Aber lass uns die Diskussion bitte wirklich verschieben, wir sind noch bei Krieg der Sterne, also dem wunderbaren Erstling des Franchises.

JA, JA, Nein, JA, NeinCasino Hille hat geschrieben:Christopher Lee, Liam Neeson, Samuel L. Jackson, Ewan McGregor, Natalie Portman
Guck dir bitte "Léon" von Luc Besson an.S.P.E.C.T.R.E. hat geschrieben:Von Portman hab ich bisher noch nichts beeindruckendes gesehen
Kann auch daran liegen, dass du vielleicht nicht viele Filme mit ihr gesehen hast?S.P.E.C.T.R.E. hat geschrieben:Von Portman hab ich bisher noch nichts beeindruckendes gesehen.
Und es gibt natürlich auch noch gute Filme, in denen ihre Rolle jetzt nicht so tragend ist, in denen sie aber mitspielt, wie z.B. "Heat" mit DeNiro und Pacino.Casino Hille hat geschrieben:Garden State und Léon wurden schon genannt, Black Swan ist auch toll. Wenn du von Portman noch nichts beeindruckendes gesehen hat, ist es vermutlich eher deine als ihre Schuld. Sie liefert genug beeindruckendes ab.
Ja, das ist schon echt toll, wie Lucas das gemacht hat. Nicht so toll ist, was er später dann gemacht hat. Habe für mein Review ja eine alte VHS Version angeschaut, die noch die ursprünglichen Szenen enthielt und was soll ich sagen: Brillant! Gerade die Szenen in Mos Eisley sind fantastisch und sehen wunderbar aus. Heute laufen da merkwürdige CGI-Ratten und riesige Giraffenechsen durch die Gegend, die den ganzen Charme der Szene rauben und das Ambiente sofort als künstlich entlarven. Aber im Original ist es wie du sagst: eine tolle Szene!00T hat geschrieben:jedoch tummelt sich auf diesen Landschaften in Lucas´ Film alles mögliche an Leben, das man sich vorstellen kann. Mit lauter fantasievollen Kostümen stellt Lucas eine ganze Reihe an seltsamen Kreaturen mit seltsamen Sprachen dar
Wie schön, dass dir das auch aufgefallen ist. Ich finde, gerade im Vergleich zu den beiden Nachfolgern hat Krieg der Sterne schlicht und ergreifend ein paar Schwächen im technischen Bereich. Und damit sind eben nicht Sets oder Kostüme, sondern so ganz handwerkliche Sachen wie simple Schnitte, Überblenden und weiteres gemeint. Lucas wirkt da teilweise etwas unbeholfen, als hätte er Respekt vor einer so großen Produktion. Viele Szenen sind ja dennoch sehr gut aufgebaut, aber vieles lässt dann doch in Teilen zu Wünschen übrig.00T hat geschrieben:Leider ist Lucas´ Regie, vor allem was Schnitte und Übergänge betrifft, nicht immer ganz flüssig und eher etwas stockend, das trübt den Filmspaß allerdings wenig.
Wie ich finde das coolste Raumschiff-Design der Filmgeschichte und noch einprägsamer als die Lichtschwerter ("Laserschwert" klingt einfach bescheuert) oder der Todesstern.00T hat geschrieben:Auch die einzelnen Raumschiffe sind sehr schön gestaltet, hier vor allem Han Solos Raumschiff, der Millenium Falke.
Richtig, unterschreibe ich. Hamills Luke Skywalker ist nicht mehr als das Spiegelbild des Zuschauers, welcher ebenfalls immer mehr in das Abenteuer gezogen wird. Erst in späteren Filmen wurde aus seiner Figur mehr gemacht und man hat auch ihm eine tiefere Charakterisierung zugestanden, doch in KdS liegt der Fokus noch auf der frischen Welt, den verschiedenen Charakteren und Luke bleibt als (sehr sympathischer Fixpunkt) wenig im Gedächtnis, ist aber von großer Wichtigkeit.00T hat geschrieben: Dabei ist seine Figur an sich recht uninteressant, viel interessanter sind seine Begleiter und Gegenspieler.
Genau. Deswegen sind diese ganzen anderen Parallelen (Nazi-Regime, Degenfilme, Piratenfilme, Western) zwar alle schön und gut, aber eigentlich nebensächlich, weil sie nur dazu dienen, die Geschichte moderner und mit mehr Symbolgewalt zu zeigen. Der Kern ist ein einfaches Grimmsches Märchen, wie man es aus der eigenen Kindheit kennt. Ein Grund für die enorme Popularität der Filmreihe: Man wächst praktisch schon vor Star Wars mit Star Wars auf.00T hat geschrieben:So kann man die Story gut mit einem Märchen wie denen der Gebrüder Grimm vergleichen, nur ziemlich modernisiert
Bingo. Diese 3-Teilung ist mir auch immer stark aufgefallen und wird von Kershner später clever wiederholt und variiert, in dem er einmal die grundsätzliche Herangehensweise beibehält, aber die Protagonisten trennt und den mittleren Teil somit splittet, um in letzten Akt mehr Schwung und Drama zu haben. Aber auch hier gelingt Lucas die Erzählung gut, seine ersten zwei Drittel sind nahezu perfekt erzählt, was Tempo, Entwicklung, Charaktermoment und Ruhe anbelangt.00T hat geschrieben:So lässt sich die Story gut in drei einfache Abschnitte einteilen
Wie empfandest du die Inszenierung des Kampfes? Zur Müllpress-Szene hatte ich ja bereits gesagt, dass sie mein Liebling in KdS ist, aber ich glaube dieser Kampf kommt gleich danach und ich kann bis heute nicht verstehen, warum viele Fans diese Auseinandersetzung als zu langsam oder schlecht choreographiert empfinden (gerade wenn man dann die Prequels als Musterbeispiele zum Vergleich heranzieht). Ich fand den immer toll gespielt, inszeniert und er wird durch einen schönen Dialog abgerundet, der das mythische Element besser im Film festigt als das Geschwätz über die Macht davor es je hinbekommen hat. Die überraschende Auflösung des Ganzen ist dann wunderbar und eine tolle Zuspitzung der Dramatik.00T hat geschrieben:Obi-Wan sich einen Lichtschwertkampf mit Darth Vader liefert, an dessen Ende er „stärker wird, als Vader es sich jemals vorstellen kann“
D'accord! Da kann ich dir nur beipflichten. Bis zum Finale ist KdS ein wunderbarer Film ohne jeden Mangel, aber dann wird es etwas sehr eintönig, belanglos und die Inszenierung passt leider überhaupt nicht. Gleichzeitig will Lucas gleichzeitig sein Religions- und seine Freundschafts-Thematik beenden, aber irgendwie passt das beides an der Stelle nicht so recht. (Die "Glaube der Macht-Sache" ist zu aufdringlich und pathetisch, Hans Rückkehr viel zu schnell und wird danach nicht mehr genug angeschnitten, weil der Film plötzlich endet. Ein kurzer Dialog der beiden in aller Stille wäre noch mal nett/nötig gewesen.)00T hat geschrieben:Hier muss man leider sagen, dass der große Showdown leider nicht mit den unterhaltsamen Passagen vorher mithalten kann. Technisch ist hier zwar alles auf hohem Niveau, leider ist das Finale dennoch zu eintönig und zieht sich in die Länge.
Schönes Review, kann dir in nahezu allen Punkten zustimmen (auch wenn ich den Soundtrack von Williams liebe, aber etwas kritischer sehe und mir die Macht als Leitmotiv der Geschichte redundant wie sonst was vorkommt) und empfinde KdS als gleich unterhaltsam wie du. Jetzt hoffe ich nur, dasselbe auch nächste Woche bei TESB sagen zu können. Da ist eine Einigkeit nämlich noch durchaus erstebenswerter als hier. Aber schön, dass du ebenfalls viel Gefallen an KdS findest, ohne ihn gleich zu einem Meisterwerk der Filmgeschichte zu verklären und das du gelungen sowohl KdS als kultprägendes Phänomen wie auch als eigenständigen Film begreifst.00T hat geschrieben:Doch auch wenn man den Kult-Aspekt vollkommen beiseite lässt, ist der Film ein unterhaltsames Abenteuer, das auch heute noch vollkommen überzeugt und Generationen begeistert
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