SKYFALL
Also wir waren zu fünfzehnt in der Stuttgarter Premiere im Kino, eine gut gemischte Gruppe mit sehr hohen Erwartungen
. Die Kritiken waren zu diesem Zeitpunkt durchwegs positiv, die Mund zu Mund Propaganda ebenfalls, anders als 2008 für Quantum of Solace. Es war ein einziges Chaos, wir hatten vergessen dass bei Premieren weniger Werbung läuft als sonst, den Rest könnt ihr euch denken... Nun, ich hatte einen ziemlich bescheidenen Platz, 9. Reihe ganz links, wenigstens habe ich es pünktlich in die Vorstellung geschafft.
Dass es keine Gunbarrel, dafür das neue MGM-Logo geben würde, wusste ich bereits im Vorfeld.
Dann lege ich mal los:
Die PTS von SF gehört mit Abstand zu den Besten der Reihe. Von Craigs Erscheinen bis zu den Opening Credits, bleibt keine Sekunde zum Durchatmen. Die PTS funktioniert hin etwa wie eine russische Puppe, gerade als man denkt es neigt sich dem Ende zu, kommt eine weitere Komponente zum Vorschein. Einzig die Motorradszene auf dem Dach vom Grand Bazar in Istanbul missfällt mir. Ich hatte das Gefühl, man hat das einzig und allein gemacht um dem Zuschauer nochmal unter die Nase zu reiben "Jap, wir sind in Istanbul". Aber gut, Sightseeing gehört einfach zu Bond dazu. Das Highlight der PTS ist wohl der Zugkampf, phenomenal koordiniert und innovativ, auf die Idee mit dem Bagger muss man erstmal kommen. Schön ist auch dass Daniel Craig weiterhin sehr viel Körpereinsatz zeigt, das zahlt sich in solchen Szenen lohnend aus. Nach einem erbarmungslosen Kampf um die gestohlene Festplatte fällt der Schuss: Nicht Patrice ist getroffen sondern Bond. Der Sturz von der Brücke, die Stille in Ms Büro, Tanners Blick und letzten Endes das: "Agent getroffen" von Seiten Eves sind Momente die kein Bondfan so schnell vergessen wird. Selten wurde der Eindruck Bond sei endgültig erledigt so dominierend vermittelt. Ms Blick aus dem Fenster auf die Themse und dem Londoner Wetter spricht Bände, daraufhin sieht man den reglosen Körper Bonds einen Wasserfall hinunter stürzen.
Der Titlesong setzt ein, es handelt sich um "Skyfall" von Adele, eine Hommage an den längst vergangenen Glamour alter Zeiten und der wahrscheinlich bondigste Song seit langem. Die Bilder der Titelsequenz sind atemberaubend, am besten gefallen mir die blutenden Schießschablonen auf denen der angeschossene Bond zu erkennen ist. Diese werden im weiteren Verlauf der Sequenz wieder aufgegriffen und stehen in Flammen. So eine beeindruckende Titelsequenz gab es schon lange nicht mehr, ich hatte Gänsehaut. Ich finde es immer wieder bemerkenswert wie Daniel Kleinmann es vermag die Handlung des Filmes in seinen Bildkompositionen einfließen zu lassen. Hoffentlich bleibt er uns noch für ganz lange erhalten.
Die Handlung von SF setzt wahrscheinlich ein paar Monate nach Bonds Verschwinden wieder ein, er wird für tot oder zumindest für verschollen erklärt. M, wie gewohnt grandios dargestellt von Dame Judi Dench hat Karriereprobleme, sie muss sich vor dem Ausschuss für den Verlust der Festplatte mit den Namen der in terrostische Organisationen eingebetteten Agenten des MI:6 verantworten, ihr wird klar gemacht dass sie das Feld räumen muss. Kurz darauf erhält sie eine merkwürdige Nachricht auf ihrem Komputer, die Szene endet mit einer Gasexplosion im Obergeschoss des MI:6 Hauptgebäude. Man fühlt sich natürlich sofort an TWINE erinnert, dieses Mal scheint es jedoch ernster zu sein und allen ist klar, Bond muss zurück. Dieser "genießt" gerade seinen "Tod" und flüchtet sich irgendwo an der türkischen Riviera in den Alkoholismus. Man sieht ihn an einem Trinkspiel teilnehmen (grandiose Szene), er wirkt so ziemlich am zensiert
. Eine Fernsehmeldung über den Anschlag in London auf CNN veranlasst ihn nachhause zu kommen. Nach einer für den Zuschauer recht witzigen Begegnung mit M, erklärt er sich bereit die Arbeit wieder aufzunehmen, er muss sich jedoch einer Reihe von Tests unterziehen um sich für einsatzfähig erklären zu lassen. Soweit so gut, der düstere Grundton von Skyfall entfaltet sich prima über den gesamten, ziemlich starken Anfang. Visuelle Highlights wie das neue MI6 Hauptquartier im Churchill-Bunker wechseln sich mit flotten Dialogen und schlagfertigen Abtauschen ab, überhaupt kann man sagen dass die Dialoge in der ersten Hälfte des Filmes allesamt schön geschrieben sind. Richtig gut gefällt mir auch, dass Bond Teile von Patrices Urangeschoss am Körper gelassen hat, um diese später von der forensischen Abteilung analysieren zu lassen, welche ihn dann auf Patrices Spur bringen. Medizinisch betrachtet zwar völlig schwachsinnig oder zumindest sehr ungesund, aber solche Details sorgen für Flair.
Nach der gelungenen wenn auch etwas einfachen Einführung des neuen Q, welcher sich als jünger als Bond erweist, eine Premiere, wird die Handlung in Shanghai fortgeführt. Die Szenen in Shanghai bieten zwar einen guten Kontast zu London und Istanbul, dennoch hätte ich mir etwas mehr von der Innenstadt erhofft. So findet das Wiedersehen mit Patrice auf einem Flughafen statt, der darauf folgende spektakuläre Kampf vor einer Glasfront des letzten Stockwerkes eines Wolkenkratzers. Die Umgebung wirkt ziemlich steril, man merkt aber nicht dass das meiste davon auf der 007-Stage in den Pinewood Studios in England entstanden ist.
Die sehr hübsche Femme fatale Séverine wird solide eingeführt, Bond wird ihr in Macau wieder begegnen. Bis hierhin stimmt storytechnisch noch alles. Es geht nach wie vor um die verschollene Liste und die Jagd auf einen (noch) unbekannten Hacker der wohl etwas mit Ms Vergangenheit als Sektionscheffin von Hong Kong zu tun hat.
Bond folgt einer weiteren Spur nach Macau, wird von der schönen Eve besucht und stellt fest dass er bereits erwartet wird. Die Casinoszene ist visuell sehr opulent, der lange Dialog zwischen Bond und Séverine grandios umgesetzt. Leider war es das auch schon mit Berenice Marlohe, bis auf eine erotische Duschszene wird man nicht mehr so viel von ihr sehen. Schade dass ihr Auftritt so kurz geraten ist, die Dame spielt nämlich hervorragend.
Wir sind jetzt ca. bei der Hälfte angelangt, Javier Bardem kommt als Bösewicht und Drahtzieher Silva endlich zum Vorschein. Sein Eröffnungsmonolog, eine Reminiszenz an die Insel seiner Großmutter aber gleichzeitig auch eine Parabel bezüglich seines Verhältnisses zu Bond (die letzten beiden Ratten) und zu M gehört bestimmt zu den besten Einführungen eines Antagonisten innerhalb der Bondreihe. Javier Bardem liefert eine beeindruckende Performance, dies war aber aufgrund seines exzellenten und hart verdienten Rufes bereits im Vorfeld zu Erwarten, deshalb für mich zumindest wenig überraschend.
Interessant finde ich die homoerotische Spannung zwischen Bond und Silva, so etwas gab es bei Bond noch nie und bringt frischen Wind aber vor allen Dingen Humor in die Sache. Bond erfährt dass M seine Testergebnisse gefälscht hat um ihm grünes Licht für den Auftrag zu geben, was man als Vertrauensbeweis gelten lassen kann.
Darauf folgt die grausame Tötung von Severine und die Gefangennahme Silvas.
Hätte ich SF nur bis zu Silvas Verhaftung gesehen würde ich ihm mit großer Wahrscheinlichkeit völlig zu Recht eine sehr hohe Wertung verpassen. Leider nimmt der Film für mich ab der zweiten Hälfte sehr an Qualität ab, und das leider in fast allen Belangen.
Zunächst einmal möchte ich auf das Script eingehen. In der ersten Hälfte des Filmes war es sehr überzeugend wenn auch nicht bahnbrechend innovativ. Man erkennt Muster aus älteren Bondfilmen oder gar anderen Filmen. Die Idee mit der Liste stammt aus M:I, zudem sind viele Anleihen an Nolans Batman aufzufinden. Diese lassen sich insofern entschuldigen dass Sam Mendes ganz offen zugibt, er habe sich von der Dark Knight-Trilogie inspirieren lassen. Nolan verweist stilistisch ebenfalls gerne mal auf Bond. Das wäre alles kein Problem, würde SF genug Eigensubstanz mitbringen. Doch ausgerechnet in der zweiten Hälfte (Höhepunkt und Wende) geht der Handlung die Puste aus. Nach Silvas Gefangennahme spielt die gestohlene Liste keine Rolle mehr, sie wird nicht einmal mehr erwähnt. Die geplante Flucht Silvas wirkt sehr weit hergeholt, so etwas kann man einfach nicht auf die Sekunde genau planen. Zudem erinnert sie sehr stark an die Flucht des Jokers in The Dark Knight. Das würde ja in Ordnung gehen, wäre der Plan nicht einfach in drei Sätzen von Q abgehandelt. Die Jagd durch das Londoner U-Bahn System entpuppt sich als wenig spektakulär, das hätte man aus meiner Sicht sehr viel spannender inszenieren können. Ich finde die Rutschpartie auf dem Geländer z.B. ziemlich grotesk. Überhaupt finde ich den ganzen Abschnitt bis zum Finale im Gerichtssaal recht lächerlich. Gut, der Effekt mit der durch die Decke rauschenden U-Bahn ist ziemlich cool, das hat man aber alles schon mal besser gesehen. Überhaupt ist die wenige Action in diesem Abschnitt ziemlich einfallslos arrangiert. Als M dann zu guter letzt anfängt aus dem off Tennyson zu zitieren, dazu ein rennender Bond und ein zielstrebiger Silva in Parallelmontage, war für mich der Gipfel der Plumpheit erreicht. So etwas kannte ich bis jetzt nur aus den Spiderman-Filmen ("aus großer Kraft folgt große Verantwortung" oder so). Die Anhörungsszene an sich hätte eigentlich viel Potenzial gehabt, stattdessen bedient sie fast jedes Klischee: M wird natürlich an den Pranger gestellt, Frau Minister drückt sich recht undiplomatisch und unprofessionell aus, sodass auch jeder versteht dass sie eigentlich keine Ahnung hat, der böse Mallory entpuppt sich als netter Kerl. Zu guter letzt ist es dann sehr praktisch dass gerade in diesem Augenblick Silva in den Saal stürmt. Die Situation gibt M in Bezug auf allein operierende Individuen natürlich sofort recht, der MI6 wird also demnach nicht auseinander genommen. Narrativ ist das Ganze sehr einfach gestrickt und sehr weit von der Ernsthaftigkeit und der Zwiespältigkeit eines CR oder QoS entfernt. Überhaupt wurde ich bereits beim ersten Mal sehen das Gefühl nicht los dass da irgendetwas fehlt. Ich glaube es ist ganz einfach der Reiz. Der ganze Ablauf ist irgendwie vorhersehbar.
Nach einer furiosen Schießerei im Gerichtssaal, die für mich wirklich erste nennenswerte Actionszene seit dem Faustkampf mit Patrice in Shanghai (lässt man Bonds coolen Move im Kampf gegen Silvas Schergen auf der Insel beiseite), geht es in Schottland weiter. Bond benutzt M als Köder und fährt mit ihr bildlich wie auch inhaltlich in die Vergangenheit, besser gesagt in seine schwere Kindheit zurück.
Hier beginnt für mich der endgültige Zerfall.
Ich habe nichts dagegen wenn Filme ihre Helden ein Stück weit entmystifizieren um ihren Charakter zugänglicher zu machen, jedoch wird es in SF eindeutig übertrieben. Ich will eigentlich nichts über Bonds Kindheit oder Eltern erfahren, ein leichter Seitenhieb wie in CR reicht mir da völlig. Gut ich will jetzt nicht alles zerreißen, Kincade ist ein sehr gelungener Charakter. Als wirklich störend empfinde ich hier eigentlich M. Dass sie Bond sehr mag und vertraut ist ihr eigentlich seit dem Ende von CR anzusehen. Mir geht diese Nähe in Skyfall ein bisschen zu weit. Ich habe den Eindruck, das passt nicht wirklich zu ihr. Nach einer typischen "Wir bereiten uns vor"-Szene, geht es in den ziemlich langatmigen und recht uninspirierten Showdown, obwohl der Ansatz das dieser mal umgekehrt ist, die bösen Buben greifen Bonds Quartier an und nicht umgekehrt, ganz interessant ist. Die nette Idee scheitert nur in ihrer Ausführung. Auf den Einsatz der aus Goldfinger bekannten Schussvorrichtung des Aston Martins DB5, folgt ein ödes Geballer. Dann kommt der Moment auf den alle gewartet haben, Silva taucht wieder auf, begleitet von seiner Privatarmee und einem Hubschrauber. In einer frühen Version des Scriptes hätte er eigentlich über Wasser angreifen sollen, das hätte ich tausend Mal geiler gefunden, leider hat man die dazu passende Location in letzter Minute doch nicht bekommen. Es wird also gekämpft, der Aston Martin wird in Stücke geballert, woraufhin Bond ganz demonstrativ das Gas aufdreht, so nach dem Motto "nicht mit mir ihr Penner!". Ich konnte da beim besten Willen nicht lachen, das passt einfach nicht zu Craigs Art. Ich kann natürlich verstehen dass man darum bemüht war den Humor alter Zeiten wieder zurück zu bringen, aber das wirkte eher kindisch.
Der wirkliche Knackpunkt für mich ist das Finale in der Kapelle. M wird während der Schießerei im Haus angeschossen, behält das für sich, flüchtet mit Kincade, Bond rettet sie vor Silva, und auf einmal kippt die gute Lady aus den Latschen um in Bonds Armen zu sterben? Da wären mir aber tausend interessantere Enden eingefallen. Hätte sie bloß abgedrückt als ihr Silva die Waffe in die Hand gepresst hat, das wäre mal etwas neues gewesen! Stattdessen bekommen wir eine melodramatische Klischeeszene wie wir sie schon hundert mal gesehen haben, dennoch muss man Craigs Performance loben, es ist wohl sehr schwierig einen weinenden Bond zu spielen ohne dass dies unfreiwillig komisch wirkt. Die Schlussszene wiederum ist ganz nett, Eve entpuppt sich als neue Miss Moneypenny, Malory ersetzt M, Bond geht wieder an die Arbeit.
Eine Sache die in Skyfall sehr gut funktioniert ist der Cast. SF setzt die Messlatte für alle Nachfolger schon verdammt hoch. Selten waren so viele hochkarätigen Schauspieler auf einmal in einem Bondfilm zu sehen, fast alle spielen fantastisch. Daniel Craig geht als 007 voll auf, er scheint eine gesunde Balance aus trockenem Humor und Gefährlichkeit gefunden zu haben. Diejenigen die ihn in CR noch zu roh oder grobschlächtig fanden, dürften mittlerweile beruhigt sein. Ich persönlich komme mit seiner Art Bond zu spielen bestens aus, er passt sehr gut in unsere Zeit, kann sowohl eiskalt als auch herzlich sein, was will man mehr...
Zu Javier Bardem braucht man eigentlich nicht viel sagen, er liefert einen sehr ordentlichen Widersacher ab, nur gegen Ende flacht der Charakter leider etwas ab. Seine Motivation scheint zu einfach, der Mann hat aus meiner Sicht zwar einen guten Grund sich zu rächen, dennoch kann man sich fragen ob der Charakter eigentlich nicht zu intelligent ist, als dass er sich von so etwas banalem wie "Rachegedanken" antreiben ließe. Silva wird einfach viel zu üppig eingeführt und in Szene gesetzt, so dass seine eigentliche Motivation letzten Endes etwas zu einfach gestrickt wirkt.
Judi Dench ist wie immer großartig als M, auch wenn mir die M in Skyfall nicht wirklich zusagt. Diese große Nähe zu Bond sollte eigentlich im Verborgenen bleiben, Dench hat das in allen ihren vergangenen Auftritten spielerisch super umgesetzt. Da mich Bonds Vergangenheit nicht wirklich interessiert, interessiert mich Ms Vergangenheit eigentlich noch weniger. Ich hatte das Gefühl dass man in SF versucht hat Türen zu öffnen hinter denen ich niemals blicken würde.
Ralph Fiennes, Ben Whishaw, Naomi Harris, Rory Kinnear und Bérénice Marlohe machen einen prima Job. Besonderes Lob geht an Albert Finney, Kinnlade ist einer dieser Charaktere die man gerne sofort ins Herz schließt, es sorgt auch für einige guten Lacher. Vielleicht kehrt auch er in SPECTRE wieder zurück, wer weiß...
Eine Sache die in Skyfall für mich weniger funktioniert hat ist der Score. Zugegeben, ich war noch nie ein großer Thomas Newman Fan, manche Arbeiten gefallen mir, andere nicht, aber das ist mein Problem. Was mich an seiner Arbeit für Skyfall gestört hat, waren diese permanenten Hans Zimmer-Zitate. David Arnold verstand es John Barry zu zitieren und trotzdem einen sehr eigenständigen Sound für die filme zu schaffen. Manche stören sich an den elektronischen Dubbeat Einlagen, feiern aber paradoxer Weise Newmans Sound, der genau die gleiche Menge an elektronischen Geräuschen aufweist. Ich finde den Soundtrack bis auf ein paar Ausnahmen und Lichtblicken schrecklich uninspiriert, manchmal sogar dümmlich. Dieser hektische Panflöten-Einsatz in den Londoner Actionszenen mit Silva passt überhaupt nicht, die Hooks sind sehr simpel und wiederholen sich oft. Ich wünschte Sam Mendes hätte sich nicht so auf Newman versteift, David Arnold hätte mich trotz geringerer Berühmtheit bestimmt eher überzeugen können, ich bin ein großer Freund seiner Scores und denke dass er im Moment als einziger Nachfolger Barrys in Frage kommt. Hoffentlich komponiert er irgendwann wieder für Bond!
Der Fairness halber muss man natürlich berücksichtigen das dies Newmans erste Arbeit für Bond ist, es ist also noch viel Platz nach oben, vielleicht überrascht mich die Musik zu SPECTRE ja sehr positiv.
Es ist wirklich schwer für mich ein abschließendes Wort zu Skyfall zu finden. So sehr mich die erste Hälfte der Geschichte packt, so sehr bin ich wiederum von der zweiten Hälfte, aber vor allen Dingen vom Schluss enttäuscht.
Sam Mendes hat ein gutes Gespür für Charaktere und Timing, ich hätte mir nur einen mutigeren Stil gewünscht. Überhaupt bedient Skyfall eher den breiten Publikumsgeschmack. Gut, welcher Bond tut das nicht, aber hier wirkt alles schon ziemlich anbiedernd. An heutige Trends und Referenzen (Nolan, IMAX, Antiheld-Charaktercharme, Kindheitstrauma) angepasst, erzählt SF eine sehr persönliche Geschichte, welche optisch zwar opulent in Szene gesetzt ist (dank dem grandiosen Roger Deakins), leider aber in vielen Belangen innovationsarm bleibt. Ich verstehe dass man den Film mögen kann, ich mag ihn partiell ja auch ziemlich gerne, trotzdem verstehe ich bis heute den riesigen Hype um den Film nicht. Mir gefallen eher die Vorgänger, CR und QoS, welche zwar unkonventioneller aber viel interessanter sind. Skyfall ist für mich eigentlich viel Wind um naja, sagen wir mal nicht so viel wie ursprünglich erwartet. Ich gebe dem Film stabile 7 von 10 Punkten.
Gute Nacht!