Get the Gringo (2012) – Adrian Grunberg
Hatte neulich bei The Last Stand geschrieben, dass es schön ist dass Arnie endlich wieder Filme dreht. Um so mehr gilt dies für Mel Gibson, der nach dem schleppenden Edge of Darkness und dem darstellerisch superben, aber inszenatorisch mittelmäßigen Der Bieber hier den dritten Film nach seinem Comeback ablieferte. Und gleich vorweg: Get the Gringo ist mit Abstand der Beste davon. Der Film ist herrlich politisch unkorrekt und pfeift bewusst auf Massentauglichkeit. Filmisch ist die Story um einen amerikanischen Millionendieb der in einem etwas anderen mexikanischen Knast landet so was wie eine Mischung aus Carpenters Klapperschlange, Peckinpahs Alfredo Garcia und Leones Handvoll Dollar in aktueller Bildsprache. Entsprechend blutig geht es zu und die Shoot outs und das Blutvergiessen wird (gerne auch in Super-Slomo) in „wunderschönen“ Bildern stilisiert. Gibson als alters- und straßenweiser Knacki ist formidabel, sein mittlerweile verlebtes und zerfurchtes Gesicht ist die perfekte Landschaft für die Darstellung seiner Figur. Toll an dem Film fand ich zudem, dass er zwischen tough-zynischem, dramatischem und humoristischem Ton hin- und herwechselt ohne dass hier ein Bruch entstehen würde. Die besten Lacher hat dabei wieder einmal der gewohnt skurril aufspielende Peter Stormare auf seiner Seite. Get the Gringo macht eigentlich alles richtig: tolle Story, fabelhaft gefilmt mit viel Gespür für die mexikanische Stimmung, großartiger Hauptdarsteller, kurzweilig und spannend. Ich könnte mir vorstellen, dass mir der Film bei wiederholter Sichtung sogar noch besser gefällt aufgrund der vielen denkwürdigen Momente.
Wertung: starke 8,5 / 10
Re: Zuletzt gesehener Film
2987Klingt ja sehr gut. Mal sehen, ob ich den Film auch bald mal anschauen kann
Re: Zuletzt gesehener Film
2988Fight of the Dragon - 4/10
Ich bin ja ein kleiner Fan von Dolph Lundgren. Überaus sympathischer Kerl mit einigen echt coolen B-Movies. Da dachte ich mir, kaufste dir Fight of the Dragon mal bei Amazon für 4,95€. Da kannste nicht viel falsch machen. Naja, ob ich was falsch gemacht habe? Aus meiner Sicht war das Geld verschwendet. Aber es gibt jemanden, der bei diesem Film noch viel mehr falsch gemacht hat. Der Regisseur Isaac Florentine.
Wenn man sich seine letzten Werke anguckt hat er echt klasse B-Actioner gemacht. Wenn man da nur an die Scott Adkins Vehikel Unduspited 2 und 3, Ninja oder den Van Damme Streifen the Shepherd denkt. Super Unterhaltung, klasse Fight und mehr als solide Action. Dann geht man aber mal zurück ins Jahr '99. Da erwartet einen mit diesem Film hier nichts gutes.
Die Geschichte ist recht plump und einfach erzählt. Fieser, machtgeiler,böser Kerl will Prinzessing heiraten um "Macht" zu haben. Prinzessin will fiesen, machtgeilen und bösen Kerl nicht heiraten damit er "Macht" hat und verdünnisiert sich mal schnell. Soldat "Warchild" (Dolph) soll sie zu seinem Befehlshaber zurück holen, damit diese verheiratet werden kann. Blabla.. Er versteht sie, glaubt irgendwann auch das der Fiese, machtgeile und böse General ein zensiert ist und stellt sich gegen ihn. Binnen Minuten "liebt" ihn nicht nur die Prinzessin, nein, auch bringt er eine Gruppe Rebellen auf seine Seite, von denen er mindestens die Hälfte (der Anzahl zumindest) am Anfang des Filmes platt gemacht hat. Und so weiter und sofort.
Der Film macht halt eine Menge falsch und es gibt noch viel mehr, dass er dann falsch macht. Zum Beispiel sind einige Szenen doppelt im Film. Keine Ahnung was man sich dabei gedacht hat aber ja, sogar Menschen sterben hier 2x. Echt abgefahren. Man schneidet Szenen an andere Szenen bei denen es überhaupt keinen Sinn ergibt. Man muss sich echt an den Kopf packen. Das tut beinahe schon weg. Die Choreo's sind total unausgegoren, die Statisten haben überhaupt keine Ahnung was eigentlich ihre Aufgabe im Film ist und auch Dolph wirkt total unterfordert. Der Film wird ihm absolut nicht würdig. Auch Cary-Hiroyuki Tagawa, der schon einige fiese Kerle gespielt hat, bleibt hier total blass. Der Film ist für mich eine Katastrophe und kriegt die 4 Punkte nur, weil Dolph einfach cool ist und zumindest er ein kleiner Lichtblick im Film ist und weil der Endfight im Vergleich zum Rest des Filmes ganz solide ist. Zudem ist die Prinzessin auch nicht übel.
Sehr, sehr schade.
Ich bin ja ein kleiner Fan von Dolph Lundgren. Überaus sympathischer Kerl mit einigen echt coolen B-Movies. Da dachte ich mir, kaufste dir Fight of the Dragon mal bei Amazon für 4,95€. Da kannste nicht viel falsch machen. Naja, ob ich was falsch gemacht habe? Aus meiner Sicht war das Geld verschwendet. Aber es gibt jemanden, der bei diesem Film noch viel mehr falsch gemacht hat. Der Regisseur Isaac Florentine.
Wenn man sich seine letzten Werke anguckt hat er echt klasse B-Actioner gemacht. Wenn man da nur an die Scott Adkins Vehikel Unduspited 2 und 3, Ninja oder den Van Damme Streifen the Shepherd denkt. Super Unterhaltung, klasse Fight und mehr als solide Action. Dann geht man aber mal zurück ins Jahr '99. Da erwartet einen mit diesem Film hier nichts gutes.
Die Geschichte ist recht plump und einfach erzählt. Fieser, machtgeiler,böser Kerl will Prinzessing heiraten um "Macht" zu haben. Prinzessin will fiesen, machtgeilen und bösen Kerl nicht heiraten damit er "Macht" hat und verdünnisiert sich mal schnell. Soldat "Warchild" (Dolph) soll sie zu seinem Befehlshaber zurück holen, damit diese verheiratet werden kann. Blabla.. Er versteht sie, glaubt irgendwann auch das der Fiese, machtgeile und böse General ein zensiert ist und stellt sich gegen ihn. Binnen Minuten "liebt" ihn nicht nur die Prinzessin, nein, auch bringt er eine Gruppe Rebellen auf seine Seite, von denen er mindestens die Hälfte (der Anzahl zumindest) am Anfang des Filmes platt gemacht hat. Und so weiter und sofort.
Der Film macht halt eine Menge falsch und es gibt noch viel mehr, dass er dann falsch macht. Zum Beispiel sind einige Szenen doppelt im Film. Keine Ahnung was man sich dabei gedacht hat aber ja, sogar Menschen sterben hier 2x. Echt abgefahren. Man schneidet Szenen an andere Szenen bei denen es überhaupt keinen Sinn ergibt. Man muss sich echt an den Kopf packen. Das tut beinahe schon weg. Die Choreo's sind total unausgegoren, die Statisten haben überhaupt keine Ahnung was eigentlich ihre Aufgabe im Film ist und auch Dolph wirkt total unterfordert. Der Film wird ihm absolut nicht würdig. Auch Cary-Hiroyuki Tagawa, der schon einige fiese Kerle gespielt hat, bleibt hier total blass. Der Film ist für mich eine Katastrophe und kriegt die 4 Punkte nur, weil Dolph einfach cool ist und zumindest er ein kleiner Lichtblick im Film ist und weil der Endfight im Vergleich zum Rest des Filmes ganz solide ist. Zudem ist die Prinzessin auch nicht übel.
Sehr, sehr schade.
Re: Zuletzt gesehener Film
2989Coraline BD
Caroline, Caroline, Caroline. - CORALINE!!
Kann da gar nicht so viel zu sagen. Der Stop-Motion Stil ist unglaublich genial gemacht. Endlich wieder etwas Oldschool und vorallem wirkt er total erfrischend. Endlich mal kein hochglanz Animationsfilm ala Disney/Pixar oder so. Die geschichte ist sehr gut und doch schockiert mich die Altersfreigabe etwas. FSK 12 hätte der Film mindestens sein müssen. Definitiv kein Film für Kinder.
Der Film thematisiert Ängste sehr viel und ist mehr ein Gruselfilm, als ein Animationsspaß für die ganze Familie. Zumindest empfinde ich das so. Jedenfalls bin ich total angetan weil da von vorne bis hinten fast alles stimmt. Die Welt ist wundervoll gestaltet, die Figuren wirken lebendig und die Animationen wirken halt total erfrischend. Schön das ganze. Der Soundtrack passt wunderbar zum Film. Die Kindergesänge oder Chöre machen die jeweilige Szene nur besser/schöner/unheimlicher.
Ich hoffe das man in Zukunft vermehrt auf solche Filme setzt. Coraline ist mir nämlich
8,5/10
wert
Caroline, Caroline, Caroline. - CORALINE!!
Kann da gar nicht so viel zu sagen. Der Stop-Motion Stil ist unglaublich genial gemacht. Endlich wieder etwas Oldschool und vorallem wirkt er total erfrischend. Endlich mal kein hochglanz Animationsfilm ala Disney/Pixar oder so. Die geschichte ist sehr gut und doch schockiert mich die Altersfreigabe etwas. FSK 12 hätte der Film mindestens sein müssen. Definitiv kein Film für Kinder.
Der Film thematisiert Ängste sehr viel und ist mehr ein Gruselfilm, als ein Animationsspaß für die ganze Familie. Zumindest empfinde ich das so. Jedenfalls bin ich total angetan weil da von vorne bis hinten fast alles stimmt. Die Welt ist wundervoll gestaltet, die Figuren wirken lebendig und die Animationen wirken halt total erfrischend. Schön das ganze. Der Soundtrack passt wunderbar zum Film. Die Kindergesänge oder Chöre machen die jeweilige Szene nur besser/schöner/unheimlicher.
Ich hoffe das man in Zukunft vermehrt auf solche Filme setzt. Coraline ist mir nämlich
8,5/10
wert
Re: Zuletzt gesehener Film
2990Ja, Coraline ist sehr schön. Nach einer Comic Vorlage von Neil Gaiman, der in seinen besten Werken fast so genial ist wie Alan Moore.
Re: Zuletzt gesehener Film
2991War spontan mit meinem Hobbit im Kino und fand den klasse.
World War Z
Der anfang war richtig bedrohlich. Wirkte teilweise unglaublich beängstigend und das auch fast durchgehen. Der Soundtrack war auch irgendwie passend. Hat einem ein total unangenehmes Gefühl verpasst. War echt total in den Sitz gedrückt. Die Darsteller waren allesamt klasse und Marc Foster hat hier definitiv bessere Regiearbeit geleistet als bei ein Quantum Trost. Mir fiel zwischendurch halt mal auf, dass Gore fehlte und es 1, 2 echt hektische Schnitte gab aber das störte kaum. Denke da wird für die Heimkinofassung entschärft. Gute Schocker, teilweise Extrem spannend und 1, 2 Dinge habe ich auch nicht kommen sehen.
Ich habe extrem Bock auf eine Fortsetzung. Ich finde auch, dass dieser Film sich etwas von Dawn of the Dead, 28 Days Later und Genrebrüdern abhebt, positiv. Im Vordergrund stehen nicht die Z's oder der Gore sondern die Menschen und das ganze. Mochte ich sehr.
8,5/10
World War Z
Der anfang war richtig bedrohlich. Wirkte teilweise unglaublich beängstigend und das auch fast durchgehen. Der Soundtrack war auch irgendwie passend. Hat einem ein total unangenehmes Gefühl verpasst. War echt total in den Sitz gedrückt. Die Darsteller waren allesamt klasse und Marc Foster hat hier definitiv bessere Regiearbeit geleistet als bei ein Quantum Trost. Mir fiel zwischendurch halt mal auf, dass Gore fehlte und es 1, 2 echt hektische Schnitte gab aber das störte kaum. Denke da wird für die Heimkinofassung entschärft. Gute Schocker, teilweise Extrem spannend und 1, 2 Dinge habe ich auch nicht kommen sehen.
Spoiler
(Die Szene an der Flugzeugladerampe als Bsp.) 8o
8,5/10
Spoiler
Würde Brad gerne noch einmal sehen, könnte aber auch verstehen wenn man woanders ansetzt und nen anderen großen Namen verpflichtet. Brad könnte ja im 3. Film wieder kommen oder sowas.
Zuletzt geändert von Agent 009 am 8. Juli 2013 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Zuletzt gesehener Film
2992Jetzt war ich grad etwas verwirrt, hatte nur Hobbit gelesen und nix vom Filmtitel...Agent 009 hat geschrieben:War spontan mit meinem Hobbit im Kino und fand den klasse.
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Zuletzt gesehener Film
2994Auf DVD - Three Cornetto Flavours 2: Hot Fuzz (2007)
Drehbuch: Edgar Wright & Simon Pegg
Regie: Edgar Wright
Darsteller: Simon Pegg, Nick Frost, Timothy Dalton, Jim Broadbent, Paddy Considine, Rafe Spall, Martin Freeman, Steve Coogan, Bill Nighy, Edward Woodward, Stuart Wilson, Paul Freeman, Kevin Eldon, Adam Buxton, David Threlfall
You've got a moustache.
I know!
Anlässlich des von mir herbeigesehnten baldigen Kinostarts von Wrights drittem Eiscrème-Streich The World's End habe ich mir heute mal wieder diesen Film angeschaut, den ich zwar nicht mehr ganz so stark verehre wie früher aber immer noch über alle Massen liebe.
Hot Fuzz (über den grauenhaften deutschen Untertitel verlieren wir hier bitte kein Sterbenswörtchen) ist in erster Linie eine Persiflage des Cop-Buddy-Movies und zeigt Simon Pegg als überkorrekten Polizei-Workaholic, der den Kollegen mit seinem beruflichen Erfolg auf die Nerven geht und deswegen in ein pittoreskes und scheinbar friedliches Städtchen versetzt wird, wo er bald einem wahnsinnigen Axtmörder auf die Spur kommen und eine grossangelegte Verschwörung örtlicher Bürger aufdecken muss. Dabei hat der Film drei grosse Stärken, die ihn vom kaum ernstzunehmenden Durchschnitt der Genre-Parodien abheben: zum einen gibt es den von Wright und Pegg geschickt eingebrachten Humor, der diese Bezeichnung glücklicherweise auch verdient. Die Gags sind nicht nur dicht sondern auch treffend gesetzt, sind originell und subtil statt plakativ und vulgär und bringen einen immer wieder zum lachen. Die Komik steckt vor allem in den brillanten Dialogen und Charakteren, aber auch allgemein in der Art und Weise wie die Genre-typischen Themen und Motive variiert und in einen neuen Kontext gestellt werden. Der zweite Punkt ist die Story. Hot Fuzz hat eine eigenständige, clevere und logisch geschlossene Geschichte, funktioniert somit auch als Kriminalfilm hervorragend und verfügt also quasi über eine Doppelbödigkeit. Die dritte Stärke ist die visuelle Umsetzung; die für Wright typischen Nahaufnahmen von Bierhähnen und Türfallen und die schnellen Schnittfolgen an manchen Stellen die im Film schon zu einer Art Running Gag werden. Die gesamte Montage ist erstklassig, die Szenen werden exzellent aufgebaut und alles ist sehr flüssig.
Simon Pegg ist köstlich in der Rolle des strebsamen und todernsten Detectives, der sich vom verklemmten Gesetzeshüter zum abgebrühten Actionhelden wandelt, ebenso glänzt Frost als kindlicher aber liebenswürdiger Buddy. Die Chemie der beiden langjährigen Freunde wird hier in meinen Augen bestens ausgespielt und so schliesse ich die beiden Filmfiguren immer wieder aufs Neue ins Herz. Aber auch abseits des Duos ist die Besetzung einfach superb. Jim Broadbent gibt als kauziger, verzweifelt die Fassade wahrender Polizeichef und Rädelsführer sogar eine ziemlich interessante Figur. Timothy Dalton ist herrlich böse, abgedreht, schmierig und verschlagen in seiner Rolle als aristokratisch auftretender Supermarkt-Manager. Paddy Considine und Rafe Spall haben als faule Wichtigtuer mit Schnauzbart und Sonnenbrille ein paar der besten Sprüche auf ihrer Seite. Erwähnenswert sind auch die Auftritte von Martin Freeman, Steve Coogan und Bill Nighy als heuchlerische Vorgesetzte, die Pegg zuerst in einer unglaublich pointierten Szene unter einem Haufen von Vorwänden abschieben wollen, nur um später wieder verzweifelt aber freundlich lächelnd bei ihm anzutanzen. Das waren jetzt nur die bekannten Namen, aber eigentlich könnte es endlos weitergehen. Das liegt daran, dass Wright jedem in dem grossen Ensemble seine Momente gibt und sämtliche Charaktere originell, witzig und skurril sind, etwa Daltons gelangweilte, kaugummikauende Assistentin oder der schrullige und nuschelnde Waffennarr.
9,5 / 10
Drehbuch: Edgar Wright & Simon Pegg
Regie: Edgar Wright
Darsteller: Simon Pegg, Nick Frost, Timothy Dalton, Jim Broadbent, Paddy Considine, Rafe Spall, Martin Freeman, Steve Coogan, Bill Nighy, Edward Woodward, Stuart Wilson, Paul Freeman, Kevin Eldon, Adam Buxton, David Threlfall
You've got a moustache.
I know!
Anlässlich des von mir herbeigesehnten baldigen Kinostarts von Wrights drittem Eiscrème-Streich The World's End habe ich mir heute mal wieder diesen Film angeschaut, den ich zwar nicht mehr ganz so stark verehre wie früher aber immer noch über alle Massen liebe.
Hot Fuzz (über den grauenhaften deutschen Untertitel verlieren wir hier bitte kein Sterbenswörtchen) ist in erster Linie eine Persiflage des Cop-Buddy-Movies und zeigt Simon Pegg als überkorrekten Polizei-Workaholic, der den Kollegen mit seinem beruflichen Erfolg auf die Nerven geht und deswegen in ein pittoreskes und scheinbar friedliches Städtchen versetzt wird, wo er bald einem wahnsinnigen Axtmörder auf die Spur kommen und eine grossangelegte Verschwörung örtlicher Bürger aufdecken muss. Dabei hat der Film drei grosse Stärken, die ihn vom kaum ernstzunehmenden Durchschnitt der Genre-Parodien abheben: zum einen gibt es den von Wright und Pegg geschickt eingebrachten Humor, der diese Bezeichnung glücklicherweise auch verdient. Die Gags sind nicht nur dicht sondern auch treffend gesetzt, sind originell und subtil statt plakativ und vulgär und bringen einen immer wieder zum lachen. Die Komik steckt vor allem in den brillanten Dialogen und Charakteren, aber auch allgemein in der Art und Weise wie die Genre-typischen Themen und Motive variiert und in einen neuen Kontext gestellt werden. Der zweite Punkt ist die Story. Hot Fuzz hat eine eigenständige, clevere und logisch geschlossene Geschichte, funktioniert somit auch als Kriminalfilm hervorragend und verfügt also quasi über eine Doppelbödigkeit. Die dritte Stärke ist die visuelle Umsetzung; die für Wright typischen Nahaufnahmen von Bierhähnen und Türfallen und die schnellen Schnittfolgen an manchen Stellen die im Film schon zu einer Art Running Gag werden. Die gesamte Montage ist erstklassig, die Szenen werden exzellent aufgebaut und alles ist sehr flüssig.
Simon Pegg ist köstlich in der Rolle des strebsamen und todernsten Detectives, der sich vom verklemmten Gesetzeshüter zum abgebrühten Actionhelden wandelt, ebenso glänzt Frost als kindlicher aber liebenswürdiger Buddy. Die Chemie der beiden langjährigen Freunde wird hier in meinen Augen bestens ausgespielt und so schliesse ich die beiden Filmfiguren immer wieder aufs Neue ins Herz. Aber auch abseits des Duos ist die Besetzung einfach superb. Jim Broadbent gibt als kauziger, verzweifelt die Fassade wahrender Polizeichef und Rädelsführer sogar eine ziemlich interessante Figur. Timothy Dalton ist herrlich böse, abgedreht, schmierig und verschlagen in seiner Rolle als aristokratisch auftretender Supermarkt-Manager. Paddy Considine und Rafe Spall haben als faule Wichtigtuer mit Schnauzbart und Sonnenbrille ein paar der besten Sprüche auf ihrer Seite. Erwähnenswert sind auch die Auftritte von Martin Freeman, Steve Coogan und Bill Nighy als heuchlerische Vorgesetzte, die Pegg zuerst in einer unglaublich pointierten Szene unter einem Haufen von Vorwänden abschieben wollen, nur um später wieder verzweifelt aber freundlich lächelnd bei ihm anzutanzen. Das waren jetzt nur die bekannten Namen, aber eigentlich könnte es endlos weitergehen. Das liegt daran, dass Wright jedem in dem grossen Ensemble seine Momente gibt und sämtliche Charaktere originell, witzig und skurril sind, etwa Daltons gelangweilte, kaugummikauende Assistentin oder der schrullige und nuschelnde Waffennarr.
9,5 / 10
We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
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Re: Zuletzt gesehener Film
2995Flight (2012) – Robert Zemeckis
Nach seinen Ausflügen ins Motion-Capture-Land also mal wieder ein „richtiger“ Film von Zemeckis, welcher thematisch und stilistisch unverkennbar an seine starke Tom-Hanks-Robinsonade Cast Away erinnert. Auch hier geht es um die persönliche Geschichte eines Mannes, dessen Leben durch eine Katastrophe (in beiden Fällen ein Flugzeugabsturz) aus den Fugen gerät und den diese Erfahrung an den Rand der Verzweiflung bringt. Gleichzeitig haben aber diese Extremerfahrung und die daraus resultierenden Folgen einen kathartischen Effekt und bringen das Leben des Protagonisten wieder in ein Gleichgewicht.
Die Story dreht sich um einen alkoholkranken Pilot, der bei einem durch einen Materialfehler verursachten Absturz durch ein einmaliges Rettungsmnöver nahezu allen Passagieren das Leben rettet, der aber aber aufgrund des positiven Alkoholtests zusehends in die Rolle des Sündenbocks gedrängt wird. Diese Geschichte dient gleichzeitig als Aufhänger um peu a peu die ganze Wahrheit über das verkorkste Leben des von Denzel Washington gespielten Piloten zu zeigen. Washingtons Figur säuft was das Zeug hält – so richtig wird dies dem Publikum aber erst im Laufe des Films offenbart. Sind entsprechend zu Beginn des Films die Sympathien des Zuschauers noch klar auf der Seite von Washingtons Figur, so ändert sich dies nach und nach als immer deutlicher wird auf welch selbstzerstörerischem und egoistischem Kurs er ist – der fehlerfreie Pilot hat ganz offensichtlich völlig die Kontrolle über sein Leben verloren. Dieser Aufbau verfehlt zwar seine inszenatorische Wirkung nicht, ist aber häufig auch sehr vorhersehbar und wirkt nicht selten wie das Abarbeiten einer Liste. Was fehlt uns jetzt noch um die Figur schlechter aussehen zu lassen? Lassen wir ihn doch im Suff bei Ex-Frau und dem vernachlässigten Sohn rumwüten! Naja, der Film ist halt was er ist: ein typisches Hollywood-Drama – Leuterung inklusive. Dass diese – dramaturgisch günstig natürlich erst im allerletzten Moment – kommen wird müsste jedem klar sein, der die Regeln dieser Art Film kennt.
Aber dennoch bietet Flight einen guten Unterhaltunswert. Vor allem in der ersten Hälft gelingt es Zemeckis den Zuschauer durch Story, Geschehnisse und Figuren zu fesseln. Der Flugzeugabsturz geriet sehr spannend – obwohl sich fast alles kammerspielartig nur innerhalb des Cockpits abspielt (noch eine Parallele zu Cast Away). Auch die erste Zeit nach dem Absturz kommt recht spannend rüber – da die Inszenierung dem Protagonisten scheinbar orientierungslos folgt und man wie schon erwähnt als Zuschauer erst Stück für Stück die Zusammenhänge der Geschichte und der Figuren zusammen bekommt. Washington bietet eine sehr souveräne Vorstellung und gibt die unterschiedlichen Grade der Alkohol- und Drogenbenebelung überzeugend und vor allem weitgehend klischeefrei. Unterm Strich ein durchaus gelungener Film, der zwar in der zweiten Hälfte nichtzuletzt aufgrund der Anforderungen des Genres abbaut, der aber auch hier noch ein paar nette Überraschungen auf Lager hat (die Szene mit der Minibar ist schon gut gemacht).
Wertung: 7 / 10
Nach seinen Ausflügen ins Motion-Capture-Land also mal wieder ein „richtiger“ Film von Zemeckis, welcher thematisch und stilistisch unverkennbar an seine starke Tom-Hanks-Robinsonade Cast Away erinnert. Auch hier geht es um die persönliche Geschichte eines Mannes, dessen Leben durch eine Katastrophe (in beiden Fällen ein Flugzeugabsturz) aus den Fugen gerät und den diese Erfahrung an den Rand der Verzweiflung bringt. Gleichzeitig haben aber diese Extremerfahrung und die daraus resultierenden Folgen einen kathartischen Effekt und bringen das Leben des Protagonisten wieder in ein Gleichgewicht.
Die Story dreht sich um einen alkoholkranken Pilot, der bei einem durch einen Materialfehler verursachten Absturz durch ein einmaliges Rettungsmnöver nahezu allen Passagieren das Leben rettet, der aber aber aufgrund des positiven Alkoholtests zusehends in die Rolle des Sündenbocks gedrängt wird. Diese Geschichte dient gleichzeitig als Aufhänger um peu a peu die ganze Wahrheit über das verkorkste Leben des von Denzel Washington gespielten Piloten zu zeigen. Washingtons Figur säuft was das Zeug hält – so richtig wird dies dem Publikum aber erst im Laufe des Films offenbart. Sind entsprechend zu Beginn des Films die Sympathien des Zuschauers noch klar auf der Seite von Washingtons Figur, so ändert sich dies nach und nach als immer deutlicher wird auf welch selbstzerstörerischem und egoistischem Kurs er ist – der fehlerfreie Pilot hat ganz offensichtlich völlig die Kontrolle über sein Leben verloren. Dieser Aufbau verfehlt zwar seine inszenatorische Wirkung nicht, ist aber häufig auch sehr vorhersehbar und wirkt nicht selten wie das Abarbeiten einer Liste. Was fehlt uns jetzt noch um die Figur schlechter aussehen zu lassen? Lassen wir ihn doch im Suff bei Ex-Frau und dem vernachlässigten Sohn rumwüten! Naja, der Film ist halt was er ist: ein typisches Hollywood-Drama – Leuterung inklusive. Dass diese – dramaturgisch günstig natürlich erst im allerletzten Moment – kommen wird müsste jedem klar sein, der die Regeln dieser Art Film kennt.
Aber dennoch bietet Flight einen guten Unterhaltunswert. Vor allem in der ersten Hälft gelingt es Zemeckis den Zuschauer durch Story, Geschehnisse und Figuren zu fesseln. Der Flugzeugabsturz geriet sehr spannend – obwohl sich fast alles kammerspielartig nur innerhalb des Cockpits abspielt (noch eine Parallele zu Cast Away). Auch die erste Zeit nach dem Absturz kommt recht spannend rüber – da die Inszenierung dem Protagonisten scheinbar orientierungslos folgt und man wie schon erwähnt als Zuschauer erst Stück für Stück die Zusammenhänge der Geschichte und der Figuren zusammen bekommt. Washington bietet eine sehr souveräne Vorstellung und gibt die unterschiedlichen Grade der Alkohol- und Drogenbenebelung überzeugend und vor allem weitgehend klischeefrei. Unterm Strich ein durchaus gelungener Film, der zwar in der zweiten Hälfte nichtzuletzt aufgrund der Anforderungen des Genres abbaut, der aber auch hier noch ein paar nette Überraschungen auf Lager hat (die Szene mit der Minibar ist schon gut gemacht).
Wertung: 7 / 10
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Zuletzt gesehener Film
2996Ich mag den Film auch sehr gern, vor allem weil er das Genre Buddymovie/Copactioner auf liebevolle Art und Weise gleichermaßen auf die Schippe nimmt wie es ihm seine Referenz erweist. Pegg seh ich eigentlich eh immer sehr gern.GoldenProjectile hat geschrieben:Auf DVD - Three Cornetto Flavours 2: Hot Fuzz (2007)
...
9,5 / 10
Aus der Erinnerung heraus würd ich starke 8 Punkte geben.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Zuletzt gesehener Film
2997Sudden Death BD
Einer der wirklich guten Van Damme Streifen mit guter Action und einem tollen Bösewicht. (Powers Booth)Die Geschichte ist schnell erzählt. Boothe und seine Leute nehmen ein Hockeystadion ein indem das letzte Spiel der Saison ausgetragen und der Fize Präsident anwesend sein wird. Feuerwehrmann JCVD versucht die Leute zu retten und die Bomben die überall im Stadion verteilt sind zu finden, bevor das Spiel um ist und Booth die Bomben zündet, sofern er sein Geld nicht kriegt. Definitiv ein besserer Stirb Langsam als der letzte Teil
8/10
Solange du da bist - 7,5/10
Schöner und witziger Film mit einem richtig guten Mark Ruffalo und Reese Witherspoon. Die Story ist nicht überragend aber schön verpackt. Schade nur, dass der Film gegen Ende zunehmend kitschiger wird.
Einer der wirklich guten Van Damme Streifen mit guter Action und einem tollen Bösewicht. (Powers Booth)Die Geschichte ist schnell erzählt. Boothe und seine Leute nehmen ein Hockeystadion ein indem das letzte Spiel der Saison ausgetragen und der Fize Präsident anwesend sein wird. Feuerwehrmann JCVD versucht die Leute zu retten und die Bomben die überall im Stadion verteilt sind zu finden, bevor das Spiel um ist und Booth die Bomben zündet, sofern er sein Geld nicht kriegt. Definitiv ein besserer Stirb Langsam als der letzte Teil
8/10
Solange du da bist - 7,5/10
Schöner und witziger Film mit einem richtig guten Mark Ruffalo und Reese Witherspoon. Die Story ist nicht überragend aber schön verpackt. Schade nur, dass der Film gegen Ende zunehmend kitschiger wird.
Re: Zuletzt gesehener Film
2998Habe gestern ein zweites Mal "Jack Reacher" geschaut. Mann ist der Film genial und so spannend gefilmt.
Also der Christophr McQuarrie wäre ein fantastischer Bondregisseur denke ich.
@Maibaum: Hast du den Film gesehen?
Also der Christophr McQuarrie wäre ein fantastischer Bondregisseur denke ich.
@Maibaum: Hast du den Film gesehen?
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Zuletzt gesehener Film
2999Reacher wäre sogar gemessen an der Romanreihe ein wirklich exzellenter Actionkrimi, hätte man nicht auf Brechen und Biegen klein Kreuzfahrt-Tommy in die Rolle stecken müssen. Ansonsten ist die Besetzung mit Duvall, Pike, Jenkins und Herzog erstaunlich erlesen.
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Re: Zuletzt gesehener Film
3000Nein, bislang nicht.danielcc hat geschrieben:Habe gestern ein zweites Mal "Jack Reacher" geschaut. Mann ist der Film genial und so spannend gefilmt.
Also der Christophr McQuarrie wäre ein fantastischer Bondregisseur denke ich.
@Maibaum: Hast du den Film gesehen?
Ich mochte seinen ersten film The Way of the Gun.