craigistheman hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:49
Casino Hille hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:06
nach Nomi in NTTD sieht man ja schon gut, in welche Richtung es bei EON geht, also ist nichts ausgeschlossen.
An Nomi lässt sich bestens belegen, wie inkonsequent EON letztlich mit solchen Diskursen umgeht, darf diese am Ende schließlich nicht einmal den Tag retten, nachdem sie bereits in Norwegen gerade so eintrifft um schön unnütz zu sein. Keine Ahnung woher dieser Kurswechsel bei Hille kommt, hat er schließlich genau diese Punkte oft genug angekreidet, aber naja... Hauptsache mal wieder kontra geben, schätz ich
Ai ai ai, wie falsch kann man etwas verstehen … Da widersprichst du mir, um dann exakt meine Meinung wiederzugeben und denkst nicht die eine Sekunde darüber nach, ob ich nicht genau das gemeint habe. Nein, das kann nicht sein, das wäre zu einfach, der Hille will bestimmt stänkern, nur so ergibt es Sinn …
Eigentlich ist es doch ganz simpel: Nomi ist eine Figur, die in ihrer jetzigen Form nur existiert, um als Statement zu dienen – es streiten sich nur alle Fans darüber, wie gelungen das ist und welches Statement es ist. So oder so ist sie eine Figur, die nur deshalb im Film ist, weil es diesen Diskurs gibt und das zeigt ja, das EON eben grundsätzlich bereit ist, solche Diskurse aufzugreifen. Nur tun sie das in NTTD meiner Ansicht nach (wie jeder weiß) sehr fadenscheinig, oberflächlich, nur als Geste. Da würde es für mich ins Bild passen, auch die Hautfarbe von Bond zu ändern, um ganz oberflächlich etwas für den Zeitgeist zu tun (wie bei Nomi), ohne es mit der nötigen Tiefe zu machen.
Die Stänkerei aktuell hier im Forum, die sich teils gezielt gegen User richtet, ist etwas befremdlich. Können wir da alle mal ein bisschen zurückfahren? Ist ja richtig unangenehm.
craigistheman hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:44
Casino Hille hat geschrieben: 6. Januar 2023 14:06
Sehe ich komplett anders, sogar fast konträr. In einer Post-"Black Panther knackt die Milliarde am Box Office"-Welt brauchen wir keinen Schwarzen Bond, nur weil irgendwelche Leute glauben, so ein Zeichen würde wirklich etwas bringen (was es nicht tun würde). Aber nach Nomi in NTTD sieht man ja schon gut, in welche Richtung es bei EON geht, also ist nichts ausgeschlossen.
Erstens ist Black Panther vieles, aber ganz bestimmt kein „schwarzer” Film, über die äußerst zweifelhafte Vergeltungsmentalität des Plots ganz zu Schweigen, zweitens macht es einen riesen Unterchied, ob ich einen Marvel-Film von der Stange mit schwarzen Protagonisten drehe, dieser dann an den Kinokassen explodiert, oder eine Figur hernehme, die sich über 60 Jahre hinweg im Kollektivgedächtnis als weiß, britisch (ok lassen wir das ganze Commonwealth gelten) und heterosexuell eingebrannt hat, und diese plötzlich schwarz mache. Den Vergleich kann ich - mit Verlaub - nicht nachvollziehen, Äpfel und Birnen.
Hast du Black Panther denn gesehen? Die "zweifelhafte Vergeltungsmentalität" hat nicht der Plot, sondern der BÖSEWICHT.

Du weißt schon, der, der auf der falschen Seite steht und dem das Publikum nicht zustimmen soll, der vom Helden bekämpft und aufgehalten wird, weil er auf dem Holzweg ist. Der Film endet mit der Aussage: "Man muss Brücken statt Mauern bauen." Und doch, klar ist das ein schwarzer Film, mit einem fast durchgängig schwarzen Cast vor und hinter der Kamera, der auf einer schwarzen Vorlage beruht und tief im Afrofuturismus verwurzelt ist. Wenn du das so nicht siehst, macht es wirklich wenig Sinn, da weiter zu diskutieren.
Zu dem Bond-Vergleich: Superhelden-Filme sind große Mainstream-Blockbuster und in diesen findest du äußerst selten schwarze Hauptdarsteller, weil das irgendwelche Anzugträger in den Studios für weniger kommerziell halten. "Black Panther" hat das Gegenteil bewiesen, in dem man schwarze Menschen und schwarze Kultur (Stichwort: Afrofuturismus) in den Mittelpunkt gestellt und trotzdem die Milliarde locker eingespielt hat. Der Vergleich zu Bond passt also wunderbar – wie man übrigens auch Äpfel und Birnen herrlich vergleichen kann, ist schließlich beides Obst.
Den Rest dieser Argumentation kann ich nicht folgen. Bond schwarz zu machen wäre eher ein problematisches Signal, genau wie es das jetzt bei "Arielle" ist oder in der Vergangenheit bei anderen Figuren war. Aber die Woke-Gemeinde sieht das natürlich anders, weil die bei einer solchen Casting-Meldung wieder einen Etappensieg verbuchen und sich beruhigt den Bauch pinseln können. Erreichen tust du so nix. Ein schwarzer Bond wäre genau das: Ein Bond, der nur deshalb Bond ist, weil jetzt mal ein Schwarzer dran sein musste. Wenn man was für "marginalisierte Gruppen" tun will, dann soll man ihnen starke Figuren schreiben, statt sie eine "Casting-Entscheidung zweiter Klasse" sein zu lassen.
In den Marvel-Comicheften wollte man irgendwann einen schwarzen Spider-Man. Aber Peter Parker war nun mal weiß. Statt also Peter Parker plötzlich schwarz zu machen, hat man sich eine neue Figur ausgedacht: Miles Morales. Und der ist cool, gut geschrieben und weit mehr als ein Buzzword auf zwei Beinen. Mittlerweile ist er in den USA bei jugendlichen Lesern fast so beliebt wie das Original. Es kann alles so einfach sein.