Meine Vision: Eine reine Fleming Bond Reihe

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Ich bin seit meiner Jugend ein glühender James Bond Fan. Doch dies bezog sich - wie bei den meisten Fans - nur auf die Filme. Erst vor zwei Jahren begann ich, die Romane von Ian Fleming zu lesen. Nun habe ich alle seine Romane gelesen und habe eine Vision entwickelt, die vermutlich aus rechtlichen Gründen ein Traum bleiben wird, aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt?

Ich träume von einer komplett neuen James-Bond-Film-Reihe, die von vornherein auf 12 Teile begrenzt ist und die streng chronologisch, beginnend mit CR und endend mit TMWTGG jedes Jahr einen Film in die Kinos bringt. Alle 12 Teile sollten den gleichen Bonddarsteller haben und jeder Teil sollte sich inhaltlich an die Romanvorlagen Flemings halten. Ich bin mir sicher, das hätte großen Erfolg. Da CR von 2006 diesen Vorgaben fast schon entsprochen hat, hat man aus meiner Sicht 2008 mit QOS eine große Chance vertan. Man hätte mit LALD fortführen sollen, stattdessen kam mit QOS einer der schlechtesten Bondfilme aller Zeiten ins Kino (bei dem ich die Ehre hatte, in Bregenz als Statist mitzuwirken).

Zu den Bondromanen anderer Autoren: Davon halte ich nichts! Es schreibt ja auch keiner Herr der Ringe, Teil 4, nur weil es im Kino ein Erfolg war. Der Autor der Romanreihe ist tot und damit Basta. Egal wie gut die Bondromane von Gardner auch sind, es sind keine richtigen Bondromane, die gibt es für mich nur von Ian Fleming.

Was haltet ihr von meiner Vision?
Bond: Dann bist du eine blöde Kuh.
Vesper Lind: Wie bitte?
Bond: Dann bist du eine blöde Kuh!

Re: Meine Vision: Eine reine Fleming Bond Reihe

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So etwas könnte man aufgrund der speziellen Rechtssituation ja in Kanada machen und dort wird ja (warum auch immer) tatsächlich eine erste Romanverfilmung vorbereitet.
Aber eine originale Verfilmung der Romane wäre viel zu teuer (müssten ja in den 50er spielen) und würde niemanden ins Kino locker (die Romane sind nicht mehr zeitgemäß!)

Wenn man die Filme anpasst auf die heutige Zeit, wird man sich im Falle von CR, FRWL, DN, GF, TB und OHMSS zumindest fragen lassen müssen, was die Remakes sollen von Filmen die ohnehin schon recht nah am ROman waren.

Also nein, das wird es nicht geben und würde aus meiner Sicht auch nicht viel bringen. Es würde einige Zuschauer verwirren und die eigentliche Filmserie beschädigen.

Willkommen im Forum :-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Meine Vision: Eine reine Fleming Bond Reihe

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ich glaube Bond im TV Format wäre der Alptraum für Cubby (gewesen) und für EON heute.
Da ist aber die Frage: Entspricht das dem Lauf der Dinge und wäre genau das richtige, was aber EON noch nicht erkannt hat, oder wäre es der schleichende Untergang.
Ich glaube, das Geld was eine richtige Bondproduktion benötigt, bekommt man nicht fürs TV. Macht man aber ein TV Ding, hat das nicht das Format der Kinofilme. Außerdem wäre es noch schwieriger würdige Stories für eine ganze Staffel zu finden, wenn man es schon alle 3 Jahre im Kino nicht hinbekommt.
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Re: Meine Vision: Eine reine Fleming Bond Reihe

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Der Vorschlag war aber eine Adaption der Romane, dann wären die Stoffe schon mal da, und wenn man die relativ originalgetreu versucht umzusetzen, dann braucht man dafür auch nicht so große Budgets wie fürs Kino. Das ginge für das Fernsehen.
Aber so ganz billig würde das trotzdem nicht wegen der vielen Schauplätze, und ob es da ein ausreichend großes Publikum für gäbe ist auch noch fraglich.

Die Romane sind ja nun auch keine Bestseller mehr, und wären ohne die Filme wahrscheinlich gar nicht mehr erhältlich.

Re: Meine Vision: Eine reine Fleming Bond Reihe

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Die Romane waren in den 50ern und 60ern absolute Bestseller und basieren zum Teil auch auf realen Erlebnissen Flemings im zweiten Weltkrieg, als er für den britischen Marine-Geheimdienst tätig war und Operationen gegen die Nazis leitete (eine davon hieß übrigens Operation "Golden Eye").
Ich finde es nicht richtig, die Filme nur wegen des kommerziellen Erfolges über die Bücher zu stellen, viele Elemente der Filme kommen direkt aus den Büchern, z.B. gibt es in jedem Roman eine Frau, mit der Bond ein Verhältnis hat und die eine wichtige Rolle für die Handlung spielt, des Weiteren kommt Bond in praktisch jedem Roman in eine Situation, in denen er Höllenqualen durchleidet oder von seinen Gegnern gefoltert wird.
Die Filme hielten sich besonders in den ersten drei Teilen, als Fleming auch noch persönlich bei den Dreharbeiten dabei war, sehr gut an die Romanvorlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, das die mit Roger Moore besetzten Versionen von Moonraker oder LALD Fleming gefallen hätten und glaube sogar, dass diese Filme so nicht zu Stande gekommen wären, wenn Fleming da noch gelebt hätte.
Es gibt wohl kaum Romane aus dieser Zeit, die heute noch Bestseller sind, insofern ist das für mich kein Argument. Fakt ist: Ohne die Romane gäbe es die Filme nicht, umgekehrt aber schon!

Zum Thema TV oder Kino: Die alten Bondfilme laufen inzwischen wöchentlich im TV, ich glaube, dass sich mit einer am Stück produzierten 12-teiligen TV-Serie weltweit sicher viel Geld einspielen lassen würde, weshalb ich diese Variante meiner Vision fast noch besser finde. Ein Paradebeispiel, dass das mit bereits längst verfilmten Romanen sehr gut funktioniert: Sherlock Holmes - auch ein Brite, auch weltberühmt und sein Zeitsprung von der Romanvorlage in die heutige Zeit (über 100 Jahre) ist noch um einiges größer als er bei einer "James Bond - Die TV-Serie" wäre.
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Re: Meine Vision: Eine reine Fleming Bond Reihe

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joebond hat geschrieben:Zum Thema TV oder Kino: Die alten Bondfilme laufen inzwischen wöchentlich im TV, ich glaube, dass sich mit einer am Stück produzierten 12-teiligen TV-Serie weltweit sicher viel Geld einspielen lassen würde, weshalb ich diese Variante meiner Vision fast noch besser finde. Ein Paradebeispiel, dass das mit bereits längst verfilmten Romanen sehr gut funktioniert: Sherlock Holmes - auch ein Brite, auch weltberühmt und sein Zeitsprung von der Romanvorlage in die heutige Zeit (über 100 Jahre) ist noch um einiges größer als er bei einer "James Bond - Die TV-Serie" wäre.
Du solltest bei deinen Überlegungen aber den springenden Punkt nicht übersehen, der mittelfristig eine solche Serie verhindern wird: die Broccolis wissen genau, dass der Erfolg ihrer Produktionen und damit der Wert ihrer Rechte an den Fleming-Titeln und -Figuren zu einem Großteil damit zusammenhängt, dass sie ihre Filme als Events, als Highlights vermarkten können. Alle drei Jahre ein neuer Bondfilm ist etwas besonderes, die Zeitspanne ist groß genug, um das Interesse an der Figur neu zu entfachen. Zusätzliche Produktionen würden dem Kernprodukt (also zeitgenössische Interpretationen der Bondfigur) das Besondere nehmen und man würde Gefahr laufen, dass die Filme angesichts ihrer mittlerweile sehr hohen Produktionskosten nicht mehr rentabel wären - zumindest in ihrer Primärauswertung. Daher dürfte es praktisch ausgeschlossen sein, dass solch ein Szenario mittelfristig Realität wird.

Allerdings könnte sich das ändern, wenn der Erfolg der Bondfilm einbrechen würde. Angesichts der großen Erfolge gerade von SF und SP scheint dies momentan zwar eher unwahrscheinlich, aber da in nicht mehr allzu ferner Zukunft eine Neubesetzung der Hauptrolle ansteht und dies immer mit Risiken verbunden ist und zudem wie bereits erwähnt der Break-Even angesichts der hohen Produktions- und Marketingkosten immer höher wird, ist der Spielraum für Fehler nicht allzu groß, schon gar nicht im Wiederholungsfall. Solch ein Szenario könnte dann durchaus in die Richtung führen, welche man in den frühen 70ern angesichts des wirtschaftlich enttäuschenden OHMSS angedacht hatte, also die Figur Bond ins TV übersiedeln zu lassen. Allerdings bin ich auch hier skeptisch, dass man dann eine historische Verfilmung der Originalromane wählen würde. Realistischer erscheint auch hier eine zeitgenössische Interpretation.

Sollten die Broccolis allerdings irgendwann einmal die Rechte an Bond verkaufen (auch nicht völlig unmöglich, da auch Barbara und Mike nicht ewig das Zepter schwingen werden und nachfolgende Generationen nicht selten dem Geld eines Verkaufs den Vorzug gegenüber der Fortführung des "Familien-Erbes" geben), dann könnte eine Vielzahl an verschiedenen Produktionen (z.B. zeitgenössischer Bond, Spin-Off beliebter Figuren, Kino-Remakes berühmter Bondfilme oder eben auch eine TV-Serie mit historischen Fleming-Verfilmungen) möglich werden wie wir es ähnlich aktuell bei Disneys Marktpenetration mit ihren verschiedenen Star Wars-Produktionen erleben.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Meine Vision: Eine reine Fleming Bond Reihe

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Das sehe ich leider hier auch immer schnell gegeben. Anatol hat absolut recht: Die Bondfilme haben und hatten immer einen Event-Charakter, den sie bei solchen TV-Geschichten schnell einbüßen könnten. Hinzu kommt noch, dass ich eine TV-Verfilmung der Fleming-Geschichten schlicht und ergreifend für zu langweilig halten würde, um die Massen zu begeistern und die Geschichten gleichzeitig nicht bekannt genug sind, um modernisierte Fassungen zu rechtfertigen, wie es bei Sherlock schon eher der Fall ist.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Meine Vision: Eine reine Fleming Bond Reihe

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In etwas abgewandelter Form gefällt mir die Idee. Seit einiger Zeit schwirrt mir die Idee im Kopf herum, dass eine Verfilmung von Moonraker ganz interessant wäre, am besten auch von EON. Man müsste aber dennoch viele Änderungen treffen, damit das kein Remake von MR wird. Damit meine ich insbesondere das Ändern des Titels und Umbenennen bereits verwendeter Charaktere, die nur in MR vorkommen.