Und genau das kritisiere ich an diesem Film am meisten:
Man nimmt sich nicht die Zeit auf die charakterisierung genau einzugen. Der Zuschauer wird durch eine recht komplizierte Handlung gehetzt und soll dann noch mitbekommen wie Bond sich fühlt. Das funktioniert vielleicht bei ein paar Freaks wie uns, aber nicht beim Durchschnittszuschauer! Bei TDK hat es funktioniert!
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ja, ich denke auch, dass nicht der schnelle schnitt oder die story ansich, sondern genau das das "hauptproblem" des filmes ist.Chris hat geschrieben:Und genau das kritisiere ich an diesem Film am meisten:
Man nimmt sich nicht die Zeit auf die charakterisierung genau einzugen. Der Zuschauer wird durch eine recht komplizierte Handlung gehetzt und soll dann noch mitbekommen wie Bond sich fühlt. Das funktioniert vielleicht bei ein paar Freaks wie uns, aber nicht beim Durchschnittszuschauer! Bei TDK hat es funktioniert!
marc forster macht eben keine mainstream-filme...
Bond... JamesBond.de
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Das spielt durchaus eine große Rolle. Für einen Mainstreamfilm ist Forster viel zu individuel.Gernot hat geschrieben:ja, ich denke auch, dass nicht der schnelle schnitt oder die story ansich, sondern genau das das "hauptproblem" des filmes ist.Chris hat geschrieben:Und genau das kritisiere ich an diesem Film am meisten:
Man nimmt sich nicht die Zeit auf die charakterisierung genau einzugen. Der Zuschauer wird durch eine recht komplizierte Handlung gehetzt und soll dann noch mitbekommen wie Bond sich fühlt. Das funktioniert vielleicht bei ein paar Freaks wie uns, aber nicht beim Durchschnittszuschauer! Bei TDK hat es funktioniert!
marc forster macht eben keine mainstream-filme...
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Das spielt durchaus eine große Rolle. Für einen Mainstreamfilm ist Forster viel zu individuell.header hat geschrieben:marc forster macht eben keine mainstream-filme...
Ja, das würde ich ebenfalls unterstreichen, nachdem ich mir mehrere Dokumentationen und weitere Informationen über Forster angesehen habe.
Im Nachhinein sogar geradezu schade, dass er sein Potential nicht in weiteren ruhigeren Szenen von QoS hatte ausbauen bzw. einbringen können.
Aber, nun ist es so, wie es ist
Ciao,
GE
Zuletzt geändert von GoldenEagle am 19. Dezember 2008 20:35, insgesamt 2-mal geändert.
Film: "Die Hälfte von allem ist Glück, James. Und die andere Hälfte? Schicksal." (006/Alec Travelyan und James Bond 007, aus: "GoldenEye", 1995)
Roman: "Wen die Götter vernichten wollen, den liefern sie zuerst der Langeweile aus." (007 in: "Liebesgrüße aus Moskau", 1957)
Roman: "Wen die Götter vernichten wollen, den liefern sie zuerst der Langeweile aus." (007 in: "Liebesgrüße aus Moskau", 1957)
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ja, das hat er ja auch in unserem interview gesagt. für ihn war klar, dass er keinen "normalen" bondfilm machen kann.header hat geschrieben:Er wollte eben was komplett neues machen.
nur das alleine heißt natürlich noch lange nicht, dass es auch gut ist (oder das gegenteil).
Bond... JamesBond.de
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so, nach langem überlegen und vergleichen mit anderen bondfilmen ist mir nun etwas aufgefallen an qos, was vielleicht das komische gefühl vieler fans und nicht fans erklären könnte. vielleicht stimmt ihr mir zu, also:
ich glaube nicht, dass QOS zu wenig humor hat, in der tat gibt es eine ganze menge.
ich glaube nicht, dass QOS ein untypischer bondfilm ist, denn es gibt viel, was absolut klassisch und typisch ist
ABER, es fehlt ein element, welches im grunde die bondfilme populär gemacht haben und welches auch in CR immer wieder eingesetzt wird. und zwar die aufheiterung von ansich ernsten actionszenen. beispiel in CR: wenn bond den bombenleger verfolgt und durch die wand läuft oder auch ab und an mal stolpert und dadurch hart aufschlägt oder auf dem kran die waffe von ihm fängt, dann sind das herrliche auflockerungen und lacher inmitten ernster action. ebenso der abschluss der flughafen szene wenn bond in die kamera lächelt.
ich glaube DAS ist es, was forster bei QOS völlig ignoriert hat. jede actionszene beginnt, verläuft und endet ernst. das sorgt eben auch dafür, dass die typischen "zwischendurch.lacher" im kino ausbleiben und viele das gefühl haben, der film habe kein humor.
ich erinnere mich, dass schon in einem sehr alten bondbuch, dieses merkmal der bondfilme anhand von GF hervorgehoben wurde, wo kurz nach dem tod von tilly masterson bspw. die schleudersitz szene und die schießende oma kommt. oder brosnan der sich unter wasser die kravatte bindet in TWINE, oder die nassgemachten polizisten in der szene, oder in GE wenn brosnan den panzer stoppt und die kravatte richtet... all diese kleinen szenen fehlen in der QOS action.
daher mein wunsch fürs nächste mal: der film kann von mir aus ernst sein, die action realistisch, bonds humor sehr trocken und zynisch, aber bitte heitert die action wieder etwas auf
ich glaube nicht, dass QOS zu wenig humor hat, in der tat gibt es eine ganze menge.
ich glaube nicht, dass QOS ein untypischer bondfilm ist, denn es gibt viel, was absolut klassisch und typisch ist
ABER, es fehlt ein element, welches im grunde die bondfilme populär gemacht haben und welches auch in CR immer wieder eingesetzt wird. und zwar die aufheiterung von ansich ernsten actionszenen. beispiel in CR: wenn bond den bombenleger verfolgt und durch die wand läuft oder auch ab und an mal stolpert und dadurch hart aufschlägt oder auf dem kran die waffe von ihm fängt, dann sind das herrliche auflockerungen und lacher inmitten ernster action. ebenso der abschluss der flughafen szene wenn bond in die kamera lächelt.
ich glaube DAS ist es, was forster bei QOS völlig ignoriert hat. jede actionszene beginnt, verläuft und endet ernst. das sorgt eben auch dafür, dass die typischen "zwischendurch.lacher" im kino ausbleiben und viele das gefühl haben, der film habe kein humor.
ich erinnere mich, dass schon in einem sehr alten bondbuch, dieses merkmal der bondfilme anhand von GF hervorgehoben wurde, wo kurz nach dem tod von tilly masterson bspw. die schleudersitz szene und die schießende oma kommt. oder brosnan der sich unter wasser die kravatte bindet in TWINE, oder die nassgemachten polizisten in der szene, oder in GE wenn brosnan den panzer stoppt und die kravatte richtet... all diese kleinen szenen fehlen in der QOS action.
daher mein wunsch fürs nächste mal: der film kann von mir aus ernst sein, die action realistisch, bonds humor sehr trocken und zynisch, aber bitte heitert die action wieder etwas auf
"It's been a long time - and finally, here we are"
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Damit könntest du sogar recht haben.
Der Film hat Humor und hat nach genauerem betrachten sehr viele Bondtypische Elemente.
Außerdem ist die Bondmusik fast immer irgendwie vorhanden.
Aber das was du gesagt hast fehlt in den Actionszenen.
Ein einzigesmal hat Forster das Element der kurzen Auflockurung wie in den früheren Filmen gebracht.
Bond und Mitchel rennen eine Treppe hoch. Mitchell stößt eine alte Frau an die gerade eine Kiste mit Gemüse an einem Seil hochzieht. Sie lässt das Seil los und er Korb fällt herunter.
"Mama Mia...."
Aber sonst hat das komplett gefehlt. Mich persöhnlich hat es nicht gestört, aber ich denke das es daran gelegen haben könne. Geut möglich. Sehr gut sogar.
=)
Der Film hat Humor und hat nach genauerem betrachten sehr viele Bondtypische Elemente.
Außerdem ist die Bondmusik fast immer irgendwie vorhanden.
Aber das was du gesagt hast fehlt in den Actionszenen.
Ein einzigesmal hat Forster das Element der kurzen Auflockurung wie in den früheren Filmen gebracht.
Bond und Mitchel rennen eine Treppe hoch. Mitchell stößt eine alte Frau an die gerade eine Kiste mit Gemüse an einem Seil hochzieht. Sie lässt das Seil los und er Korb fällt herunter.
"Mama Mia...."
Aber sonst hat das komplett gefehlt. Mich persöhnlich hat es nicht gestört, aber ich denke das es daran gelegen haben könne. Geut möglich. Sehr gut sogar.
=)
566
Ich stimme euren Kommentaren im Grunde völlig zu.
Denn während sich die anderen 22 Bondfilme irgendwie doch alle auf einen gewissen Nenner bringen lassen, was die Art der Inszenierung angeht, kapselt sich QoS hier doch ziemlich eindeutig ab.
Natürlich ist das von Forster auch so gedacht!! Er versucht dem Film eben seinen persönlich Arthouse-Stempel aufzudrücken und ihn dann im Blockbuster-Umhang zu verkleiden und das funktioniert in meinen Augen eher schlecht als recht.
Ich würde fast schon sagen, dass Forster ZU ambitioniert an den Film herangegangen ist.
Womöglich täte es den Bondfilmen wirklich besser, wenn man "schlechtere" Regisseure als Forster engagieren würde. Es klingt wirklich paradox...
Denn während sich die anderen 22 Bondfilme irgendwie doch alle auf einen gewissen Nenner bringen lassen, was die Art der Inszenierung angeht, kapselt sich QoS hier doch ziemlich eindeutig ab.
Natürlich ist das von Forster auch so gedacht!! Er versucht dem Film eben seinen persönlich Arthouse-Stempel aufzudrücken und ihn dann im Blockbuster-Umhang zu verkleiden und das funktioniert in meinen Augen eher schlecht als recht.
Ich würde fast schon sagen, dass Forster ZU ambitioniert an den Film herangegangen ist.
Womöglich täte es den Bondfilmen wirklich besser, wenn man "schlechtere" Regisseure als Forster engagieren würde. Es klingt wirklich paradox...
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Nein, man muß bessere nehmen.
Ich finde QoS sehr gelungen. Es ist ganz gewiss kein Arthouse Film, aber es ist ein ungewöhnlicher Mainstream Film geworden. Er hat auch genügend Erfolg, so das man das Experiment nicht als gescheitert betrachten muß.
Die ungewöhnlicsten der bisherigen Bondfilme (OHMSS; LtK) waren ja für Bondverhältnisse nicht so erfolgreich.
Warum hat eigentlich Martin Campbell nicht noch mehr von den Brosnan Bonds gedreht?
Er ist ein optimaler Bond Regisseur, nicht zu ambitioniert, aber handwerklich begabt.
Ich finde QoS sehr gelungen. Es ist ganz gewiss kein Arthouse Film, aber es ist ein ungewöhnlicher Mainstream Film geworden. Er hat auch genügend Erfolg, so das man das Experiment nicht als gescheitert betrachten muß.
Die ungewöhnlicsten der bisherigen Bondfilme (OHMSS; LtK) waren ja für Bondverhältnisse nicht so erfolgreich.
Warum hat eigentlich Martin Campbell nicht noch mehr von den Brosnan Bonds gedreht?
Er ist ein optimaler Bond Regisseur, nicht zu ambitioniert, aber handwerklich begabt.
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für mich es nur zwei dinge, die ich an QOS kritisieren würde:
- die furchtbaren actionszenen mit ihrem schnitt, der kameraführung und der teilweise unkreativen umsetzung
- der fehlenden humor zur auflockerung zwischen den actionszenen.
mit allem anderen kann ich gut leben. ich mag den ernsten, realistischen ton des films, ich mag den trockenen, sarkasmus craigs, ich mag das fehlen von Q und moneypenny, ich man viele der "kleineren szenen" des films wie die M szenen (auch zuhause), die dialoge zwischen bond und camille, das ende, die locations, die art wie forster die stimmung der locations einfängt...
allerdings glaube ich, dass der film unter zeitdruck gelitten hat und forster sicherlich auch ein wenig überfordert war ein solch großes schiff zu steuern
im übrigen mag campbell ein weniger begabter regisseur sein (was ich nicht so sehe, es geht bei forster weniger um talent als vielmehr seinen willen anspruchsvolles zu machen), aber ich glaube auch, dass er für bondfilme gradezu prädistiniert ist. schließlich bieter CR meiner meinung auch inszenatorisch mindestens genauso viel wie QOS
- die furchtbaren actionszenen mit ihrem schnitt, der kameraführung und der teilweise unkreativen umsetzung
- der fehlenden humor zur auflockerung zwischen den actionszenen.
mit allem anderen kann ich gut leben. ich mag den ernsten, realistischen ton des films, ich mag den trockenen, sarkasmus craigs, ich mag das fehlen von Q und moneypenny, ich man viele der "kleineren szenen" des films wie die M szenen (auch zuhause), die dialoge zwischen bond und camille, das ende, die locations, die art wie forster die stimmung der locations einfängt...
allerdings glaube ich, dass der film unter zeitdruck gelitten hat und forster sicherlich auch ein wenig überfordert war ein solch großes schiff zu steuern
im übrigen mag campbell ein weniger begabter regisseur sein (was ich nicht so sehe, es geht bei forster weniger um talent als vielmehr seinen willen anspruchsvolles zu machen), aber ich glaube auch, dass er für bondfilme gradezu prädistiniert ist. schließlich bieter CR meiner meinung auch inszenatorisch mindestens genauso viel wie QOS
"It's been a long time - and finally, here we are"
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Auch Ich halte Campbell für einen großen Bondregisseur. Vielleicht kann er ja dazu bewogen werden noch einen Film zu gestalten! Ansonsten würde noch Haggis als Regisseur in Frage kommen, er ist doch nicht ganz so "Arthouse" wie Forster!
„Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht.“
Erich Fried
Erich Fried
570
Dito...Campell ist genial...CR hat viel Stil und GE ist für mich einer DER Bondfilme überhaupt (obwohl er mehr wie ein Auftragsregisseur ist der eben nicht wie Forster seinen eigenen Stil reinbringt - aber das ist eben gut so für einen Bondfilm, der Regisseur muss sich eben unterordnen), wäre wünschenswert wenn von ihm noch mehr kommen würde.Chris hat geschrieben:Auch Ich halte Campbell für einen großen Bondregisseur. Vielleicht kann er ja dazu bewogen werden noch einen Film zu gestalten! Ansonsten würde noch Haggis als Regisseur in Frage kommen, er ist doch nicht ganz so "Arthouse" wie Forster!