Ich schätze allein die Tatsache, dass er als Marshall für Gerechtigkeit sorgt/sorgen will macht ihn für eine Verbesserung im Vergleich zu seinem wahren Leben aus. Er war ja vor all den Ereignissen auch schon Marshall, oder? Das würde für mich bedeuten, dass er in seiner Dauerschleife einfach sein "normales" Leben weiterlebt, mit dem Unterschied, dass seine Frau nicht von ihm sondern von jemanden anderem ermordet wurde und er überhaupt noch nie Kinder hatte. Das wären dann jeweils Verdrehung und Verdrängung der Wahrheit.
Du hast natürlich schon Recht, dass es irgendwie komisch ist, dass er auch in seinen Fantasien so üble psychische Marotten hat (Alkoholsucht, nachwirkende Kriegsszenarien). Sein Hirn könnte ihm ja gleich was viel schöneres vorgaukeln. Hieß es aber nicht sogar, dass der Massenmord in Dachau auch nur eine seiner Spinnereien war? Dass er gar nicht wirklich dort war?
Jedenfalls war der wirklich entscheidende Schlüsselpunkt in seiner Vergangenheit ja der Tod seiner Kinder, den seiner Frau gesteht er sich ja ein. Nur den seiner drei Sprösslinge verdrängt er komplett.
Re: Die Filme des Martin Scorsese
227Das wird zumindest im Turm so dargestellt.BlofeldsKatze hat geschrieben:Er war ja vor all den Ereignissen auch schon Marshall, oder?
Es hieß, er wäre zwar in Dachau gewesen, doch der Massenmord an den aufgereihten Nazis hätte vermutlich niemals stattgefunden. Und dann ist es eben komisch: Warum gaukelt ihm sein Gehirn dann das vor, wenn es das doch gar nicht "müsste".BlofeldsKatze hat geschrieben:Du hast natürlich schon Recht, dass es irgendwie komisch ist, dass er auch in seinen Fantasien so üble psychische Marotten hat (Alkoholsucht, nachwirkende Kriegsszenarien). Sein Hirn könnte ihm ja gleich was viel schöneres vorgaukeln. Hieß es aber nicht sogar, dass der Massenmord in Dachau auch nur eine seiner Spinnereien war? Dass er gar nicht wirklich dort war?
Interessant ist auch, dass er nie seine beiden Söhne sieht, bzw. nie wirklich ihr Gesicht. Seine Tochter (sofern sie es denn ist) kommt immer wieder in seinen Träumen vor, nie aber die beiden Söhne. Das könnte darauf hindeuten, dass er das Bild des Mädchens aus Dachau mit sich herumträgt und, da er sich für ihren Tod verantwortlich fühlt (zumindest stellt einer seiner Träume/Erinnerungen das so dar), es nach der Erklärung im Turm stellvertretend für seine eventuelle Tochter einbaut. An Jungen im entsprechenden Alter hat er aber wohl keine so traumatischen Erinnerungen, weswegen sie immer vage bleiben in seiner Erinnerung. Seine Tochter hingegen taucht in seinen Träumen ja auch bei zwei unterschiedlichen Frauen auf, was ebenfalls etwas seltsam ist.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."
Re: Die Filme des Martin Scorsese
228Ach schön, ich habe eure Diskussion gerne gelesen. Ich habe keine wirkliche Meinung. Kann beides sein. Aber eins möchte ich nochmal sagen: Ich liebe liebe liebe liebe liebe Shutter Island und das wird auch immer so sein. Ein absolut toller Film, mit dem ich persönlich sehr viel verbinde. Auch wenn ich ihn dadurch vermutlich nicht nochmal gucken kann, ohne emotional mitgenommen zu werden. 

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Re: Die Filme des Martin Scorsese
229Kann mir eigentlich mal jemand folgende Szene erklären:
Bei einer Befragung in der Anstalt bittet eine Insassin um ein Glas Wasser, bekommt es und trinkt. Als sie trinkt, hat sie allerdings kein Glas in der Hand sondern führt nur die leere Hand, die ein imaginäres Glas umfasst, zum Mund. Der Film geht nicht darauf ein aber ich habe mich bei beiden Sichtungen gefragt, wieso das so ist.
Bei einer Befragung in der Anstalt bittet eine Insassin um ein Glas Wasser, bekommt es und trinkt. Als sie trinkt, hat sie allerdings kein Glas in der Hand sondern führt nur die leere Hand, die ein imaginäres Glas umfasst, zum Mund. Der Film geht nicht darauf ein aber ich habe mich bei beiden Sichtungen gefragt, wieso das so ist.
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Re: Die Filme des Martin Scorsese
230Das ganze wird noch skuriller: Sie führt eine leere Hand zum Mund, und setzt danach mit der anderen ein leeres Glas abNico hat geschrieben:Kann mir eigentlich mal jemand folgende Szene erklären:
Bei einer Befragung in der Anstalt bittet eine Insassin um ein Glas Wasser, bekommt es und trinkt. Als sie trinkt, hat sie allerdings kein Glas in der Hand sondern führt nur die leere Hand, die ein imaginäres Glas umfasst, zum Mund. Der Film geht nicht darauf ein aber ich habe mich bei beiden Sichtungen gefragt, wieso das so ist.

Keine Ahnung was das soll. Obwohl ich auch das gesehen habe hab ich es während des Schauens irgendwie gar nicht richtig realisiert

Keine Ahnung was das soll. Entweder, die wollten da einfach was witziges einbauen, oder es ist ein Hinweis darauf, dass diese Szene gar nicht real geschieht. Was aber irgendwie keinen Sinn machen würde

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Re: Die Filme des Martin Scorsese
231Nicht böse gemeint, aber unter Berücksichtigung meiner Schwierigkeiten mit Shutter Island frage ich mich zu welch ausufernden Diskussionen es kommen würde wenn ihr mal "richtig" skurrile und geheimnisvolle Filme schaut. 

We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
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Re: Die Filme des Martin Scorsese
232Ach, sie setzt ein Glas ab? Daran konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Witzig übrigens, ich hatte genau die gleichen Überlegungen wie du.dernamenlose hat geschrieben:Das ganze wird noch skuriller: Sie führt eine leere Hand zum Mund, und setzt danach mit der anderen ein leeres Glas abNico hat geschrieben:Kann mir eigentlich mal jemand folgende Szene erklären:
Bei einer Befragung in der Anstalt bittet eine Insassin um ein Glas Wasser, bekommt es und trinkt. Als sie trinkt, hat sie allerdings kein Glas in der Hand sondern führt nur die leere Hand, die ein imaginäres Glas umfasst, zum Mund. Der Film geht nicht darauf ein aber ich habe mich bei beiden Sichtungen gefragt, wieso das so ist.
Keine Ahnung was das soll. Obwohl ich auch das gesehen habe hab ich es während des Schauens irgendwie gar nicht richtig realisiert
Keine Ahnung was das soll. Entweder, die wollten da einfach was witziges einbauen, oder es ist ein Hinweis darauf, dass diese Szene gar nicht real geschieht. Was aber irgendwie keinen Sinn machen würde
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Re: Die Filme des Martin Scorsese
233Das kommt darauf an, wer mitmachen würdeGoldenProjectile hat geschrieben:Nicht böse gemeint, aber unter Berücksichtigung meiner Schwierigkeiten mit Shutter Island frage ich mich zu welch ausufernden Diskussionen es kommen würde wenn ihr mal "richtig" skurrile und geheimnisvolle Filme schaut.
Ich finde aber nach wie vor, dass diese Bezeichnung auf SHutter Island einigermaßen zutreffen.
Naja, ohne das Absetzen des leeren Glases könnte es auch einfach nur eine Marotte einer leicht geisteskranken Frau sein. So ist das ganze schon etwas merkwürdiger. Wo ist das Wasser hinNico hat geschrieben:Ach, sie setzt ein Glas ab? Daran konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Witzig übrigens, ich hatte genau die gleichen Überlegungen wie du.dernamenlose hat geschrieben:Das ganze wird noch skuriller: Sie führt eine leere Hand zum Mund, und setzt danach mit der anderen ein leeres Glas abNico hat geschrieben:Kann mir eigentlich mal jemand folgende Szene erklären:
Bei einer Befragung in der Anstalt bittet eine Insassin um ein Glas Wasser, bekommt es und trinkt. Als sie trinkt, hat sie allerdings kein Glas in der Hand sondern führt nur die leere Hand, die ein imaginäres Glas umfasst, zum Mund. Der Film geht nicht darauf ein aber ich habe mich bei beiden Sichtungen gefragt, wieso das so ist.
Keine Ahnung was das soll. Obwohl ich auch das gesehen habe hab ich es während des Schauens irgendwie gar nicht richtig realisiert
Keine Ahnung was das soll. Entweder, die wollten da einfach was witziges einbauen, oder es ist ein Hinweis darauf, dass diese Szene gar nicht real geschieht. Was aber irgendwie keinen Sinn machen würde

EDIT: Die Smilyregel nervt immer noch.
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Re: Die Filme des Martin Scorsese
234So ein humorloses Forum. 

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Re: Die Filme des Martin Scorsese
235Das ist sehr schade.Nico hat geschrieben:Ich liebe liebe liebe liebe liebe Shutter Island


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Re: Die Filme des Martin Scorsese
236Im Gegenteil. Es ist in 95% der Fälle schön, wenn jemand einen Film gern hat, auch wenn man selbst diesen nicht mag. Wenn jemand DAF toll findet ist das doch super, dann ist der Film immerhin nicht umsonst gedreht worden.Casino Hille hat geschrieben:Das ist sehr schade.Nico hat geschrieben:Ich liebe liebe liebe liebe liebe Shutter Island![]()
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Re: Die Filme des Martin Scorsese
237Jetzt haben zwei Smileys nicht gereicht, um den Humor der Aussage zu unterstreichen. Da verwende ich die lästigen Dinger einmal...
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Re: Die Filme des Martin Scorsese
238Ich wusste schon, dass du es nicht ganz ernst meinst, nur irgendwie habe ich die genaue Art des Humors oder der Ironie nicht verstandenCasino Hille hat geschrieben:Jetzt haben zwei Smileys nicht gereicht, um den Humor der Aussage zu unterstreichen. Da verwende ich die lästigen Dinger einmal...

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Re: Die Filme des Martin Scorsese
239Es hätten ja sogar großzügigerweise 3 sein dürfen...Casino Hille hat geschrieben:Jetzt haben zwei Smileys nicht gereicht, um den Humor der Aussage zu unterstreichen. Da verwende ich die lästigen Dinger einmal...
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Re: Die Filme des Martin Scorsese
240Ist auch keine blöde Überlegung. Die Ärzte wusste also, dass Teddy ständig Träume von dem Dachau-Mädchen hat und haben ihm dann quasi eingetrichtert, dass es seine Tochter wäre. Ergibt durchaus auch Sinn.dernamenlose hat geschrieben:Es hieß, er wäre zwar in Dachau gewesen, doch der Massenmord an den aufgereihten Nazis hätte vermutlich niemals stattgefunden. Und dann ist es eben komisch: Warum gaukelt ihm sein Gehirn dann das vor, wenn es das doch gar nicht "müsste".
Interessant ist auch, dass er nie seine beiden Söhne sieht, bzw. nie wirklich ihr Gesicht. Seine Tochter (sofern sie es denn ist) kommt immer wieder in seinen Träumen vor, nie aber die beiden Söhne. Das könnte darauf hindeuten, dass er das Bild des Mädchens aus Dachau mit sich herumträgt und, da er sich für ihren Tod verantwortlich fühlt (zumindest stellt einer seiner Träume/Erinnerungen das so dar), es nach der Erklärung im Turm stellvertretend für seine eventuelle Tochter einbaut. An Jungen im entsprechenden Alter hat er aber wohl keine so traumatischen Erinnerungen, weswegen sie immer vage bleiben in seiner Erinnerung. Seine Tochter hingegen taucht in seinen Träumen ja auch bei zwei unterschiedlichen Frauen auf, was ebenfalls etwas seltsam ist.
Das mit dem Massenmord ist ja auch so ne Sache. Dass man ihm vorwirft, dass er gar nicht stattgefunden hätte, kann auch nur dazu dienen mal wieder zu zeigen, wie grausam das Nazi-Deutschland war. Aber ich glaube so weit sollte man dann nicht ausschweifen.
The name's Bond, James Bond.