Nico hat geschrieben: 25. November 2018 22:51 Eine Ski-Jagd würde ich mir auch wünschen. Aber wohl dann ohne Beteiligung Craigs, denn der hatte mMn doch mal gesagt, dass er eine derartige Szene ablehnt.

Da habe ich bisher gar nichts zu gehört. Wo hast du das her?

Samedi hat geschrieben: 26. November 2018 00:31Nope, da trug der Stuntman eine Maske.

Stimmt, hatte ich sogar mal gehört. Sieht aber exakt gleich unnatürlich aus.

Casino Hille hat geschrieben: 26. November 2018 00:49 Sieht aber exakt gleich unnatürlich aus.

Für dich vielleicht. Ich finde CGI da viel schlimmer.

Und im Gegensatz zur Moore- oder Brosnan-Ära, wo man die Gesichter der Stuntmen noch in Großaufnahme gezeigt hat, ist es unter Craig schon viel besser geworden.

Na, dann zeig mir mal Videos mit Stuntmen aus der Moore- und Brosnan-Ära in Großaufnahme. Ich bin gespannt!

Casino Hille hat geschrieben: 26. November 2018 01:44 Na, dann zeig mir mal Videos mit Stuntmen aus der Moore- und Brosnan-Ära in Großaufnahme. Ich bin gespannt!

Mein lieber Samedi: Beide Szenen haben kaum Großaufnahmen und erst recht keine mit Stuntmen im Bild.

Großaufnahmen sind Porträtaufnahmen von Figuren, die auf das Gesicht konzentriert sind und das Minenspiel eines Schauspielers in den Fokus rücken sollen. Kein Regisseur der Welt ist so doof, bei einer Großaufnahme (im Engl. Close Up) einen Stuntman zu benutzen, weil er dann das Bild komplett ausfüllen würde und jede Illusion flöten ginge. Was du hier meinst ist, dass man bei genauem Hinsehen erkennen kann, dass beim Bungee-Sprung nicht Brosnan springt und das in einigen Shots erkennbar wird, dass nicht Moore am Steuer sitzt (wobei es in AVTAK ein häufiges Problem war, dass man sich erstaunlich wenig Mühe gab, diesen Umstand zu verstecken). Das ist ja genau das, was man mit der heutigen CGI-Technik erreichen will: Früher musste man eben (mal mehr, mal weniger erfolgreich) versuchen, den den Stunt ausführenden zu "verstecken", während man heute dessen Gesicht einfach durch das des Darstellers austauschen kann. Wenn du so willst, hat man heute also einen Freifahrtsschein, unsauber zu arbeiten, weil man bei entsprechendem Budget alles im Nachhinein wieder geradebiegen kann, bzw sind mehr Einstellungen mit der Kamera möglich, weil man auf das "falsche Gesicht" keine Rücksicht zu nehmen braucht.

Aber nur um die neuen Techniken zu verteidigen müssen wir uns ja jetzt bitte keine Großaufnahmen zusammen fantasieren.

Trotzdem schön, dass ich so mal wieder die Car Chase aus AVTAK gesehen habe, der ich oft deutlich weniger Spaß zugestehe als sie mir eigentlich bereitet. Unvergessen auch der schöne kleine Filmfehler, als Moore losfährt und man in der Reflexion der Autoscheiben das Mikrofon sehen kann, im Video bei etwa 00:13. Solche Sachen mögen für den Regisseur ein Grauen sein, mir versüßen sie nicht selten solche Szenen.

Der Moore Stuntman in der Car Chase Szene war mir schon immer ein Dorn im Auge. Fast schon lustig, dass man glaubte damit durchzukommen wo es doch ein Leichtes gewesen wäre, es anders zu filmen.

Die Tricks die in SF genutzt wurden sind für mich absolut makellos. Ich glaube da phantasierst du dir etwas rein, einfach weil du weißt, dass getrickst wurde.

P.S.: Schön zu sehen, dass Remy Julienne schon 1985 besser Sachen in Paris gezaubert hat, als Fallout über 30 Jahre später

Natürlich sind auch die Stuntdoubles in den früheren Filmen teilweise leicht zu erkennen, gerade Brosnan bzw. Nicht-Brosnan auf dem Verzasca-Damm ist in dieser Hinsicht ziemlich offensichtlich, wenn man es mal bemerkt hat. Auch Julienne und Konsorten sind in AVTAK punktuell gut erkennbar, auch wenn ich die Ausmasse nicht so fürchterlich finde wie viele andere (die Actionszenen sind dort eher generell etwas lasch, vor allem die Skiszene. Die Paris-Fahrt geht noch, erreicht M:I Fallout aber nicht im Ansatz, die besten Actionszenen in AVTAK sind meiner Meinung nach wie kürzlich hier rezensiert fast nur im Schlussdrittel zu finden).

Ich finde die digitalen Rettungsversuche in SF aber insgesamt technisch leider kaum besser, die "Bubble-Heads" von Craig und Rapace sehen in manchen Zwischenschnitten schon ziemlich merkwürdig aus. Natürlich fällt es bei einer oberflächlichen Betrachtung nicht so auf, aber das ist auch bei vielen der alten Stuntleute so.

danielcc hat geschrieben: 26. November 2018 06:00 Der Moore Stuntman in der Car Chase Szene war mir schon immer ein Dorn im Auge. Fast schon lustig, dass man glaubte damit durchzukommen wo es doch ein Leichtes gewesen wäre, es anders zu filmen.

Ja, das sehe ich auch so. Auch bei GE wäre es ganz leicht gewesen, es so zu filmen, dass das Gesicht des Stuntman nicht im Bild gewesen wäre. Anders formuliert dreht der Stuntman seinen Kopf sogar extra noch in die Kamera rein.

Eine weitere Szene mit Stuntman-Gesicht, die mich immer schon gestört hat, ist folgende aus MR (genau bei 0:57):



Noch größer kann man einen Stuntman eigentlich nicht im Bild zeigen.

Bitte nichts gegen Rogers Abschiedsvorstellung. Die Skiszenen dort sind vielleicht nicht so spekatkulär, aber super inszeniert und machen auch heuten noch richtig Spaß (Snow-Surfboard etc.). Die Paris-Szenen sind auch sehr abwechslungsreich, aber natürlich spielt da der neue MI in einer anderen Liga. Ist aber auch gut 35! Jahre später.

vodkamartini hat geschrieben: 26. November 2018 14:04 Bitte nichts gegen Rogers Abschiedsvorstellung.

Mir geht es auch gar nicht um den Film an sich, sondern eben nur darum, dass man in den von mir genannten Filmen (also MR, AVTAK und GE) die Stuntleute sehr deutlich im Bild sieht und man es bei allen dreien (vor allem bei GE) eigentlich sehr einfach hätte vermeiden können.

danielcc hat geschrieben: 26. November 2018 06:00Ich glaube da phantasierst du dir etwas rein, einfach weil du weißt, dass getrickst wurde.

Ganz so einfach ist es leider nicht. Mir kam speziell der Moment in der PTS, in der Bond und Patrice mit den Motorrädern über die Dächer jagen merkwürdig unecht vor, es sah einfach verdächtig künstlich aus. Jahre später im Heimkino dann derselbe Eindruck und dann dank eines Forenpostings die Erkenntnis: Hier wurde CGI benutzt. Ich hab bei SF wenig vorab über die Hintergründe gelesen und wusste daher auch nicht, wie die PTS aussehen wird und erst recht nicht, wie sie gedreht oder möglicherweise getrickst wurde. Selber Effekt in SF auch bei den beiden Helikoptern, die Silva auf seiner Insel gefangen nehmen sowie bei den Kommodowaranen im Casino in Macau. Auch hier war erst der Eindruck, dann das Hintergrundwissen. Natürlich ist es in SF lobenswert, wie viel Mendes real gedreht hat und selbstredend macht diese kleine technische Unzulänglichkeit mir die Action in der PTS nicht madig - aber das tut ein für wenige Sekunden erkennbarer Stuntman auch nicht. Ich finde, man tendiert, um das Neue zu verteidigen, zu schnell dazu, das Alte schlechter zu reden als es ist. Und bis auf einige sehr wenige Shots war der Einsatz von Stuntmen in der Bondreihe stets makellos und weit über dem Standard vieler anderer Actionfilme, da muss man sich nur mal Face/off angucken, um zu sehen, wie da 1997 ein Stuntman mit komplett anderer Frisur und Statur sekundenlang im Bild ist und angeblich John Travolta sein soll. Oder den berühmten Glas-Shot in Blade Runner, bei der die Stuntwoman ebenfalls sehr offensichtlich eine ganz andere Frisur als ihr Schauspielpendant trägt.

GoldenProjectile hat geschrieben: 26. November 2018 13:49 Ich finde die digitalen Rettungsversuche in SF aber insgesamt technisch leider kaum besser

Ich finde gar, dass solche digitalen Praktiken ein deutlich größeres Übel im Vergleich zum bewährten unbearbeiteten Stuntman sind. Ein Stuntman, den ich eher zufällig entdecke (was übrigens in fast jedem Film möglich ist, in dem Stunts zum Einsatz kommen, sofern man genau drauf achtet - selbst in der legendären Verfolgungsjagd in Terminator 2 durch die Unterführung sieht man mehrfach eindeutig, dass nicht Arnold Schwarzenegger auf dem Motorrad fährt), mag ein Bruch mit der Illusion sein, aber zumindest weiß ich als Zuschauer dann immer noch, dass hier mit echten Stunts unter echtem Risiko gearbeitet wurde. Unschöne CGI-Effekte stören mich viel direkter, weil ich optisch vom Film irritiert werden, es also direkt mein Sehempfinden stört. Das mag jetzt für nicht jeden verständlich sein, aber ich sehe es so, dass ein echter Stuntman immerhin noch natürlich im Bild ausschaut und nicht so scheiße, wie ein rein gemorphtes Gesicht eines Schauspielers auf einen fremden Körper. Da nehme ich es lieber in Kauf, mal kurz den Julienne zu sehen, statt einen unwirklichen CGI-Moore, der die Bildharmonie stört und damit den Stunt unnatürlicher wirken lässt als er vielleicht war.

Und mit der Szene in MR habe ich nun gar keine Probleme. Ja, wenn man ganz ganz genau drauf achtet, sieht man die Brille, die der Stuntman aufhat, aber die Szene ist der absolute Wahnsinn und jedes Mal ein atemberaubender Start in den Film - und definitiv ein Höhepunkt der Bondhistorie. Hätte man hier das Zeigen des professionellen Fallschirmspringers vermeiden können? Ja, aber Tom Cruise war damals einfach noch zu jung, um Bond zu spielen.

Casino Hille hat geschrieben: 26. November 2018 14:15
Und mit der Szene in MR habe ich nun gar keine Probleme. Ja, wenn man ganz ganz genau drauf achtet, sieht man die Brille, die der Stuntman aufhat.

Um welche Brille geht es jetzt? Und warum denkst du, dass das Problem hier irgendeine Brille ist, von der ich überhaupt nichts geschrieben habe?

Wenn man bei 1:54 genau hinsieht, sieht man, dass Bond eine Brille aufhat, die er natürlich gar nicht aufhaben kann, weil er keine auf hatte, als Beißer ihn aus dem Flugzeug schubst und er wohl kaum zur Sicherheit eine Schutzbrille in seinem Overall hat. Ein Problem habe ich damit aber überhaupt nicht, für mein Entertainment muss nun niemand bei der Ausführung komplexer Luftstunts sein Augenlicht riskieren.

Casino Hille hat geschrieben: 26. November 2018 14:26 Wenn man bei 1:54 genau hinsieht, sieht man, dass Bond eine Brille aufhat.

Weil Bond und der Beisser da ziemlich weit weg von der Kamera sind, stört mich diese Aufnahme auch nicht. Aber davon hab ich ja auch nicht gesprochen. Mir ging es (wie bereits geschrieben) um 0:57, als man den Stuntman so groß im Bild zeigt, dass es kaum noch größer geht.