danielcc hat geschrieben:Vor allem aber gibt es die Idee, dass die beiden Täter aus reiner Überheblichkeit einen Mord begehen um das perfekte Verbrechen zu beweisen.
Da haben die beiden aber schon noch ein paar ganz andere Beweggründe (beziehungsweise Brandon, der als der Dominante der beiden Mörder der Kopf der Unternehmung ist), die auch deutlich wichtiger sind als nur der Beweis des perfekten Verbrechens und der eigenen Überheblichkeit. Wenn das so wäre, dann wäre Rope inhaltlich ziemlich langweilig und nur ein amüsantes Katz- und Mausspiel, da hat Hitchcocks Film dann schon noch etwas mehr auf dem Kasten.
NickRivers hat geschrieben:James Stewart unterstellt ihnen ja am Schluss, dass beide nicht so liebes- und beziehungsfähig sind, wie es der Taugenichts war.
Da hast du den Film aber falsch verstanden. Das meint er eher auf die Natur der beiden bezogen und auch auf deren baldige Zukunft hinter Gittern und mit eventueller Aussicht auf die Todesstrafe. Das hat absolut gar nichts mit deren möglicherweise angedeuteten Homosexualität oder ihrer zwischenmenschlichen Beziehung ganz allgemein zu tun und wird auch keinesfalls so angedeutet.
danielcc hat geschrieben:Da Hitch ohnehin hier auf ein bestehendes Bühnenstück zurück griff sind alle Deutungen in Richtung "hitch wollte mit dem Film" sowieso etwas fragwürdig
Das Bühnenstück wurde aber vor dem zweiten Weltkrieg geschrieben und das Hitchcock bei der Party während der Diskussion über die gesellschaftliche Notwendigkeit des Mordens ganz bewusst Hitler sogar namentlich erwähnen lässt und ihn auf diese These anwendet, ist schon relativ eindeutig und auch der Schlussmonolog geht dann etwas in die Richtung. Zumindest könnte ich mir vorstellen, dass der Holocaust einen gewissen Einfluss auf diesen Film hatte, vielleicht Hitchcock sogar dazu verleitet hat, letztendlich dieses Stück ins Kino zu bringen.