Maibaum hat geschrieben: 18. September 2020 14:26
Die Zugkraft von Stars funktioniert aber auch nur dann so richtig, wenn sie für einen festgelegten Typ Film stehen, weniger bis kaum wenn sie in alle möglichen Rollen schlüpfen.
So sehe ich das ja auch.
Und ein Terence Malick Film ist nicht mit The Reverent zu vergleichen.
Bei einem Malick-Film würde DiCaprio für ein Hundertstel seiner üblichen Gage arbeiten müssen, und die PR- und Werbekampagne würde ebenso um mindestens ein Zehntel kleiner ausfallen.
Malick hat häufiger große Stars an Bord, und für die Filme geht trotzdem kaum jemand ins Kino.
"The Tree of Life" mit Brad Pitt hat weltweit $58 Millionen eingespielt.
"Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" (kein Malick) mit Pitt hat sogar nur $15 Mio eingespielt.
Wieviel hilft da der Name Brad Pitt?
Oder z.B. "J. Egdar". Da haben wir DiCaprio in der Hauptrolle und in Nebenrollen auch bekannte Gesichter wie Judi Dench oder Naomi Watts.
Und mit Eastwood als Regisseur ist ein weiterer bekannter Name vorhanden.
Der Film hat weltweit $85 Millionen eingespielt.
Natürlich kann man sagen: ohne Pitt hätte "The Tree of Life" nur $8 Mio eingespielt - also ist der Name "Brad Pitt" alleine $50 Mio wert.
Und bei "J. Edgar" wären ohne DiCaprio nur $5 Mio eingenommen worden, und DiCaprio ist $80 Mio Wert.
Dann könnte man sagen: mit DiCaprio hätte "Tenet" am Ende $80 Mio mehr auf dem Konto haben.
Aber ich glaube, dass weder Pitt noch DiCaprio für solche Summen veranwortlich sind.
Wenn ein Studio eine $100 Mio+ Produktion produziert und dann auch dementsprechend vermarktet, dann ist es fast egal, ob da John David Washington oder Leonardo DiCaprio die Hauptrolle spielen.
Die wahre Zugkraft von Stars sieht man bei den mittelgroßen und kleinen Filmen. Und da sieht man ja an meinen Beispielen, dass kein Star allein durch seine Anwesenheit einen Film zum Blockbuster machen kann.