danielcc hat geschrieben:
2. Durch die bisherigen Craig Filme hat die Figur Bond eine vielleicht nicht umzukehrende Entwicklung durchgemacht, nämlich von einer charakterlich relativen eindimensionalen und darüber hinaus generell anachronistischen Comicfigur zu einem fühlenden und alternden Menschen. In CR gilt Bond als Anfänger, in SF gilt er als (zu) alt. Es ist das erste Mal, dass Bonds Alter über zum Thema gemacht wird (jenseits der halben Parodie NSNA). Damit hat man aber auch eine Entwicklung eingeschlagen, die man bei Craig nicht mehr rückgängig machen kann. Wenn Bond 24 und 25 nicht naiv sein wollen und die Vorgänger als Außenseiter darstellen lassen sollen, dann muss man diesen Weg weitergehen.
Beides zusammen wirft die Frage auf: Wie geht es nach Craig weiter. Da die Emotionalisierung und Vermenschlichung sicher beibehalten werden soll, aber der Nachfolger im Amt kaum so alt sein wird wie Craig, bleibt eigentlich nur eine Möglichkeit: REBOOT.
Sehe ich nicht so. Man wird wohl in kommenden Filmen das Thema Alter einfach nicht weiter groß behandeln. Vielleicht wirds an einem oder anderen Punkt einen Dialog von M oder so geben wie:
M: "Sind sie sicher dass sie das auf sich nehmen wollen? Sie sind immerhin der dienstälteste 00-Agent."
Bond: "Muss ja was heißen, dass ich solang überlebt habe."
Vielleicht wird man an ein paar Stellen mit dem Thema von SF kokettieren, prinzipiell wird es aber nicht das Hauptthema des jeweiligen Films sein. Andererseits wirkt ja Bond am Ende von SF fitter als zu Beginn des Films. Ich sehe in der Endszene keinen gealterten Bond.
danielcc hat geschrieben:
Glaubt ihr, dass wir bei Bond nun mit jedem Darstellerwechsel einen Reboot bekommen werden?
Unter Reboot verstehe ich einen quasi offiziellen wie CR. Tatsächlich gab es - unausgesprochen - schon mehrere Reboots bei Bond. Man kann Moores LALD als eine Art Reboot bezeichnen, viel mehr aber TLD, der ursprünglich sogar viel deutlicher einen "Neustart" ausdrücken sollte. Dann gibts halt noch einige andere Filme die als "inoffizielle" Reboots gesehen wurden, je nach Fan-Meinung... wie z.B. FYEO als quasi "Ausradierung" des Out-of-this-World-Bonds in TSWLM und MR... etwas chaotisch die Interpretationen.
Ich vermute - wenn man in die Richtung gehen soll - man wird den nächsten Bond nach DC zu einen "interpretiere es als Reboot wenn du magst"-Film ähnlich TLD machen. Der nächste Bond-Darsteller wird wohl einfach mitten in einer Mission anfangen, ähnlich wie GE. Ohne großes "Becoming-Bond-Brimborium".
Wie lange wird es dauern, bis wir einen noch früherern Bond serviert bekommen? Sozusagen: Bond auf dem Weg in den Geheimdienst...
Das Konzept lag bei EON schon öfter auf dem Tisch. Nach YOLT und nach AVTAK beispielsweise. Man hat es immer verworfen da EON nicht daran glaubte dass, es funktionieren würde. Wir wissen allerdings auch, dass öfter ältere Ideen später zurück kommen. Ob man so einen Weg allerdings in Kinoform bringen würde? Unwahrscheinlich meiner Meinung nach. CR war weniger "Prequel" als klassischer Bond wie in FRWL und OHMSS. Es gab Prequel-Elemente, aber keine Hardcore-Origin-Story. So gesehen ging CR schon an die Grenze dessen was sich Bond - unter Berücksichtung des Gesamtwerks - in Sachen Reboot und Prequel erlauben kann.
Für möglich erachte ich aber ein Prequel in Form einer aufwendigen Miniserie z.B. für HBO. In diesem Medium wäre es akzeptabel, wünschen würde ich es mir aber nicht.
Insgesamt würde EON vor einem neuen ausgesprochenen offiziellen Reboot auch zurückschrecken. Gerade Spider-Man hat bis heute sehr viel mediale Schelte deshalb erhalten, nach so kurzer Zeit einfach etwas gleich nochmal zu erzählen. Es wäre besser gewesen einfach "Mittendrin" in einer Spider-Man Handlung anzufangen, mit neuem Schauspieler. Den Zuschauer hätte man eben durch einen Nebencharakter an die Hand nehmen können, der im Laufe des Films versucht herauszufinden wer Spider-Man ist. Wäre eine wesenltich elegantere Lösung gewesen, als ein platter Reboot.