Was diesen ganzen Drehbuchkäse betrifft, wenn Mendes der Regisseur sein will, also derjenige der den Film weitgehend kontrolliert, dann ist er es der das Drehbuch bestimmt bzw schreiben lässt, und dann ist es vollkommen wurst wer oder wie viele da dran geschrieben haben. Drehbuchautoren sind gut bezahlte Handlanger die man je nach Bedarf heuert und feuert.

“Mendes almost went down on his knees to persuade Purvis and Wade to return to the Bond fold. The director had a lot of making up to do, ... "

http://hmssweblog.wordpress.com/2014/08 ... mail-says/

Jedenfalls vom jetzigen Standpunkt aus betrachtet kann der Film immer noch alles werden. Vom Meisterwerk bis zum letzten Schrott. Mit Mendes im Regiestuhl erwarte ich aber ohnehin nur etwas nett Gefälliges. Und das war meine Erwartung von dem Tag an als er verpflichtet wurde, und das wird sich auch nicht ändern wenn noch 10 Autoren beschäftigt werden. Das kann sich nur ändern wenn er mich mit dem fertigen Film positiv überraschen würde.

Maibaum hat geschrieben:Was diesen ganzen Drehbuchkäse betrifft, wenn Mendes der Regisseur sein will, also derjenige der den Film weitgehend kontrolliert, dann ist er es der das Drehbuch bestimmt bzw schreiben lässt, und dann ist es vollkommen wurst wer oder wie viele da dran geschrieben haben. Drehbuchautoren sind gut bezahlte Handlanger die man je nach Bedarf heuert und feuert.

Siehst du, solche Meinungen von dir waren der Startpunkt für meine Aussagen dazu, wie wichtig das Drehbuch doch ist.
Wenn die nur Handlanger wären, die das zu Papier bringen was der Regisseur möchte, dann könte er es auch gleich selbst machen. Aber stattdessen kassieren Leute wie Logan teils Milionen für ein Drehbuch - und offensichtlich wird das ganze Projekt verschoben, wenn das Drehbuch nicht genau passt

Die Wahrheit ist sicher irgendwo dazwischen. Sicher kann man die Heuern und Feuern und dafür kriegen sie auch viel Geld, aber es muss eben einer sein, der weiss wie man Bond schreibt, und das kann vielleicht einer von 50 (ob es P&W können, sei mal dahin gestellt).
Also ich halte ein gutes Buch für extrem wichtig - und hoffe sogar nach SF, dass dieses Mal sowohl Dialoge und Charakterbeschreibung als auch die eigentliche Story passen

Maibaum hat geschrieben:Drehbuchautoren sind gut bezahlte Handlanger die man je nach Bedarf heuert und feuert.

Das mag bei BigBudget-Produktionen wie Bondfilme es sind der Tatsache entsprechen.
Ich denke nur, dass dann eben kein "Meisterwerk" möglich ist, da die alte Weisheit "Viele Köche verderben den Brei" im Filmbereich auf jeden Fall zutrifft.
Nun: Logan, Purvis & Wade sind noch nicht "Viele". Aber ich finde es schade, dass man nicht mit Logan zusammen eine Lösung finden kann, ohne ihn auszuspannen.

Christopher Nolan würde auch nicht einfach seinen Bruder Jonathan "ersetzen", um das Drehbuch in eine andere Richtung zu lenken.

Ich hätte da mal wieder einen Wunsch, den EON uns nie erfüllen wird: Logans Script ebenfalls veröffentlichen, um dann vergleichen zu können, WAS Purvis & Wade verändert haben.

Ich hätte es auch gut geheißen, wenn Logan, Purvis & Wade an einem Tisch gesessen hätten, und zu dritt weiter am Buch gearbeitet hätten. Aber in den Meldungen klingt es so, als sei Logans Arbeit beendet, und Purvis & Wade hätte freie Bahn, damit zu machen, was sie wollen.

Bin ja schon neugierig wie es dann bei Bond 25 weitergehen wird. Logan wird wohl keine Lust mehr haben. P&W wollten schon nach Skyfall nicht mehr, sind jetzt aber eingesprungen.

Mein Vorschlag: Man holt wirklich Nolan für Bond 25, soviel ich weiß hat er nach Interstellar eh noch kein Projekt am laufen, aber dass kann sich sehr schnell ändern, ich hoff die Produzenten lassen sich diese Chance nicht entgehen

ja, das könnte interessant werden. ich glaube aber nicht, dass man nolan noch in der craig ära sehen wird, wenn überhaupt dann nach craig.

was genau alles beim drehbuch nicht gepasst hat, werden wir wohl nie erfahren. warten wir mal ab, ob craig nach bond24 überhaupt noch einen macht - oder er nicht doch bei film nr. 5 irgendeine klausel in seinem vertrag hat, falls er keine lust mehr haben sollte.

aber schade, dass es mit dem drehbuch nicht planmäßig gelaufen ist. natürlich muss das nicht unbedingt schlecht sein, die wahrscheinlichkeit ist aber wohl höher, dass es nicht gut ist als umgekehrt.

danielcc hat geschrieben:

Maibaum hat geschrieben:Was diesen ganzen Drehbuchkäse betrifft, wenn Mendes der Regisseur sein will, also derjenige der den Film weitgehend kontrolliert, dann ist er es der das Drehbuch bestimmt bzw schreiben lässt, und dann ist es vollkommen wurst wer oder wie viele da dran geschrieben haben. Drehbuchautoren sind gut bezahlte Handlanger die man je nach Bedarf heuert und feuert.

Siehst du, solche Meinungen von dir waren der Startpunkt für meine Aussagen dazu, wie wichtig das Drehbuch doch ist.
Wenn die nur Handlanger wären, die das zu Papier bringen was der Regisseur möchte, dann könte er es auch gleich selbst machen. Aber stattdessen kassieren Leute wie Logan teils Milionen für ein Drehbuch - und offensichtlich wird das ganze Projekt verschoben, wenn das Drehbuch nicht genau passt

Manche Regisseure können es, andere nicht. Wenn man selber nicht genug Ideen hat, dann holt man sich andere. Aber nicht irgendwen, sondern Leute die einem die Ideen liefern die man sucht.
Manche (wenige) Regisseure machen auch die Kamera selbst. Aber die meisten holen sich einen, weil der ihre Ideen besser umsetzten kann als sie selber. Selbst ehemalige Kameraleute die auf den Regiestuhl wechseln, machen die Kamera (also im wesentlichen die Lichtsetzung) dann nicht mehr selber.

Invincible1958 hat geschrieben:

Maibaum hat geschrieben:Drehbuchautoren sind gut bezahlte Handlanger die man je nach Bedarf heuert und feuert.

Das mag bei BigBudget-Produktionen wie Bondfilme es sind der Tatsache entsprechen.
Ich denke nur, dass dann eben kein "Meisterwerk" möglich ist, da die alte Weisheit "Viele Köche verderben den Brei" im Filmbereich auf jeden Fall zutrifft.

Kann zutreffen, muß aber nicht

Christopher Nolan würde auch nicht einfach seinen Bruder Jonathan "ersetzen", um das Drehbuch in eine andere Richtung zu lenken.

Wenn seine Ideen nicht mehr funktionieren wird Christopher es vielleicht doch machen. Bevor er den Film aus seiner Sicht den Bach hinunter gehen lässt.

Wäre nicht die erste langjährige Zusammenarbeit im Film die später im Streit endet

Ich hätte es auch gut geheißen, wenn Logan, Purvis & Wade an einem Tisch gesessen hätten, und zu dritt weiter am Buch gearbeitet hätten. Aber in den Meldungen klingt es so, als sei Logans Arbeit beendet, und Purvis & Wade hätte freie Bahn, damit zu machen, was sie wollen.

Wenn sie nach einem Erfolg wie SF so weit kommen daß Mendes Logan feuert, dann muß es schon so schlimm geworden sein daß eine weitere Zusammenarbeit unmöglich geworden war. Da müssen grundsätzliche Differenzen entstanden sein, die einer weiteren Zusammenarbeit jegliche Perspektive genommen haben.

Daß dann ausgerechnet die Routiniers Purvis und Wade wieder verpflichtet werden ist allerdings eine Überraschung.

Finde nicht, dass das eine große Überraschung ist. Es ist bei umfangreichen Last-Minute-Drehbuchänderungen die naheliegende Lösung. P&W wissen, wie Bond geht, sie haben mehrere gute bis ausgezeichnete Bond-Drehbücher zu verantworten.
Übrigens: Das Drehbuch von TSWLM wurde wohl in der Tat von mehr als 10 Drehbuchautoren angefasst, und der Film ist heute einer DER Bondklassiker überhaupt. Dass ein Drehbuch im ersten Entwurf vom Broccoli-Clan direkt durchgewunken wurde, ohne nochmal einen Skriptdoktor drübergehen zu lassen, ist auch eher selten. Meiner Einschätzung nach.
Trotzdem merkwürdig. Da muss sich Logan ja eineinhalb Jahre ziemlich gequält haben. Ich dachte, dass ein erster Drehbuchentwurf normalerweise nicht mehr als sechs Monate dauert.

Ja, grundsätzlich wäre es nicht so überraschend, aber sie wollten ja eigentlich nicht mehr für Bond schreiben. Gute und vielleicht passende Autoren gibt es in England sicher noch, wie z.B. Matthew Vaughn, das Sherlock-Trio etc., aber diese würden wohl kaum nur ein bestehendes Drehbuch überarbeiten wollen. Was Bond 25 anbelangt, wird das dann sicher interessant werden.

Mich würde auch interessieren, wie das erste Drehbuch ausgesehen hat. Bei SF war es ja glaube ich genau umgekehrt (Logan überarbeitete das Drehbuch von Purvis und Wade), oder liege ich da falsch? Wobei die Änderungen dort vielleicht nicht so drastisch waren?

Also dass man die beiden noch mal gefragt hat ist absolut naheliegend. Alles andere wäre in der Situation total Banane gewesen, denn offensichtlich hat ja ein ausgezeichneter Drehbuchautor - der die Serie ja auch schon kannte - kein passendes Drehbuch zu Stande bekommen. Warum sollte man dann wo die Zeit knapp wird, es noch mit einem ganz Serien-fremden versuchen???
Es zeigt sich aber auch, dass es wohl gut war, sich von P&W nicht im Streit zu trennen.

Sehen wir es mal positiv:
P&W kennen die Serie, sie haben mit TWINE ein recht gutes Drehbuch verfasst und ihre Arbeit für CR kann so schlecht auch nicht gewesen sein. In der Brosnan Zeit haben sie eben Brosnan Skripte verfasst, vielleicht können sie eben auch bessere Craig-Bücher verfassen.

Was ich schade finde ist, dass man eben keinerlei Reaktion von Mendes kriegen wird. Ist er jetzt happy? Macht er nur unter Protest weiter? Er ist aber Gentleman genug um darüber niemals zu reden.
Ich bin da jetzt mal einfach positiv: Denke die Idee hat er schon mit Logan entwickelt, Grundzüge werden erhalten bleiben, P&W haben es bondiger gemacht und Mendest hat jetzt das Script was er möchte und wird vielleicht sogar mit Unterstützung von P&W einen noch bondigeren Bondfilm machen

Kann man nur hoffen. Die beiden waren aber nicht an allen 3 guten Brosnans beteiligt, sondern erst ab World, oder?

danielcc hat geschrieben: Was ich schade finde ist, dass man eben keinerlei Reaktion von Mendes kriegen wird. Ist er jetzt happy? Macht er nur unter Protest weiter? Er ist aber Gentleman genug um darüber niemals zu reden.

Nun, vielleicht zumindest glücklicher als vorher, wenn er angeblich (Zitat) "fast auf Knien darum gebeten" hat, dass Purvis und Wade zurückkommen. Aber der Wahrheitsgehalt solcher Reporte muss ja sowieso in Frage gestellt werden.
Vielleicht erzählt er später auf der DVD mal noch etwas dazu im Audiokommentar oder im Making Of, wir werden sehen.

Wenn Purvis und Wade den Film tatsächlich "bondiger" gemacht haben, dann sehe ich dem ganzen auch relativ positiv entgegenen. Wobei ja die Definition "bondig" von jedem wieder anders interpretiert wird.

Thunderball1965 hat geschrieben:Kann man nur hoffen. Die beiden waren aber nicht an allen 3 guten Brosnans beteiligt, sondern erst ab World, oder?

Genau. Bruce Feirstein arbeitete an den ersten drei Filmen von Brosnan mit.

Was hat denn die Forengemeinde gegen Purvis und Wade, muss ich mich gerade entsetzt fragen.

Martin007 hat geschrieben:Mich würde auch interessieren, wie das erste Drehbuch ausgesehen hat. Bei SF war es ja glaube ich genau umgekehrt (Logan überarbeitete das Drehbuch von Purvis und Wade), oder liege ich da falsch? Wobei die Änderungen dort vielleicht nicht so drastisch waren?

Ich denke, die Änderungen waren schon so deutlich, dass Purvis & Wade auf dem Roten Teppich in Interviews jedes Lob für bestimmte Szenen immer ablehnten und sagten: "Äh, die Szene hat John Logan zu verantworten".

Ganz speziell wurden sie z.B. gefragt: "Wie schreibt man so einen tollen Einstiegs-Monolog für Silva?", und ihre Antwort war: "Keine Ahnung, das müssen Sie John fragen."

Hier z.B. ab 2:00:17

https://www.youtube.com/watch?v=zYnt2prr_ow

Ich denke, Logan hat "Skyfall" einen größeren Teil vom Stempel aufgedrückt als Purvis & Wade.

Solange die Gunbarrel am Anfang ist, ist mir völlig egal ob einer oder 10 Personen am Drehbuch beteiligt sind