Re: Zuletzt gesehener Film

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AnatolGogol hat geschrieben:
JayB hat geschrieben:Praxis Dr. Hasenbein
Ich mag Helge Schneider, aber das ist mMn der SchleFaZ den ich je gesehen habe. 0/10
Blasphemie! Der Film ist klasse, das einzige was man Frau Doktor Angelika vorwerfen kann ist dass er nicht ganz an seinen epochalen Vorgänger 00 Schneider ranreicht, das wars aber auch schon. Fantastisch gespielt, wenn ich allein an den seligen Kunze als Weisenhaus-Mama denke! Oder Thoms als bucklige Alte. :lol: Auch großartig: wenn der Film die unerwartete Wendung zum schonungslosen Kriegsdrama hinlegt. Helge ist einfach ein Genie.
8,5 / 10
Helge Schneider selbst fand den Film mies.
Nach Fertigstellung des Films war Schneider mit dem Ergebnis unzufrieden. Er sei bei den Dreharbeiten zu viele Kompromisse eingegangen, viele Szenen seien platt und albern, die Kulissen zu simpel etc. Insgesamt sei der Film von Einfallslosigkeit geprägt. Diese Erfahrung brachte ihn dazu, auf Jahre hinaus keinen Film mehr zu drehen.

Als er später vor der Aufgabe stand, für die DVD-Veröffentlichung von "Praxis Dr. Hasenbein" einen Audiokommentar einzusprechen, verlieh er darin seinem Missfallen über den Film deutlich Ausdruck und brach den Kommentar nach 28 Minuten einfach ab.

Unabhängig von der Meinung des Regisseurs erfreut sich der Film bei Fans großer Beliebtheit.
Bild

Re: Zuletzt gesehener Film

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Agent 009 hat geschrieben:Der soll auch sehr brutal sein, oder? :D
Allerdings! Die 18er Freigabe hat er sich wahrlich verdient! :wink:
JayB hat geschrieben: Helge Schneider selbst fand den Film mies.
Nach Fertigstellung des Films war Schneider mit dem Ergebnis unzufrieden. Er sei bei den Dreharbeiten zu viele Kompromisse eingegangen, viele Szenen seien platt und albern, die Kulissen zu simpel etc. Insgesamt sei der Film von Einfallslosigkeit geprägt. Diese Erfahrung brachte ihn dazu, auf Jahre hinaus keinen Film mehr zu drehen.

Als er später vor der Aufgabe stand, für die DVD-Veröffentlichung von "Praxis Dr. Hasenbein" einen Audiokommentar einzusprechen, verlieh er darin seinem Missfallen über den Film deutlich Ausdruck und brach den Kommentar nach 28 Minuten einfach ab.

Unabhängig von der Meinung des Regisseurs erfreut sich der Film bei Fans großer Beliebtheit.
Für Helge sind seine Filme aber generell eh nur ein Kompromiss, weil die Spontanität seiner Bühnenshows hier halt nur sehr begrenzt eingefangen werden kann. Der letzte Satz deines Zitats sagt aber eigentlich alles, denn auch wenn der Meister selbst sich eher enttäuscht gezeigt hat, so sind gerade auch Szenen, die eher aus der Not geboren wurden geradezu brillant, etwa die ganz offensichtlichen Outtakes bei der Kiosk-Szene, die man einfach bei den absolut unpassendsten Gelegenheit in den Film geschnitten hat, das ist schlicht brillant wenn man 4,5 mal die gleiche Szene nur etwas anders zu sehen bekommt. Oder solch abgefahrene Ideen wie Peter Berling als Helges kleinen Sohn zu besetzen, genial. Die ganze Besetzung ist famos, schade dass Körschgen da nicht mehr mitmachen konnte, der wäre da noch die Krönung des Ganzen gewesen.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

4608
vodkamartini hat geschrieben:
Agent 009 hat geschrieben:Das mit den Schnitten ist total nervig. Mochte ich noch nie so sehr. Ob's das Studio war oder vielleicht Megaton selbst?
Megaton ist eine totale Gurke und lediglich Bessons Erfüllungsgehilfe. "Taken 2" (gestern den keineswegs signifikant besseren Extended Cut geshen) und v.a."Colombiana" sind fürchterlich verschnittene und in der Action seltsam weichgespülte Dutzendware-Werke, die man schon in wenigen Jahren total vergessen haben wird. Schade, das man P. Modell das Finmale nicht inszenieren ließ, denn der ist ein ganz anderes Kaliber.
Jo, dieser Megatroll wäre vermutlich ohne Besson nicht einmal halb so weit gekommen! Taken 2 ist qualitativ ein signifikanter Rückschritt zum Erstling. Colombiana hingegen fand ich annehmbar, vor allem wegen Saldana...

Re: Zuletzt gesehener Film

4609
The Faculty (USA 1998) * 7 von 10 Punkten*

Eine Gruppe Teenager bekommt mit, dass an ihrer Highschool merkwürdige Dinge geschehen, die vor allem die Lehrkörper betreffen. Sie schließen sich zusammen, um die Hintergründe aufzudecken.


Netter, kleiner Horrorfilm mit Anleihen an den großartigen Invasion of the Body Snatcher. Josh Hartnett und Elijah Wood noch in ganz jungen Jahren, mit guten Effekten und annehmbaren Bossendkampf. Dazu Robert Patrick cool wie immer 8)




Animal (USA 2014) * 6 von 10 Punkten*

Eine Gruppe Teenager kommt beim Wandern vom Weg ab und trifft auf eine mysteriöse Kreatur, die fortan nach ihrem Leben trachtet.


Netter, kleiner Horrorfilm über einen Überlebenskampf in der Wildnis. Die Effekte sind durch die Bank gut und blutig, die Schauspieler hingegen maximal Durchschnitt. Aufgrund der geringen Laufzeit kommen keine wirklichen Längen auf.

Re: Zuletzt gesehener Film

4610
Katakomben

Found-Footage Horrorfilme gibt es derzeit wie Sand am Meer. Es wird praktisch am Fließband produziert und die Paranormal Activity Reihe ist praktisch die Spitze des ganzen, gemeinsam mit dem Original 'The Blair Witch Project', welches auch bis heute noch absolut atmosphärisch und unglaublich spannend ist. Sofern man denn auch dieses Genre mag. Katakomben macht nicht sonderlich viel neu, hat aber 2 durchaus unterhaltsame Drittel.

Die junge Archäologin Scarlett Marlowe ist in Frankreich um in Paris nach dem Stein der Weisen zu suchen. Einer Arbeit, mit der sich schon ihr Vater beschäftigte, bis er Suizid begann. Gemeinsam mit einigen Freunden, einem Dokumentarfilmer und jungen Spezialisten für Katakomben macht sie sich in selbige unterhalb von Paris auf. Doch je tiefer sie gehen, desto schlimmer wird es für sie.

Ok, der letzte Satz war sicherlich unkreativ und wenig originell, beschreibt aber genau was Sache ist. Der Spannungsaufbau under klaustrophobische Ansatz der in den ersten zwei Dritteln eingesetzt wird funktioniert meist, ebenso ist der 'wissenschaftliche' Teil des Films relativ interessant. Auch Paris als Originaldrehort ist fantastisch. Die engen Katakomben sind ein toller Drehort und verleihen dem ganzen eine unheimliche Atmosphäre. Erst im letzten Drittel verkommt der Film zu 0815 Standartkost, die mit teilweise vorhersehbaren und öden Schockmomenten belegt ist. Auch sind Handlungen der Figuren teilweise so blöde und unrealistisch, das man nur mit dem Kopf schütteln kann. Wenn ich in Richtung A gehe und was aus Richtung B höre, bleibe ich ja nicht stehen und drehe mich drei, vier Mal um. Und dann frage ich nicht noch ob da Jemand sein. Naja, Horrorfilmklischee.

Ansonsten ist der Film recht solide. Die Darsteller überzeugen zwar nicht alle, aber filmisch gesehen ist das ganze eigentlich spaßig. Natürlich es dies keine Offenbarung des Genres aber durchaus spaßig und spannend. Lediglich im letzten Drittel verliert der Film an Fahrt und vorallem auch an Punkten. So ist die 'Auflösung' relativ fade und auch der 'Horror' war zu viel. Manchmal ist weniger eben mehr. Die Kamerahandhabung mag man oder auch nicht. Man muss halt Found Footage nicht abgeneigt sein, um diesen Film zu sehen, ansonsten kann man es gleich lassen.

Für eine solide Unterhaltung und den ersten 2 Dritteln würde ich 6,5 geben. Aufgrund der Paris-Location, der Atmosphäre, der Spannung und dem allgemein recht interessanten Storyverlauf wäre das schon gerechtfertig. Das letzte Drittel und einige echt dämliche Figurenhandlungen und Charaktere allgemein ziehen das ganze doch hinunter und lassen den Film so gerade eben noch Durchschnittlich sein. Schade, da wäre mehr drin gewesen.

5/10

Re: Zuletzt gesehener Film

4611
Spoiler zum 1. Teil:


Insidious: Chapter 2

Nach dem Erfolg von Insidious, dessen Qualität auch ziemlich hoch war, sollte James Wan auch dessen Fortsetzung, Insidious: Chapter 2 inszenieren. Das Ende des ersten Films bot natürlich Möglichkeiten für eine Weitererzählung, doch war es sinnvoll diesen Schritt auch zu gehen? War das Ende nicht genau richtig um den Zuschauer schockiert zurück zu lassen? Das Sequel macht einige Sachen richtig, aber auch enorm viel falsch.

Nach den Ereignissen des ersten Films suchen Josh, Renai und ihre Kinder bei Großmutter Lorraine Zuflucht. Als sie versuchten ein normales Leben zu führen, passierten wieder merkwürdige Dinge. Auch der Tod von Elise gibt weiterhin Rätsel auf. Als bemerkt wird das mit Josh etwas nicht stimmt, ahnt noch keiner welch schrecklicke Tat er ausführen soll.

Der Film baut zunehmend auf Thriller & Drama Momente und bietet deutlich weniger Schockmomente und Grusel als der Vorgänger, der aufgrund seiner Dichte an Atmosphäre und Spannung deutlich überlegen ist. Immer hin hat man hier auch wieder eine recht interessante Story, die aber nicht durchgehen gut inszeniert ist und auch etwas stockend erzählt wird. Durch die Ausgangssituation des Films, vermag Regisseur Wan nicht mehr ganz so zu schockieren wie noch beim Erstling.

Der Film hat starke Momente, die vorallem durch die düstere Atmosphäre und den beklemmenden Soundtrack unterstützt werden. Auch Rose Byrne & Patrick Wilson in den Hauptrollen wissen wieder zu überzeugen. Ebenso gibt es auch einige sehr spannende Momente, gepaart mit einigen Schockern. Doch trotz all dieser starken Dinge ist der Film nicht mehr so spannend, als das er einen die gesamte Laufzeit hinweg packen würde. Die Story ist bei weitem nicht mehr so gruselig und schaurig wie noch im Vorgänger, weswegen ich dazu raten würde die Erwartungen zu dämpfen. Denn mehr als ein netter aber recht harmloser Gruselspaß ist das hier nicht. Es gibt deutlich mehr Dramatik als noch im Erstling.

Mit dem bestätigten dritten Teil, der komplett neuen Ausgangssituation und dem neuen Regisseur, könnte sicherlich etwas Bewegung hineinkommen. Oftmals tut frisches Blut ja gut, hoffen wir das es bei diesem Genre auch so ist. Noch spannungsärmer dürfte es definitiv nicht werden, denn von sowas lebt dieses Franchise ja.

6/10

Re: Zuletzt gesehener Film

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Hercules (2014) – Brett Ratner

Erstaunlich kurzweilige und launige Heldenmär, die Ratner hier serviert, ich war doch eher positiv überrascht. Der Unterhaltungswert ist durchgängig hoch, die Action kann sich sehen lassen und ist sauber in Szene gesetzt. Die Hauptfiguren sind sympathisch und ordentlich charakterisiert, die Darsteller gut gewählt. Vor allem Johnson macht eine sehr gute Figur als vermeintlicher Halbgott. Er mag nicht der größte Schauspieler auf Gottes Erdboden sein, aber seine sympathische und nachhaltige Ausstrahlung macht ihn zu einem guten Hauptdarsteller. Ebenso gut gelungen ist die Besetzung diverser Nebenrollen mit Charakterschauspielern (Conan lässt grüssen) wie John Hurt, Peter Mullan oder dem mal wieder erstklassig auftrumpfenden Ian McShane. Die Tatsache, dass sich der Film nie so ganz ernst nimmt und auch gekonnt mit dem Helden- und Halbgottimage der Hauptfigur spielt fand ich ebenfalls sehr gelungen. Alles gut also? Naja, der Film leidet halt genau wie viele andere aktuelle historische und Fantasystoffe am maßlosen CGI-Einsatz. Da wurde mal wieder digital geklotzt was das Zeug hält und das Resultat ist eine Videospieloptik, die dem Film viel des mühsam aufgebauten antiken Flairs wieder raubt. Teilweise sehen die Hintergründe, Figuren und Effekte so furchtbar künstlich und unecht aus, dass man sich nur wundern kann mit welchem Gusto hier mal wieder exzessiv die CGI-Pampe angerührt wurde. Sieht das keiner der Verantwortlichen, wie unecht das wirkt oder ist es ihnen letztlich wumpe? Ich kann das nicht nachvollziehen, gerade die ausschweifenden Totalen sehen aus wie ein Computerspiel. Die Mattepaintings früherer Tage hatten sicherlich auch ihre Macken und natürlich war damit auch weit weniger möglich als heute mit dem Rechner, aber echter wirkte es dennoch – eben nichtzuletzt weil man mit der damaligen (ebenfalls beschränkten) Technik nicht so maßlos wucherte. Den Film macht es zwar trotzdem nicht kaputt, wenngleich es schon ein merklicher Malus ist. Unterm Strich war der Film aber trotzdem vernüglich.
Wertung: 7 / 10
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

4613
The Imitation Game 7/10

Schönes Bio-Pic über Alan Turing wie er im 2. Weltkrieg den Enigma-Code der Deutschen knackte, aber später aufgrund seiner Homosexualität von seinem Land verachtet wurde.
Tolles Schauspiel-Ensemble, zu dem auch Rory Kinnear gehört. Und Mark Strong als MI6-Geheimagent macht auch ne gute Figur.
Also ein toller Film, von dessen Sorte es leider zuviele gibt, als dass er da irgendwie heraussticht. Von daher wäre er wohl in einem besseren Kinojahr als es 2014 war, nicht für den Oscar als "Bester Film" nominiert worden. Trotzdem empfehlenswert, auch wenn er das 08/15-Strickmuster solcher Bio-Pics abarbeitet.

Birdman 9/10

Großartiges Autoren- und Schauspielkino.
Danach bekam ich gleich Lust mir Hitchcocks "Cocktail für eine Leiche" anzusehen, auch wenn es in "Birdman" digitale Schnitte gibt. Aber es fällt einem nicht auf. Der Film wirkt wie 2 Stunden an einem Stück durchgedreht. Fantastisch.
Über Michael Keaton und Edward Norton muss man wohl nichts mehr sagen. Beide haben ihre Oscar-Nominierung mehr als verdient. Und alle anderen Nominierungen sind auch mehr als berechtigt. Ein kleines Meisterwerk!

Re: Zuletzt gesehener Film

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Drachenzähmen leicht gemacht 2


Der Erstling gehört zu meinen liebsten Animationsfilmen. Spannend, witzig, toll animiert und einfach großartig inszeniert. Ein Film über Freundschaft, gegen Vorurteile (toll gemacht mit den Drachen), Loyalität und Mut.

Der zweite Teil ist eine absolut konsequente und großartige Fortsetzung, in jeder Hinsicht. Die Geschichte von Hiks wird super weiter erzählt. Es sind ja einige Jahre seit dem ersten Teil vergangen und so ist es auch im Film. Hiks und Co. sind junge Erwachse und haben eben auch Probleme von Erwachsenen. Es fällt leicht sich weiterhin mit ihnen zu identifizieren. Sei es die Liebe, der Druck der Eltern oder einfach der Drang zum Leben, zum Entdecken.. Es ist einfach toll diese Figuren wieder zu sehen und ihren Weg weiter zu verfolgen.

Die Geschichte ist großartig erzählt und macht großen Spaß. Sie ist super unterhaltsam und gespickt mit wahnsinnig vielen, tollen Gags die allesamt zünden. Die Animationen sind wundervoll und perfekt. Selten sahen Figuren so gut und realistisch aus, trotz der offensichtlichen, optischen Unterschiede. Die Geschichte hier ist noch etwas persönlicher, beinahe Familärer aber unglaublich gut erzählt. Dadurch bietet sich dem Ganzen so viel. Der Film ist spannend, dramatisch, emotional und sehr witzig. Es ist für alle was dabei und ich denke das ist eine Stärke des Films. Er ist mindestens so stark wie der Vorgänger, wenn nicht sogar noch stärker.

Die Action ist spektakulär und wirklich fantastisch inszeniert. Keine Fillerzsenen, keine unnötigen Szenen die im Film sind um die optischen Schauwerte in den Vordergrund zu stellen oder so. Der Film hat absolut keine Längen und ist von Anfang bis Ende super unterhaltsam. Der Film ist reifer und erwachsener als der Erstling, was aber auch gut so ist. Denn wie oben erwähnt sind auch die Figuren älter geworden. Der Score ist fantastisch und beeinhaltet auch einige Stücke aus dem ersten Teil, was ich als großes Plus sehe.

Die Auseinandersetzung mit dem erwachsen werden, den Einfluss dessen auf die Familie und die Freunde. Der Film schafft es unglaublich gut das der Zuschauer mitfühlen und sich in gewisser Weise mit dem Ganzen identifizieren kann. Der Film hat schöne Momente ohne kitschig zu wirken, emotionale Momente ohne es zu übertreiben.

Fazit:

Ein Film für Jung und alt, aber vielleicht nicht für die ganz jungen, da der Film schon einige düstere Momente hat und eben auch viel "erwachsener" ist durch die Probleme der älteren Helden, durch die Themen und Ereignisse. Dies ist aber eben auch nur konsequent. Ein absolut großartiger und wundervoller Film. Wer den ersten mochte, sollte den zweiten unbedingt gucken. Großartiges Kino und ein Highlight des Genres.

9,5/10

Re: Zuletzt gesehener Film

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Beide Filme sind sehr stark. Hätte ich nie im Leben mit gerechnet. Schade, dass die Fortsetzung erst 2017 kommt. Soll ja wohl auch das letzte Kapitel in Hick's Leben sein, das wir sehen werden. Wusste bis heute nicht einmal, das die Filmreihe auf Büchern basiert, wenn auch nur lose.

Re: Zuletzt gesehener Film

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Sky Riders (1976) - Douglas Hickox

Gibt es was besseres als Actionfilme aus den 70ern? Nö, mitnichten. Ein sehr schönes Exemplar dieser Gattung ist der 1976 entstandene Terrorismus-Reisser "Sky Riders" oder wie er auf germanesisch hiess und heisst "Auf der Fährte des Adlers". In den 70ern war Drachenfliegen so ziemlich das hippste was ging und das wurde auch filmisch ordentlich ausgeschlachtet, man denke an den sich diesbezüglich sehr früh am Puls der Zeit befindlichen LALD oder das kurze Zeit danach entstandene Lazenby-Actionfestival "The Man from Hongkong". Auch in Sky Riders stehen die bunten (bzw. hier eher grau-schwarzen) Segelgleiter im Zentrum der Handlung: die Frau und Kinder eines amerikanischen Millionärs werden in Griechenland von Terroristen entführt. Da sich die lokale Polizei in ihren Massnahmen zur Ergreifung der Täter nicht gerade mit Ruhm bekleckert nimmt der Ex-Mann der Entführten - niemand anderes als Haudegen-Legende James Coburn - die Sache selbst in die Hand und kann zumindest schon mal den Unterschlupf der Terroristen ausfindig machen: ein griechisches Kloster auf der Spitze eines unzugänglichen Berges (na, dämmert was?). Nur wie dort unbemerkt hinaufkommen? Mit Hilfe eines Drachenflug-Zirkus (!) wagt er sich an eine höchst riskante Rettungsaktion...

Das Kloster ist natürlich kein anderes, als das von Meteora, in welches sich fünf Jahre auch Old Rog in FYEO hochquälen sollte (btw: man beachte wie dreist die EON-Jungs hier die Locationidee von Sky Riders, immerhin auch eine Multi-Millionen-Dollarproduktion, schamlos klauten). Und in Sky Riders wird es mindestens genau so effektiv für die Handlung genutzt. Das schöne an dem Film ist sowieso, dass er sich gar nicht lange mit Einführung oder Füllszenen aufhält, bereits nach zwei Minuten stehen die Terroristen mit Sturmgewehren und schicken Eishockeymasken auf der Matte und metzeln die Hausangestellten nieder. Und genau so straff geht es auch weiter bis es auf dem Berg dann zum großen Showdown kommt. Und wer bei FYEO ein grosses und explosives Schlachtenfinale vermisst hat: hier bekommt er es! Da ballert und knallt es an allen Ecken, am Ende rückt auch noch die griechische Polizei an und es kommt in hohen Lüften zum Kampf Drachenflieger gegen Helikopter (!). Das ist spektakulär, äusserst kurzweilig und verfügt mit Coburn in seiner herrlich lässig-coolen Art über den perfekten Hauptdarsteller. Das Logik und Realismus nicht unbedingt gross geschrieben werden (Charles Aznavour mit dickstem französischem Akzent als griechischer Polizeikommandant!!!) ist dabei absolut nebenrangig angesichts der spektakulären Action. Und wenn Jimmy Coburn höchstselbst dann auch noch a la Belmondo von der Kufe des über dem Kloster fliegenden Helis baumelt, dann bleibt erst Recht kein Mund mehr geschlossen.

Fazit: ein ganz toller Film mit einem sagenhaften Hauptdarsteller und voller cooler Action. Warum drehen die heute sowas nicht mehr? Aber andererseits: es gibt ja (leider) auch keine Coburns mehr...
Wertung: 8 / 10

"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"