Gernot hat geschrieben:sorry, aber Roger Deakins als "arg überschätzt" zu bezeichnen ist schon ziemlich gewagt (ums nett auszudrücken

)
Ich verstehe nicht warum. Deakins ist ein Kameramann auf einem handwerklich hohen Niveau, wie es in Hollywood aber ein gutes Dutzend gibt, der eben das Glück hat, oft beispielsweise mit den Coen Brüdern zu arbeiten. Da kommen natürlich tolle Aufnahmen bei rum, Big Lebowski, Fargo oder True Grit sind toll gefilmt. Aber Inside Llewyn Davis von den Coens, bei dem dann Bruno Delbonnel der DoP war, ist genauso toll gefilmt. Ich sehe da also nicht, warum Deakins für die Filme besonders wichtig wäre. Die beiden Mendes Filme sind fast identisch gefilmt, obwohl in SP nicht mehr Deakins sondern Hoytema der DoP war. Ich erkenne nicht, was Deakins' Arbeit so besonders auszeichnet. Beim besten Willen nicht. Ist er einflussreich? Sicher, aber das ändert wenig daran, dass er überschätzt ist (zumal Wally Pfister, Emmanuel Lubezki, Hoyte van Hoytema oder Robert Richardson die noch wichtigeren Namen sind).
Samedi hat geschrieben:Red Sparrow (2018)
Francis Lawrence ist hier in meinen Augen der beste Agentenfilm (außerhalb der Bond-Reihe) seit "Der gute Hirte" gelungen.
Das wäre für das Genre wahnsinnig traurig. Red Sparrow hat natürlich einen trashigen Sexploitation-Charme, den man irgendwo mögen kann, ist aber in vielen Belangen furchtbar vergurkt worden und kassierte zurecht von der Presse ordentlich Prügel (auch wenn die üblichen Positiv-Stimmen von den üblichen Verdächtigen natürlich trotzdem dabei sind). Die Russenklischees sind furchtbar, natürlich ist der Ami der Gute, natürlich spricht die Ausbilderin wie eine Lotte Lenya Karikatur, natürlich sagt der Film erst wie böse das Gewerbe ist, nur um dann doch auf klassischen Suspense zu setzen... Gähn. Allerdings ist "Der gute Hirte" sogar noch langweiliger (das sind niemals mehr als 2-3 Punkte), von daher passt es ja.
Das wichtigste zum Roten Spatzen kann man sonst hier nachlesen:
http://derkinoblog.de/red-sparrow-kritik/