Casino Hille hat geschrieben:craigistheman hat geschrieben:Ob man EON nach den vernichtenden Reaktionen zu Smith nicht wieder etwas weniger bekannte, dafür geeignetere KünstlerInnen engagieren würde?
Vernichtende Reaktionen? So negativ wird EON einen Oscargewinn und große Charterfolge sicher nicht bewerten.
Das sicherlich nicht, aber auf Youtube z.B. kommt der Song in den Kommentarsektionen nicht so gut weg...
Ich weiß was du jetzt antworten wirst, und klar - das alte Thema: Ist doch egal, die meisten Leute kaufen und hören das Lied trotzdem (viele Klicks, Beliebtheit auf Spotify etc.), außerdem beschweren sich die Unzufriedenen aus Prinzip.
Ehrlich gesagt kenne ich in meinem Umfeld niemanden, der den Song feiert - zumindest wird das nicht offen zugegeben
. Auch ich finde den Song recht durchschnittlich, mir gefällt Smiths hohe Falsett-Stimme einfach nicht und ein paar Streicher/Bläser im Retrostil machen für mich noch lange keinen bemerkenswerten Bondsong. Die eine oder andere Stelle ist gelungen, die TS an sich meiner Meinung nach auch (obwohl einige visuellen Effekte und Motive aus der SF-TS übernommen wurden - die brennenden Familienfotos = die brennenden Bondzielscheiben, etc.).
Ob EON bloß nach Zahlen geht, ist die große Frage. In dieser Hinsicht gebe ich dir natürlich voll recht. Der Song war sicherlich kommerziell erfolgreich, hätte aber sicherlich noch erfolgreicher sein können. Zu den Oscars: Das ist jetzt Ansichtssache - aber ich persönlich halte nicht sehr viel von dieser Verleihung, bei der ich leider immer wieder das Gefühl habe, dass in erster Linie finanzielle Interessen dominieren. Es sitzen doch irgendwo immer nur die gleichen am Hebel, die die Macht haben zu entscheiden, wer oder was gepusht wird, und was leer ausgeht.
Wenn ein bekennend homosexueller Sänger einen Oscar erhält, dann ist das nach außen hin schick und modern - damit stellt die zum Teil sehr altbackene Hollywood-Filmindustrie Offenheit und Toleranz unter Beweis, oder heuchelt sie vor (was ich dem Gremium aber nicht unterstellen möchte). Es ist ein Zeichen, und das ist auch völlig in Ordnung so. Es ist wichtig, dass so etwas passiert. Nur denke ich, der Song selbst hätte so viel mehr bieten können... Da ist Smith als Interpret wiederum nur bedingt mitverantwortlich, die "Hauptschuld" - insofern man den Song ablehnt - sollte dann schon eher beim Arrangeur/Produzenten gesucht werden...
Ich würde mich sehr freuen wenn EON in Zukunft zumindest versucht einen Kompromiss aus Charttauglichkeit und künstlerischer Ambition/Freiheit zu schließen.