Re: Zuletzt gesehener Film

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iHaveCNit: Nerve (2016)

Brandaktuell zu Zeiten, in denen die App „Pokemon Go“ die Smartphone-Nutzer in seinen extremen Bann gezogen hat ; Smartphones ; Soziale Netzwerk und der Online-Voyeurismus immer stärkeren Einzug erhält, trifft das Buch von Jeanne Ryan „Nerve“ den „Nerv“ der Zeit. Und da ist es definitiv auch klar, dass dieses Buch verfilmt wird.

„Nerve“ ist der neue Hit online. „Are you watcher or player“ ist die erste zu treffende Entscheidung. „Player“ müssen immer aberwitzigere Aufgaben erledigen, die sich zunehmend am Rande der Legalität bewegen, während dem die „Watcher“ den „Playern“ die Aufgaben vorgeben und dem Treiben zusehen. Die junge, zurückhaltende Vee wird von ihren Freunden zur Teilnahme an dem Spiel gedrängt. Zu Beginn trifft sie auf Ian, einen weiteren „Player“ mit dem sie ein Team bilden muss – und das Spiel im Laufe immer härterer für die beiden wird.

Dieser Cyberthriller ist extrem geworden. Wie eingangs erwähnt ist die Thematik und Grundidee absolut realistisch. Der Film ist optisch mit seinen Neonlichtern, dem New Yorker Setting und der Werbefilmästhetik richtig gut geworden und das Einbinden von Chatverläufen, Smartphone-Videoaufnahmen, usw. ist absolut modern und trifft den Zeitgeist. Das Pärchen Emma Roberts und Dave Franco als Vee und Ian machen ihre Sache recht ordentlich und funktionieren prima als Team in diesem krassen Spiel. Und die Prüfungen selbst sorgen für entsprechend coole und auch spannende Einzelszenen. Das Problem hierbei ist, dass manche Charakterentwicklung bedingt durch die kurze Filmlaufzeit von 97 Minuten und dem Stattfinden er Ereignisse in einer Nacht nicht wirklich glaubwürdig und inkonsequent ist. Inkonsequent ist auch das am Ende doch etwas zu gewollte Ende. Und manche Backstory in Verbindung mit dem Story-Verlauf ist dann doch auch stark konstruiert, so dass der ganze interessante Diskurs über den Online-Voyeurismus dann doch etwas plakativ und oberflächlich verarbeitet wurde.

Insgesamt hat mir der Film jedoch schon meinen „Nerv“ getroffen und ich bereue diesen „Flashback“ aus 2016 nicht.

„Nerve“ - My First Look – 7/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

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The Big Short

Teilweise für mich als Laien etwas schwer nachvollziehbar. Selbst die "Stars erklären das System"-Szenen waren nicht immer komplett aufschlussreich für mich, aber so gesehen trotzdem ausreichend.
Die Besetzung hat mir gefallen, vor allem Steve Carell war super. Und auch Brad Pitt in dieser zurückhaltenden Rolle war mal was ganz neues.
Vor allem aber war der Film sehr interessant und aufschlussreich - jetzt versteh ich auch ich mal ganz gut was damals vorgefallen ist.

8,5/10
The name's Bond, James Bond.

Re: Zuletzt gesehener Film

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Das Problem ist, dass ich für die Trek-Reviews 3 Mal so viel Zeit benötigen würde. Bei DTV-Produktionen schreibe ich in aller Regel kürzer. Und 10 Reviews pro Monat schaffe ich im Jahresschnitt auf keinen Fall, das ist momentan eine Ausnahme.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Zuletzt gesehener Film

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Gestern "Ein Kommissar kehrt zurück" im ZDF.

Selten ein so spannenden deutschen Krimi gesehen, toll gespielt von Uwe Kockisch, Sylvester Groth und der wunderbaren Ulrike C. Tscharre.
Ein Kommissar (Kockisch) geht in Ruhestand und kehrt zum Schauplatz eines Verbrechens zurück, wo vor 20 Jahren ein junges Mädchen bestialisch ermordet wurde. Der Fall ist ungelöst, der damalige Hauptverdächtige (Groth) konnte nicht angeklagt werden, da die Indizien nicht ausreichten. Ein mörderisches Psychospiel beginnt, das tragisch endet ...
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Zuletzt gesehener Film

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iHaveCNit: Manchester by the Sea (2017)

Irgendwann im September des Jahres habe ich mir bei den Streifzügen durch die Kinos meines Vertrauens einen Flyer von den kommenden Filmen aus dem Filmprogramm von Universal Pictures und Focus Features mitgenommen und bin hier das erste Mal auf „Manchester by the Sea“ gestoßen. Damals war ich mir nicht so sicher, ob ich mir den Film überhaupt ansehen soll, aber nach überschwänglichen Kritiken aus den Staaten und der entsprechenden Rezeptionen bei der aktuellen Awardseason, die zu einem Golden Globe für Casey Affleck und nun ganz aktuell auch 6 Oscarnominierungen geführt hat, war ein Kinobesuch Pflicht – was dann folgte ist mal wieder eine ganz große Kinoerfahrung, doch ganz von Vorne.

Lee Chandler ist ein zurückgezogener, introvertierter Hausmeister und lebt in Quincy, Massachusetts. Eines Tages erhält der den Anruf, dass sein Bruder an einem Herzstillstand stirbt. Lee fährt in seinen Heimatsort Manchester by the Sea um dort nicht nur die komplette Bestattung abzuwickeln, er muss auch die Entscheidung treffen, ob er für seinen 16-jährigen Neffen Patrick die Vormundschaft übernimmt. Nebenbei muss er sich auch seiner eigenen Vergangenheit stellen, die dafür gesorgt hat, warum er seiner Heimat eigentlich den Rücken zugedreht hat.

Dem Drehbuchautor und Regisseur Kenneth Lonergan ist mit „Manchester by the Sea“ ein starker Film gelungen. Charakterdramen mit innerlich zerbrochener männlicher Hauptfigur haben wir ja auch zeitgleich mit „Verborgene Schönheit“, der den Konflikt mit extrem plakativer, oberflächlicher und konstruierter Herangehensweise lösen möchte. Hiervon ist „Manchester by the Sea“ meilenweit entfernt. Die Inszenierung ist extrem ruhig und voll auf die starken Bilder und zwischenmenschlichen Momente fokussiert. Ganz intelligent werden 2 zeitliche Ebenen der Geschichte miteinander verknüpft. Zu absolut passenden Momenten wird ohne zusätzliche Einblendungen ein Flashback in die Vergangenheit von Lee Chandler eingebunden, der dazu die Geschichte noch weiter vorantreibt. Schonungslos, realistisch und absolut respektvoll geht der Film mit seinem Thema um und lässt seinen Charakteren den vollen Raum zur Entfaltung. Das Schauspiel in diesem Film ist absolut meisterlich und neben der ruhigen und kraftvollen Inszenierung die Stärke des Films. Lucas Hedges als Patrick Chandler spielt sehr toll und die Beziehung zu Lee Chandler funktioniert perfekt. Michelle Williams ist mir bisher noch nie aufgefallen, doch was Sie in Ihren Szenen vor allem im Zusammenspiel mit Casey Affleck abliefert ist toll. Und so komme ich zu Casey Affleck – was er hier abliefert ist sein Meisterstück. Auf den Punkt und ohne jegliche Starallüren und Award-Aspirationen spielt er hier den innerlich zerbrochenen, zurückhaltenden und introvertierten Hausmeister Lee Chandler und ich hoffe für ihn, dass er dafür den Oscar erhält. Verdient hätte er ihn.

Das einzige negative, was man dem Film vorwerfen könnte ist, dass er vielleicht etwas zu lang geraten und daher etwas sperrig ist, aber die Geschichten aus dem Leben sind nun mal auch sperrig und langwierig. Manchmal sind es einfach die ruhigen, kraftvollen, und sehr respektvollen und realistischen Geschichten, die als Film ihre volle Wirkung entfalten und berühren können. So wie auch „Manchester by the Sea“ - der am Ende des Jahres 2017 auch große Chancen auf „Film des Jahres“ haben dürfte.

„Manchester by the Sea“ - My First Look – 10/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

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iHaveCNit: Resident Evil 1-5 ( 2002 / 2003 / 2007 / 2010 / 2012 )

Recap / Retrospektive / Flashback

„Das Problem mit Videospielverfilmungen“


Ich bin ja mehr der Filmseher und weniger der Zocker von Videospielen. Aber auch vor einem Problem verschließe ich nicht die Augen. Bis zum heutigen Zeitpunkt hat es bei der Anzahl an Spieleverfilmungen nie wirklich auch nur annähernd eine davon geschafft, dem Quellmaterial den notwendigen Respekt zu zollen. Woran mache ich das fest ? Es gibt ja definitiv bei jedem Spiel bzw. jeder Spielereihe einen Grund oder mehrere gute Gründe, warum die Fans das Spiel lieben und warum auch das Spiel so erfolgreich ist Und hier besteht dann die Frage, ob genau die Stärke des Spiels sich für eine Filmadaption lohnt. Hierfür müssten jedoch die Filmstudios, Drehbuchautoren und Regisseure sich auch für die Stärken des Spiels interessieren und in ihrer Vision von einem Film genau diese Stärken fokussieren. Doch die Filmbranche ist ja wie bekannt sehr gewinnorientiert und in ihrer Genreverteilung klar abgegrenzt, so dass für die meisten Spieleverfilmungen der massentaugliche Actionsektor klar die erste Wahl ist. Oftmals kann ein Spiel auch nicht die Kriterien für eine filmische Umsetzung erfüllen, doch hier gibt es definitiv einige Titel, bei denen man die Dollars in den Augen hatte und einfach drauf los produziert hat. Und so werden immer und immer wieder Actionvehikel produziert, die zwar Charaktere, Elemente, Motive und Easter-Eggs aus den Originalspielen, aber nie wirklich die Essenz und Stärke des Spiels enthalten.

So ist es auch bei dem zum heutigen Zeitpunkt ganze 6 Filme großen Franchise „Resident Evil“, dessen „letztes Kapitel“ ich am kommenden Dienstag sehen werde. In logischer Konsequenz habe ich mich, weil der Bluray-Händler meines Vertrauens trotz Veröffentlichungsdatum 26.01.2017 bereits am Montag die Box „Resident Evil 1-5“ da hatte, eben die 5 Teile nochmal angesehen um mich auf den letzten Teil vorzubereiten, da auch die letzten Sichtungen sehr weit zurückliegen und ich die Filme 4 und 5 noch nie wirklich komplett wahrgenommen habe. Die Filme sind weder sehr schlecht, noch sehr sonderlich gut, aber gute Unterhaltung für zwischendurch. Vielleicht ist es der Ehe von Milla Jovovich und dem Regisseur Paul W.S. Anderson geschuldet, warum man entsprechend mit Alice einen extra für die Filmreihe geschaffenen Charakter als Hauptprotagonisten verwendet und Charaktere aus den Spielen nur in entsprechenden Nebenrollen auftreten lässt. Und so findet sich Alice als Hauptprotagonistin in jedem Film in dem klassischen und immer wieder auftretenden Dilemma, dass man nicht nur überleben, sondern auch einen gewissen Run von Punkt A nach Punkt B absolvieren muss. Dabei wechselt der Film von Actionszenen, leichtem Storytelling und Exposition immer und immer wieder hin und her. Dass nicht jeder überleben wird, ist klar. Es werden filmische Versatzstücke verarbeitet, so habe ich mich z.B. bei Teil 1 etwas an „Deep Blue Sea“ erinnert gefühlt. „Die Vögel“ und „Mad Max“ waren wohl leichte Vorbilder bei Teil 3. „Terminator“ hat wohl auch für ein wenig Inspiration bei Teil 2 gesorgt. Aber der klassische Zombiefilm und auch die Kampfeinlagen von Matrix sind wohl die klassischste Inspiration für die Resident-Evil-Filmreihe.
Die Spezialeffekte sind jedoch von sehr betagt (Teil 1) zu klar für 3D konzipiert (Afterlife und Retribution) und im Allgemeinen als sehr durchschnittlich zu werten und die Schockeffekte sind eben sehr konventionell verwendet worden. Die Action selbst schwankt auch in ihrer Inszenierung von Matrix-artiger Slow-Motion bishin zu Taken-lastigem Shaky-Cam-Stakkato-Schnitt-Massaker.
Aber es gibt bei jedem Film auch tolle Momente – wie z.B. der Vorspann von „Retribution“.

Für mich als Filmfan, der die „Resident Evil – Spielereihe“ nur noch sehr dunkel aus der Zeit kennt, in der ein Kumpel die Spiele gezockt hat als wir gemeinsam Zeit verbracht haben., kann ich zwar wenig über das Quellmaterial sagen, aber die getroffene Entscheidung im vorherigen Absatz trifft klar für mich auf die „Resident-Evil-Filmreihe“ zu: Weder sehr gut, weder sehr schlecht, dafür jedoch gute durchschnittliche Actionunterhaltung. Doch wie würde ich werten ?

Resident Evil – Second Look – 6/10 Punkte
Resident Evil: Apocalypse – Second Look – 6/10 Punkte
Resident Evil: Extinction – Second Look – 7/10 Punkte
Resident Evil: Afterlife – First Look – 5/10 Punkte
Resident Evil: Retribution – First Look – 5/10 Punkte
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