GoldenProjectile hat geschrieben:Das sehe ich anders, ich hatte eigentlich nie Zweifel daran, dass Tanja einfach nur schnell und leicht Bonds unwiderstehlichem Charme verfällt. Sie wirkt mir einfach zu naiv und unschuldig, als dass ich es ihr abnehemn würde, Bond eiskalt und berechnend Gefühle vorzutäuschen. Das passt nicht zu diesem Mädel. Ihr kurzes Zögern in der Schlussszene, bevor sie den Abzug drückt, deutet für mich nur darauf hin, dass sie trotz allem noch eine gehörige Portion Respekt oder sogar Angst vor Klebb hat, deren plötzliches Auftauchen in Venedig für Tanja, die sich bereits an Bonds Seite im westlichen Liebeshimmel wägte, völlig unerwartet kam.
Diese Sichtweise ist absolut nachvollziehbar. Für mich gibt es aber einen Moment, der mich immer etwas zweifeln lässt, ob Tanja Bond und uns nicht doch etwas vorspielt. Und zwar gleich im ersten Zusammentreffen im Schlafzimmer: sie benimmt sich da so forsch und draufgängerisch, dass zumindest hier ja ein Dahinschmelzen auszuschliessen ist. Das heisst im Umkehrschluß, dass sie zumindest hier noch ganz im Sinne ihres Auftrages agiert. Nun kann man es natürlich durchaus so sehen wie du, dass es spätestens nach Bonds Galavorstellung im Bett (von der angesichts der anschliessenden Beziehung der beiden ausgegangen werden darf) um sie geschehen ist. Dass sie sich anschliessend eher wie ein unselbständiges Schmusekätzchen benimmt verstärkt diesen Verdacht. Aber dennoch bleiben bei mir angesichts der ersten Szene Zweifel, denn die Schmusenummer könnte sie ja genau so vorspielen wie die fordernde Sexbombe im Hotel.