Casino Hille hat geschrieben: 20. Januar 2020 23:42
Invincible1958 hat geschrieben: 20. Januar 2020 23:03
Diese Meinung hat sie genauso formuliert auch in vorigen Interviews in den letzten Jahren vertreten.
Hast du dazu ein paar Links? Würde mich brennend interessieren.
2012. Hier spricht sie extra von einer "weiblichen Version eines Bond-Charakters", und schließt damit wie heute auch aus, dass Bond selbst "umoperiert" wird:
Die Welt: Könnten wir in 20, 30 Jahren auch mal eine Jane Bond haben?
Broccoli: Sicher könnten wir eines Tages auch einmal eine weibliche Version eines Bond-Charakters haben. Schauen Sie, wie die Frauen sich im Laufe der Filme verändert haben. Erst mussten sie nur beschützt werden, jetzt sind sie längst selbst Spione. Ich weiß nicht, ob sich das mit dem Bond-Universum vereinen ließe, aber ein weiblicher Top-Spion, das wäre auf jeden Fall eine große Herausforderung.
https://www.welt.de/kultur/kino/article ... erung.html
2015 hat Michael G. Wilson gesagt, dass für den nächsten Bond nichts auszuschließen sei. Aber jeder weitere Kommentar, den er oder Barbara tätigen nur in Überschriften wie "Ein Schwarzer wird nie Bond" oder "Der nächste Bond wird eine Frau" enden wird. Daher kommentiert er es nicht weiter:
But could the next Bond be black? “Nothing's ruled out,” says Wilson, who's lean and silver-haired. “But there's nothing we can say about this that won't be misinterpreted, whenever we say anything at all there are headlines saying: ''A black person will never be Bond', 'The next Bond will be a woman'. “A dog,” Broccoli suggests.
https://www.telegraph.co.uk/film/james- ... interview/
2018. Vor 1,5 Jahren wurde Broccoli ganz deutlich:
“Bond is male,” she said. “He’s a male character. He was written as a male and I think he’ll probably stay as a male.
“And that’s fine. We don’t have to turn male characters into women. Let’s just create more female characters and make the story fit those female characters.”
https://www.theguardian.com/film/2018/o ... e-producer
Und das hat sie jetzt Anfang 2020 so wiederholt. Da dies nun keine neue Aussage von ihr war, wundert es mich, dass es nochmal so hochgekocht wird - obwohl es ja keine News sind.
Casino Hille hat geschrieben: 20. Januar 2020 23:42
Invincible1958 hat geschrieben: 20. Januar 2020 18:25
Es sollte immer ein "Wir Menschen" sein und kein "Wir Schwarze, Ihr Weiße".
Außer natürlich im geschichtlichen Kontext.
Aber wenn es um das heutige Zusammenleben geht, sollte von keiner Seite die Hautfarbe des Anderen eine Rolle spielen.
Und zwar in dem Sinne, dass es für niemanden einen Rolle spielt, wenn Bond immer weiß bleibt, und EON sich entscheidet ihn nicht von einem schwarzen Schauspieler spielen zu lassen.
Oder in dem Sinne, dass es für niemanden eine Rolle spielt, wenn Bond die Hautfarbe wechselt. Mit dieser Sichtweise, die ich dir nicht nehmen will, sollte beides gleichermaßen möglich sein, denn genau das bedeutet es, wenn die Hautfarbe keine Rolle spielt.
Ja, natürlich sollte es auch keine Rolle spielen, wenn Bond die Hautfarbe wechselt.
Aber alleine der Fakt, dass dies ein großes Medienecho hervorrufen würde (sowohl von Befürwortern als auch von Gegnern) zeigt, dass es eben doch für die meisten Menschen eine Rolle spielt.
Am Ziel angekommen sind wir erst, wenn der Wechsel der Hautfarbe eines Charakters nichtmal mehr Erwähnung findet in einem Zeitungsartikel oder in diesem Forum.
Solange dies aber ein Thema ist, sollte Bond meiner Meinung nach weiß bleiben. Denn Bond muss nicht das Aushängeschild von PC-Kampagnen etc. sein. Um sich für sowas vor den Karren spannen zu lassen, ist mir die Reihe zu wichtig.
Wenn die Gesellschaft so weit ist, dass ein Wechsel der Hautfarbe gar nicht mehr wirklich wahrgenommen wird, dann ist alles gut. Vorher fänd ich es von EON nur gut, wenn sie sich aus dieser Diskussion raushalten und sie nicht aktive befeuern.
Kurz zusammengefasst: mich stört nicht die Hautfarbe, sondern die Diskussion darüber. Und diese sollte meiner Meinung nach nicht auf den Schultern Bonds ausgetragen werden.
Denn solange es den Leuten aktiv auffällt und sie es erwähnenswert finden, dass James Bond nun schwarz ist, ist das für mich auch eine Art Rassismus. Und wenn es aktiv gefordert wird, dass ein bestimmter Charakter in Zukunft schwarz zu sein hat, ist es auch Rassismus. Das ist wie eine Forderung nach einer Quote für die Beschäftigung von verschiedenen Hautfarben, Ethnien etc. im Filmbusiness. Damit sagt man den Leuten indirekt: du spielst hier nur mit, weil das Gesetz es so vorsieht. Ohne diese Forderung hätten wir den Charakter weiß besetzt. Und wenn das nicht genauso Rassismus ist, weiß ich auch nicht.