Tante in einer eher ländlicheren Gegend Japans. Sie trifft eines Tages morgens auf dem Weg zur Schule auf einen mysteriösen Mann, der sie nach einer Ruine in der Nähe der Stadt fragt. Von ihm fasziniert macht sie sich selbst auf dem Weg ihm in die Ruine zu folgen. Dort sieht sie eine geheimnisvolle Tür und es kommt zu einem mysteriösen Zwischenfall, der eine katastrophale Kettenreaktion auslöst, die sie auf eine Reise durch Japan führen wird, um die Katastrophe zu stoppen.
„Suzume“ mag auf den ersten Blick mit seinem an einen Roadtrip erinnernden Abenteuer wie eine leicht repetitive Anreihung von diversen ähnlichen Momenten wirken. Und durchaus mag sich auch Shinkai mit einigen Elementen wiederholen, wenn es um die Einbindung von Katastrophen im nuklearen, klimatischen und Umweltbereich geht, die gekonnt mit fantastischen, mysteriösen Elementen kombiniert werden und es im Kern um Liebe, Dramen und Komödien geht. Dennoch möchte ich das Shinkai hier weniger ankreiden, denn es gibt ja auch genug andere Regisseure, die in ihren Filmen ähnliche Elemente immer wieder einbinden. Dennoch hat es Shinkai wieder einmal geschafft mich mitzureißen und emotional zu bekommen. Vor allem durch ein kleines Detail, das bei mir eine persönliche Bindung geschaffen hat, genau wie ein doch sehr komplexer und vielseitiger emotionaler Kern, der hier sehr fokussiert auf ein Element verdichtet worden ist und mich natürlich auch emotional bekommen hat. Über das Handwerk wenn es um den Animationsstil geht brauchen wir hier gar nicht zu sprechen, denn das, was Shinkai hier visuell abliefert ist einfach großartig. Ergänzt wird das auch noch durch einen schönen Soundtrack, was „Suzume“ zu einem audiovisuellen Erlebnis macht.
„Suzume“ – My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
40Mich hat "Suzume" enttäuscht. Vielleicht sind Animes einfach nicht mein Spezialgebiet, aber ich fand den emotional so merkwürdig leer und gerade von audiovisueller Seite hätte ich mir mehr interessante Stilentscheidungen gewünscht, letztlich ist das alles sehr gleich in gleich.
https://filmduelle.de/
Let the sheep out, kid.
Let the sheep out, kid.
Re: Zuletzt gesehener Film
41iHaveCNit: Irgendwann werden wir uns alles erzählen (2023) – Emily Atef – Pandora Film
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 18.04.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Studio – Reihe 3, Platz 1 – 20:45 Uhr
Irgendwann … sind ein paar Dinge für mich im Kino und Allgemein auf dem Bildschirm erschienen. Meinen ersten Film der Regisseurin Emily Atef hatte ich gegen Ende letzten Jahres mit „Mehr denn je“ gesehen. Die ersten filmischen Berührungspunkte mit der jungen Schauspielerin Marlene Burow hatte ich letztes Jahr, als sie nicht nur kleiner Teil des Ensembles in Karoline Herfurths „Wunderschön“ war, sondern auch die Hauptrolle in „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ gespielt hat. Und Felix Kramer ist mir durch die Netflix-Serie „Dogs of Berlin“ und auch die weitere Christian Alvart-Zusammenarbeit „Freies Land“ aufgefallen. Dementsprechend war ich interessiert daran, was es mit der Romanverfilmung des Romans von Daniela Krien“ Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ von Emily Atef mit eben Marlene Burow und Felix Kramer auf sich hat. Im Hinblick auf einen Zusammenhang mit „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ und „Freies Land“ könnte man auf die Idee kommen, dass beide scheinbar aus dem Osten nicht mehr wegkommen.
Die junge Marie lebt mit ihrem Freund Johannes auf dem elterlichen Hof in Thüringen. Wir haben 1990, die Mauer ist gefallen und in Ostdeutschland machen sich sowohl zweifelnde als auch hoffnungsvolle Gedanken zum Umbruch und Aufbruch in die Zukunft breit. Inmitten dieser Zeit des Umbruchs kommt Marie dem älteren Einzelgänger Henner näher und zwischen beiden entstehen gegenseitige Anspannungen auf sowohl sexueller als auch romantischer Ebene. Doch auch für die Beiden steht irgendwann eine prägende Entscheidung in dieser Aufbruchsphase an.
In flirrenden, sommerlichen Bildern und gelegentlichen, schweren Streichertönen unterlegt, inszeniert Emily Atef vor allem die Geschichte einer eigentlich verbotenen Liebe auf sehr stille, intime und damit auch faszinierende Art und Weise, die mehr durch feine Gesten zeigt, statt sich immer konkret zu erklären. Hier kann sich Emily Atef vor allem auf ein großartiges Darstellerduo aus Marlene Burow und Felix Kramer verlassen, deren Chemie gleichermaßen glaubwürdig als auch aufgrund der Konstellation vielleicht etwas befremdlich wirken kann. Eingebettet wird diese Geschichte einer verbotenen Liebe in ein sehr stimmiges Bild ländlicher Regionen in der Umbruchsphase Ostdeutschlands. Vielleicht kommt dieses stimmige Setting und die gesamten Details bei dem Fokus auf den Kern der Liebesgeschichte etwas zu kurz und vielleicht dreht sich diese Geschichte auch ein wenig zu stark um sich selbst, so dass der Film mit 132 Minuten vielleicht ein wenig zu lang geraten sein könnte. Nicht zu vergessen, dass sich bereits vor über einem Jahr mit Sabrina Sarabis „Niemand ist bei den Kälbern“ durchaus ein thematisch ähnlicher Film in den Kinos befand.
„Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 18.04.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Studio – Reihe 3, Platz 1 – 20:45 Uhr
Irgendwann … sind ein paar Dinge für mich im Kino und Allgemein auf dem Bildschirm erschienen. Meinen ersten Film der Regisseurin Emily Atef hatte ich gegen Ende letzten Jahres mit „Mehr denn je“ gesehen. Die ersten filmischen Berührungspunkte mit der jungen Schauspielerin Marlene Burow hatte ich letztes Jahr, als sie nicht nur kleiner Teil des Ensembles in Karoline Herfurths „Wunderschön“ war, sondern auch die Hauptrolle in „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ gespielt hat. Und Felix Kramer ist mir durch die Netflix-Serie „Dogs of Berlin“ und auch die weitere Christian Alvart-Zusammenarbeit „Freies Land“ aufgefallen. Dementsprechend war ich interessiert daran, was es mit der Romanverfilmung des Romans von Daniela Krien“ Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ von Emily Atef mit eben Marlene Burow und Felix Kramer auf sich hat. Im Hinblick auf einen Zusammenhang mit „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ und „Freies Land“ könnte man auf die Idee kommen, dass beide scheinbar aus dem Osten nicht mehr wegkommen.
Die junge Marie lebt mit ihrem Freund Johannes auf dem elterlichen Hof in Thüringen. Wir haben 1990, die Mauer ist gefallen und in Ostdeutschland machen sich sowohl zweifelnde als auch hoffnungsvolle Gedanken zum Umbruch und Aufbruch in die Zukunft breit. Inmitten dieser Zeit des Umbruchs kommt Marie dem älteren Einzelgänger Henner näher und zwischen beiden entstehen gegenseitige Anspannungen auf sowohl sexueller als auch romantischer Ebene. Doch auch für die Beiden steht irgendwann eine prägende Entscheidung in dieser Aufbruchsphase an.
In flirrenden, sommerlichen Bildern und gelegentlichen, schweren Streichertönen unterlegt, inszeniert Emily Atef vor allem die Geschichte einer eigentlich verbotenen Liebe auf sehr stille, intime und damit auch faszinierende Art und Weise, die mehr durch feine Gesten zeigt, statt sich immer konkret zu erklären. Hier kann sich Emily Atef vor allem auf ein großartiges Darstellerduo aus Marlene Burow und Felix Kramer verlassen, deren Chemie gleichermaßen glaubwürdig als auch aufgrund der Konstellation vielleicht etwas befremdlich wirken kann. Eingebettet wird diese Geschichte einer verbotenen Liebe in ein sehr stimmiges Bild ländlicher Regionen in der Umbruchsphase Ostdeutschlands. Vielleicht kommt dieses stimmige Setting und die gesamten Details bei dem Fokus auf den Kern der Liebesgeschichte etwas zu kurz und vielleicht dreht sich diese Geschichte auch ein wenig zu stark um sich selbst, so dass der Film mit 132 Minuten vielleicht ein wenig zu lang geraten sein könnte. Nicht zu vergessen, dass sich bereits vor über einem Jahr mit Sabrina Sarabis „Niemand ist bei den Kälbern“ durchaus ein thematisch ähnlicher Film in den Kinos befand.
„Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
42iHaveCNit: Das Lehrerzimmer (2023) – Ilker Catak – Alamode Film
Deutscher Kinostart: 04.05.2023
gesehen am 19.04.2023 Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
Am 24.3. kamen die Nominierungen für den deutschen Filmpreis 2023 heraus und dabei ist mir neben einem sicherlich großen Favoriten „Im Westen nichts Neues“ auch ein gewisser Film mit dem Namen „Das Lehrerzimmer“ ins Auge gesprungen, den bis dahin einzigen Film aus dem Bereich der Nominierten, den ich bis dahin noch nicht gesehen habe, wie denn auch, mit einem noch folgenden Kinostart ! Umso mehr freut es mich, dass ich den Film dann in einer Sneak bereits vorab sehen konnte und mit 3 interessanten deutschen Produktionen in Folge, die ich entsprechend Montag, Dienstag und Mittwoch sehen konnte - „Roter Himmel“ , „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ und nun „Das Lehrerzimmer“ - zeigt mir genau das, dass das deutsche Kino vielseitige und gute Filme liefert. „Das Lehrerzimmer“ passt da perfekt rein.
Mit idealistischen und optimistischen Wertevorstellungen tritt die junge Lehrerin Carla Nowak ihre neue Stelle an einer neuen Schule an. Als es an der Schule zu eine Serie von Diebstählen kommt, wird ihr erstmals die Härte und Ungerechtigkeit der an der Schule herrschenden „Null-Toleranz-Politik“ bewusst. Aufgrund ihrer eigenen Wertevorstellungen wird sie Entscheidungen treffen, die je mehr sie versucht gegen das System in der Schule anzukämpfen selbst Teil dieses Systems wird.
„Das Lehrerzimmer“ ist ein Film der einen enttäuschen könnte, wenn man mit der falschen Erwartungshaltung an den Film herangeht. Wenn man mit der Erwartungshaltung und dem Anspruch an den Film geht, dass dieser die gesellschaftlichen Probleme im Mikrokosmos Schule mit sowohl einer notwendigen Tiefe behandelt als auch klare, direkte Lösungen dafür anbietet, dann wird einen der Film enttäuschen, weil er relativ offen endet und eher mehr zum offenen Diskurs anregt und einlädt. Auch macht er es sich doch sehr einfach, wenn es um die Verantwortlichkeit entsprechender Problematiken geht. Doch mit einer anderen Erwartungshaltung wird man vom Film begeistert sein – wenn man eine Charakterstudie über eine junge Lehrerin sehen möchte, die von dem System Schule so eingenommen wird, dass je mehr sie gegen strukturelle Machtverhältnisse sowohl innerhalb des Lehrerkollegiums als auch der Schüler, Klassen- als auch Elternverbände ankämpft umso mehr Teil des Systems wird und sogar eigene Wertevorstellungen gebrochen werden, womit sich die von Leonie Benesch großartig gespielte Clara Nowak in einem Kampf gegen eine Abwärtsspirale befindet, aus dem es kein Entkommen geben kann. Selbst wenn wir uns zum großen Teil nur in der Schule befinden wird diese auf geniale audiovisuelle Art und Weise inszeniert. Dass sich auch entsprechend dem modernen Zeitgeist Themen wie Rassismus, Klassismus und die Rolle der Presse am Beispiel einer Schülerzeitung sowie genderneutrale Erziehung im Film befinden, macht „Das Lehrerzimmer“ zu einem sehr interessanten Werk.
„Das Lehrerzimmer“ - My First Look – 8/10 Punkte.
iHaveCNit: Infinity Pool (2023) – Brandon Cronenberg – Universal
Deutscher Kinostart: 20.04.2023
gesehen am 20.04.2023 in OmU (Uncut/NC17)
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 21:00 Uhr
„Ein Schriftsteller macht einen entspannten Sommerurlaub, der ihn auf gewisse Art und Weise in seinen Bann ziehen und mit unbequemen Konsequenzen und Wahrheiten konfrontieren wird“ - Diese Beschreibung könnte an dem aktuellen Wochenende auf 2 Filme zutreffen – auf Christian Petzolds „Roter Himmel“ aber auch den neuen Film des Sohns von David Cronenberg, Brandon Cronenberg mit dem Namen „Infinity Pool“ mit Alexander Skarsgard und Mia Goth in den Hauptrollen, der mich auf beeindruckende Art und Weise fesseln konnte und zum Glück habe ich die Gelegenheit bekommen, den Film statt in der etwas geschnittenen US-Kinofassung in der ungeschnittenen Uncut/NC17-Fassung sehen zu können.
Der Schriftsteller James Foster macht mit seiner vermögenden Ehefrau Em Urlaub in einem abgelegenen und abgeschotteten Hotelressort eines Staates namens La Tolqa. Dort trifft James auf die faszinierende Schauspielerin Gabi und ihren Ehemann. Noch ahnt er nicht, dass diese Begegnung ihn und sein Leben vollkommen verändern wird, als nach einem Tagesausflug mit Picknick an einem abgelegenen Strand es zu einem tödlichen Verkehrsunfall kommt und er mit dem dortigen Rechtssystem konfrontiert wird.
„Infinity Pool“ mag auf den ersten Blick vielleicht etwas kühl und distanziert wirken, gerade aufgrund seines doch recht cleanen und stellenweise etwas tristen Stils der auf Hochglanz poliert ist. Dennoch bekommen wir hier einen audiovisuell großartigen und berauschend inszenierten Film geboten, der mit seiner durchaus auch stellenweise auftretender künstlerischen Überzeichnung auch kein Problem damit hat, extrem derbe und obszöne Darstellungen von Brutalität und Sex zu integrieren und hiermit einen abgefahrenen, soghaften Horrortrip zu erzeugen. Im Film besticht natürlich Alexander Skarsgard mit einer doch recht uneitlen Performance und auch Mia Goth sorgt für eine extreme fiese und faszinierende Femme Fatale. Einer der Kerne des Films ist dann auch eine sehr auf Extreme gebürstete Satire auf die Konsequenzfreiheit des Wohlstandstourismus selbst für die kapitalistische Elite selbst in extrem totalitär und autoritär geprägten Staaten und Städten wie zum Beispiel in Dubai und dem Rest der V.A.E, die sich in eine regelrecht süchtig machende Purge mit einem Blut- , Drogen- und Sexrausch verwandelt. Interessant ist dann auch, dass der von Alexander Skarsgard gespielte James Foster im Laufe des Films sich immer stärker von seiner Menschlichkeit und auch seiner Männlichkeit entfremden wird, so dass am Ende nur noch das von ihm übrig bleibt, was der Titel seines ersten Buchs gewesen ist – „Die wandelbare Hülle“
„Infinity Pool“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 04.05.2023
gesehen am 19.04.2023 Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
Am 24.3. kamen die Nominierungen für den deutschen Filmpreis 2023 heraus und dabei ist mir neben einem sicherlich großen Favoriten „Im Westen nichts Neues“ auch ein gewisser Film mit dem Namen „Das Lehrerzimmer“ ins Auge gesprungen, den bis dahin einzigen Film aus dem Bereich der Nominierten, den ich bis dahin noch nicht gesehen habe, wie denn auch, mit einem noch folgenden Kinostart ! Umso mehr freut es mich, dass ich den Film dann in einer Sneak bereits vorab sehen konnte und mit 3 interessanten deutschen Produktionen in Folge, die ich entsprechend Montag, Dienstag und Mittwoch sehen konnte - „Roter Himmel“ , „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ und nun „Das Lehrerzimmer“ - zeigt mir genau das, dass das deutsche Kino vielseitige und gute Filme liefert. „Das Lehrerzimmer“ passt da perfekt rein.
Mit idealistischen und optimistischen Wertevorstellungen tritt die junge Lehrerin Carla Nowak ihre neue Stelle an einer neuen Schule an. Als es an der Schule zu eine Serie von Diebstählen kommt, wird ihr erstmals die Härte und Ungerechtigkeit der an der Schule herrschenden „Null-Toleranz-Politik“ bewusst. Aufgrund ihrer eigenen Wertevorstellungen wird sie Entscheidungen treffen, die je mehr sie versucht gegen das System in der Schule anzukämpfen selbst Teil dieses Systems wird.
„Das Lehrerzimmer“ ist ein Film der einen enttäuschen könnte, wenn man mit der falschen Erwartungshaltung an den Film herangeht. Wenn man mit der Erwartungshaltung und dem Anspruch an den Film geht, dass dieser die gesellschaftlichen Probleme im Mikrokosmos Schule mit sowohl einer notwendigen Tiefe behandelt als auch klare, direkte Lösungen dafür anbietet, dann wird einen der Film enttäuschen, weil er relativ offen endet und eher mehr zum offenen Diskurs anregt und einlädt. Auch macht er es sich doch sehr einfach, wenn es um die Verantwortlichkeit entsprechender Problematiken geht. Doch mit einer anderen Erwartungshaltung wird man vom Film begeistert sein – wenn man eine Charakterstudie über eine junge Lehrerin sehen möchte, die von dem System Schule so eingenommen wird, dass je mehr sie gegen strukturelle Machtverhältnisse sowohl innerhalb des Lehrerkollegiums als auch der Schüler, Klassen- als auch Elternverbände ankämpft umso mehr Teil des Systems wird und sogar eigene Wertevorstellungen gebrochen werden, womit sich die von Leonie Benesch großartig gespielte Clara Nowak in einem Kampf gegen eine Abwärtsspirale befindet, aus dem es kein Entkommen geben kann. Selbst wenn wir uns zum großen Teil nur in der Schule befinden wird diese auf geniale audiovisuelle Art und Weise inszeniert. Dass sich auch entsprechend dem modernen Zeitgeist Themen wie Rassismus, Klassismus und die Rolle der Presse am Beispiel einer Schülerzeitung sowie genderneutrale Erziehung im Film befinden, macht „Das Lehrerzimmer“ zu einem sehr interessanten Werk.
„Das Lehrerzimmer“ - My First Look – 8/10 Punkte.
iHaveCNit: Infinity Pool (2023) – Brandon Cronenberg – Universal
Deutscher Kinostart: 20.04.2023
gesehen am 20.04.2023 in OmU (Uncut/NC17)
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 21:00 Uhr
„Ein Schriftsteller macht einen entspannten Sommerurlaub, der ihn auf gewisse Art und Weise in seinen Bann ziehen und mit unbequemen Konsequenzen und Wahrheiten konfrontieren wird“ - Diese Beschreibung könnte an dem aktuellen Wochenende auf 2 Filme zutreffen – auf Christian Petzolds „Roter Himmel“ aber auch den neuen Film des Sohns von David Cronenberg, Brandon Cronenberg mit dem Namen „Infinity Pool“ mit Alexander Skarsgard und Mia Goth in den Hauptrollen, der mich auf beeindruckende Art und Weise fesseln konnte und zum Glück habe ich die Gelegenheit bekommen, den Film statt in der etwas geschnittenen US-Kinofassung in der ungeschnittenen Uncut/NC17-Fassung sehen zu können.
Der Schriftsteller James Foster macht mit seiner vermögenden Ehefrau Em Urlaub in einem abgelegenen und abgeschotteten Hotelressort eines Staates namens La Tolqa. Dort trifft James auf die faszinierende Schauspielerin Gabi und ihren Ehemann. Noch ahnt er nicht, dass diese Begegnung ihn und sein Leben vollkommen verändern wird, als nach einem Tagesausflug mit Picknick an einem abgelegenen Strand es zu einem tödlichen Verkehrsunfall kommt und er mit dem dortigen Rechtssystem konfrontiert wird.
„Infinity Pool“ mag auf den ersten Blick vielleicht etwas kühl und distanziert wirken, gerade aufgrund seines doch recht cleanen und stellenweise etwas tristen Stils der auf Hochglanz poliert ist. Dennoch bekommen wir hier einen audiovisuell großartigen und berauschend inszenierten Film geboten, der mit seiner durchaus auch stellenweise auftretender künstlerischen Überzeichnung auch kein Problem damit hat, extrem derbe und obszöne Darstellungen von Brutalität und Sex zu integrieren und hiermit einen abgefahrenen, soghaften Horrortrip zu erzeugen. Im Film besticht natürlich Alexander Skarsgard mit einer doch recht uneitlen Performance und auch Mia Goth sorgt für eine extreme fiese und faszinierende Femme Fatale. Einer der Kerne des Films ist dann auch eine sehr auf Extreme gebürstete Satire auf die Konsequenzfreiheit des Wohlstandstourismus selbst für die kapitalistische Elite selbst in extrem totalitär und autoritär geprägten Staaten und Städten wie zum Beispiel in Dubai und dem Rest der V.A.E, die sich in eine regelrecht süchtig machende Purge mit einem Blut- , Drogen- und Sexrausch verwandelt. Interessant ist dann auch, dass der von Alexander Skarsgard gespielte James Foster im Laufe des Films sich immer stärker von seiner Menschlichkeit und auch seiner Männlichkeit entfremden wird, so dass am Ende nur noch das von ihm übrig bleibt, was der Titel seines ersten Buchs gewesen ist – „Die wandelbare Hülle“
„Infinity Pool“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
43iHaveCNit: Empire Of Light (2023) – Sam Mendes – Searchlight Pictures
Deutscher Kinostart: 20.04.2023
gesehen am 23.04.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Petit – Reihe 1, Platz 5 – 15:15 Uhr
Die Liste an Namen von Regisseuren, die autofiktionale, semibiographische Filme in der letzten Zeit in die Lichtspielhäuser gebracht hat, ist lang – von Alfonso Cuaron über Kenneth Branagh bishin zu James Gray und Steven Spielberg um einige Beispiele zu nennen. Nun schickt sich auch Sam Mendes mit seinem neuen Film „Empire Of Light“ an, einen autofiktional inspirierten Film in die Kinos zu bringen, der sich nun im Kern dem Kino und den Mitarbeitern widmen wird und durchaus viel Positives zu bieten hat.
In einem beschaulichen Ort an der Küste Südenglands befindet sich mit dem „Empire“ ein Lichtspielhaus, dass seine besten Zeiten schon hinter sich hat. Die Kinomitarbeiterin Hilary, die nach einer psychischen Erkrankung sehr einsam, in sich gekehrt ihren Job sehr pflichtbewusst erfüllt und das sexuelle Fehlverhalten des Kinobesitzers hinnimmt, scheint wieder neues Glück im Leben zu empfinden, als der junge Stephen mit afrobritischer Herkunft im Kino angestellt wird.
„Empire Of Light“ ist audiovisuell ein unfassbar schöner Film geworden. Von der großartigen Kameraarbeit von Roger Deakins über die Musik von Trent Reznor und Atticus Ross bis hin zum großartigen Set- und Kostümdesign und einem auch sehr angepassten Schnitt, der in wichtigen Momenten sogar audiovisuell aufeinander abgestimmt sind. Mit dem Set-Design erschafft der Film eine großartig stimmige Atmosphäre eines Kinos der jungen 80er-Jahre – was mich als puren Kino-Fan auf jeden Fall begeistern konnte. Genauso konnte mich auch das Ensemble – hier vor allem Olivia Colman und Michael Ward begeistern. Es ist durchaus schön, dass der Film eine gewisse Nostalgie und Melancholie versprüht und auch ein paar interessante Themen wie psychische Gesundheit sowie Sexismus und Rassismus verhandelt. Jedoch für meinen Geschmack werden diese Themen durchaus etwas zu seicht und oberflächlich integriert und verhandelt und die Faszination für den Film und das Kino im Allgemeinen in anderen Filmen zuletzt für mich faszinierender dargestellt worden ist.
„Empire Of Light“ - My First Look – 7/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 20.04.2023
gesehen am 23.04.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Petit – Reihe 1, Platz 5 – 15:15 Uhr
Die Liste an Namen von Regisseuren, die autofiktionale, semibiographische Filme in der letzten Zeit in die Lichtspielhäuser gebracht hat, ist lang – von Alfonso Cuaron über Kenneth Branagh bishin zu James Gray und Steven Spielberg um einige Beispiele zu nennen. Nun schickt sich auch Sam Mendes mit seinem neuen Film „Empire Of Light“ an, einen autofiktional inspirierten Film in die Kinos zu bringen, der sich nun im Kern dem Kino und den Mitarbeitern widmen wird und durchaus viel Positives zu bieten hat.
In einem beschaulichen Ort an der Küste Südenglands befindet sich mit dem „Empire“ ein Lichtspielhaus, dass seine besten Zeiten schon hinter sich hat. Die Kinomitarbeiterin Hilary, die nach einer psychischen Erkrankung sehr einsam, in sich gekehrt ihren Job sehr pflichtbewusst erfüllt und das sexuelle Fehlverhalten des Kinobesitzers hinnimmt, scheint wieder neues Glück im Leben zu empfinden, als der junge Stephen mit afrobritischer Herkunft im Kino angestellt wird.
„Empire Of Light“ ist audiovisuell ein unfassbar schöner Film geworden. Von der großartigen Kameraarbeit von Roger Deakins über die Musik von Trent Reznor und Atticus Ross bis hin zum großartigen Set- und Kostümdesign und einem auch sehr angepassten Schnitt, der in wichtigen Momenten sogar audiovisuell aufeinander abgestimmt sind. Mit dem Set-Design erschafft der Film eine großartig stimmige Atmosphäre eines Kinos der jungen 80er-Jahre – was mich als puren Kino-Fan auf jeden Fall begeistern konnte. Genauso konnte mich auch das Ensemble – hier vor allem Olivia Colman und Michael Ward begeistern. Es ist durchaus schön, dass der Film eine gewisse Nostalgie und Melancholie versprüht und auch ein paar interessante Themen wie psychische Gesundheit sowie Sexismus und Rassismus verhandelt. Jedoch für meinen Geschmack werden diese Themen durchaus etwas zu seicht und oberflächlich integriert und verhandelt und die Faszination für den Film und das Kino im Allgemeinen in anderen Filmen zuletzt für mich faszinierender dargestellt worden ist.
„Empire Of Light“ - My First Look – 7/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
44iHaveCNit: Der Fuchs (2023) – Adrian Goiginger – Alamode Film
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 30.04.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Petit – Reihe 1, Platz 5 – 10:30 Uhr
Wie so oft kommt es bei mir dazu, dass ich einige Filme direkt erst im Kino richtig wahrnehme und diese mir nach der Sichtung eines Trailers und dem Mitnehmen etwaiger Werbeflyer so zusagen, dass ich mir diese Filme auf meine Liste setze. Das ist bei dem österreichischen Film „Der Fuchs“ von Adrian Goiginger der Fall gewesen. Jedoch war es in Anbetracht des für mich sehr vollgepackten Starttermins 13.04.2023 mit 6 Filmen nicht möglich direkt am Startwochenende und auch das Wochenende danach einen für mich passenden Kino-Termin zu finden, so dass ich im für mich passendsten Kino heute endlich den wahrscheinlich für mich letzten möglichen Termin gefunden habe, selbst wenn ich mich zur frühen Stunde damit ein wenig aus meiner Komfortzone bewegen musste. Zum Glück habe ich das getan, denn so konnte ich noch das großartige Erlebnis dieses Films mitnehmen.
Der junge Franz Streitberger wächst in ärmlichen Verhältnissen bei seinen Eltern und seinen vielen Geschwistern in einer abgelegenen Berghütte auf. Da die Eltern keine Perspektiven für Franz bieten können, wird er eines Tages an einen Bauern übergeben. Jahre später mit Erreichen der Volljährigkeit schließt sich Franz dem österreichischen Bundesheer an und er wird im zweiten Weltkrieg als Motorradkurier eingesetzt. Der in sich gekehrte Franz kommt weniger mit dem Druck der Geselligkeit unter den Kameraden klar, so dass er sich in den Wald zurückzieht. Dort trifft er auf einen jungen, verletzten Fuchs, den er wieder gesund pflegt. Doch kann diese entstehende Freundschaft, die für beide etwas wie Zuneigung, Zuflucht und Heimat bedeutet in diesen schweren Zeiten bestehen ?
Filmische Ausflüge nach Österreich sind bei mir eher selten und rar gesät. Bei der Sichtung von „Der Fuchs“ könnte es natürlich daran liegen, dass ein Teil der in Österreich gesprochenen Dialekte eher schwerer zu verstehen sind und sich bei Filmen aus Österreich fürs deutsche Publikum eigentlich auch Untertitel empfehlen würden. Aber so liegt die Konzentration weniger bei etwaigen Untertiteln, sondern direkt am immersiven Erlebnis des Films. „Der Fuchs“ von Adrian Goiginger ist von Gesprächen inspiriert, die der junge Adrian Goiginger mit seinem Urgroßvater geführt hat. Adrian Goigingers Urgroßvater war seinerzeit damals als Motorradkurier für das Bundesheer im zweiten Weltkrieg unterwegs und hat auch eine Freundschaft zu einem Fuchs entwickelt. Der Film ist als historisches Drama gleichermaßen sensibel und berührend aber auch relativ unerbittlich und hart, wenn es darum geht, Teile des Schrecken des Krieges einzufangen. Genau wie sein Hauptprotagonist Franz Streitberger, der eher introvertiert, sensibel und zurückhaltend ist und nur wenige Nuancen für den Ausdruck seiner meist unterdrückten Gefühlswelt braucht, braucht auch der Film nur sehr wenig um sehr viel ausdrücken zu können. Und darin liegt auch die Kraft des Films – die vor allem der von Simon Morzé gespielte Franz Streitberger zu verantworten hat, vor allem auch im Zusammenspiel mit dem Fuchs und auch wichtigen Nebencharakteren. Der Film erzählt eine Geschichte über Freundschaft, Heimat, Zuflucht, Zuneigung und Vertrauen – die mich eben berühren und auch fesseln konnte.
„Der Fuchs“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 13.04.2023
gesehen am 30.04.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Petit – Reihe 1, Platz 5 – 10:30 Uhr
Wie so oft kommt es bei mir dazu, dass ich einige Filme direkt erst im Kino richtig wahrnehme und diese mir nach der Sichtung eines Trailers und dem Mitnehmen etwaiger Werbeflyer so zusagen, dass ich mir diese Filme auf meine Liste setze. Das ist bei dem österreichischen Film „Der Fuchs“ von Adrian Goiginger der Fall gewesen. Jedoch war es in Anbetracht des für mich sehr vollgepackten Starttermins 13.04.2023 mit 6 Filmen nicht möglich direkt am Startwochenende und auch das Wochenende danach einen für mich passenden Kino-Termin zu finden, so dass ich im für mich passendsten Kino heute endlich den wahrscheinlich für mich letzten möglichen Termin gefunden habe, selbst wenn ich mich zur frühen Stunde damit ein wenig aus meiner Komfortzone bewegen musste. Zum Glück habe ich das getan, denn so konnte ich noch das großartige Erlebnis dieses Films mitnehmen.
Der junge Franz Streitberger wächst in ärmlichen Verhältnissen bei seinen Eltern und seinen vielen Geschwistern in einer abgelegenen Berghütte auf. Da die Eltern keine Perspektiven für Franz bieten können, wird er eines Tages an einen Bauern übergeben. Jahre später mit Erreichen der Volljährigkeit schließt sich Franz dem österreichischen Bundesheer an und er wird im zweiten Weltkrieg als Motorradkurier eingesetzt. Der in sich gekehrte Franz kommt weniger mit dem Druck der Geselligkeit unter den Kameraden klar, so dass er sich in den Wald zurückzieht. Dort trifft er auf einen jungen, verletzten Fuchs, den er wieder gesund pflegt. Doch kann diese entstehende Freundschaft, die für beide etwas wie Zuneigung, Zuflucht und Heimat bedeutet in diesen schweren Zeiten bestehen ?
Filmische Ausflüge nach Österreich sind bei mir eher selten und rar gesät. Bei der Sichtung von „Der Fuchs“ könnte es natürlich daran liegen, dass ein Teil der in Österreich gesprochenen Dialekte eher schwerer zu verstehen sind und sich bei Filmen aus Österreich fürs deutsche Publikum eigentlich auch Untertitel empfehlen würden. Aber so liegt die Konzentration weniger bei etwaigen Untertiteln, sondern direkt am immersiven Erlebnis des Films. „Der Fuchs“ von Adrian Goiginger ist von Gesprächen inspiriert, die der junge Adrian Goiginger mit seinem Urgroßvater geführt hat. Adrian Goigingers Urgroßvater war seinerzeit damals als Motorradkurier für das Bundesheer im zweiten Weltkrieg unterwegs und hat auch eine Freundschaft zu einem Fuchs entwickelt. Der Film ist als historisches Drama gleichermaßen sensibel und berührend aber auch relativ unerbittlich und hart, wenn es darum geht, Teile des Schrecken des Krieges einzufangen. Genau wie sein Hauptprotagonist Franz Streitberger, der eher introvertiert, sensibel und zurückhaltend ist und nur wenige Nuancen für den Ausdruck seiner meist unterdrückten Gefühlswelt braucht, braucht auch der Film nur sehr wenig um sehr viel ausdrücken zu können. Und darin liegt auch die Kraft des Films – die vor allem der von Simon Morzé gespielte Franz Streitberger zu verantworten hat, vor allem auch im Zusammenspiel mit dem Fuchs und auch wichtigen Nebencharakteren. Der Film erzählt eine Geschichte über Freundschaft, Heimat, Zuflucht, Zuneigung und Vertrauen – die mich eben berühren und auch fesseln konnte.
„Der Fuchs“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
45Special – Best of Cinema
iHaveCNit: Flash Gordon (1980) – Mike Hodges – Studiocanal
Deutscher Kinostart/Wiederaufführung: 02.05.2023
gesehen am 02.05.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 5 – Reihe 13, Platz 10 – 20:00 Uhr
Im Rahmen der „Best of Cinema“- Reihe stand im Mai 2023 der kultige Science-Fiction-Fantasy-Trash „Flash Gordon“ auf dem Plan, der mich gepaart mit der Stimmung im Saal perfekt unterhalten und faszinieren konnte. Vor allem auch durch seine gesamte audiovisuelle Umsetzung als auch die Dialoge und einige richtig coole Momente voller Action und Witz.
„Flash Gordon“ – My First Look – Ohne Wertung.
iHaveCNit: Flash Gordon (1980) – Mike Hodges – Studiocanal
Deutscher Kinostart/Wiederaufführung: 02.05.2023
gesehen am 02.05.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 5 – Reihe 13, Platz 10 – 20:00 Uhr
Im Rahmen der „Best of Cinema“- Reihe stand im Mai 2023 der kultige Science-Fiction-Fantasy-Trash „Flash Gordon“ auf dem Plan, der mich gepaart mit der Stimmung im Saal perfekt unterhalten und faszinieren konnte. Vor allem auch durch seine gesamte audiovisuelle Umsetzung als auch die Dialoge und einige richtig coole Momente voller Action und Witz.
„Flash Gordon“ – My First Look – Ohne Wertung.
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