Re: Zuletzt gesehener Film

3755
Thunderball1965 hat geschrieben:Krieg der Welten war echt Schrott! Habt ihr eigentlich schon von diesem »Kingsman«-Film gehört? Irgendeine Meinung?
Ja, neulich wurde der Trailer im entsprechenden Thread gepostet.

Könnte ein interessanter Film werden. Vaughn ist ein starker Regisseur, von dem ich mir noch viel erhoffe. Sein Prequel zur X-Men-Reihe gehört für mich zu den besten Filmen der letzten Jahre und Layer Cake ist auch sehr stark.

Vaughn hat mittlerweile auch eine eigene filmische Handschrift und die sieht man im Kingsman-Trailer zu jeder Sekunde.
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Re: Zuletzt gesehener Film

3756
Bin wohl der Einzige der auch Krieg der Welten mochte.... Für mich vor allem eine der ungewöhnlichsten Rollen für Cruise und grade deswegen auch so verdammt intensiv der Film. Spielbergs Regie tut das Übrige natürlich
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Zuletzt gesehener Film

3757
danielcc hat geschrieben:Für mich vor allem eine der ungewöhnlichsten Rollen für Cruise und grade deswegen auch so verdammt intensiv der Film.
Unabhängig von der qualitativen Einschätzung zu Krieg der Welten, was ist an Cruise Rolle da für ihn speziell so untypisch?
https://filmduelle.de/

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Re: Zuletzt gesehener Film

3758
Casino Hille hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Für mich vor allem eine der ungewöhnlichsten Rollen für Cruise und grade deswegen auch so verdammt intensiv der Film.
Unabhängig von der qualitativen Einschätzung zu Krieg der Welten, was ist an Cruise Rolle da für ihn speziell so untypisch?
Er ist ein (Anfangs) unsympathischer Underdog und Versager. Ich kenne zwar nicht alle Cruise Rollen aber würde behaupten, dass er in den allermeisten Filmen der letzten 20 Jahre immer entweder den Strahlemann, den Helden, oder eben einen absoluten Profi gespielt hat. Auch die ungewöhnliche Antagonisten Rolle in Collateral ist da letztlich nur eine negative Version des Ethan Hunt Vollprofis.

Schaut man sich aber die ersten 30min von Krieg der Welten an, da ist er einfach ein Durchschnitts-Versager - privat und beruflich
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Re: Zuletzt gesehener Film

3760
Night Hunter (1986) – Sam Firstenberg

Oh, was waren die späten 80er doch für herrliche Zeiten, um aufzuwachsen! Die filmische Sozialisierung übernahmen dabei zu einem nicht unwesentlichen Teil die Filme des berühmt-berüchtigten Cannon Studios, nahezu durch die Bank herrlich sinnfreie und moralisch fragwürdige B-Actioner. Damals war das Leben halt noch einfach: Cannon-VHS rein, Hirn aus, Spass! Da fragte man nicht nach Anspruch, Charaktertiefe, filmischen Extravaganzen. Was zählte war knalliges Actionspektakel mit sprücheklopfenden coolen Helden. Und diesbezüglich lieferten Golan & Globus Cannon wie kaum ein zweites Studio. Der 1986 zur Cannon-Hochzeit entstandene Night Hunter bildet da keine Ausnahme, im Gegenteil ist er sogar eines der gelungensten Werke der israelisch-amerikanischen B-Kaderschmiede. Ursprünglich war Night Hunter (aka Avenging Force) als Sequel zum grandios-grotesken Chuck Norris-Actionnonsens Invasion U.S.A. geplant gewesen – schwerlich zu übersehen, da in beiden Filmen der Protagonist auf den Namen Matt Hunter hört. Da Norris aber lieber den Indy im Sprüche-Trash Feuerwalze markieren wollte machten Golan & Globus kurzentschlossen eine andere ihrer Actionkanonen zum Hunter, keinen geringeren als American Fighter Michael Dudikoff. Und was darf bei einem zünftigen Dudikoff-Film nicht fehlen? Na klar doch, sein kongenialer Buddy und Sidekick Steve James! Gesagt, getan: auch im Night Hunter lässt das dynamische Duo Dudikoff/James wieder die Hand- und Fusskanten sprechen bis der Arzt kommt.

Night Hunter ist sowas wie der Ur-Ahn von Woos Hard Target, geht es doch auch hier um eine degenerierte Jagdgesellschaft, die sich einen Spass daraus macht in New Orleans und den umliegenden Bayous auf Menschenjagd zu gehen. Die vierköpfige Jagdgesellschaft, die sich logischerweise Pentangle nennt (Penta=fünf, sind aber nur vier: cool, oder? OK, fairerweise muss man gestehen, dass der Film immer mit dem großen Unbekannten, dem fünften Pentangle spielt), ist dabei Cannon-Schurkentypisch grandios übertrieben angelegt: die Jungs rennen mit Faschingsmaskierung, Samuraischwert und Tell-Armbrust durch die Bayous! Das ist schon grandios albern, wenn Dudikoff es nacheinander in strömendem Regen mit den Clown-Jägern aufnimmt und sie sukzessive dezimiert – aber halt auch actiontechnisch sehr ansprechend umgesetzt. Überhaupt punktet der Film konsequent mit sehr gelungenen Actionpassagen: Shootouts, Autoverfolgung und jede Menge Martial Arts erfreuen das Herz eines jeden B-Action-Jüngers. Dazwischen hält sich der Film nie sonderlich lange mit seiner Faschisten-wollen-schwarzem-Möchtegernpolitiker-ans-Leder-Thematik auf und kommt erfreulicherweise immer zügig zum Punkt, sprich zu den Actionszenen. Dennoch ist auch der rudimentäre Storyunterbau für Cannonverhältnisse schon fast Oscarverdächtig, das mag oft überdreht und overthetop sein (vor allem wenn die Pentangles im Smoking in feierlicher Runde ihre Clubtreffen abhalten), aber sehr zweckdienlich und effektiv. In Summe macht Night Hunter viel mehr richtig als falsch und ist genau die richtige Actiongranate, die der geneigte Cannon-Freund zu sehen wünscht. Ein Spass für die im Herzen jung gebliebenen! :lol:
Wertung: 7,5 / 10

"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

3761
danielcc hat geschrieben: Schaut man sich aber die ersten 30min von Krieg der Welten an, da ist er einfach ein Durchschnitts-Versager - privat und beruflich
Wie du sagst, in den ersten 30 Minuten mag das noch so sein, danach aber ist er wieder der ganz der alte und ich würde auch so nie auf die Idee kommen, seine Rollenauswahl in diesem Fall als etwas besonderes zu beschreiben. Die in "Collateral" dafür allerdings schon wesentlich eher.
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Re: Zuletzt gesehener Film

3762
Casino Hille hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben: Schaut man sich aber die ersten 30min von Krieg der Welten an, da ist er einfach ein Durchschnitts-Versager - privat und beruflich
Wie du sagst, in den ersten 30 Minuten mag das noch so sein, danach aber ist er wieder der ganz der alte und ich würde auch so nie auf die Idee kommen, seine Rollenauswahl in diesem Fall als etwas besonderes zu beschreiben. Die in "Collateral" dafür allerdings schon wesentlich eher.
Das hängt davon ab, ob man Cruise "Normal-Rolle" als "positviven Helden" oder als "überlegenen Vollprofi" beschreibt.
So wie sich Cruise selbst gerne inszeniert, ist es eher letzteres, und von daher ist seine Rolle in Collateral weit weniger gefährlich für ihn als die des Normalos und Losers in WotW. Inwiefern sich diese Rolle im Laufe des Films wirklich ändert, vermag ich nicht mehr zu sagen. Schaue sowieso am liebsten nur die ersten 30min des Films :-)
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Re: Zuletzt gesehener Film

3763
danielcc hat geschrieben:Schaue sowieso am liebsten nur die ersten 30min des Films :-)
Wieso auch immer... :lol:
danielcc hat geschrieben:Das hängt davon ab, ob man Cruise "Normal-Rolle" als "positviven Helden" oder als "überlegenen Vollprofi" beschreibt.
Sicherlich eher ersteres. Aber eigentlich ist seine Rolle selbst gar nicht so wichtig wie die Wirkung, die diese auf das Publikum hat. Und da sehe ich seit "Top Gun" bei Cruise nur ganz wenig Spielraum in seiner Karriere. Was weiß Gott nichts schlimmes ist.
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Re: Zuletzt gesehener Film

3765
Born on the 4th of July war jetzt auch nicht gerade der "normale" Tom Cruise wie wir ihn gemeinhin kennen. Aber ich gebe Hille da absolut recht, Cruises Rolleninterpretationen bewegen sich idR doch in einem eher begrenzten Fenster.
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