Re: Daniel Craigs Nachfolger

1966
Casino Hille hat geschrieben:
Und wie sieht es heute aus, lieber Samedi? Da haben wir doch nicht etwa einen SP, der viele Kritiker eher verhalten tangierte und die Möglichkeit, dass ohne einen Sam Mendes und mit einen immer einflussreicheren Gregg Wilson zukünftig eine etwaige Neuausrichtung auf uns zukommen könnte
Wir haben heute einen immer einflussreicheren Gregg Wilson, der verkündet hat, dass Craig auch weiterhin Bond ist. 8)
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1968
Casino Hille hat geschrieben:War Brosnan nach DAD ne zeitlang auch. 8)
Ich habe mich speziell auf Gregg Wilson bezogen, bei dem du eine Abneigung gegenüber Craig vermutest.

Dass Babs ein absoluter Craig-Fan ist, dürfte ja hinlänglich bekannt sein. :wink:
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1969
Casino Hille hat geschrieben:Wie hätte es anders sein können, als das photographer die Antwort auf all unsere Fragen hat? :D

Danke dir Anatol. Das ist angesichts der 3:1 Regel tatsächlich interessant, aber bestärkt mich eigentlich nur in meiner Meinung, dass es dann in erster Linie an zu hohen Budgetausgaben lag, als an etwaigen anderen Faktoren und dementsprechend es eben doch dabei bleibt, dass Brosnan aufgrund einer gewollten Neuausrichtung in Folge der schlechten Kritiken zu DAD gegangen wurde. Und wie sieht es heute aus, lieber Samedi? Da haben wir doch nicht etwa einen SP, der viele Kritiker eher verhalten tangierte und die Möglichkeit, dass ohne einen Sam Mendes und mit einen immer einflussreicheren Gregg Wilson zukünftig eine etwaige Neuausrichtung auf uns zukommen könnte - freilich ohne Sankt Daniel, den Heiligen? :mrgreen:

Ich widerspreche dir im Rahmen dieser Diskussion nur sehr ungern, da ich die aktuelle Einschätzung der Brosnan-Ära (von der ich bekanntermaßen jetzt auch kein allzu großer Fan bin) für überzogen negativ halte (in etwa dem Maße, wie sie zum Veröffentlichungszeitpunkt zu positiv bewertet wurde). Dennoch sehe ich den von dir angesprochenen Sachverhalt etwas anders: ich denke die verhaltene qualitative Wertschätzung von DAD war wenn überhaupt nur ein vernachlässigbarer Faktor, der zur Demission von Brosnan führte. Ich denke auch nicht, dass die Budgetausgaben wirklich zu hoch waren, da ich davon überzeugt bin, dass nur durch die kostenintensiven Schauwerte und die ebenfalls expensiven Marketingausgaben die großen Umsatzsteigerungen ab GE erreicht werden konnten. Ich will damit Brosnan nicht seine Bedeutung als Kassenmagnet absprechen, die hatte er fraglos, da er ein "Bond fürs breite Volk" war und über die gesamte Zeit seiner Ägide von Publikum und Kritik auf breiter Front akzeptiert wurde. Aber dennoch steckt hinter den mehr als verdoppelten Umsätzen der 90er Jahre gegenüber dem Vor-Jahrzehnt mehr dahinter, als nur ein zugkräftiger(er) Hauptdarsteller und eine sich verändernde Kinolandschaft.

Das Motto von EON lautete Klotzen statt Kleckern, mit viel Einsatz wollte man hohe Umsätze erzielen und tat dies letztlich auch - allerdings dann doch nicht ganz so hoch, wie es wohl notwendig gewesen wäre, um unterm Strich wirklich erfolgreich zu sein. Man kann es auch so sehen: die Umsätze der Brosnan-Filme stiegen nicht im gleichen Maße wie die Kosten, und ein nicht unerheblicher Kostenfaktor war hier auch Brosnan selber, dessen Salär sich zwischen GE und DAD vervierzehnfacht hatte und der für einen potenziellen fünften Auftritt wohl nicht unter 20 Millionen Dollar zur Vefügung gestanden hätte. Durch Kosteneinsparungen (zumindest bei CR) und eine veränderte Formel, mit der man ein noch breiteres Publikum erreichen wollte (und es auch tat) veränderte man den Kurs sehr deutlich und konnte so auch wirtschaftlich die Ziele erreichen, die man in der Ära Brosnan bereits angestrebt hatte, jedoch noch weitgehend verfehlt hatte.
Zuletzt geändert von AnatolGogol am 20. Mai 2016 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1970
Aber hätte ein fünfter Brosnan nach DAD mit Kosteneinsparungen (in anderen Bereichen) nicht dann ähnliche Auswirkungen wie CR haben können?
Ich sehe da immer noch nicht, warum eine Feuerung Brosnans zwangsläufig die einzige Möglichkeit zu einer Befeuerung der Reihe gewesen sein soll, wenn du mein Problem verstehst.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1971
AnatolGogol hat geschrieben:Durch Kosteneinsparungen (zumindest bei CR) und eine veränderte Formel, mit der man ein noch breiteres Publikum erreichen wollte (und es auch tat) veränderte man den Kurs sehr deutlich und konnte so auch wirtschaftlich die Ziele erreichen, die man in der Ära Brosnan bereits angestrebt hatte, jedoch noch weitgehend verfehlt hatte.
So ist es! :D
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1972
Casino Hille hat geschrieben:Aber hätte ein fünfter Brosnan nach DAD mit Kosteneinsparungen (in anderen Bereichen) nicht dann ähnliche Auswirkungen wie CR haben können?
Ich sehe da immer noch nicht, warum eine Feuerung Brosnans zwangsläufig die einzige Möglichkeit zu einer Befeuerung der Reihe gewesen sein soll, wenn du mein Problem verstehst.
Ich denke, dass die Macher Brosnan zu sehr mit der "alten" Marschrichtung identifiziert haben und ihm wohl auch eine glaubwürdige Neuausrichtung der Figur nicht zugetraut haben. Zudem beisst sich ein 20 Millionen-Hauptdarsteller und Kosteneinsparungen und ich glaube Brosnan hätte die Salärsteigerung schon alleine aus Prestigegründen gewollt (man bedenke die Steigerungen seiner drei vorangegangenen Filme: 8 - 12 - 16). Vielleicht hätte man ihn preislich drücken können, indem man ihm die Pistole auf die Brust gesetzt hätte nach dem Motto: friss oder stirb (im übertragenen Sinn als 007), aber damit hätte man die Gallionsfigur ja noch weiter geschwächt und was man unbedingt braucht war ja ein starker Frontmann und vermutlich kamen Broccoli, Wilson und Campbell zu dem Schluß, dass man auch einen unverbrauchten brauchte. Ohne einen neuen Darsteller wäre der recht drastische Richtungs- und auch Imagewechsel der Filme wohl nicht in diesem Maße möglich gewesen und somit hätte man vermutlich auch nicht ein so breites Publikum erreicht.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1973
Das ist durchaus eine nachvollziehbare Argumentation. Denke, dass ich dir da wohl größtenteils zustimmen kann.

Um dann aber trotzdem den Vergleich mit SP zu wagen: Wirklich groß unterschiedlich sind die Situationen dann aber dennoch nicht. SP blieb finanziell hinter den Erwartungen ein Stückweit zurück - viel schlimmer aber, er erhielt längst nicht das Medienecho, dass man sich sicherlich dafür erhofft hatte. Dazu kommt ein Hauptdarsteller, dessen Gehalt nicht gerade gering sein dürfte und sich wohl für einen weiteren Bond noch einmal steigern würde, ein neues Studio, dass nach dem schwach aufgenommenen SP eventuell eine Richtungsänderung bevorzugen könnte und damit die Möglichkeit, dass der Fall von 2004 in 1-2 Jährchen eben doch ein weiteres Mal eintritt.

PS: Findest du ernsthaft, dass die Brosnan Ära zum Erscheiungszeitpunkt überzogen POSITIV aufgenommen wurde? GE vielleicht, aber die drei Nachfolger? Die wurden doch teils heftig kritisiert und von der Fachpresse kaum ernst genommen.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1974
Der Unterschied zwischen Brosnan und Craig ist wohl vor allem der, dass Craig in seinen Filmen durchgehend eine Wandlung vollzieht, während der Brosnan-Bond eigentlich immer derselbe ist. Deshalb ist mit Craig auch jederzeit ein Neustart möglich, egal in welche Richtung.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1975
Casino Hille hat geschrieben:Aber hätte ein fünfter Brosnan nach DAD mit Kosteneinsparungen (in anderen Bereichen) nicht dann ähnliche Auswirkungen wie CR haben können?
Ich sehe da immer noch nicht, warum eine Feuerung Brosnans zwangsläufig die einzige Möglichkeit zu einer Befeuerung der Reihe gewesen sein soll, wenn du mein Problem verstehst.
Mit einem echt RICHTIG guten Drehbuch, haette man es mit PB hinbekommen. Allerdings mit dem CR wie er ist haette es wohl nicht gepasst. Da brauchte man einen jungen Draufgaenger. Aber PB in SF haette ggf. funktionieren koennen.
TOFANA IOAM

Re: Daniel Craigs Nachfolger

1976
Casino Hille hat geschrieben:PS: Findest du ernsthaft, dass die Brosnan Ära zum Erscheiungszeitpunkt überzogen POSITIV aufgenommen wurde? GE vielleicht, aber die drei Nachfolger? Die wurden doch teils heftig kritisiert und von der Fachpresse kaum ernst genommen.
Ich hatte bei der Aussage weniger die Filme als mehr Brosnan im Sinn. Brosnan war während seiner gesamtem Ägide komplett akzeptiert und permanent konnte man medial ob man wollte oder nicht hören, er sei direkt nach Connery der beste Darsteller. Daher fand ich es schon erstaunlich (bzw. eigentlich eher bezeichnend für die Medien-Mechanismen), wie man ihn nachdem sich der Erfolg von CR und Craigs Interpretation abzeichnete wie eine heiße Kartoffel fallen ließ und ihn quasi als negatives Synonym für die Zeit vor Craig darstellte. Ähnlich interessant ist, wie Dalton "dank Craig" plötzlich zumindest im kleineren Rahmen von den Medien wertgeschätzt wird, da er ja "zumindest so was ähnliches wie Craig" gemacht hat. So was kann vermutlich wirklich nur ein "Heiliger" erreichen. :lol:
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

1979
Casino Hille hat geschrieben: Um dann aber trotzdem den Vergleich mit SP zu wagen: Wirklich groß unterschiedlich sind die Situationen dann aber dennoch nicht. SP blieb finanziell hinter den Erwartungen ein Stückweit zurück - viel schlimmer aber, er erhielt längst nicht das Medienecho, dass man sich sicherlich dafür erhofft hatte. Dazu kommt ein Hauptdarsteller, dessen Gehalt nicht gerade gering sein dürfte und sich wohl für einen weiteren Bond noch einmal steigern würde, ein neues Studio, dass nach dem schwach aufgenommenen SP eventuell eine Richtungsänderung bevorzugen könnte und damit die Möglichkeit, dass der Fall von 2004 in 1-2 Jährchen eben doch ein weiteres Mal eintritt.
SP gehört für mich zu den besten Bonds aller Zeiten, wenn er nicht so gar der Beste ist.

Die ganzen anderen Punkte bzgl. Studio sind reine Spekulation. Kann sein, dass das Studio gegen Craig ist, kann aber auch sein, dass das Studio Sicherheit haben will und somit erst Recht auf Craig besteht.
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