Ich bin mir nich sicher, dass QoS aufgrund des Zeitgeistes so hektisch geraten ist. Auch sehe ich Bournes Einflüsse wo anders - eher in den brutaleren Kampfchoreografien und in der Art und Weise, wie Bond durch sein Intellekt, seiner Technik, seiner Skrupellosigkeit und seiner Geschwindigkeit in gefährlichen Situationen die Oberhand gewinnt, denn durch Gadgets z.B.. Hinzu kommt eine gewisse Fehlbarkeit, die man auch bei Bourne findet. Damit hat es sich aber auch schon. Die Montage von QoS mit den Greengrass-Schnittgewittern gleichzustellen, wird meiner Ansicht nach der Sache nicht gerecht. Wenn QoS hektisch ist, dann viel eher, weil es der Hauptprotagonist ist und die Welt, in der er agiert. Der Film zeigt eigentlich ganz gut, wie kurzlebig doch alles ist und wie schnell man heute von A nach B kommt. CR war ja ein teils sehr entschleunigter Film, ich schätze einfach, dass sich Marc Forster stilistisch vom Vorgänger emanzipieren wollte, um nicht in die Nachahmer-Falle zu geraten. Ob das einem gefällt oder nicht, ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich verstehe halt die Leute nicht, die behaupten, QoS sei technisch missraten. Es ist alles da, aber der Film setzt an der einen oder anderen Stelle voraus, dass sich das Publikum selbst seinen Teil zum Geschehen denkt, was ich sehr erfrischend finde. Klar, wer es vorzieht, sich auf Nolansche Manier mit Informationen und Hinweisen berieseln zu lassen - was völlig legitim ist und Spaß macht - der könnte mit Forsters Inszenierungsstil Schwierigkeiten bekommen.
Um das abzuschließen - Forster hat einfach die sehr undankbare Aufgabe erhalten, einen extrem beliebten Film fortzusetzen. Im Moment selbst kann man nur daran scheitern. Ich finde, er hat das beste daraus gemacht und einen sehr eigenen intimen Film abgeliefert, der den Vorgänger wunderbar ergänzt, gleichzeitig aber wieder etwas komplett neues schafft. Und mit den Jahren kommt auch der Erfolg, der ihm gebührt, wird QoS ja inzwischen weitaus wohlwollender aufgenommen. Mag sein, dass der Film thematisch und ästhetisch seiner Zeit einfach voraus war.
Zur Zukunft des Franchises:
Ich gehe derzeit von einem Nolan-Film oder einer Nolan-Trilogie aus, das passt jetzt einfach sehr gut. Es wird sicherlich auch ein Stück weit davon abhängen, wie Tenet ankommt. Wobei eigentlich jetzt schon klar ist, dass der Film nur ein Erfolg werden kann. Gut möglich, dass Robert Pattinson als Bond in Betracht gezogen wird. Er ist Brite, talentiert und könnte 2023 aufwärts in die Rolle passen.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
661"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."
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