herrlicher und treffender Verriss des neuen Bondfilms...
Während Moores langer, viel zu langer Amtszeit, die erst 1985 zu Ende ging, drängten nach und nach andere Heroen ins Geschäft - und verdrängten den Agenten Ihrer Majestät. Neben dem Rocky-Rambo Sylvester Stallone, neben Harrison Ford als Indiana Jones oder Mel Gibson als Mad Max machte Moores Bond keine besonders eindrucksvolle Figur, und auch sein Nachfolger Timothy Dalton musste sich nicht nur gegen das Leitfossil dieser Action-Ära, Arnold Schwarzenegger, behaupten, sondern auch die hemdsärmlige Dynamik von Bruce Willis aushalten.
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Und weil sich mit der Welt auch die Welt des Kinos veränderte, musste sich auch Bond verändern, nur zögerlich allerdings, weil sein Image durch das Broccoli-Imperium, welches die Lizenz an der Kunstfigur besitzt, scharf kontrolliert wird; einfach war es auch nicht für Pierce Brosnan, gegen die wachsende Zahl von Comic-Supermännern mit übernatürlichen Kräften anzutreten. Was Bond ausmachte, die Macho-Attitüde und die entschlossene Weltenrettergeste, das konnten andere auch, und im Geheimdienstmilieu gab es seit dem Ende des Kalten Krieges ein gewisses Schurkenvakuum, zumindest eine Unsicherheit, das Böse in der Welt zweifelsfrei zu identifizieren; Bond einfach in den Kampf gegen den islamistischen Terror zu schicken, das kam aus politischen Gründen auch nicht in Frage.
Annäherungsstrategien
Das Broccoli-Imperium setzte auf Wandel durch Annäherung an andere Helden, wobei die Bond-Serie allerdings das Pech hatte, genau darin übertrumpft zu werden, worin sie im Actiongenre Pionierarbeit geleistet hatte: in der Choreographie halsbrecherischer Stunts und im Einsatz von immer aufwendigeren Spezialeffekten.
Erst mit Daniel Craig als neuem Bond wurde das Ruder herumgerissen. Craig war Arbeiterklasse, trotz gutsitzender Anzüge, trotz Parkettsicherheit in Casino und Luxushotel, er war ein Aufsteiger mit massivem Oberkörper, austrainiert und so gefährlich, dass er ebenso gut auch der Repräsentant des Bösen hätte sein können.
Weniger Martini, mehr Plot
Innere Dämonen plagten auf einmal den sonst ungerührten 007, und das war, wenn man die tiefe Identitätskrise der Figur betrachtet, gutes Krisenmanagement, denn es muss ja immer wieder die Frage neu beantwortet werden, was Bond tun kann, ohne aufzuhören, Bond zu sein. Zu viel Bond hatte die Kunstfigur allmählich der Lächerlichkeit preisgegeben, seine Luftnummern waren ins Zirzensische abgerutscht, und sein Begleitpersonal wie Q oder Miss Moneypenny war längst reif fürs Seniorenheim.
„Casino Royale“, der vor zwei Jahren auf einmal so viele nostalgisch werden ließ, war der Versuch, das Image zu retten, nach der Maxime aus dem „Leoparden“: „Wenn alles beim Alten bleiben soll, muss alles sich ändern.“ Ohne Moneypenny und Q's angestaubte Technikspielereien, mit weniger Martini, mehr Plot und mehr physischer Präsenz.
Kein Ersatz für Eva Green
Doch wenn man sich Jason Bourne ansieht, der zwischen 2002 und 2007 die Parameter im Agenten-Hightech-Kino definiert hat, oder auch Will Smith, war die Transformation der Bond-Figur keine leichte Aufgabe. Immerhin war „Casino Royale“ so erfolgreich, dass er die Bond-Macher bestärkt hat, dort weiterzumachen in dem neuen Film, der den etwas seltsamen Titel „Ein Quantum Trost“ trägt (nach einer Kurzgeschichte des Bond-Erfinders Ian Fleming) und gewissermaßen eine Stunde später einsetzt als „Casino Royale“ - was auch nicht gerade neu ist, da sich der Anfang des „Bourne Ultimatums“ zum Ende der „Bourne Verschwörung“ genauso verhält.
Da ist zunächst das übliche Imponiergehabe: Verfolgungsjagd am Gardasee und in den Marmorbrüchen von Carrara, der Palio, das jährliche Pferderennen in Siena, ein bisschen London und etwas mehr Haiti, die Seebühne in Bregenz, die weitgehend unbekannte chilenische Wüste, die als bolivianisch verkauft wird, und ein Finale in Russland. Bond hat auch ein persönliches Motiv: Rache für Vesper Lynd, die ihn in „Casino Royale“ erst verriet und sich dann für ihn opferte. Und da beginnt der Film schon zu schwächeln, weil Eva Greens Vesper kein Pendant findet in diesem Film, weil Olga Kurylenkos Camille in all ihrer aparten Ambivalenz nicht wirklich zum neuen Bondgirl wird.
Das Böse wirkt blässlich
Mathieu Amalric (der so phantastisch war in „Schmetterling und Taucherglocke“) ist sicher einer der besten Schauspieler in der langen Galerie der Schurkendarsteller - aber er hat sehr wenig darzustellen als Öko-Schurke, der unter dem Decknamen „Greene Planet“ Geld sammelt und sich als Mittler betätigt, der einem Junta-General zum Comeback verhelfen will. So ist man zwar den Anachronismus des Möchtegern-Weltenherrschers losgeworden - aber um den Preis, dass das Böse blässlich wirkt. Der Spleen des Schurken ist eher Kalkül als Größenwahn, und komplementär dazu ist die Britishness des Helden verdampft, der zwischen zwei Drinks die Welt rettete.
Wie sehr man den charmanten Wahnwitz gedrosselt hat, das lässt sich gut an zwei Szenen sehen. Wenn Bond mit Camille gegen Ende des Films im Morgengrauen durch die Wüste geht, der Anzug verstaubt, die Frau im Abendkleid und barfuß, als kämen sie von einer sehr langen, sehr wilden Party, dann erkennt man kurz die Umrisse dessen, was Bond einmal ausmachte; wogegen die Tatsache, dass der Schurke die Herrschaft über das Wasser will und man deshalb kurz einen Staudamm sieht, in der Kausalität der Bond-Welt nach mindestens einer Sintflut als Action-Sequenz verlangte - die dann leider ausbleibt zugunsten eines nicht schlechten, aber alles andere als überragenden Showdowns.
Lieber der Kopf als die Welt
Fast könnte man da denken, das Geld habe nicht ganz gereicht, auch weil der Film mit 105 Minuten das kürzeste aller Bond-Abenteuer ist. Außerdem hat der Schweizer Regisseur Marc Forster, 38, bei den Actionsequenzen am Schneidetisch nicht die Übersicht behalten. Die anfängliche Verfolgungsjagd leidet in ihrer hohen Schnittfrequenz an perspektivischen Ungenauigkeiten, was dann auch die präziser choreographierten Flugzeug- und Bootverfolgungsjagden nicht wirklich wettmachen können. So bleibt der Eindruck, als sei der Bond-Serie ihr Kapital ausgegangen, die Schauwerte, und das Versprechen Forsters, statt um die Welt lieber in den Kopf der Kunstfigur zu reisen, klingt ein wenig prätentiös, auch wenn ein (gerne von Clint Eastwood beschäftigter und für seinen Film „L. A. Crash“ mit einem Oscar belohnter) Drehbuchautor wie Paul Haggis mehr erhoffen ließ.
Mag der Testosteronspiegel auch noch keinen Anlass zur Sorge geben, mag Bond sein Miles-and-more-Konto weiter füllen und Daniel Craig ihm dabei eine jederzeit respektable Gestalt leihen - der Mann steckt auch weiterhin in einer tiefen Identitätskrise, welcher „Casino Royale“ nur dadurch auswich, dass er einfach davon erzählte, wie Bond zu Bond wurde.
Jetzt muss er sein, der er ist, doch im Jahre 2008 ist das nur ein Actionheld wie jeder andere, und „Ein Quantum Trost“ ist ein ordentlicher Actionfilm ohne jeden Mehrwert. „Ich brauche Sie wieder“, sagt M (Judi Dench) zu ihrem irrläufernden Agenten im letzten Dialog des Films. „Ich war nie weg“, erwidert Bond lakonisch. Vielleicht liegt genau darin das Problem.
Quelle: http://www.faz.net/s/Rub070B8E40FAFE40D ... ntent.html
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Sehr guter Text, der die Schwächen des Films und vor allem der Regieleistung schonungslos offenlegt und ducrh schlüsige Argumentation besticht. Ich habe dem Film 7 Punkte verpasst, was für mich als Bondfan schon etwas enttäuschend ist. Allerdings konnte ich zumindest auch ein paar Stärken in QOS entdecken. Der vorliegende Text dürfte nicht mehr als 4 Punkten enstprechen (bestenfalls).
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Ausführliche Kritik, und leider stimme ich ihr nahezu vollständig zu. 4/10 könnte sein, da mir außerdem auch der Schnitt extremst auf die Nerven ging, komme ich zu meiner 3/10 (für allgemeine Filmwertung) und 2/10 für bond-interne Filmwertung.
Und nochmal in aller Deutlichkeit: ich habe ÜBERHAUPT KEIN Problem damit, wenn jemand QoS für den besten 007 bisher hält, schließlich sind die Geschmäcker verschieden. Ich kann und will nur meine Meinung vertreten.
Natürlich freut es mich auch, wenn der neue 007 kommerziell erfolgreich ist, weil nur dann eine #23 erscheinen wird. Über Oscar-Nominierungen für einen 007 brauchen wir nicht ernsthaft zu lachen seit dem Jahr in dem Rambo 1 die Oscars zuungunsten von Das Boot abgeräumt hat. Und seit Titanic ist ein Oscar für mich mehr ein Warnaufkleber als eine Empfehlung <== Ironie-Smilie!
Und nochmal in aller Deutlichkeit: ich habe ÜBERHAUPT KEIN Problem damit, wenn jemand QoS für den besten 007 bisher hält, schließlich sind die Geschmäcker verschieden. Ich kann und will nur meine Meinung vertreten.
Natürlich freut es mich auch, wenn der neue 007 kommerziell erfolgreich ist, weil nur dann eine #23 erscheinen wird. Über Oscar-Nominierungen für einen 007 brauchen wir nicht ernsthaft zu lachen seit dem Jahr in dem Rambo 1 die Oscars zuungunsten von Das Boot abgeräumt hat. Und seit Titanic ist ein Oscar für mich mehr ein Warnaufkleber als eine Empfehlung <== Ironie-Smilie!
This never happened to the other fellow....
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Aber "weniger Martini". Da fragt man sich, wenn Mathis den Barkeeper anspricht, dieser offeriert, was Bond trinkt und vor allem, wie viel auf einmal, was so wenig daran sein sollte?
Film: "Die Hälfte von allem ist Glück, James. Und die andere Hälfte? Schicksal." (006/Alec Travelyan und James Bond 007, aus: "GoldenEye", 1995)
Roman: "Wen die Götter vernichten wollen, den liefern sie zuerst der Langeweile aus." (007 in: "Liebesgrüße aus Moskau", 1957)
Roman: "Wen die Götter vernichten wollen, den liefern sie zuerst der Langeweile aus." (007 in: "Liebesgrüße aus Moskau", 1957)
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sag mal, was lest ihr da? ich lese keinen verriss! der würde anders aussehen! insbesondere in der faz.
es wird als wesentlicher kritikpunkt natürlich der schnitt der actionszenen genannt. das ist sicher richtig.
was da sonst noch steht ist allenfalls meinung des autors zur natur der bondfilme. wobei ich wie üblich bei hochgestochenen zeitungskritiken nicht mals genau weiß, was er eigentlich will oder kritisiert. er sagt einerseits, dass es nicht mehr die superschurken und den kalten krieg geben kann, andererseits gefallen ihm aber auch die lechiffres und greenes nicht. was will er also? wo ist seine kritik?? es handelt sich eben mal wieder nur um die übliche "brauchen wir bond eigentlich noch?" kritik. und die wurde sowohl bei CR als auch nun bei QOS ganz deutlich von den zuschauern beantwortet!
hinzukommen aus meiner sicht noch fehlinterpretationen: dass grade das scheinbar normale und unscheinbare an greene gewollt und in die zeit passend ist, wurde nicht verstanden. dass grade nach er großen liebe vesper, nicht ein ähnliches bondgirl kommen kann, hat er nicht verstanden.
im übrigend frage ich euch, die ihr dem "verriss" zustimmt, ob ihr auch die meinung teilt, dass Q und moneypenny und der ganze gadget kram längst überflüssig sind?? na??
es bleibt also das fazit: wenn er meint, bond von früher passe nicht mehr in die zeit, dan bleibt die frage WAS seiner meinung in die zeit passen würde. wenn er also schlussfolgern will, dass bond nur ein x-beliebiger actionheld heute ist der überflüssig ist, dann strafen ihn millionen von begeisterten zuschauern der neuen richtung lüge.
es wird als wesentlicher kritikpunkt natürlich der schnitt der actionszenen genannt. das ist sicher richtig.
was da sonst noch steht ist allenfalls meinung des autors zur natur der bondfilme. wobei ich wie üblich bei hochgestochenen zeitungskritiken nicht mals genau weiß, was er eigentlich will oder kritisiert. er sagt einerseits, dass es nicht mehr die superschurken und den kalten krieg geben kann, andererseits gefallen ihm aber auch die lechiffres und greenes nicht. was will er also? wo ist seine kritik?? es handelt sich eben mal wieder nur um die übliche "brauchen wir bond eigentlich noch?" kritik. und die wurde sowohl bei CR als auch nun bei QOS ganz deutlich von den zuschauern beantwortet!
hinzukommen aus meiner sicht noch fehlinterpretationen: dass grade das scheinbar normale und unscheinbare an greene gewollt und in die zeit passend ist, wurde nicht verstanden. dass grade nach er großen liebe vesper, nicht ein ähnliches bondgirl kommen kann, hat er nicht verstanden.
im übrigend frage ich euch, die ihr dem "verriss" zustimmt, ob ihr auch die meinung teilt, dass Q und moneypenny und der ganze gadget kram längst überflüssig sind?? na??
es bleibt also das fazit: wenn er meint, bond von früher passe nicht mehr in die zeit, dan bleibt die frage WAS seiner meinung in die zeit passen würde. wenn er also schlussfolgern will, dass bond nur ein x-beliebiger actionheld heute ist der überflüssig ist, dann strafen ihn millionen von begeisterten zuschauern der neuen richtung lüge.
"It's been a long time - and finally, here we are"
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Also der Verris ist nun wirklich ganz deutlich und sehr leicht herauszulesen. Der Artikel ist m.E. keinesfalls sonderlich hochgestochen oder irgendwie schwer zu verstehen.
1. Die "Anbiederung" an Bourne: Doch wenn man sich Jason Bourne ansieht, der zwischen 2002 und 2007 die Parameter im Agenten-Hightech-Kino definiert hat, oder auch Will Smith, war die Transformation der Bond-Figur keine leichte Aufgabe. Immerhin war „Casino Royale“ so erfolgreich, dass er die Bond-Macher bestärkt hat, dort weiterzumachen in dem neuen Film, der den etwas seltsamen Titel „Ein Quantum Trost“ trägt (nach einer Kurzgeschichte des Bond-Erfinders Ian Fleming) und gewissermaßen eine Stunde später einsetzt als „Casino Royale“ - was auch nicht gerade neu ist, da sich der Anfang des „Bourne Ultimatums“ zum Ende der „Bourne Verschwörung“ genauso verhält.
2. Übliches Reiseprospekt-Hopping und schwaches Bondgirl:
Da ist zunächst das übliche Imponiergehabe: Verfolgungsjagd am Gardasee und in den Marmorbrüchen von Carrara, der Palio, das jährliche Pferderennen in Siena, ein bisschen London und etwas mehr Haiti, die Seebühne in Bregenz, die weitgehend unbekannte chilenische Wüste, die als bolivianisch verkauft wird, und ein Finale in Russland. Bond hat auch ein persönliches Motiv: Rache für Vesper Lynd, die ihn in „Casino Royale“ erst verriet und sich dann für ihn opferte. Und da beginnt der Film schon zu schwächeln, weil Eva Greens Vesper kein Pendant findet in diesem Film, weil Olga Kurylenkos Camille in all ihrer aparten Ambivalenz nicht wirklich zum neuen Bondgirl wird.
3. Das Böse wirkt blässlich
Mathieu Amalric (der so phantastisch war in „Schmetterling und Taucherglocke“) ist sicher einer der besten Schauspieler in der langen Galerie der Schurkendarsteller - aber er hat sehr wenig darzustellen als Öko-Schurke, der unter dem Decknamen „Greene Planet“ Geld sammelt und sich als Mittler betätigt, der einem Junta-General zum Comeback verhelfen will. So ist man zwar den Anachronismus des Möchtegern-Weltenherrschers losgeworden - aber um den Preis, dass das Böse blässlich wirkt. Der Spleen des Schurken ist eher Kalkül als Größenwahn, und komplementär dazu ist die Britishness des Helden verdampft, der zwischen zwei Drinks die Welt rettete.
4. "Bond-Feeling" fehlt, Showdown kein Reißer
Wie sehr man den charmanten Wahnwitz gedrosselt hat, das lässt sich gut an zwei Szenen sehen. Wenn Bond mit Camille gegen Ende des Films im Morgengrauen durch die Wüste geht, der Anzug verstaubt, die Frau im Abendkleid und barfuß, als kämen sie von einer sehr langen, sehr wilden Party, dann erkennt man kurz die Umrisse dessen, was Bond einmal ausmachte; wogegen die Tatsache, dass der Schurke die Herrschaft über das Wasser will und man deshalb kurz einen Staudamm sieht, in der Kausalität der Bond-Welt nach mindestens einer Sintflut als Action-Sequenz verlangte - die dann leider ausbleibt zugunsten eines nicht schlechten, aber alles andere als überragenden Showdowns.
Lieber der Kopf als die Welt
Fast könnte man da denken, das Geld habe nicht ganz gereicht, auch weil der Film mit 105 Minuten das kürzeste aller Bond-Abenteuer ist. Außerdem hat der Schweizer Regisseur Marc Forster, 38, bei den Actionsequenzen am Schneidetisch nicht die Übersicht behalten. Die anfängliche Verfolgungsjagd leidet in ihrer hohen Schnittfrequenz an perspektivischen Ungenauigkeiten, was dann auch die präziser choreographierten Flugzeug- und Bootverfolgungsjagden nicht wirklich wettmachen können. So bleibt der Eindruck, als sei der Bond-Serie ihr Kapital ausgegangen, die Schauwerte, und das Versprechen Forsters, statt um die Welt lieber in den Kopf der Kunstfigur zu reisen, klingt ein wenig prätentiös, auch wenn ein (gerne von Clint Eastwood beschäftigter und für seinen Film „L. A. Crash“ mit einem Oscar belohnter) Drehbuchautor wie Paul Haggis mehr erhoffen ließ.
Mag der Testosteronspiegel auch noch keinen Anlass zur Sorge geben, mag Bond sein Miles-and-more-Konto weiter füllen und Daniel Craig ihm dabei eine jederzeit respektable Gestalt leihen - der Mann steckt auch weiterhin in einer tiefen Identitätskrise, welcher „Casino Royale“ nur dadurch auswich, dass er einfach davon erzählte, wie Bond zu Bond wurde.
Jetzt muss er sein, der er ist, doch im Jahre 2008 ist das nur ein Actionheld wie jeder andere, und „Ein Quantum Trost“ ist ein ordentlicher Actionfilm ohne jeden Mehrwert. „Ich brauche Sie wieder“, sagt M (Judi Dench) zu ihrem irrläufernden Agenten im letzten Dialog des Films. „Ich war nie weg“, erwidert Bond lakonisch. Vielleicht liegt genau darin das Problem.
Ich habe mal extra die eindeutig negativen Passagen gefettet, ich hoffe jetzt wird es klarer.
1. Die "Anbiederung" an Bourne: Doch wenn man sich Jason Bourne ansieht, der zwischen 2002 und 2007 die Parameter im Agenten-Hightech-Kino definiert hat, oder auch Will Smith, war die Transformation der Bond-Figur keine leichte Aufgabe. Immerhin war „Casino Royale“ so erfolgreich, dass er die Bond-Macher bestärkt hat, dort weiterzumachen in dem neuen Film, der den etwas seltsamen Titel „Ein Quantum Trost“ trägt (nach einer Kurzgeschichte des Bond-Erfinders Ian Fleming) und gewissermaßen eine Stunde später einsetzt als „Casino Royale“ - was auch nicht gerade neu ist, da sich der Anfang des „Bourne Ultimatums“ zum Ende der „Bourne Verschwörung“ genauso verhält.
2. Übliches Reiseprospekt-Hopping und schwaches Bondgirl:
Da ist zunächst das übliche Imponiergehabe: Verfolgungsjagd am Gardasee und in den Marmorbrüchen von Carrara, der Palio, das jährliche Pferderennen in Siena, ein bisschen London und etwas mehr Haiti, die Seebühne in Bregenz, die weitgehend unbekannte chilenische Wüste, die als bolivianisch verkauft wird, und ein Finale in Russland. Bond hat auch ein persönliches Motiv: Rache für Vesper Lynd, die ihn in „Casino Royale“ erst verriet und sich dann für ihn opferte. Und da beginnt der Film schon zu schwächeln, weil Eva Greens Vesper kein Pendant findet in diesem Film, weil Olga Kurylenkos Camille in all ihrer aparten Ambivalenz nicht wirklich zum neuen Bondgirl wird.
3. Das Böse wirkt blässlich
Mathieu Amalric (der so phantastisch war in „Schmetterling und Taucherglocke“) ist sicher einer der besten Schauspieler in der langen Galerie der Schurkendarsteller - aber er hat sehr wenig darzustellen als Öko-Schurke, der unter dem Decknamen „Greene Planet“ Geld sammelt und sich als Mittler betätigt, der einem Junta-General zum Comeback verhelfen will. So ist man zwar den Anachronismus des Möchtegern-Weltenherrschers losgeworden - aber um den Preis, dass das Böse blässlich wirkt. Der Spleen des Schurken ist eher Kalkül als Größenwahn, und komplementär dazu ist die Britishness des Helden verdampft, der zwischen zwei Drinks die Welt rettete.
4. "Bond-Feeling" fehlt, Showdown kein Reißer
Wie sehr man den charmanten Wahnwitz gedrosselt hat, das lässt sich gut an zwei Szenen sehen. Wenn Bond mit Camille gegen Ende des Films im Morgengrauen durch die Wüste geht, der Anzug verstaubt, die Frau im Abendkleid und barfuß, als kämen sie von einer sehr langen, sehr wilden Party, dann erkennt man kurz die Umrisse dessen, was Bond einmal ausmachte; wogegen die Tatsache, dass der Schurke die Herrschaft über das Wasser will und man deshalb kurz einen Staudamm sieht, in der Kausalität der Bond-Welt nach mindestens einer Sintflut als Action-Sequenz verlangte - die dann leider ausbleibt zugunsten eines nicht schlechten, aber alles andere als überragenden Showdowns.
Lieber der Kopf als die Welt
Fast könnte man da denken, das Geld habe nicht ganz gereicht, auch weil der Film mit 105 Minuten das kürzeste aller Bond-Abenteuer ist. Außerdem hat der Schweizer Regisseur Marc Forster, 38, bei den Actionsequenzen am Schneidetisch nicht die Übersicht behalten. Die anfängliche Verfolgungsjagd leidet in ihrer hohen Schnittfrequenz an perspektivischen Ungenauigkeiten, was dann auch die präziser choreographierten Flugzeug- und Bootverfolgungsjagden nicht wirklich wettmachen können. So bleibt der Eindruck, als sei der Bond-Serie ihr Kapital ausgegangen, die Schauwerte, und das Versprechen Forsters, statt um die Welt lieber in den Kopf der Kunstfigur zu reisen, klingt ein wenig prätentiös, auch wenn ein (gerne von Clint Eastwood beschäftigter und für seinen Film „L. A. Crash“ mit einem Oscar belohnter) Drehbuchautor wie Paul Haggis mehr erhoffen ließ.
Mag der Testosteronspiegel auch noch keinen Anlass zur Sorge geben, mag Bond sein Miles-and-more-Konto weiter füllen und Daniel Craig ihm dabei eine jederzeit respektable Gestalt leihen - der Mann steckt auch weiterhin in einer tiefen Identitätskrise, welcher „Casino Royale“ nur dadurch auswich, dass er einfach davon erzählte, wie Bond zu Bond wurde.
Jetzt muss er sein, der er ist, doch im Jahre 2008 ist das nur ein Actionheld wie jeder andere, und „Ein Quantum Trost“ ist ein ordentlicher Actionfilm ohne jeden Mehrwert. „Ich brauche Sie wieder“, sagt M (Judi Dench) zu ihrem irrläufernden Agenten im letzten Dialog des Films. „Ich war nie weg“, erwidert Bond lakonisch. Vielleicht liegt genau darin das Problem.
Ich habe mal extra die eindeutig negativen Passagen gefettet, ich hoffe jetzt wird es klarer.
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ich bleibe dabei, neben den punkten schnitt sind die themen bondgirl und bösewicht absolut nachzuvollziehen, wie ich erklärt habe. alles andere was er schreibt ist weit von einem verriss entfernt sondern lediglich sein problem mit dem charaktrer bond in der heutigen zeit.
wenn ihr das als verriss bezeichnet, möchte ich nicht wissen wie eine FAZ die früheren bondfilme bewertet hat. fast würde ich meinen, diese waren einer FAZ kritik gar nicht würdig. erst seit casino royale werden doch die bondfilme als echte filme bewertet. aus dieser hohen warte heraus mag man dann "identitätskrise" kritisieren (mein gott, HATTE bond früher eine identität?), was aber für einen reinen unterhaltungs-actionfilm (denn genau das sind die bondfilme, von daher ist sein schlussparagraph nahezu absurd) etwas zu hochtrabend ist.
um auf die themen im einzelnen einzugehen (und das ist nur meine meinung, bevor man mir wieder sonst was vorwirft ):
- anbiederung an bourne: bond hat sich zu jeder zeit explizit dem zeitgeist angepasst. nix neues, früher mindestens genauso deutlich. außerdem hat bond inhaltlich alles schon vor bourne mal gemacht. beides scheint er zu übergehen oder nicht zu wissen.
- übliches imponiergehabe: ist ja nicht negativ, wie das wort "üblich" deutlich macht. bondfilme leben durch und für ihre schauwerte.
- camille/kurylenko: klar, eva green ist einmalig, dies gilt aber auch im vergleich zu jedem vorhergehenden bondgirl! camilles charakter ist ungewöhnlich komplex und sie spielt ja keines falls schlecht. so what? seine bemerkung "eva green findet kein pendant" ist gradezu grotesk, da ja GENAU DAS das thema ist für bond! und genau das ist das gefühl nach dem verlust der großen liebe.
- amalrics bösewicht ist in der tat ein anderer als ein blofeld oder drax. aber erstens gab es solche typen auch früher schon (auch goldfinger war eher der taktierende kühle als der welten-herrscher). außerdem: willkommen im 21. jahrhundert. greenes bösewicht passt a.) in unsere zeit, in der die wahren bösewichte nicht mehr so einfach zu erkennen sind und b.) er ist ja voraussichtlich nicht der ober-schurke sondern eben einer in einem großen netz von handlangern und fürsten. again, willkommen in unserer zeit! zudem schreibt er auch hier durchaus positiv vom wohl besten schauspieler der bisherigen bösewichte.
- "charmanter wahnwitz": will er nun also wieder das übertriebene von damals oder mag er die neue linie??? außerdem ist sein staudamm thema totaler blödsinn. selbst früher musste nicht alles gesprengt werden! wenn er sich auskennen würde, wüsste er das eben insbesondere das HQ am ende in die luft geht, und eben das passiert in QOS. und wenn ich hinzufügen darf in einem showdown, der nach sehr langer zeit für mich mal wieder ein höhepunkt war den ich weder peinlich fand, noch wurde er von früheren szenen des films klar übertroffen. aber natürlich hätte man den staudamm sprengen können und das ganze wertvolle wasser wäre futsch gewesen. jepp, macht sinn... der mann hat den durchblick
- schnitt: ich stime voll zu
- drehbuch/haggis: aha, jetzt erwartet er also doch mehr psychologie und tiefe und doch nix größenwahn, action und explosionen. also was will er? von allem alles oder eine gute mischung, denn genau letzters bietet QOS meiner meinung nach. oder glaubt er, ein bondfilm sei jemals mehr ins psycholgische gegangen als QOS?
- identitätskrise: nun, wenn er meint, bond sei ohne den kalten krieg überflüssig ist das seine meinung. ich und ca. 90mio kinozuschauer auf der welt sahen das schon bei CR anders. außerdem sind die neuen filme ja erst interessant, weil man sich erstmals mit sowas wie bonds identität beschäftigt.
wenn ihr das als verriss bezeichnet, möchte ich nicht wissen wie eine FAZ die früheren bondfilme bewertet hat. fast würde ich meinen, diese waren einer FAZ kritik gar nicht würdig. erst seit casino royale werden doch die bondfilme als echte filme bewertet. aus dieser hohen warte heraus mag man dann "identitätskrise" kritisieren (mein gott, HATTE bond früher eine identität?), was aber für einen reinen unterhaltungs-actionfilm (denn genau das sind die bondfilme, von daher ist sein schlussparagraph nahezu absurd) etwas zu hochtrabend ist.
um auf die themen im einzelnen einzugehen (und das ist nur meine meinung, bevor man mir wieder sonst was vorwirft ):
- anbiederung an bourne: bond hat sich zu jeder zeit explizit dem zeitgeist angepasst. nix neues, früher mindestens genauso deutlich. außerdem hat bond inhaltlich alles schon vor bourne mal gemacht. beides scheint er zu übergehen oder nicht zu wissen.
- übliches imponiergehabe: ist ja nicht negativ, wie das wort "üblich" deutlich macht. bondfilme leben durch und für ihre schauwerte.
- camille/kurylenko: klar, eva green ist einmalig, dies gilt aber auch im vergleich zu jedem vorhergehenden bondgirl! camilles charakter ist ungewöhnlich komplex und sie spielt ja keines falls schlecht. so what? seine bemerkung "eva green findet kein pendant" ist gradezu grotesk, da ja GENAU DAS das thema ist für bond! und genau das ist das gefühl nach dem verlust der großen liebe.
- amalrics bösewicht ist in der tat ein anderer als ein blofeld oder drax. aber erstens gab es solche typen auch früher schon (auch goldfinger war eher der taktierende kühle als der welten-herrscher). außerdem: willkommen im 21. jahrhundert. greenes bösewicht passt a.) in unsere zeit, in der die wahren bösewichte nicht mehr so einfach zu erkennen sind und b.) er ist ja voraussichtlich nicht der ober-schurke sondern eben einer in einem großen netz von handlangern und fürsten. again, willkommen in unserer zeit! zudem schreibt er auch hier durchaus positiv vom wohl besten schauspieler der bisherigen bösewichte.
- "charmanter wahnwitz": will er nun also wieder das übertriebene von damals oder mag er die neue linie??? außerdem ist sein staudamm thema totaler blödsinn. selbst früher musste nicht alles gesprengt werden! wenn er sich auskennen würde, wüsste er das eben insbesondere das HQ am ende in die luft geht, und eben das passiert in QOS. und wenn ich hinzufügen darf in einem showdown, der nach sehr langer zeit für mich mal wieder ein höhepunkt war den ich weder peinlich fand, noch wurde er von früheren szenen des films klar übertroffen. aber natürlich hätte man den staudamm sprengen können und das ganze wertvolle wasser wäre futsch gewesen. jepp, macht sinn... der mann hat den durchblick
- schnitt: ich stime voll zu
- drehbuch/haggis: aha, jetzt erwartet er also doch mehr psychologie und tiefe und doch nix größenwahn, action und explosionen. also was will er? von allem alles oder eine gute mischung, denn genau letzters bietet QOS meiner meinung nach. oder glaubt er, ein bondfilm sei jemals mehr ins psycholgische gegangen als QOS?
- identitätskrise: nun, wenn er meint, bond sei ohne den kalten krieg überflüssig ist das seine meinung. ich und ca. 90mio kinozuschauer auf der welt sahen das schon bei CR anders. außerdem sind die neuen filme ja erst interessant, weil man sich erstmals mit sowas wie bonds identität beschäftigt.
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Es ist ganz deutlich eine negative Kritik, aber lassen wir das.danielcc hat geschrieben:wenn ihr das als verriss bezeichnet,
Falsch. Bond wurde bereits in den 60er Jahren vom seriösen Feuilleton wahrgenommen und regelmäßig rezensiert. An einem solchen kulturellen Massenphänomen - das es ja in den 60er Jahren weit mehr als heute war - kamen die Printmedien natürlich nicht vorbei.danielcc hat geschrieben:möchte ich nicht wissen wie eine FAZ die früheren bondfilme bewertet hat. fast würde ich meinen, diese waren einer FAZ kritik gar nicht würdig. erst seit casino royale werden doch die bondfilme als echte filme bewertet.
Da hast du den Artikel m.E. nicht verstanden. Identitätskrise bedeutet, dass die Bondfigur - laut Autor - nicht mehr in die heutige Zeit passt. Das hat überhaupt nicht mit hochtrabend zu tun und ist es m.E. auch überhaupt nicht. Diese Kritik kam allerdings schon bei DAF auf und v.a. in der Moore Ära (von Anfang an).danielcc hat geschrieben:aus dieser hohen warte heraus mag man dann "identitätskrise" kritisieren (mein gott, HATTE bond früher eine identität?), was aber für einen reinen unterhaltungs-actionfilm (denn genau das sind die bondfilme, von daher ist sein schlussparagraph nahezu absurd) etwas zu hochtrabend ist.
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Zu 1: Sehe ich genauso. Eine positive Rezension hört sich meiner Meinung nach anders an. Es ist natürlich das übliche Gesülze von Kritikern, jedoch lese ich da ganz deutlich eine negative Tendenz heraus.vodkamartini hat geschrieben:Es ist ganz deutlich eine negative Kritik, aber lassen wir das.danielcc hat geschrieben:wenn ihr das als verriss bezeichnet,
Falsch. Bond wurde bereits in den 60er Jahren vom seriösen Feuilleton wahrgenommen und regelmäßig rezensiert. An einem solchen kulturellen Massenphänomen - das es ja in den 60er Jahren weit mehr als heute war - kamen die Printmedien natürlich nicht vorbei.danielcc hat geschrieben:möchte ich nicht wissen wie eine FAZ die früheren bondfilme bewertet hat. fast würde ich meinen, diese waren einer FAZ kritik gar nicht würdig. erst seit casino royale werden doch die bondfilme als echte filme bewertet.
Da hast du den Artikel m.E. nicht verstanden. Identitätskrise bedeutet, dass die Bondfigur - laut Autor - nicht mehr in die heutige Zeit passt. Das hat überhaupt nicht mit hochtrabend zu tun und ist es m.E. auch überhaupt nicht. Diese Kritik kam allerdings schon bei DAF auf und v.a. in der Moore Ära (von Anfang an).danielcc hat geschrieben:aus dieser hohen warte heraus mag man dann "identitätskrise" kritisieren (mein gott, HATTE bond früher eine identität?), was aber für einen reinen unterhaltungs-actionfilm (denn genau das sind die bondfilme, von daher ist sein schlussparagraph nahezu absurd) etwas zu hochtrabend ist.
Zu 2: Bondfilme werden bereits seit den Anfangszeiten rezensiert. Im Übrigen muss man sagen, dass viele Rezensionen positiver ausgefallen sind, als manch ein Kritiker betreffenden Film heute betrachtet. Zum Beispiel hatten die Brosnan-Bonds durchweg vernünftige und teilweise überragende Kritiken (auch DAD). Heute werden sie teilweise doch sehr verissen, was sie nicht wirklich (ausser DAD) verdient haben.
Zu 3: Das ein Kritiker alle Nase lang behauptet, die Bondfigur passe nicht mehr in die heutige Zeit, verwundert mich nicht. Das mag daran liegen, dass die Figur ihren Charakter immer schon aus einer literarischen Vorlage bezog, die inzwischen über 50 Jahre alt ist. Sicherlich ist der Film-Bond ein anderer, aber das Grundgerüst für Bond kam immer aus den Romanen. Und die sind nunmal schon ein wenig betagt.
Allerdings gibt es auch etliche Beispiele von Rezensionen, welche Craigs Interpretation als ausserordentlich zeitgemäße erachten. Also man sieht: Auch hier eine Vielfalt an Meinungen.
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ich habe nie gesagt, dass es eine positive kritik ist! nur ist es eben nach FAZ maßstäben kein verriss! das lese ich zumindest so denn es wird ja nicht mals gesagt der film sei schlecht, langweilig oder sonst was.
ich hab auch nie bezweifelt dass bondfilme schon immer rezensiert wurden. logisch wurden sie das. ich frage nur (und bin mir nicht sicher) ob die brosnan filme beispielsweise in der FAZ besprochen wurden und vor allem, nach welchen maßstäben. es kann doch kein zweifel daran bestehen, dass erst seit CR ganz andere maßstäbe an bondfilme gesetzt werden. das sieht man ja auch deutlich in dieser kritik! der sagt ja nicht "tolle unterhaltung, nette action wie immer bei bond" sondern er redet von identitätskrise und einer olga kurylenko die im vergleich zu eva green blass bleibt.
sorry, ein verriss ist etwas anderes und vor allem eine FAZ würde ganz anders schreiben wenn der film einfach nur schlecht wäre. ich korrigiere, dann würden sie vermutlich gar nicht drüber schreiben.
ich finde diese kritik "identitätskrise" eher belustigend, wenn er im gleichn atemzug immer wieder kritisiert, dass alles ja nicht mehr so ist bei bond wie es mal war (staumdamm sprengen, mehr sprüche, gadgets, ...)
ich hab auch nie bezweifelt dass bondfilme schon immer rezensiert wurden. logisch wurden sie das. ich frage nur (und bin mir nicht sicher) ob die brosnan filme beispielsweise in der FAZ besprochen wurden und vor allem, nach welchen maßstäben. es kann doch kein zweifel daran bestehen, dass erst seit CR ganz andere maßstäbe an bondfilme gesetzt werden. das sieht man ja auch deutlich in dieser kritik! der sagt ja nicht "tolle unterhaltung, nette action wie immer bei bond" sondern er redet von identitätskrise und einer olga kurylenko die im vergleich zu eva green blass bleibt.
sorry, ein verriss ist etwas anderes und vor allem eine FAZ würde ganz anders schreiben wenn der film einfach nur schlecht wäre. ich korrigiere, dann würden sie vermutlich gar nicht drüber schreiben.
ich finde diese kritik "identitätskrise" eher belustigend, wenn er im gleichn atemzug immer wieder kritisiert, dass alles ja nicht mehr so ist bei bond wie es mal war (staumdamm sprengen, mehr sprüche, gadgets, ...)
Zuletzt geändert von danielcc am 19. November 2008 13:41, insgesamt 1-mal geändert.
"It's been a long time - and finally, here we are"
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Hi
Habe mir QOS nun auch angeschaut wobei aber die Umstände nicht optimal waren.
Da ich gerade in Italien bin, habe ich mir das auf Italienisch reingezogen.
Dachte mir 1) warum nicht, ich will den Filml sehen, 2) diese Möglichkeit bekomme ich nie wieder.
Logischerweise habe ich nicht alles verstanden aber der Inhalt war mir klar.
Die Deutsche Fassung folgt dann nächste Woche.
Film habe ich mit 8 bewertet. Ich fand Ihn sehr gut. Bin eigentlich mit besseren Gefühl aus dem Kino gekommen als das letzte Mal bei CR, wo ich nicht genau wußte was ich davon halten sollte. Inzwischen ist CR bzw der neue ( alte harte Stil ala Connery und Dalton) für mich toll und QOS hat das konsequent fortgeführt. Nichts gegen die anderen Darsteller aber diese Art gefällt mit persönlich sehr gut und Craig ist toll in der Performance.
Ich hatte deshalb nie das Gefühl das das nicht Bond ist, für mich war es eindeutig Bond und einzelne Scenen haben das auch richtig deutlich gemacht (Tosca wo er den Ohrstöpsel abnimmt von dem Gast, als er White im Kofferraum herausholt).
Also Scenen wo ein guter Witz drinnen liegt und trotzdem eine ernste Situation vorliegt.
Green (Almaric) war ein anderer, aber guter Bösewicht. Logischerweise kein Superschurke aber in dem Umfeld passt er gut hinein und auch gut gespielt.
Camille (Olga) war auch nicht das übliche Bondgirl, welches ja auch nicht sein sollte wie ein paar Vorredner auch meinten. Das die beiden zB nicht im Bett landen war klar.
Sie hat Ihr Ding durchgezogen und war keineswegs das arme Hascherl das von SuperBond gerettet werden muß. Im Vergleich zu DAD wo Jinx eigentlich eine ausgebildete Agentin ist mußte die ja oft gerettet werden.
Leiter (Jeffrey W.) war cool und ich hoffe Ihn wieder zu sehen.
Elvis (Taubman) ist für mich ein Fragezeichen. Eigentlich weiß ich nicht was der im Film verloren hat. Steht nur daneben, fällt von der Treppe und Green muß Ihm die Pistole in die Hand drückem und einjustieren. Der Part war überflüssig, zu kurz und eignentlich hat der nix mit den üblichen Henchman zu tun.
Schnitt der häufig kritisiert wird, ist schnell und teilweise übertrieben. Ab und zu hatte ich das Gefühl da fehlt was, weil man es einfach nicht mitbekommen hat (zb. als Bond den Haken beim andere Bond reinwirft, das Boot kentert und ich nicht wußte wo er das andere Ende des Seils eigentlich festgemachst hat). Für mich wars aber OK zu 90%, ist halt ein anderer Stil. Und ob das nun Bourne oder nicht ist, ist mir schwer egal, diese dauernden Vergleich sind für mich sinnlos. Bond gibts länger als Bourne, hat das Genre begründet und im heutigen Umfeld ist die Action Konkurenz einfach riesengroß.
Ich denke da was herausragendes zu machen ist schwer.
Im großen und ganzen bin ich zufrieden.
Schwachpunkte von mir sind Elvis bzw. teilweise derSchnitt.
Gruß
Andi
Habe mir QOS nun auch angeschaut wobei aber die Umstände nicht optimal waren.
Da ich gerade in Italien bin, habe ich mir das auf Italienisch reingezogen.
Dachte mir 1) warum nicht, ich will den Filml sehen, 2) diese Möglichkeit bekomme ich nie wieder.
Logischerweise habe ich nicht alles verstanden aber der Inhalt war mir klar.
Die Deutsche Fassung folgt dann nächste Woche.
Film habe ich mit 8 bewertet. Ich fand Ihn sehr gut. Bin eigentlich mit besseren Gefühl aus dem Kino gekommen als das letzte Mal bei CR, wo ich nicht genau wußte was ich davon halten sollte. Inzwischen ist CR bzw der neue ( alte harte Stil ala Connery und Dalton) für mich toll und QOS hat das konsequent fortgeführt. Nichts gegen die anderen Darsteller aber diese Art gefällt mit persönlich sehr gut und Craig ist toll in der Performance.
Ich hatte deshalb nie das Gefühl das das nicht Bond ist, für mich war es eindeutig Bond und einzelne Scenen haben das auch richtig deutlich gemacht (Tosca wo er den Ohrstöpsel abnimmt von dem Gast, als er White im Kofferraum herausholt).
Also Scenen wo ein guter Witz drinnen liegt und trotzdem eine ernste Situation vorliegt.
Green (Almaric) war ein anderer, aber guter Bösewicht. Logischerweise kein Superschurke aber in dem Umfeld passt er gut hinein und auch gut gespielt.
Camille (Olga) war auch nicht das übliche Bondgirl, welches ja auch nicht sein sollte wie ein paar Vorredner auch meinten. Das die beiden zB nicht im Bett landen war klar.
Sie hat Ihr Ding durchgezogen und war keineswegs das arme Hascherl das von SuperBond gerettet werden muß. Im Vergleich zu DAD wo Jinx eigentlich eine ausgebildete Agentin ist mußte die ja oft gerettet werden.
Leiter (Jeffrey W.) war cool und ich hoffe Ihn wieder zu sehen.
Elvis (Taubman) ist für mich ein Fragezeichen. Eigentlich weiß ich nicht was der im Film verloren hat. Steht nur daneben, fällt von der Treppe und Green muß Ihm die Pistole in die Hand drückem und einjustieren. Der Part war überflüssig, zu kurz und eignentlich hat der nix mit den üblichen Henchman zu tun.
Schnitt der häufig kritisiert wird, ist schnell und teilweise übertrieben. Ab und zu hatte ich das Gefühl da fehlt was, weil man es einfach nicht mitbekommen hat (zb. als Bond den Haken beim andere Bond reinwirft, das Boot kentert und ich nicht wußte wo er das andere Ende des Seils eigentlich festgemachst hat). Für mich wars aber OK zu 90%, ist halt ein anderer Stil. Und ob das nun Bourne oder nicht ist, ist mir schwer egal, diese dauernden Vergleich sind für mich sinnlos. Bond gibts länger als Bourne, hat das Genre begründet und im heutigen Umfeld ist die Action Konkurenz einfach riesengroß.
Ich denke da was herausragendes zu machen ist schwer.
Im großen und ganzen bin ich zufrieden.
Schwachpunkte von mir sind Elvis bzw. teilweise derSchnitt.
Gruß
Andi
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"Ich hatte deshalb nie das Gefühl das das nicht Bond ist, für mich war es eindeutig Bond und einzelne Scenen haben das auch richtig deutlich gemacht (Tosca wo er den Ohrstöpsel abnimmt von dem Gast, als er White im Kofferraum herausholt).
Also Scenen wo ein guter Witz drinnen liegt und trotzdem eine ernste Situation vorliegt. "
finde ich sehr schön! geht mir genauso. für mich ist ein bondfilm ein film, in dem james bond die hauptfigur ist, und ein charismatischer hauptdarsteller unter ernsten umständen einen sinn für humor beibehält. genau das gefühl hatte ich nänlich auch bei der von dir beschriebenen szene.
Also Scenen wo ein guter Witz drinnen liegt und trotzdem eine ernste Situation vorliegt. "
finde ich sehr schön! geht mir genauso. für mich ist ein bondfilm ein film, in dem james bond die hauptfigur ist, und ein charismatischer hauptdarsteller unter ernsten umständen einen sinn für humor beibehält. genau das gefühl hatte ich nänlich auch bei der von dir beschriebenen szene.
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Für mich eigentlich nur das übliche Wischiwaschi eines dahergelaufenen, pseudointerlektuellen Über-Journalisten, der nicht weiß was er will.danielcc hat geschrieben:ich finde diese kritik "identitätskrise" eher belustigend, wenn er im gleichn atemzug immer wieder kritisiert, dass alles ja nicht mehr so ist bei bond wie es mal war (staumdamm sprengen, mehr sprüche, gadgets, ...)
Er widerspricht sich ja in seiner Kritik permanent selbst, wie Journalisten das eben so tun. Und wie gesagt, er ist so ziemlich die einzige Kritikerstimme, die ich bisher gehört habe, die Bond so sieht.
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Ich habe es oben schon geschrieben, das mit der Identitätskrise ist ein alter Hut seit den späten 1960er Jahren. Bereits Moores TSWLM wurde als anachronistisch und altbacken angesehen, war aber ein Riesenerfolg an der Kinokasse.
Der langandauernde Erfolg der Kinoserie, die sich nach Flops bzw. Krisen (OHMSS, TMWTGG, LTK) immer wieder hochrappelte widerpricht dieser These vehement. Bond ist global gesehen wesentlich erfolgreicher als Bourne.
Oben ging es aber eigentlich um etwas anderes. Danielcc meinte die FAZ Kritik wäre keinesfalls negativ. Und das konnte man nun wirklich nicht so stehen lassen. Klarer negativ geht imo nimmer.
Der langandauernde Erfolg der Kinoserie, die sich nach Flops bzw. Krisen (OHMSS, TMWTGG, LTK) immer wieder hochrappelte widerpricht dieser These vehement. Bond ist global gesehen wesentlich erfolgreicher als Bourne.
Oben ging es aber eigentlich um etwas anderes. Danielcc meinte die FAZ Kritik wäre keinesfalls negativ. Und das konnte man nun wirklich nicht so stehen lassen. Klarer negativ geht imo nimmer.
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wo habe ich denn das gesagt? ich sagtevodkamartini hat geschrieben:
Oben ging es aber eigentlich um etwas anderes. Danielcc meinte die FAZ Kritik wäre keinesfalls negativ. Und das konnte man nun wirklich nicht so stehen lassen. Klarer negativ geht imo nimmer.
"sag mal, was lest ihr da? ich lese keinen verriss! der würde anders aussehen! insbesondere in der faz"
das die kritik nicht positiv ist klar. aber wie mehrmals gesagt, sie ist weit entfernt von einem verriss, umso mehr nach FAZ maßstäben. und wenn man die einzelnen punkte sich anschaut (wie ich getan habe) entdeckt man eben widersprüche, fragwürdiges, das übliche wischiwaschi pseudointellektuelle und vor allem muss man sich doch fragen ob die wirklich kritisierten punkte in seiner kritik nicht für bond-fans in überhaupt ein problem darstellen.
wie gesagt: der schnitt IST scheiße. alles andere in seiner kritik ist bla bla, mit wenig substanz vor allem in bezug auf einen film der eben vor allem unterhalten will
"It's been a long time - and finally, here we are"