Kompliment an Goldie und Vodka. Eigentlich ist alles gesagt.
Daher nur noch kurz Punkte die mir wichtig sind:
- Die Integration so vieler Helden in einem Film ohne das diese zu Cameos verkommen ist extrem beeindruckend. Der Film wirkt zwar insgesamt eher wie ein Iron Man Film (RDJ ist einfach DAS Zugpferd der MCU Filme) aber dennoch bekommt jeder Held genügend Zeit und die Hauptfiguren werden entsprechend ihres bis dato entwickelten Profils sogar sehr glaubhaft weiterentwickelt.
- Die technische Perfektion der MCU Filme ist schon fast beängstigend. ich habe keine Ahnung wie man solche Filme plant und wie man vor lauter Greenscreen, CGI und viruteller Kamerafahrten da überhaupt die Übersicht behalten kann
- Auch ich hatte leichte Probleme mit den Locations. Eine zeitlang wusste ich gar nicht warum jetzt bei einer Verfolgung durch Berlin alle Autos offensichtlich Nicht-deutsche Nummernschilder haben - aber der Teil spiele wohl gar nicht in Berlin. Toll aber dass wohl der Leipziger Flughafen im Showdown gut zur Geltung kommt
- Die glauhafte Entwicklung hin zur Aufteilung in zwei Lager bis zur Konfrontation ist ebenfalls beeindruckend. Nie hat man das Gefühl das etwas überstürzt wird oder etwas nicht nachvollziehbar ist. Selbst in Mitten der Schlacht gibt es immer noch Respekt oder Zeit für gemeinsames Scherzen
- Der Film wirkte auf mich dennoch extrem lang. Ich war lange Zeit überrascht, wie viele ruhige Dialog Passagen es gibt. Zwar sind auch die Actionszenen allesamt viel länger als sie zunächst erscheinen, aber daneben bietet der Film extrem lange ruhige Passagen, die aber auch nötig sind für die Story und die Charakterentwicklungen
- Die Actionszenen fand ich fast alle recht gelungen. Der insgesamt geerdete und realistischere Ton zugunsten von weniger Voll-CGI ist großartig. Viele Actionszenen habe eine ganz eigene Dynamik und beginnen oft ruhig bevor sie sich ganz anders entwickeln. Einige Ideen sind wirklich brillant
- Die Integration von Ant Man (der einzige MCU Film den ich bislang verpasst habe) war hart an der Grenze der Glaubwürdigkeit.
- Größtes Problem was die Helden Kombo angeht: Der eigentlich übermächtige Vision verschwindet immer dann für weite Strecken aus den Actionszenen, wenn er eigentlich das ganze sehr schnell entscheiden könnte. Ist euch das auch aufgefallen?
- Sehr spät wird der Spider-Man eingeführt was einerseits eine interessante Pause im Erzählfluss ist, andererseits aber auch zusammen mit dem Ant-Man für eine ganz anderen, deutlich weniger realistischen Fortgang der Erzählung führt. Dennoch: Tom Holland scheint auf Anhieb der beste Peter Parker / Spider-Man zu sein. Dass natürlich ausgerechnet Tony Stark ihn rekrutieren muss ist klar - schließlich sorgt es für eine weitere starke Szene von Downey Jr.
- Daniel Brühls Bösewicht ist interessant, andersartig aber dann am Ende doch leicht enttäuschend. Dennoch: Dies ist nicht einfach ein weiterer deutscher Darsteller der als Nebenschurke verheizt wird. Er ist DER zentrale Bösewicht des Films und ein weiterer bemerkenswerter Schritt für Brühl in Hollywood.
- Das Ende... Dass das alles nur als Vorbereitung für Infinity War dient ist etwas enttäuschend. Doch die Szene im Bunker in Sibirien, in der Brühls Charakter seinen Plan entfaltet mit dem Video, das ist schon große Klasse. Wenn man rückblickend dann versteht, warum immer wieder dieser eine Einsatz des Winter Soldiers aus der Erinnerung gezeigt wird - das hat was. Allerdings wirkt die Tony Stark Episode (ganz ganzn stark getrickst der junge RDJr als Teenager!) nun all zu deutlich wie Bruce Waynes Hintergrund.
Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)
961"It's been a long time - and finally, here we are"