Ich habe dieses Wochenende innerhalb meines Faibles für den "90er Krimi mit Starbesetzung" einen Abstecher auf Ashley Judd Filme gemacht.
Nach Kiss the Girls (1998) waren das:
Double Jeopardy (1999, Bruce Beresford; mit Tommy Lee Jones als Co-Star)
Ein typischer A-Film seiner Zeit. Gut gefilmt, solide inszeniert.
Bemerkenswert (auch hier) wie Judd den Film über weite Strecken alleine trägt, in der für sie typischen Rolle des Opfers welches einiges mitmacht aber über sich hinaus wächst. Die geäußerte Bemerkung, dass sie in ihren Rollem kaum in Erinnerung bleibt, kann ich nicht nachvollziehen. Auch hier ist sie wieder ein Pfund und spielt eine große emotionale Range.
TLJ findet erst nach ca. 40 Minuten in den Film und spielt von da an eher eine etwas lahme Variante seiner The Fugitive Signature Rolle.
Wie auch andere Filme aus der Zeit (und vor allem in Judds Filmographie) leidet dieser Film an einer gewissen erzählerischen Belanglosigkeit. Zu wenig Spannung für einen echten Reißer, zu wenig Action für einen echter Actionfilm, kaum Humor (obwohl die wenigen teils sarkastischen Szenen echt gut sind), und dann schon gar keine Romanze. Überhaupt fällt auf, wie oft man Judd in dieser Zeit mit älteren Charakterdarstellern paart, was eindeutig zeigt, wie stark man sie gesehen hat, was dann aber eben wenig zu den typischen Romanzen führt, die solche Filme oft brauchen, um umfänglichen Erfolg zu haben.
Schade, dass die Szene im Sarg kurz vor dem Showdown nicht besser ausgeschlachtet wird. Wie auch in anderen Szenen hätte hier besonders mehr Spannung herausgekitzelt werden müssen.
Der eigentliche "Clue" des Films wird ja schon im Titel verraten und dann auch im Film mehrmals wenig subtil angesprochen. Es ist aber wohl auch einfach falsch, dass das was passiert in diese Kategorie fallen würde, so gibt sich der Showdown dann sowieso alle Mühe, dass auch ja kein Zweifel aufkommt, dass die Parsons hier schießen durfte, womit dann aber auch der Titel des Films wieder überflüssig ist.
High Crimes (2002, Carl Franklin; mit Morgan Freeman als Co-Star sowie James Caviezel)
Weil es so schön war mit Judd und Freeman (Kiss the Girls) also gleich noch mal.
Wieder ein absoluter A-Film was man in Besetzung, Ausstatung und Inszenieurung sieht. Besonders was die Inszenierung angeht wird hier deutlich mehr geboten als in Double Jeopardy.
Ansonsten trifft ihr vieles zu, was auch dort galt. Judd trägt den Film in einer hier noch stärkeren Rolle die alles abverlangt. Freeman gesellt sich später dazu, hier aber fast in einer ungewöhnlichen Buddy/Comic Relief Rolle als kautziger und trinkfester (ex) Anwalt.
Bemerkenswerter ist James Caviezel in der Rolle des zwielichtigen Ehemanns der Protagonistin.
Dennoch kann der Film nicht darüber hinweg täuschen, dass er im Grunde eine Variante des 92er Cruise Erfolgsfilms A Few Good Man ist, leider aber in jedem Detail diesem unterlegen. Ich liebe das Genre des Justizfilms aber es bedarf eines sehr guten Drehbuchs, damit sowas unterhält. Dies ist hier nicht ausreichend der Fall. Fast hat man das Gefühl, die Leute hinter den Kulissen hätten das gewusst, so dass sie nach dem sehr unspektakulären Ende des Gerichtsprozesses einen nicht ganz glaubwürdigen 10 minütigen Exkurs ins Psychothriller Genre machen.
Alles in allem unterhaltsam, stark gespielt aber nicht spicy genug.
Twisted (2004, Philip Kaufman; mit Samuel L. Jackson und Andy Garcia)
Was ist denn bitte das? Alles in diesem Film wirkt auf mich wie ein B oder gar C-Film fürs TV nur eben mit drei echten Stars. Sehr dröge Inszenierung, ein fast schon beleidigend schwaches Drehbuch mündend in einen lachhaften Showdown. Ich wusste gar nicht, dass schon damals Jackson in solch einem Schmodder mit gespielt hatte.
Was bleibt? Judd spielt ein mal mehr ihre typische Rolle, hier noch emotionaler, fast schon traumatisiert. Alkoholsucht, Drogen, Alpträume, Heulkrämpfe, Nervenzusammebruch - alles ist dabei, und wie immer macht sie das auch richtig gut. Doch hier hilft es nichts.
Das Ganze wäre wohl besser eine halbernste Folge einer Polizei TV Serie geworden.
Re: Zuletzt gesehener Film
10262Double jeopardy ist in jeder Hinsicht Durchschnitt, einmal im Kino gesehen und schnell wieder vergessen. Einer der besten aus dieser Schiene in diesem Jahrzehnt ist und bleibt Zwielicht.
The fugitive thront natürlich über allem, überflüssig zu erwähnen
The fugitive thront natürlich über allem, überflüssig zu erwähnen
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
Re: Zuletzt gesehener Film
10263Zwielicht ist zweifelos einer der besten aus diesem Genre.
Aber ich finde ihn auch besser als the fugitive, der hat mich irgendwie ziemlich enttäuscht.
Aber ich finde ihn auch besser als the fugitive, der hat mich irgendwie ziemlich enttäuscht.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."
Re: Zuletzt gesehener Film
10264Den schaue ich sicher auch noch. Hoffe nur, er ist nicht zu gut, sonst fällt er aus meinem Beuteschema 
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Zuletzt gesehener Film
10265und Nr. 4 dieses Wochenende:
Das Netz (1995, Irvin Winkler, Sandra Bullock)
Nachdem Anfang der 90er Sandra Bullock durch Demolition Man bekannt geworden war, wurde sie in alle möglichen Genres gepackt - Action wie beim größten Hit Speed, RomComs wie Während du schliefst, und eben Thriller wie hier Das Netz.
1995 war - neben Bullock - auch das Internet gerade im Kommen. Schon erstaunlich früh setzte dieser Thriller auf das Thema Überwachung und digitale Kontrolle im Zusammenhang mit dem Internet und verpackt das Ganze in einen Hitchcock ähnlichen Thriller, in dem eine unbescholtene Bürgerin in eine abenteuerliche Geschichte verwickelt wird.
Doch leider ist die ganze Story reichlich lahm erzählt. Mag sein, dass das seinerzeit noch irgendwie neu war, doch aus heutiger Sicht hat man Stories wie diese x mal gesehen (wenige Jahre später kam ja Staatsfeind Nr. 1 als direkter Nachahmer, noch später dann Filme wie The Game). Dabei stört mich weniger, dass ein Darling wie die Bullock nicht gerade glaubwürdig in der Rolle ist. Etwas schlimmer ist schon die Naivität mit der hier an das Thema Computer und Internet herangegangen wird.
Der wirklich Schwachpunkt des Films ist für mich aber ein anderer. Der klassiche "90er Thriller" hat eigentlich immer einen zweiten starken Darsteller/in. Sei es ein starker Gegenspieler, oder eine Vertrauensperson des Protagonisting. Hier fehlt das leider gänzlich. Northam ist kein echter Gegenspieler, und der Verbündete fehlt nahezu völlig. So wird Bullock wahrlich allein gelassen, was zwar im Sinne der Handlung ist, nicht aber förderlich für den Unterhaltungswert.
Gerade noch so solide Unterhaltung mit einem sympathischen, noch jungen Star in einer etwas lahmen Internet-Thriller Story.
Das Netz (1995, Irvin Winkler, Sandra Bullock)
Nachdem Anfang der 90er Sandra Bullock durch Demolition Man bekannt geworden war, wurde sie in alle möglichen Genres gepackt - Action wie beim größten Hit Speed, RomComs wie Während du schliefst, und eben Thriller wie hier Das Netz.
1995 war - neben Bullock - auch das Internet gerade im Kommen. Schon erstaunlich früh setzte dieser Thriller auf das Thema Überwachung und digitale Kontrolle im Zusammenhang mit dem Internet und verpackt das Ganze in einen Hitchcock ähnlichen Thriller, in dem eine unbescholtene Bürgerin in eine abenteuerliche Geschichte verwickelt wird.
Doch leider ist die ganze Story reichlich lahm erzählt. Mag sein, dass das seinerzeit noch irgendwie neu war, doch aus heutiger Sicht hat man Stories wie diese x mal gesehen (wenige Jahre später kam ja Staatsfeind Nr. 1 als direkter Nachahmer, noch später dann Filme wie The Game). Dabei stört mich weniger, dass ein Darling wie die Bullock nicht gerade glaubwürdig in der Rolle ist. Etwas schlimmer ist schon die Naivität mit der hier an das Thema Computer und Internet herangegangen wird.
Der wirklich Schwachpunkt des Films ist für mich aber ein anderer. Der klassiche "90er Thriller" hat eigentlich immer einen zweiten starken Darsteller/in. Sei es ein starker Gegenspieler, oder eine Vertrauensperson des Protagonisting. Hier fehlt das leider gänzlich. Northam ist kein echter Gegenspieler, und der Verbündete fehlt nahezu völlig. So wird Bullock wahrlich allein gelassen, was zwar im Sinne der Handlung ist, nicht aber förderlich für den Unterhaltungswert.
Gerade noch so solide Unterhaltung mit einem sympathischen, noch jungen Star in einer etwas lahmen Internet-Thriller Story.
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Re: Zuletzt gesehener Film
10266iHaveCNit: Der Gesang der Flusskrebse (2022) – Olivia Newman – Sony Pictures
Deutscher Kinostart: 18.08.2022
gesehen am 10.08.2022 in OmU in der Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 21.08.2022 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 10 – Reihe 9, Platz 13 – 20:00 Uhr
Das aktuelle Wochenende ist relativ überschaubar mit seinen Kinostarts. Einer der halbwegs interessant war, habe ich bereits überraschend in einer Sneak in der Originalfassung mit Untertiteln gesehen. Der Film, der bereits viele Wochen im Voraus groß im Kino per Trailer beworben worden ist, ist der von Olivia Newman inszenierte „Where The Crawdads Sing“ bzw. „Der Gesang der Flusskrebse“ vom gleichnamigen Roman von Delia Owens. Da ich den Roman nicht gelesen habe, kann ich auch nichts dazu sagen, ob etwas am angepriesenen Phanömen um den Roman etwas dran ist. Nachdem ich den Film nun das zweite Mal gesehen habe, habe ich auch keinen Bedarf daran, das für mich einmal herauszufinden.
In Barkley Cove, North Carolina wird im Jahre 1969 in den Marschen die Leiche eines jungen Mannes namens Chase Andrews gefunden. Als hauptsächliche Tatverdächtige wird das in den Marschen lebende „Marschmädchen“ „Kya“ Catherine Danielle Clark gesehen und festgenommen. Schritt für Schritt werden wir „Kya“, ihr Leben, ihre Leidenschaft und die Liebe zu Tate Walker und später Chase Andrews kennenlernen mit der alles entscheidenden Frage, ob sie tatsächlich die Täterin ist.
Wenn man den Film an einem reellen Anspruch misst, muss man schon durchaus sehr sehr viele Augen zudrücken, was insgesamt Logik und Glaubwürdigkeit angeht – wenn es um den Vergleich der Lebensumstände der von Daisy Edgar-Jones gespielten „Kya“ geht als auch die Art, wie sie im Film durchgehend präsentiert wird. Somit bin ich eher mit dem Anspruch eines leicht fantasievollen Märchens an die Sache herangegangenen, damit sich diese Fragen für mich nicht wirklich stellen. Wenn so wie ich gehört habe im Buch vor allem die Faszination für die Flora und Fauna der zensiert großartig sein soll, so blitzt davon schon ein wenig im Film mit den klassischen Mitteln hervor, auch wenn hier das volle Potential auf der Strecke bleibt. Insgesamt hat der Film durchaus noch ein paar weitere Themen zu bearbeiten. Denn sowohl die Familien- als auch Lebensgeschichte von „Kya“ möchte erzählt werden und auch die im Kern des Films stehende Mischung aus Liebes- als auch Kriminalgeschichte, womit der Film dann doch thematisch ein wenig überladen wird, dafür aber alles relativ oberflächlich, seicht und harmlos behandelt.
„Der Gesang der Flusskrebse“ - My Second Look – 6/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 18.08.2022
gesehen am 10.08.2022 in OmU in der Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 21.08.2022 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 10 – Reihe 9, Platz 13 – 20:00 Uhr
Das aktuelle Wochenende ist relativ überschaubar mit seinen Kinostarts. Einer der halbwegs interessant war, habe ich bereits überraschend in einer Sneak in der Originalfassung mit Untertiteln gesehen. Der Film, der bereits viele Wochen im Voraus groß im Kino per Trailer beworben worden ist, ist der von Olivia Newman inszenierte „Where The Crawdads Sing“ bzw. „Der Gesang der Flusskrebse“ vom gleichnamigen Roman von Delia Owens. Da ich den Roman nicht gelesen habe, kann ich auch nichts dazu sagen, ob etwas am angepriesenen Phanömen um den Roman etwas dran ist. Nachdem ich den Film nun das zweite Mal gesehen habe, habe ich auch keinen Bedarf daran, das für mich einmal herauszufinden.
In Barkley Cove, North Carolina wird im Jahre 1969 in den Marschen die Leiche eines jungen Mannes namens Chase Andrews gefunden. Als hauptsächliche Tatverdächtige wird das in den Marschen lebende „Marschmädchen“ „Kya“ Catherine Danielle Clark gesehen und festgenommen. Schritt für Schritt werden wir „Kya“, ihr Leben, ihre Leidenschaft und die Liebe zu Tate Walker und später Chase Andrews kennenlernen mit der alles entscheidenden Frage, ob sie tatsächlich die Täterin ist.
Wenn man den Film an einem reellen Anspruch misst, muss man schon durchaus sehr sehr viele Augen zudrücken, was insgesamt Logik und Glaubwürdigkeit angeht – wenn es um den Vergleich der Lebensumstände der von Daisy Edgar-Jones gespielten „Kya“ geht als auch die Art, wie sie im Film durchgehend präsentiert wird. Somit bin ich eher mit dem Anspruch eines leicht fantasievollen Märchens an die Sache herangegangenen, damit sich diese Fragen für mich nicht wirklich stellen. Wenn so wie ich gehört habe im Buch vor allem die Faszination für die Flora und Fauna der zensiert großartig sein soll, so blitzt davon schon ein wenig im Film mit den klassischen Mitteln hervor, auch wenn hier das volle Potential auf der Strecke bleibt. Insgesamt hat der Film durchaus noch ein paar weitere Themen zu bearbeiten. Denn sowohl die Familien- als auch Lebensgeschichte von „Kya“ möchte erzählt werden und auch die im Kern des Films stehende Mischung aus Liebes- als auch Kriminalgeschichte, womit der Film dann doch thematisch ein wenig überladen wird, dafür aber alles relativ oberflächlich, seicht und harmlos behandelt.
„Der Gesang der Flusskrebse“ - My Second Look – 6/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
10267Ich denke wenn mir noch einige der 90er Thriller angeschaut habe, werde ich mal ein paar persönliche Erfolgsfaktoren aufschreiben - oder besser: Dinge die für mich dieses Sub-Genre ausmachen 
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Zuletzt gesehener Film
10268Ich habe mir endlich mal Coppolas "Die Outsider" von 1983 angesehen, den kannte ich bisher ebenso wenig wie den zur gleichen Zeit entstandenen und thematisch eng verwandten "Rumble Fish". Die Besetzung ist ein Who-is-who der Jungschauspieler, die in den folgenden Jahren durch die Decke gehen würden: Patrick Swayze, Ralph Macchio, Matt Dillon, Tom Cruise, Row Lowe, Emilio Estevez und natürlich Diane Lane.
Thematisch konnte ich mit dem Film nicht so viel anfangen, rivalisierende Gangs (die "Greasers" und die "Socs"), typische 50er-Jahre-Rowdys, prügeln sich solange, bis was Schlimmes passiert. Etwas James Dean, eine Prise West Side Story, Autokinos, coole Macker. Ich kannte bisher nur Coppolas epische Werke, "Pate", "Apocalypse", "Dracula", und war überrascht, was für ein vergleichsweise kleinformatiger, nüchterner Film "Outsider" ist. Inwieweit dieses Jugenddrama 1983 noch aktuell war, weiß ich nicht, heute ist er es sicherlich nicht mehr. Ziemlich aus der Zeit gefallen.
Thematisch konnte ich mit dem Film nicht so viel anfangen, rivalisierende Gangs (die "Greasers" und die "Socs"), typische 50er-Jahre-Rowdys, prügeln sich solange, bis was Schlimmes passiert. Etwas James Dean, eine Prise West Side Story, Autokinos, coole Macker. Ich kannte bisher nur Coppolas epische Werke, "Pate", "Apocalypse", "Dracula", und war überrascht, was für ein vergleichsweise kleinformatiger, nüchterner Film "Outsider" ist. Inwieweit dieses Jugenddrama 1983 noch aktuell war, weiß ich nicht, heute ist er es sicherlich nicht mehr. Ziemlich aus der Zeit gefallen.
"Der Baggersee war Ozean, die Ente war ein Schwan, ein Topf ein Hut, damals hinterm Mond."
Re: Zuletzt gesehener Film
10269Aus der Zeit gefallen? Das war ja 1983 schon ein Film, der bewusst in die James-Dean-Ära zurückblickt und damit zu seiner Entstehung schon einen gestrigen Blick wirft. Ich finde den in Coppolas Ouevre sehr passend, es ist wie sein "Pate" ein Film, der einem amerikanischen Mythos auf den Zahn fühlt, und dabei zurück in die Bandenzeit entführt, in die (Kino-)Ära von "West Side Story" und "… denn sie wissen nicht, was sie tun". Er mag nicht ganz so virtuos erzählt sein wie der vergleichbare "American Graffiti", aber inhaltlich ist der doch immer noch auf der absoluten Höhe: Zwei Gruppen von Proletariern (zwar die einen etwas wohlhabener, die anderen weniger, aber beide habituell kaum unterscheidbar) machen sich gegenseitig das Leben zur Hölle, weil sie in einem performativen System leben, in dem minimale Klassenunterschiede beständig aufeinander prallen. Anders gesagt: Arm und weniger arm kloppen sich, weil sie die größeren Zusammenhänge nicht (er)kennen, die sie gegeneinander aufhetzen. Das hat eine Allgemeingültigkeit, der ich auch Coppolas Film sofort attestiere. Starker Film, 9/10.ollistone hat geschrieben: 22. August 2022 16:36 Inwieweit dieses Jugenddrama 1983 noch aktuell war, weiß ich nicht, heute ist er es sicherlich nicht mehr. Ziemlich aus der Zeit gefallen.
Der ist für mich nicht mehr oder weniger aus der Zeit gefallen als eine Vietnam-Parabel oder ein Familienepos in den 50ern.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
Re: Zuletzt gesehener Film
10270Erst vor kurzem wieder gesehen, starkes jugenddrama, das so gar nicht nach 80er riecht aber tonnenweise Jungstars des Jahrzehnts aufweist. Und Matt Dillon ist mal wieder Rock n Roll.
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
Re: Zuletzt gesehener Film
10271iHaveCNit: Jagdsaison (2022) – Aron Lehmann – Tobis
Deutscher Kinostart: 18.08.2022
gesehen am 22.08.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 4 – Reihe 9, Platz 19 – 20:00 Uhr
Für Freunde entspannter, überdrehter Komödien aus Deutschland gibt es an diesem Wochenende „Jagdsaison“ von Aron Lehmann mit einem Trio aus Rosalie Thomass, Almila Bagriacik und Marie Burchard zu sehen, der sich für einen gemeinsamen, unterhaltsamen, anspruchslosen Kinobesuch mit Freunden und vor allem Freundinnen eignet. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Das Leben der chaotischen Eva könnte nicht unschöner sein. Nicht nur, dass ihr Ex-Mann nach der gemeinsamen Trennung mit der jüngeren, scheinbar perfekten Influencerin Bella zusammengekommen ist und ihre Tochter teilen muss. Ihre beste Freundin Marlene scheint auch seit gewisser Art Zeit eine Freundschaft zu Bella entwickelt zu haben. Marlenes Ehe ist jedoch etwa s eingeschlafen und sie hat vor kurzem einen anderen Mann kennengelernt, der über das kommende Wochenende auf die Jagd gehen wird. Spontan und mit etwas Widerwillen planen Marlene, Bella und Eva einen chaotischen und turbulenten Wellnesstrip in die Region des Jagdtrips von Marlenes Bekanntschaft.
„Jagdsaison“ ist eine sehr überdrehte und durchaus auch relativ unterhaltsame Komödie geworden, dass sowohl von seinen Momenten, der disfunktionalen Chemie und Dynamik des Trios aus Rosalie Thomass, Almila Bagriacik und Marie Burchard und dem durchaus ein wenig dramatischen Unterbaus und Hintergrunds lebt. Der Film hat mich auf jeden Fall gut unterhalten, aber ein Teil der Handlungselemente ist schon arg fragwürdig und für einen Teil der enthaltenen Themen bin ich eher weniger Teil der Zielgruppe, womit auch ein Teil dieser Themen und Elemente bei mir nicht zünden konnten. Trotz allem hat der Film einigermaßen Spaß gemacht.
„Jagdsaison“ – My First Look – 6/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 18.08.2022
gesehen am 22.08.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 4 – Reihe 9, Platz 19 – 20:00 Uhr
Für Freunde entspannter, überdrehter Komödien aus Deutschland gibt es an diesem Wochenende „Jagdsaison“ von Aron Lehmann mit einem Trio aus Rosalie Thomass, Almila Bagriacik und Marie Burchard zu sehen, der sich für einen gemeinsamen, unterhaltsamen, anspruchslosen Kinobesuch mit Freunden und vor allem Freundinnen eignet. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Das Leben der chaotischen Eva könnte nicht unschöner sein. Nicht nur, dass ihr Ex-Mann nach der gemeinsamen Trennung mit der jüngeren, scheinbar perfekten Influencerin Bella zusammengekommen ist und ihre Tochter teilen muss. Ihre beste Freundin Marlene scheint auch seit gewisser Art Zeit eine Freundschaft zu Bella entwickelt zu haben. Marlenes Ehe ist jedoch etwa s eingeschlafen und sie hat vor kurzem einen anderen Mann kennengelernt, der über das kommende Wochenende auf die Jagd gehen wird. Spontan und mit etwas Widerwillen planen Marlene, Bella und Eva einen chaotischen und turbulenten Wellnesstrip in die Region des Jagdtrips von Marlenes Bekanntschaft.
„Jagdsaison“ ist eine sehr überdrehte und durchaus auch relativ unterhaltsame Komödie geworden, dass sowohl von seinen Momenten, der disfunktionalen Chemie und Dynamik des Trios aus Rosalie Thomass, Almila Bagriacik und Marie Burchard und dem durchaus ein wenig dramatischen Unterbaus und Hintergrunds lebt. Der Film hat mich auf jeden Fall gut unterhalten, aber ein Teil der Handlungselemente ist schon arg fragwürdig und für einen Teil der enthaltenen Themen bin ich eher weniger Teil der Zielgruppe, womit auch ein Teil dieser Themen und Elemente bei mir nicht zünden konnten. Trotz allem hat der Film einigermaßen Spaß gemacht.
„Jagdsaison“ – My First Look – 6/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
10272Gestern habe ich einen Abstecher aus meinem 90er Thriller Genre Trip genommen und bin dem Prime Algorithmus ins Jahr 2007 gefolgt
Fracture/Das Perfekte Verbrechen (2007, R: Gregory Hoblit: Anthony Hopkins, Ryan Gosling, Rosamund Pike)
Der Film führt die Tradition des 90er Thrillers wunderbar fort:
Großer Star in einer Hauptrolle, ein bis zwei aufstrehbende Stars in weiteren Rollen, dazu eine einigermaßen spannende Story mit einem gewissen Twist, alles optisch ansprechend in Szene gesetzt und dann auch innerhalb von ~110 Minuten abgeschlossen.
Herausragend in diesem Film ist dann aber nur (wie fast immer) Anthony Hopkins. Der Mann könnte zwei Stunden nur in die Kamera schauen und wäre dennoch spannender als jeder Thriller. Seine Bandbreite ist ohnehin immens aber hier sogar innerhalb der Rolle selbst, denn er wechselt überzeugend zwischen glattem Geschäftsmann, eiskaltem Ehemann, etwas schrulligem alten Herr und eine Prise Hanibal Lecter. Gosling gibt sein Bestes um gegenüber ihm nicht all zu stark abzusacken, Rosamund Pike ist einfach sexy, hat aber ansonsten irgendwann kaum noch was mit dem Film zu tun.
Nun aber zur Story. Wenn man einen Thriller dreht, der sich mit dem perfekten Verbrechen rühmt (zumindest im deutschen Titel), dann muss man schon Drehbuchtechnisch abliefern. Fracture jedoch hält diesem Anspruch nicht stand, und dazu muss man nicht mal richtig tiefgründig drüber nachdenken. Das Ende ist einfach ziemlich enttäuschend und unlogisch. Schade
Fracture/Das Perfekte Verbrechen (2007, R: Gregory Hoblit: Anthony Hopkins, Ryan Gosling, Rosamund Pike)
Der Film führt die Tradition des 90er Thrillers wunderbar fort:
Großer Star in einer Hauptrolle, ein bis zwei aufstrehbende Stars in weiteren Rollen, dazu eine einigermaßen spannende Story mit einem gewissen Twist, alles optisch ansprechend in Szene gesetzt und dann auch innerhalb von ~110 Minuten abgeschlossen.
Herausragend in diesem Film ist dann aber nur (wie fast immer) Anthony Hopkins. Der Mann könnte zwei Stunden nur in die Kamera schauen und wäre dennoch spannender als jeder Thriller. Seine Bandbreite ist ohnehin immens aber hier sogar innerhalb der Rolle selbst, denn er wechselt überzeugend zwischen glattem Geschäftsmann, eiskaltem Ehemann, etwas schrulligem alten Herr und eine Prise Hanibal Lecter. Gosling gibt sein Bestes um gegenüber ihm nicht all zu stark abzusacken, Rosamund Pike ist einfach sexy, hat aber ansonsten irgendwann kaum noch was mit dem Film zu tun.
Nun aber zur Story. Wenn man einen Thriller dreht, der sich mit dem perfekten Verbrechen rühmt (zumindest im deutschen Titel), dann muss man schon Drehbuchtechnisch abliefern. Fracture jedoch hält diesem Anspruch nicht stand, und dazu muss man nicht mal richtig tiefgründig drüber nachdenken. Das Ende ist einfach ziemlich enttäuschend und unlogisch. Schade
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Zuletzt gesehener Film
10273Sehe ich anders, gehört zur Oberliga des Genres und wird immer wieder gern gesichtet:
https://www.ofdb.de/review/116839,24628 ... Verbrechen
https://www.ofdb.de/review/116839,24628 ... Verbrechen
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
Re: Zuletzt gesehener Film
10274Kannst du mit Spoiler-Tag näher ausführen, was du meinst?danielcc hat geschrieben: 23. August 2022 11:06 Fracture/Das Perfekte Verbrechen (2007, R: Gregory Hoblit: Anthony Hopkins, Ryan Gosling, Rosamund Pike)
Wenn man einen Thriller dreht, der sich mit dem perfekten Verbrechen rühmt (zumindest im deutschen Titel), dann muss man schon Drehbuchtechnisch abliefern. Fracture jedoch hält diesem Anspruch nicht stand, und dazu muss man nicht mal richtig tiefgründig drüber nachdenken. Das Ende ist einfach ziemlich enttäuschend und unlogisch. Schade
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
Re: Zuletzt gesehener Film
10275Mann Mann Mann, du hast echt keine Ahnung von meinem Genrevodkamartini hat geschrieben: 23. August 2022 16:37 Sehe ich anders, gehört zur Oberliga des Genres und wird immer wieder gern gesichtet:
https://www.ofdb.de/review/116839,24628 ... Verbrechen
(so jetzt lese ich deinen Beitrag)
P.S.: Habe deine Rezension gelesen. Hat mich in Strecken erinnert an eine andere Rezension die auf wiki zitiert wird. In anderen Teilen stimmst du zu 100% mit dem überein, was ich auch geschrieben hatte.
Aber dennoch: So grandios durchdacht und ausgebufft ist das alles nicht. Es gibt auch für meinen Geschmack tatsächlich viel zu wenig Zeit für das eigentliche Katz und Mausspiel bzw. die Züge in einem Schachspiel. Der Film verliert sich viel zu lange in der Nebenhandlung um seinen neuen Job und die hübsche Chefin. Für das eigentliche Aufeinandertreffen der Beiden bleiben ja kaum mehr als 3-4 Szenen.
Auch stört mich die Auflösung wirklich weil das einfach von vielen Zufällen und Ungereimtheiten geprägt ist
"It's been a long time - and finally, here we are"