Casino Hille hat geschrieben: 28. Oktober 2021 01:31
Patricia wird doch nicht zum Sex genötigt. Ihr "No" sagt sie mit breitem Grinsen und zieht Bond dabei halb hinter sich her.

Die Szene entspricht wie beinahe alle Szenen dieser Art in den frühen Bonds der ultimativen Männerfantasie, nach der keine Frau diesem Kerl widerstehen kann. Muss man nicht mögen, aber auch nicht als etwas bezeichnen, was es nicht ist.
TB hat zudem mit Fiona eine rücksichtslose Egomanin an Bord, die ihren Sex gegen andere Männer einsetzt und mit Domino eine starke junge Frau, die sich aus einem Abhängigkeitsverhältnis befreit und ihren Peiniger ermordet - und dabei dem männlichen Helden das Leben rettet.
Fukunagas Bondfilm kann nur davon träumen, annähernd so progressive, starke Frauenfiguren zu präsentieren.
Das kann man nur zu 100% unterschreiben.
Wie schon oft gesagt, ist Nomi einfach nur peinlich geschrieben. Ihre Rolle geht fast ins lächerliche - wenn sie nicht so traurig wäre.
Fiona Volpe hingegen ist sexy und dennoch selbstbewusst und stets eine Gefahr für Bond. Ihre gesamte Persönlichkeit und Ausstrahlung wirkt auch im Jahre 2021 selbstbewusste und feministisch stärker als zB. die Rolle Nomis.
Heutzutage scheint die Meinung zu kursieren, man müsse eine Frau im Film in die Rolle des Mannes schlüpfen lassen.
Nomi wurde quasi nach "Schema Bond" inszeniert. Das funktioniert aber nicht.
Was aber funktioniert sind eben Figuen wie Fiona Volpe. Xenia Onatopp. Paloma, etc...
Die tragen teilweise sogar hohe Schuhe (klischee mäßig weiblicher geht es kaum) und sind Bond in vielen Szenen sogar überlegen.