Re: Allgemeine Gerüchte & Presse Artikel

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Dieser Wahnsinn bei EON fing doch eigentlich mit Marc Forster an - obwohl der immerhin einen sehr guten und schlüssigen Beitrag zur Reihe geleistet hat. Trotzdem musste das QoS- Bashing eine Kursänderung zur Folge haben, was im Mainstreamkino dieser Größenordnung wenig überraschend ist. Geholt haben sie sich einen meiner Ansicht nach recht überschätzten oscarprämierten Regisseur, der es (imo) nicht wirklich geschafft hat seine Vision mit den an sich sehr biederen Konventionen der Reihe zu vereinen. Und ich spreche jetzt nicht von irgendwelchen Einspielergebnissen, sondern von meinem ganz persönlichen Eindruck.
Eigentlich hätten bei EON bereits bei SP die Alarmglocken klingen sollen - wahrscheinlich war das auch der Fall -, so frage ich mich, wie viele andere auch, weshalb man überhaupt auf renommierte Regisseure zurückgreift, wenn man denn denn schon vorher weiß, dass sie ohnehin mit gebundenen Händen ans Werk gehen. Natürlich geht es EON dabei nur um den Prestige großer Namen, die das Publikumsinteresse wecken. Nur eines sollte ihnen klar sein: Einen Oscar für den besten Film wird es bei Bond einfach nie geben, ganz egal wie toll das Ergebnis ist. Bond ist eskapistisches Unterhaltungskino, und das erwarten auch die Leute. Also EON, es wird Zeit den Kopf aus dem zensiert zu ziehen und wieder auf talentierte Auftragstegisseure zu setzen, die ganz devot nach Vorgabe arbeiten.

Re: Allgemeine Gerüchte & Presse Artikel

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AnatolGogol hat geschrieben: 22. August 2018 09:50 Wobei sich hier natürlich dann die Frage aufdrängt, warum es denn überhaupt ein hochprofilierter Big Name-Director mit sehr eigener Handschrift hat sein müssen, wenn man am Ende doch wieder einen "typischen" Produzentenfilm kompetent abgedreht haben möchte.
Weil es ja offenbar nicht am Drehbuch oder am Grundkonzept des Films lag. Denn sonst hätten sich EON und Boyle schon viel früher getrennt.
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"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

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Samedi hat geschrieben: 22. August 2018 10:54 Weil es ja offenbar nicht am Drehbuch oder am Grundkonzept des Films lag. Denn sonst hätten sich EON und Boyle schon viel früher getrennt.
Das macht aber eigentlich nur einen Unterschied, wenn sich Boyle "Boyle-untypisch" verhalten hat und Sachen im Sinn gehabt hat, die deutlich aus seiner bisherigen Vita fallen. Die Alternative, dass sich Boyle "Boyle-typisch" verhalten hat und Sachen im Sinn hatte, die seiner bisherigen Vita entsprechen, die EON aber zu weit gingen klingt da wahrscheinlicher. Ich musste als ich die Meldung gestern las gleich an das "Missverständnis" mit Eric Serra denken, von dem man offensichtlich seinerzeit auch alles andere erwartet hat, nur keinen typischen Serra-Soundtrack.
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3679
Oh... da schaut man mal einen Tag nicht rein und verpasst die einzige wichtige Neuigkeit...

Wenn man die Insights aus dem Chaos im Vorfeld von SP weiß, dann überrascht einen bei EON eigentlich nichts mehr - zumal davon auszugehen ist, dass es bei jedem Bondfilm immer so oder ähnlich ablief (Serra Score...)

Ich habe das seinerzeit schon mal geschrieben, aber ich verstehe einfach nicht, warum es im "Kreativbereich" keinen anständigen Prozess gibt, der schneller und sicherer zu Resultaten kommt, wie es in anderen Branchen üblich ist. Wenn man doch im Vorfeld alles mit einem möglichen Regie-Kandidaten abklärt, dann kann es doch hinterher keine Überraschungen geben oder?

In diesem Fall sind wir aber weit vor Drehbeginn, so dass mehr oder weniger auszuschließen ist, dass es wirklich an Boyles Vorstellung von der Inszenierung liegt. Dann würde der Verdacht naheliegen, dass es am Casting lag (Cast oder Crew!). Aber dann müsste man davon ausgehen, dass EON jetzt das gleiche Script mit anderen Leuten umsetzen will.

Ich hatte ehrlich gesagt bei Boyle nie ein richtig gutes Gefühl. Mir waren da zu viele andere Projekte drumherum die kaum das volle Maß an Commitment erkennen ließen, was es eine Produktion wie diese benötigt.

Es ist aber auch möglich, dass der gelobte Drehbuchentwurf nur eine auf dem ersten Papier nette Idee war, und man (EON) mal wieder vorangeschritten ist in dem Glauben "ach das wird schon noch".

Aber wenn es wirklich gravierende Probleme mit dem Script gibt, dann wird man den angepeilten Termin nicht mehr halten können und dann hätte EON das auch direkt verkünden MÜSSEN da es auch wichtig für Investoren sein könnte.
Ergo wird man hoffen, dass jemand anderes einspringen kann und man das Script nach wie vor für gut hält.

Es ist aber auch dann beachtlich, dass man das noch nicht abgeklärt hat, sondern sich genötigt fühlt, nur Boyles Ausstieg zu verkünden aber keine Lösung zu präsentieren.


Tja... auch wenn es mega unpopulär zu sein scheint dieser Tage: ich würde mir einen weiteren Mendes Film wünschen zumal der ja bei SP am Ende auch alles verfilmt hat was ihm (von P&W) ausgedruckt vorgelegt wurde :-)
Ansonsten: Wenn Campbell 2017 noch einen Film drehen konnte, wird er es 2019 auch noch mal hinekommen zumal es unendlich viele ältere oder ähnlich alte Regisseure gibt bei denen das niemand fragt (Spielberg).
Sieht zumindest fit aus der Mann. Und vielleicht ist am Ende die Kombination aus einer "goldenen Filmidee" und einem total unverkrampften, pragmatischen Actionregisseur genau das richtige

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AnatolGogol hat geschrieben: 22. August 2018 11:05
Samedi hat geschrieben: 22. August 2018 10:54 Weil es ja offenbar nicht am Drehbuch oder am Grundkonzept des Films lag. Denn sonst hätten sich EON und Boyle schon viel früher getrennt.
Das macht aber eigentlich nur einen Unterschied, wenn sich Boyle "Boyle-untypisch" verhalten hat und Sachen im Sinn gehabt hat, die deutlich aus seiner bisherigen Vita fallen.
Boyles Vita ist genauso vielfältig wie die von Marc Forster. Ich kann mir daher nicht vorstellen, was du unter einem "Boyle-typischen" Film verstehst.
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danielcc2 hat geschrieben: 22. August 2018 11:11
Ansonsten: Wenn Campbell 2017 noch einen Film drehen konnte, wird er es 2019 auch noch mal hinekommen zumal es unendlich viele ältere oder ähnlich alte Regisseure gibt bei denen das niemand fragt (Spielberg).
Sieht zumindest fit aus der Mann. Und vielleicht ist am Ende die Kombination aus einer "goldenen Filmidee" und einem total unverkrampften, pragmatischen Actionregisseur genau das richtige
Genau mein Gedanke!
Das könnte (je nach Script) was werden!
Grüße
Der Dingens

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Samedi hat geschrieben: 22. August 2018 11:13 Boyles Vita ist genauso vielfältig wie die von Marc Forster. Ich kann mir daher nicht vorstellen, was du unter einem "Boyle-typischen" Film verstehst.
Von einem "Boyle-typischen" Film hab ich doch aber gar nichts geschrieben. Des Pudels ist doch der: offensichtlich konnte kein künstlerischer Konsens gefunden werden zwischen Produzenten und Regisseur. Boyle ist bekannt dafür ein Regisseur zu sein, der sehr eigenwillige Ideen und Ansätze bei seinen FIlmen hat und der diese von seinen Produzenten/Studios auch zugestanden bekommt bzw. genau deswegen engagiert wird. Wenn ich also solch einen Regisseur hole, dann muss ich damit rechnen, dass er die bekannten Grenzen auf die eine oder andere Weise künstlerisch überschreiten wird. Genau daran ist es dann aber offensichtlich letztlich gescheitert, nämlich am Willen der Produzenten Boyle die künstlerische Freihheit zuzugestehen, die dieser als unabdingbar ansah, um seine Vision zu verwirklichen. Wir wissen nicht, worin genau die "künstlerischen Differenzen" bestanden, dass ist aber für die grundsätzliche Frage auch nicht wirklich erheblich. Denn so oder so hat man einen künstlerisch eigenwilligen Regisseur verpflichtet, der am Ende das Handtuch warf, weil man ihm nicht seine künstlerische Eigenständigkeit zugestanden hat (zumindest nicht in dem Maße, wie er es wohl als unabdingbar ansieht).
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Als ich gestern von dem Ausstieg Boyles hörte, war ich zunächst auch geschockt und dachte "Verdammt, jetzt wird der Drehstart weiter nach hinten verlagert!". Aber ich hatte schon bei den ersten Gerüchten um Boyles Engagement für B25 schon so meine Zweifel, ob der wirklich WIRKLICH am Bord ist und das alles nicht eine riesige Finte ist, um diverse, gingerte Infos zu streuen, um vorzeitige Leaks etc. ("Sony-Leaks-Gate") entgegenzutreten.
Ich könnte mir durch aus vorstellen, dass im letzten Jahr nach der offiziellen Bekanntgabe, dass DC weiter als JB weitermacht, das Script sowie Regisseur schon feststanden bzw. in der finalen Phase standen. Es ist so furchtbar ruhig um Nolan, aber Sam Mendes geworden, dass ich fast schon glaube, dass es einer der beiden sein wird bzw. seit gut einem Jahr schon fest stand. (BTW um Waltz ist es auch so ruhig geworden, ich glaube er wird auf jedem Fall auch dabei sein, zumal er nicht mit Tarantino zurzeit dreht.)
Die durchgesickerten Infos: Sei es Boyle, Waltz nicht dabei, P&W Script in Schublade, Fiennes nur kurz evtl. dabei, Harris ggf. nicht dabei, dieses ominöse Casting Aufgebot, M. Strongs (gelöschter) Tweet Jolie oder Carter als Antigonistin (nuff said)... das alles sind von EON gestreute Täuschungen, um in Ruhe im Hintergrund zu arbeiten. ODER es ist nur meine Hoffnung, die hier spricht, damit ich im November 2019 endlich Bond 25 sehen kann :lol: :lol:
Zuletzt geändert von Seamaster300 am 22. August 2018 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
Be Strange or be forgotten!

Re: Allgemeine Gerüchte & Presse Artikel

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AnatolGogol hat geschrieben: 22. August 2018 11:32 offensichtlich konnte kein künstlerischer Konsens gefunden werden zwischen Produzenten und Regisseur. Boyle ist bekannt dafür ein Regisseur zu sein, der sehr eigenwillige Ideen und Ansätze bei seinen FIlmen hat und der diese von seinen Produzenten/Studios auch zugestanden bekommt bzw. genau deswegen engagiert wird. Wenn ich also solch einen Regisseur hole, dann muss ich damit rechnen, dass er die bekannten Grenzen auf die eine oder andere Weise künstlerisch überschreiten wird. Genau daran ist es dann aber offensichtlich letztlich gescheitert, nämlich am Willen der Produzenten Boyle die künstlerische Freihheit zuzugestehen, die dieser als unabdingbar ansah, um seine Vision zu verwirklichen. Wir wissen nicht, worin genau die "künstlerischen Differenzen" bestanden, dass ist aber für die grundsätzliche Frage auch nicht wirklich erheblich. Denn so oder so hat man einen künstlerisch eigenwilligen Regisseur verpflichtet, der am Ende das Handtuch warf, weil man ihm nicht seine künstlerische Eigenständigkeit zugestanden hat (zumindest nicht in dem Maße, wie er es wohl als unabdingbar ansieht).
Jetzt hast du aber immer noch nicht gesagt, was du mit "Boyle-typisch" meinst. Dass ein Regisseur eine gewisse künstlerische Freiheit bzw. Eigenständigkeit haben will, ist ja kein Alleinstellungsmerkmal von Boyle. Und das Gesamtkonzept wurde ja von EON auch abgesegnet, sonst hätte man sich schon viel früher von Boyle getrennt.
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Casino Hille hat geschrieben: 22. August 2018 10:13 Vermutlich hat Boyle aber auch einfach "Fallout" im Kino gesehen und gedacht: "Oh shit, das kriege ich nicht getoppt." :D
Boyle wohl nicht, aber vielleicht die Produzenten. Es geistern ja schon Gerüchte dass Christopher Mcquarrie übernehmen könnte, aber ganz ehrlich, warum sollte er sich das antun, der wird wohl eher noch einen M:I Film machen

Re: Allgemeine Gerüchte & Presse Artikel

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danielcc2 hat geschrieben: 22. August 2018 11:11
In diesem Fall sind wir aber weit vor Drehbeginn, so dass mehr oder weniger auszuschließen ist, dass es wirklich an Boyles Vorstellung von der Inszenierung liegt. Dann würde der Verdacht naheliegen, dass es am Casting lag (Cast oder Crew!). Aber dann müsste man davon ausgehen, dass EON jetzt das gleiche Script mit anderen Leuten umsetzen will.
Ja, davon gehe ich auch aus.
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Berni hat geschrieben: 22. August 2018 09:12 Ich frag mich ja was mit den Leuten passiert die schon gecastet wurden, das werden doch sicher schon einige sein.
Was soll mit denen passieren? Das Filmgeschäft ist hart, Absagen (auch im Nachhinein) sind da an der Tagesordnung. Und manchmal hört man auch einfach gar nichts mehr. Kann dir jeder Schauspieler bestätigen. Ich war vor einigen Wochen bei Fatih Akin zum Casting - auf die Absage der versprochenen (und längst abgedrehten) 9 Drehtage warte ich bis heute.

EON hat sich mit Danny Boyle so ein bißchen ins eigene Knie geschossen. Man wollte auf Teufel komm raus einen großen Namen haben und hat nicht mit dem Gegenwind gerechnet. Große Regisseure wollen ihre eigenen Ideen verwirklichen, haben ihren eigenen Stil und lassen sich nur ungerne von anderen vorschreiben, wie ihr Film auszusehen hat. Man braucht sich nicht mehr zu beweisen und hat schließlich einen Ruf zu verlieren. Cameron lag während TITANIC z.B. gleich mehrfach mit 20th Century Fox im Clinch und bei Spectre soll es mit Mendes auch nicht immer einfach gewesen sein. Kleinere Regisseure sind da etwas schmerzbefreiter und passen sich mehr an - für die ist es ja oftmals auch eine Chance bei so einem prestigeträchtigen Franchise mitwirken zu dürfen. Ich hatte bereits bei der Verpflichtung von Boyle hier im Forum davor gewarnt einen großen Namen zu verpflichten. Ob es Vorahnung war?
Zuletzt geändert von 0 0 7 am 22. August 2018 11:57, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Allgemeine Gerüchte & Presse Artikel

3689
"künstlerische Differenzen" kann in dieser Branche alles heißen.
Mal ganz lapidare Dinge, die nichts mit dem zu tun haben was sich einige darunter vorstellen:
- Er wollte einen anderen Komponisten
- Er wollte andere Darsteller die EON nicht wollte
- Er wollte Leute vor oder hinter der Kamera die EON aus bestimmten Gründen nicht möchte die nicht mal etwas mit deren Qualität zu tun haben
- EON war nicht einverstanden damit, dass er sich zu wenig in die Pre Production eingebracht hat
- Boyle wollte nicht mehr als 5 Monate Dreharbeiten, EON sagen aber, dass man mindestens 7 braucht (oder umgekehrt)
- Boyle wollte nicht um die Welt tingeln um Werbung zu machen
- EON/Universal haben nach Fallout entschieden, dass der Film 3D sein soll, was Boyle nicht will (oder umgekehrt)
- Boyle sagt, er brauche mehr Budget, was EON/Universal nicht zugestehen (dabei ging es schon bei SP um so lapidare Dinge wie ob sich Bond und Hinx nun durch 4 Wagons prügeln dürfen oder nur durch 3!)
- Boyle wollte die Actionszene an die 2nd Unit geben, Craig wollte aber dass Boyle es selbst macht

Es gibt unendlich viele Gründe. Es ist 3-4 Monate vor Drehstart nicht davon auszugehen, dass die Differenzen was mit der Inszenierung zu tun haben