Jaybee hat geschrieben: 21. April 2020 22:54
Habe fast Schnappatmung bekommen, als ich diese Geschichte gelesen habe. Sowas wär für mich der GAU.
Ich gehöre der Generation an, die vor Jahrzehnten jeden Dienstag vor der Mattscheibe geklebt habe und „Dallas“ gesehen habe. Bis zu dem Moment, in dem die verzweifelten Drehbuchautoren den toten Bobby Ewing wieder auferstehen ließen! Unter der Dusche! Alles, was zwischen „Bobby geht ins Bett“ und „Bobby steht unter der Dusche“ geschehen war, hatte er geträumt. Grauenhaft! DAS war der Moment, in dem viele Fans „Dallas“ den Rücken kehrten. Es war unfassbar albern und man spürte als Zuschauer, daß die Autoren nicht mehr weiter wußten und krampfhaft versuchten, vergangene Fehler rückgängig zu machen.
Ich war auch entnervt vom Ende von Spectre. Aber das ganze zu Verschlimmern, in dem man dem Zuschauer ernsthaft vorsetzt, das sei eine Halluzination gewesen- bloß nicht! Das Ende von Spectre schrie laut nach einem folgenden Finale. Das sehen viele so- Craig selber sagt es ja auch, daß er das Gefühl hatte, er müsse eine Geschichte noch zu Ende bringen. Aber diese Idee von Fukunaga hätte den Film mit dem schlimmsten Start der Filmgeschichte belastet.
IcH sag nur „nuking the fridge“.
Oh ja, Bobbys "Auferstehung". Das war wirklich eine Nummer damals. Allerdings hatte man noch andere Szenarien durchdacht, wie man Bobby wieder aus dem Reich der Toten zurückbringen könnte. Witzig ist halt im Nachhinein bei Wiederholungen im TV oder beim DVD-Release, dass man sich ernsthaft die Frage stellen muss, weshalb man sich eigentlich eine komplette Staffel nochmals anschauen sollte, die nur ein Traum von Bobbys Flamme Pamela ist.
Und genauso so wäre das auch bei SP gewesen. Der Film wäre nie mehr so wie früher wenn man wüsste, dass der letzte Akt nicht real ist und das würde bei erneuter Sichtung einen mehr als faden Beigeschmack haben.
Zum Glück ist es nicht dazu gekommen, sollte die Idee ernsthaft einmal im Raum gestanden haben oder es sich dabei sogar um Boyles vielgepriesene "goldene Filmidee" gehandelt haben.
Das hat bei Bond wirklich nichts zu suchen. Am Ende haben wir plötzlich eine Schlussszene, in der der Connery-Bond per CGI wieder in den 60ern aufwacht und sich über diesen eigenartigen Traum wundert, indem er immer mal wieder sein Gesicht veränderte und er quasi durch die Jahrzehnte reiste.