Re: Timothy Dalton

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Maibaum hat geschrieben:Du gibst zu viel auf Äußerlichkeiten.

Und deine Bemerkungen unterstützen meine Meinung das du keine Abweichungen der etablierten Bondformel magst, also meist möchtest das alle Filme mehr oder weniger gleich sind.
Du reagierst oft extrem negativ schon auf kleinere Abweichungen, obwohl die am Gesamtbild wenig ändern.
Wir reden ja auch explizit über ein "Äußerlichkeiten Thema". Mich erinnert LTK was einige Äußerlichkeiten angeht, an TV Serien. That's all.

Nenn mal Beispiele wo ich extrem negativ auf kleine Abweichungen reagiere?
Ich denke, es sind höchstens eine Vielzahl von Kleinigkeiten, die das Geamtbild prägen und wenn ich dann einzelne als Beispie herauspicke, nimmst du es so wahr.
Wenn LTK in viele Kleinigkeiten und Äueßerlichkeiten abweicht, macht das in Summe auf mich einen deutlich anderen Eindruck.

Aber andererseits liebe ich CR und sehe trotz vielen Abweichungen im Detail und sogar in der Struktur, dennoch darin einen herrlich typischen Bondfilm
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Timothy Dalton

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Timmy rangiert in meiner persönliche Liste deutlich vor Pierce (was aber vor allem der Ausrichtung und dem Stil der Figur in den Filmen von TND - DAD, vor allem TND und TWINE gelegen hat. In GoldenEye ist Brosnan perfekt. Er ist in diesem Film genau so sehr Bond wie Dalton in LTK. Das nur so nebenbei).

Ich habe mich mit meinem Post aber unabgesehen von Daltons Qualitäten als Bond (die bei mir sowieso unbestritten sind) gefragt wie es wohl gewesen wäre wenn er eher so ausgesehen hätte wie auf obigen Bildern. Falls es noch mehr Dalton-Filme bis in die Neunziger gegeben hätte so hätte er ruhig in einem Streifen so auftreten dürfen, das hätte vor allem gepasst wenn die Figur quasi durch LTK noch etwas gereifter wäre, im Sinne von einer Art verbitterten Coolness.

Das nur so nebenbei.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Timothy Dalton

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GoldenProjectile hat geschrieben:Ich habe mich mit meinem Post aber unabgesehen von Daltons Qualitäten als Bond (die bei mir sowieso unbestritten sind) gefragt wie es wohl gewesen wäre wenn er eher so ausgesehen hätte wie auf obigen Bildern. Falls es noch mehr Dalton-Filme bis in die Neunziger gegeben hätte so hätte er ruhig in einem Streifen so auftreten dürfen, das hätte vor allem gepasst wenn die Figur quasi durch LTK noch etwas gereifter wäre, im Sinne von einer Art verbitterten Coolness.

Das nur so nebenbei.
Das sehe ich jetzt nicht so. Mir ist seine Erscheinung in The Informant deutlich zu ungepflegt für die Bondrolle. Die von dir angeprochene bittere Coolness oder zynische Überlegenheit hat Dalton super in Framed (1992) zum besten gegeben – auch ohne „versoffener Penner“-Look (man verzeihe mir die platte Überspitzung). Zu Bond gehört für mich ein ordentliches Maß an Sophistication. Er muss deshalb nicht zwingendermaßen immer im Smoking rumflanieren, aber für einen so von sich selbst überzeugten Typ wie Bond ist eine gewisse Selbstverliebtheit unabdingbar und die äussert sich eben auch in einem gepflegten Äusseren. Sein Look in TLD und LTK fand ich daher absolut angemessen. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass Dalton es schauspielerisch nicht nötig gehabt hat seine Rolleninterpretation durch Äusserlichkeiten zu definieren (wie zB Schwarzenegger im City Hai nach dem Motto: ich spiele einen Mafioso also gel ich mir die Haare zurück und spiele ansonsten wie immer) und daher die von dir geforderten verstärkten Charaktereigenschaften auch ohne solche optischen Stützen problemlos hätte darstellen können.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Timothy Dalton

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AnatolGogol hat geschrieben:
GoldenProjectile hat geschrieben:Ich habe mich mit meinem Post aber unabgesehen von Daltons Qualitäten als Bond (die bei mir sowieso unbestritten sind) gefragt wie es wohl gewesen wäre wenn er eher so ausgesehen hätte wie auf obigen Bildern. Falls es noch mehr Dalton-Filme bis in die Neunziger gegeben hätte so hätte er ruhig in einem Streifen so auftreten dürfen, das hätte vor allem gepasst wenn die Figur quasi durch LTK noch etwas gereifter wäre, im Sinne von einer Art verbitterten Coolness.

Das nur so nebenbei.
Das sehe ich jetzt nicht so. Mir ist seine Erscheinung in The Informant deutlich zu ungepflegt für die Bondrolle. Die von dir angeprochene bittere Coolness oder zynische Überlegenheit hat Dalton super in Framed (1992) zum besten gegeben – auch ohne „versoffener Penner“-Look (man verzeihe mir die platte Überspitzung). Zu Bond gehört für mich ein ordentliches Maß an Sophistication. Er muss deshalb nicht zwingendermaßen immer im Smoking rumflanieren, aber für einen so von sich selbst überzeugten Typ wie Bond ist eine gewisse Selbstverliebtheit unabdingbar und die äussert sich eben auch in einem gepflegten Äusseren. Sein Look in TLD und LTK fand ich daher absolut angemessen. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass Dalton es schauspielerisch nicht nötig gehabt hat seine Rolleninterpretation durch Äusserlichkeiten zu definieren (wie zB Schwarzenegger im City Hai nach dem Motto: ich spiele einen Mafioso also gel ich mir die Haare zurück und spiele ansonsten wie immer) und daher die von dir geforderten verstärkten Charaktereigenschaften auch ohne solche optischen Stützen problemlos hätte darstellen können.
Ich habe The Informant leider noch nicht gesehen aber er gehört zu meiner To-Do-List für's Jahr 2012. Ich habe nur per Zufall diese Bilder gefunden (die auch zum ersten Mal mein Interesse am Film weckten) und habe eigentlich nicht den Eindruck das Dalton da ungepflegt, versoffen oder penner-like rüberkommt. Im Gegenteil, ich finde er sieht mit den Bartstoppeln und den kürzeren Haaren recht cool aus und habe nur mit dem Gedanken gespielt dass er im Falle einer längeren Bond-Karriere auch mal so hätte aussehen "dürfen". Aber da du The Informant gesehen hast kannst du Daltons Gepflegtheit im Film natürlich besser beurteilen, auf den Fotos ist mir jedenfalls nichts davon aufgefallen. Ich bezweifle auch nicht dass Daltons Look als Bond gut war, noch einmal im Gegenteil --> ich scheine ja der Einzige (oder zumindest einer der wenigen) zu sein der die pomadisierte Casino-Frisur in LTK gutheisst (Ich mache sie von Zeit zu Zeit auch selber obwohl ich die "Dracula-Frisur" einer Kameradin gegenüber immer wieder rechtfertigen muss :wink: ).
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Re: Timothy Dalton

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meiner ansicht nach ging dalton,s darstellung am angestrebten ziel einen härteren bond darstellen zu "sollen" vorbei. ich schreibe bewusst "sollen" weil ich nicht denke dass "härter" dalton,s ziel als schauspieler war. ich denke dass dalton falsch vermarktet wurde. und ich denke dass eben diese falsche vermarktung mitunter(!) zu weiten teilen schuld daran war dass dalton,s darstellung oftmals nicht verstanden wurde.

ich empfinde ihn nicht als einen "härteren" bond. Das wäre in diesem fall craig. und das um längen überzeugender, wirkt dalton gegen craig doch beinahe harmlos und bubenhaft. dies ist trotz dessen keine negativ kritik. ganz im gegenteil! denn: ich empfinde dalton,s darstellung als eine sensiblere, menschlichere, nahbarere als jene seiner vorgänger. die rolle welche dalton im kontext der james bond reihe spielt halte ich für unerlässlich, wertvoll und vor allem für absolut notwendig.

er wirkt verletzlich, er wirkt glaubhaft, er wirkt stark und auch charmant. und in all diesen punkten wirkt er völlig eigenständig, sehr komplex und gehaltvoll im subtext.

ob dieser gehalt nun zu bond passt oder nicht bleibt auslegungssache. meiner ansicht nach war dalton die bis dato größte bereicherung der reihe und ein überaus anspruchsvoller james bond. ich denke dass er in seiner darstellung bloß missverstanden oder gar nicht verstanden wurde und dass seine komplexität welche vor allem zwischen den zeilen, in gestikulierungen oder bloß seinen augen zu finden ist etwas zu viel von damaligem publikum gefordert hat. und vor allem zu komplex für einen james bond film der 80er war. oder besser: zu komplex für den 80er jahre mainstream generell war.

by the way: Pro dalton!

Re: Timothy Dalton

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Ich finde, du hast deine Meinung gut dargestellt aber dennoch halte ich deine Argumentation in Teile fuer fragwuerdig.
Ein Publikum ist nie zu doof um eine Darstellung zu verstehen. Entweder gefaellt die Darstellung oder nicht was aber auch mit den generellen Sympathiewerten eines Darstellers zusammenhaengt.

Sicher war Dalton nur ein Faktor der Erfolge oder Misserfolge seiner beiden Filme aber er hat eben seinen Anteil. Und das bedeutet dann schlicht und einfach dass er uns seine Darstellung nicht angekommen sind - daran ist nicht dass Publikum schuld sondern die die ihn ausgewaehlt haben oder er selbst.


Im uebrigen waren grade die 80er die Zeit, in der emotionalere und extremere Helden im Kino aufkamen.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Timothy Dalton

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Allerdings waren die 80er auch nicht unbedingt das Jahrzehnt der „Normalo“-Helden, und in diese Kategorie würde ich sowohl Dalton als auch Craig einstufen. Dass beispielsweise ein Darsteller wie Matt Damon zu einem der größten Actionhelden seiner Zeit aufsteigt wäre damals praktisch unmöglich gewesen. Stallone, Schwarzenegger, Willis und Gibson kamen alle sehr stark über ihre Physis oder ihr blendendes Aussehen. Der einzige Superstar der 80er, der eher ins „Normalo“-Schema passt war Ford, aber dessen große Rollen waren ja dann alles andere als Normalo-Charaktere. Das ist ein James Bond zwar auch nicht, allerdings ist die Rolleninterpretation der Herren Dalton und Craig natürlich deutlich geerdeter als die zB der Herrschaften Connery und Moore, was den Charakter in gewisser Weise kleiner macht (ist nicht negativ gemeint). Von daher ist der Ansatz dass Daltons Interpretation seiner Zeit voraus war nicht ganz von der Hand zu weisen.
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Re: Timothy Dalton

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also ich sehe das offen gestanden schon so dass ein größerer teil der mainstreamkinogänger mit warscheinlichkeit wenig gespür für die darstellung eines schauspielers vom format eines dalton hatte. so gesehen war dalton zumindest im hinblick auf kommerziellen erfolg ja auch keine geeignete wahl. da gebe ich dir recht.

dennoch glaube ich dass man ihm in der rolle des james bond um einiges mehr hätte abgewinnen können, hätte man besser verstanden worauf seine darstellung sich stützt. die war den menschen bloß etwas zu komplex zumal daltons vorgänger im besonderen moore ja auch leichte unterhaltung geboten hatten. ist nur meine meinung dazu. im übrigen denke ich bei den action filmen der 80er an alles ausser an anspruch. da fällt mir seichter kurzweiliger action spaß ein der vor allem spaß machen sollte. die 80er waren popkulturel gesehen ja gerade in amerika das "fun/party,glam" zeitalter schlecht hin.

buddy movies aller arten. lethal weapon. filme wie beverly hills cop. serien wie starsky und hutch. dazwischen van damme, schwarzenegger und co. mit ihren wenig ernst zu nehmenden baller filmen. also ich denke man wollte mit den dalton bond filmen zu früh auf etwas hinaus dass einfach nicht in die zeit gepasst hat.

wäre interessant zu wissen wie man dalton heute als james bond warnehmen würde. ich denke dass sowohl er als auch die filme in diesen zeiten um vieles vieles mehr an erfolg hätten als sie es damals hatten. ist ja kein zufall dass die härtere, bodenständigere gangart in diesen zeiten zieht und damals eben nicht. bin mir sicher dass der damalige misserfolg mehr mit der zeit an sich als rein mit dalton selbst zu tun hatte.

Re: Timothy Dalton

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Moon hat geschrieben: dennoch glaube ich dass man ihm in der rolle des james bond um einiges mehr hätte abgewinnen können, hätte man besser verstanden worauf seine darstellung sich stützt. die war den menschen bloß etwas zu komplex zumal daltons vorgänger im besonderen moore ja auch leichte unterhaltung geboten hatten.
Wie gesagt: Was das Publikum will zählt! Nicht das, was ein Schauspieler sich in den Kopf gesetzt hat, daraus zu machen. Dalton hat ja auch in Interviews immer wieder erzählt, wie er den Charaktere Bond auf die Romane zurückführen will... das hat nur niemanden interessiert. Die Leute lieben schließlich den FILM-Bond. Erschwerend kommt aber hinzu, dass auch die Filme eben nicht so spektakulär, groß(artig) und unterhaltsam waren, wie in den Jahrzehnten zuvor.
Moon hat geschrieben: wäre interessant zu wissen wie man dalton heute als james bond warnehmen würde. ich denke dass sowohl er als auch die filme in diesen zeiten um vieles vieles mehr an erfolg hätten als sie es damals hatten. ist ja kein zufall dass die härtere, bodenständigere gangart in diesen zeiten zieht und damals eben nicht. bin mir sicher dass der damalige misserfolg mehr mit der zeit an sich als rein mit dalton selbst zu tun hatte.
Sehe ich anders, kann man aber natürlich nicht beweisen. Dennoch: Dalton hat es neben und nach den Bond Filmen nie wirklich zu die erforderliche Leichtigkeit in der Rolle nie gut rüber. Da ist Craig deutlich besser, charmanter und charismatischer. Dalton ist für mich schlicht kein cooler Typ. Craig ist da doch ganz anders. Man schaue sich nur mal das medilale Interesse an seiner PErson an und die vielen kreischnden (weiblichen) Fans, wo immer er auftaucht.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Timothy Dalton

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danielcc hat geschrieben:Dennoch: Dalton hat es neben und nach den Bond Filmen nie wirklich zu die erforderliche Leichtigkeit in der Rolle nie gut rüber. Da ist Craig deutlich besser, charmanter und charismatischer. Dalton ist für mich schlicht kein cooler Typ. Craig ist da doch ganz anders. Man schaue sich nur mal das medilale Interesse an seiner PErson an und die vielen kreischnden (weiblichen) Fans, wo immer er auftaucht.
Da kann man aber im Umkehrschluß dann auch genau so argumentieren, dass Dalton kein weichgespülter und konturloser Star für die Masse ist und daher nicht so ein Bohai um ihn gemacht wurde. Von Beliebtheit auf irgendetwas anderes als Beliebtheit zu schliessen funktioniert halt einfach nicht. Sachen wie Leichtigkeit, Charisma und Coolness werden immer eine subjektiv empfundene und nicht nachweisbare Angelegenheit sein.
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Re: Timothy Dalton

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AnatolGogol hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Dennoch: Dalton hat es neben und nach den Bond Filmen nie wirklich zu die erforderliche Leichtigkeit in der Rolle nie gut rüber. Da ist Craig deutlich besser, charmanter und charismatischer. Dalton ist für mich schlicht kein cooler Typ. Craig ist da doch ganz anders. Man schaue sich nur mal das medilale Interesse an seiner PErson an und die vielen kreischnden (weiblichen) Fans, wo immer er auftaucht.
Da kann man aber im Umkehrschluß dann auch genau so argumentieren, dass Dalton kein weichgespülter und konturloser Star für die Masse ist und daher nicht so ein Bohai um ihn gemacht wurde. .
Stimmt, aber was hat es ihm oder dem Bond-Franchise gebracht? Klint blöd, aber die wesentliche Qualifikation die ein Bond-Darsteller haben muss, ist das gewisse Charisma, welches dazu führt, dass "Männer so sein wollen wie er und Frauen ihn im Bett haben wollen" :-)
AnatolGogol hat geschrieben: Sachen wie Leichtigkeit, Charisma und Coolness werden immer eine subjektiv empfundene und nicht nachweisbare Angelegenheit sein.
Richtig aber ich kann einerseits meine Meinung anhand dieser Kriterien darstellen und andererseits spekulieren, dass dies ein Grund für die öffentliche Meinung und letztlich seinen ausgebliebenen Erfolg gewesen ist. Irgendeinen muss es ja geben
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