Ah coole Diskussion, da kann ich als Kamerafan mal mitreden ^^
Die ganze Lage ist kompliziert...
Bis einschließlich CR (2006) wurden das Equipment von Panavision gemietet. Seit QOS wird bei ARRI gemietet.
Die
eingesetzten Kameras sind aber schon immer unterschiedliche gewesen. Panavision war zu erst ja eine reine Linsen-Firma, kein Kamerahersteller. Später in den 60ern übernahm man Mitchell (bzw. was von übrig war) und wurde Kamerahersteller. Auf diesen Mitchell-Kameras basieren alle Panavision-Filmkameras. Da diese Kameras aber meist relativ schwer waren / sind, kaufte Panavision auch bei Arri Kameras ein und integrierte die hauseigenen Linsen, "Panavised" nennt sich das im Fachjargon. Die Arriflex-Reihe war einfach kompakter als die Panavision-Kameras.
Also kamen genau genommen schon vor CR ARRI-Kameras zum Einsatz. Bei den Dreharbeiten von TLD kamen so beispielsweise in den Stuntszenen in Gibraltar schon Arriflex 35 zum Einsatz (hab da ein Foto in einem Heft, das es belegt). Ebenso wurden die Fahrszenen im Aston Martin DB5 in GE ebenfalls mit Arriflex 35 gedreht. Auch in GF wurde eine Arrflex 35 zum filmen genutzt, hier im Bild auf der linken Seite zu erspähen:
http://www.taschen.com/media/images/960 ... 628592.jpg
Und hier bzgl TLD:
http://imgace.com/pic/tag/global-james- ... on-stills/
Von DN an bis DAD wurde also sicher
mit Panavision-Linsen gedreht. Bis CR lieferte aber Panavision noch das Equipment, dieses bestand bei CR aus ARRI-Filmkameras mit Angenieux Optimo Linsen. Bei QOS dann lieferte ARRI die Kameras und Linsen (ARRI-Zeiss-Linsen). Dabei wurde teils Digital und teils mit Film gedreht, wobei der klassische Film in der Überzahl ist. Die einzige Szene bei der ich sicher weiss, dass man überhaupt wirklich digital drehte waren die Szenen vor Bluescreen bei Bond & Camilles Fallschirmsprung. Da wurden gleich mehrere Kameras aus mehreren Winkeln genutzt.
Man muss also zwischen Panavision-Linsen und den Kameras unterschieden. ARRI-Kameras findet man schon in den frühesten Filmen der Reihe, auch wenn sie von Panavision an die Produktion vermietet wurden.
Skyfall ist der erste komplett digital gedrehte Bondfilm. Zum Einsatz kam die neuen ARRI ALEXA-Reihe mit ARRI-Zeiss-Linsen.
Für TB baute Panavision übrigens eine eigene Unterwasserkamera, Bild gibt es hier zu bestaunen:
http://www.dailynews.com/moviesandtv/ci_19796282
Für die Fallschirmsprungszenen in MR musste man bei EON Productions übrigens selbst tätig werden. Die leichteste verfügbare Kamera, für die Sprungaufnahmen, die Kinoreife Bilder geliefert hätte wäre 6 kg schwer gewesen. Beim Öffnen des Fallschrims, hätte sie - da auf dem Kopf befestigt - dem Kameramann wohl das Genick gebrochen. Die Szenen hätten nicht verwirklicht werden können. In einem Pariser Kamerageschäft fand man allerdings ein Plexiglas-Cinemascope-Objektiv (viel leichter und kleines als sein übliches Pendant). Dieses war ein Prototyp, der ursprünglich - welch Ironie - von Panavision selbst stammte. Dank dieses Fundstücks konnten die Szenen dennoch gedreht werden. Die ganze Story ist schön auf dem MR-Making Of auf der DVD zu sehen.
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