Was diesbezüglich immer leicht vergessen wird ist, dass Bond von seinen Anfängen beleuchtet wird und sich demnach entwickelt und wohl noch nicht das zu sein scheint, das wir aus den früheren Filmen kennen.
Dass Bond sich zwangsläufig weiter entwickeln muss und wird, hängt darüber hinaus mit der Nachfrage und dem zusammen, was der Zeitgeist vorschreibt und in den Köpfen statt findet (von ZuschauerInnen und wohl hieraus teilweise begründet, was die Produzenten denken und danach umsetzen werden).
So, wie sich die Musik einer Musikgruppe verändern kann, der Name aber bleibt und dennoch Elemente (bspw. besondere Gitarrenläufe...) als Erkennungsmerkmale ertönen, verändert sich Bond.
Bei diesen vielen Filmen ist etwas frisches zu versuchen bestimmt nicht falsch.
Nachdem ich CR im Kino sah, dachte ich ebenfalls nicht so, wie ich es einen Satz zuvor formulierte.
Dennoch war es bei QoS durchaus erkennbar, dass sich die Bondelemente steigerten, geht man von CR aus.
Dass Bond für seine Entwicklungsphase zwei Kinoteile bekam, erscheint mir bei näherer Überlegung hinsichtlich der Vielzahl der vorherigen Filmen gar nicht so schlecht (ungeachtet der Filmlänge von CR).
Bond war in QoS sehr viel unterwegs, benötigte für seinen Gegenspieler kaum technische Spielereien (außer vielleicht die Visitenkarte mit GPS), was bspw. ein Gespräch mit Q, sei es im MI6 - Gebäude in London, oder durch einen reisenden Q, nicht notwendig machte (M hätte ihm diese Dinge gleich auf ihrer Reise mitbringen können
).
In Bond 23 bleibt nun mehr Luft und vor allem Ruhe (hoffentlich wird der Film nicht wieder so gehetzt schnell), um ein typischeres Abenteuer nach Bond aufzubauen und dieses kinotechnisch umzusetzen.
Daher, auch ein Fan reift und mir war es im Nachhinein so lieber, als wäre Bond aus heiterem Himmel verändert worden, keiner weiß, wie ihm/ihr geschieht.
So hat man wenigstens mit dem Anfang eines werdenden 007 damit begonnen und hat die Aussicht, dass Bond23 wieder erkennbarer bond-typischer werden wird.
Umstellen musste man sich, aber die Aufregung ist demnach (s. o.) nicht ganz so gravierend, wie es manchmal dargestellt wird.
Einen Dr. No, Goldfinger... wird es in dem Stil der damaligen filmtechnischen Form nicht mehr geben. Bezüge darauf hingegen schon (s. QoS als jüngstes Beispiel).
Ciao,
GE
Film: "Die Hälfte von allem ist Glück, James. Und die andere Hälfte? Schicksal." (006/Alec Travelyan und James Bond 007, aus: "GoldenEye", 1995)
Roman: "Wen die Götter vernichten wollen, den liefern sie zuerst der Langeweile aus." (007 in: "Liebesgrüße aus Moskau", 1957)