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von craigistheman
Agent
Also ich sehe das relativ locker. Von mir aus kann James Bond ruhig dunkelhäutig sein, solange das Drumherum passt und ein ordentlicher Film bei rauskommt. Sehe Bond im heutigen Kontext in keinster Weise an eine bestimmte Hautfarbe gebunden, außerdem wäre es nicht das erste Mal, dass man gegen Flemings Konzeption der Figur verstößt. Hinzu kommt, dass in UK weite Teile der Bevölkerung dunkelhäutig oder dunkelhäutiger Abstammung sind - deutlich mehr als im deutschsprachigen Raum.
Die Frage ist viel mehr, wo der Mehrwert einer solchen Veränderung liegt? PR? Ein politisches Statement? Lust auf ein Experiment? Hätte es soziokulturelle Auswirkungen zur Folge?
Ich finde Barbara Broccoli hat sehr klug geantwortet, da sie sich weder festlegt noch negiert, dass so etwas völlig undenkbar wäre. Interessant wäre auch zu wissen ob Bond derzeit ein vorwiegend weißes und maskulines Publikum anspricht und sich durch die Entscheidung einer Hautfarbenänderung nicht auch neue Märkte erschlißen könnten.
Anders verhält es sich meines Erachtens mit dem Geschlecht. Bond stellt ein Männlichkeitsideal dar, das in der Praxis zum Glück niemals funktionieren würde. Es ist gewissermaßen die Satire einer juvenilen Männlichkeitsfantasie. Mit einer Frau als Bond, würde man die Figur um ihre Quintessenz berauben. Es wäre nicht mehr "James Bond", schon rein äußerlich nicht mehr.
Ich finde es nur positiv, wenn Frauen innerhalb der Filmindustrie für Gleichberechtigung kämpfen. Für mich persönlich ist das eine Selbstverständlichkeit. Lasst Frauen daher mit IHREN starken Heldenfiguren Geschichte schreiben. Beide Welten können doch problemlos koexistieren und schließen ein Publikum des jeweils anderen Geschlechtes keineswegs aus. Es gibt auch genung Typen, denen Twilight gefällt.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."