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Es gibt 3 Aussagen zu "Bond 23":

die erste kam von SONY: die wollen den Film 2010 ins Kino bringen.

die zweite kam von Michael G. Wilson: er will nach QOS erstmal mindestens ein Jahr Pause machen, und mit der Produktion frühestens 2010 beginnen, was auf einen 2010 Kinostart hinausliefe.

und die dritte von Daniel Craig, der jetzt einfach mal laut nachgedacht hat. Aber ich denke nicht, dass die Finanzkrise die Finanzierung eines weiteren Bondfilms aufhalten wird. In Bond zu investieren, lohnt sich eigentlich immer. Und das wissen die Verantwortlichen auch.

Ich denke, es liegt eher daran, WANN Broccoli und Wilson weitermachen wollen, und wann es eine richtig gute Idee für ein Drehbuch gibt.

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Das halte ich für Blödsinn. Bond ist eine Goldader, dafür wird es immer Geldgeber geben. Natürlich würde es etwas schwieriger werden, wenn QOS total floppen würde. Das glaube ich aber nicht. Er wird zwar das enorme Einspiel von CR nicht erreichen - meine Prognose - aber trotzdem in der Gewinnzone landen. Die dürfte allerdings bei den enormen Produltionskosten jenseits der 400 Millionen (worldwide) liegen.

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filmstarts.de hat geschrieben:Es heißt Abschied nehmen vom klassischen James Bond. Das, was einigen Puristen bereits bei „Casino Royale“ sauer aufgestoßen ist, setzt sich nun fort: Die Figur des 007 hat sich in ihrem 22. Kinoauftritt mehr gewandelt denn je. Aus dem ironischen Gentleman-Agenten mit einem unglaublichen Schlag bei Frauen ist eine eiskalte Drecksau geworden. Er verzieht keine Miene, säuft sich durch den Tag und rotzt zynische Oneliner raus – und ist bei all der Härte nicht einmal übermäßig sympathisch. Craig offenbart auch bei seinem zweiten Einsatz als James Bond eine überragende physische Präsenz. Er hat seinen Stil nun endgültig gefunden. Sein 007 ist hart, egoistisch und absolut kompromisslos, aber auch verletzlich und angreifbar. Er ist ein skrupelloser Killer, der sich brutal allem entledigt, was sich ihm bei seiner persönlichen Vendetta in den Weg stellt. Von Charme kann kaum noch die Rede sein. Stattdessen protzt Craig mit herber Männlichkeit.
Im Grunde hat das also gar nichts mehr mit Bond zu tun, na wunderbar. Craig ist ein guter Schauspieler, aber alleine diese Sätze sind ja kaum auszuhalten.

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- puristen müssen craig-bond lieben, weil er der pure bond ist
- es ist immer noch ironisch
- gentleman war er vor allem (aber auch nicht immer) bei moore
- den schlag bei frauen hat er in CR gezeigt und wird er auch dieses mal zeigen
- eine eiskalte drecksau ist eine ziemlich gute beschreibung für den klassischen bond
- säuft sich durch den tag: willkommen beim klassischen bond
- zynische oneliner? was wollen wir mehr??
- nicht mal übermäßig sympatisch: soll er auch nicht. siehe romane; die sympatie kommt über den kampf gegan "das böse" und seine coolheit
- "Sein 007 ist hart, egoistisch und absolut kompromisslos, aber auch verletzlich und angreifbar. Er ist ein skrupelloser Killer, der sich brutal allem entledigt, was sich ihm bei seiner persönlichen Vendetta in den Weg stellt. Von Charme kann kaum noch die Rede sein. Stattdessen protzt Craig mit herber Männlichkeit." : ja prima, das wollen wir doch oder? tauscht man das wort vendetta gegen seine mission (spätestens im nächsten film) ist doch wieder alles beim alten

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Martin007 hat geschrieben:Im Grunde hat das also gar nichts mehr mit Bond zu tun, na wunderbar. Craig ist ein guter Schauspieler, aber alleine diese Sätze sind ja kaum auszuhalten.
Sagst du. Alles ist Geschmackssache.

Und diese Erwartungshaltung, dass man bei einem Bondfilm vorher schon weiß, was einen erwartet, muss man heutzutage ablegen, sonst kann man den Film nicht genießen.

Was hier versucht wird zu sagen, ist, dass Bond diesen krassen Wandel brauchte, um auch heute noch relevant zu sein. Da sind sich ziemlich viele Leute einig. Auch wenn viele andere lieber den "alten" Kinobond wiedersehen wollen.

Wenn man das nicht akzeptieren kann, wird man bestimmt keine Freude an QOS haben. Wer dem aber mit offenen Armen entgegenläuft, der wird voll auf seine Kosten kommen.

Für mich ist Bond immer noch genau derselbe Bond wie immer. Nur werden eben andere Eigenschaften des Charakters mehr herausgekehrt, die früher nur nebenbei mal angedeutet wurden.

Das erkennen viele Kritiker meistens nicht. Und deshalb kommen dann so Texte zustande wie in der filmstarts-de-Kritik. Sie sehen den alten Bond kaum noch im neuen Bond.
Bei mir persönlich ist das wie gesagt anders. Aber so sind die Wahrnehmungen und die Erwartungen verschiedenen Leute überall anders.

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Ich finde nix ist "beim alten". Meiner Meinung nach ist der neue Bond zu hart und skrupellos. Unterschiede zu den alten Filmen sind einfach nicht von der Hand zu weisen, und mir gefällt die neue Art einfach nicht.

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der bond aus DN und LTK war auch skrupellos. in der PTS von DAF ist da bond nich verdammt skupelos? und als der nette onkel moore in TSWLM den henchman einfach so unnötigerweise vom dach schubst - skrupelos? oder mr. charming niceguy brosnan beim töten von dr. kaufmann?

also, das alles war schon da, mal härter mal weniger hart. viele szenen in CR waren doch grad gefühlsbetonter als jemals zuvor! unter der dusche, am ende bei seiner genesung, venedig...

nur shtet er jetzt so unter dem einfluss des endes von CR, dass das erstal in etwas härterer gangart abgehandelt werden muss.

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Martin007 hat geschrieben:Ich finde nix ist "beim alten". Meiner Meinung nach ist der neue Bond zu hart und skrupellos. Unterschiede zu den alten Filmen sind einfach nicht von der Hand zu weisen, und mir gefällt die neue Art einfach nicht.
Es behauptet doch auch niemand, dass der Film "beim alten" sei.
Nur gibt es eben auch Millionen von Menschen, die die "neue Art" lieben.

Ich mag beides. Ich finde alle Bondfilme unterhaltsam. Und ich finde, je unterschiedlicher die Filme sind, desto interessanter ist das ganze Bond-Universum.
Ich kann einen harten, verletzlichen Agenten genauso genießen wie einen ironischen Dandy a la Roger Moore. Für mich ist beides James Bond.

Wer sich von seiner Wunschvorstellung von James Bond aber nicht lösen kann, wird in der Tat Probleme mit QOS haben.
Schade finde ich dann nur, dass einige Leute den Film als schlecht abtun - nur weil er nicht ihrem 007-Bild entspricht.

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[quote="Invincible1958"
Schade finde ich dann nur, dass einige Leute den Film als schlecht abtun - nur weil er nicht ihrem 007-Bild entspricht.[/quote]

Wenn der Film so wird wie ich denke, dann wird er keineswegs schlecht. Handwerklich solide und ein paar gute Actionszenen, möglicherweise ist er sogar spannend.
Wenn er aber dann für mich in den 007-Kriterien versagt, gibts halt Abzug und dann gibts halt vielleicht nur eine durchschnittliche Bewertung, auch wenn es ansonsten ein guter Film ist, was ich auch ungeniert erwähnen werde.

Habe ich übrigens auch bei CR schon so gesagt bzw viele andere auch (Oft genanntes Zitat: "Sehr guter Actionfilm, aber kein Bond").

Ich denke mit dieser Meinung sollte hier wirklich keiner mehr Probleme haben, schliesslich ist eine Veränderung der Bondfilme ja eindeutig geschehen und einigen gefält es und anderen nicht.

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Ich habe mich an die neue Form von Bond auch lange nicht gewöhnt.

Heute ist es so, dass ich mir CR schon öfters angesehen habe (hätte ich nicht, wenn ich ihn nicht schlecht fände), überragend finde ich ihn nicht, wenn man die anderen Filme nimmt (die ebenfalls Schwächen aufweisen, wie es bei allen Dingen sein wird).

Es wird wohl so sein, dass man sich an die Art der anderen Filme über Jahrzehnte gewöhnt hat. Dass sie nicht so bleiben werden, sagt schon der Zeitgeist voraus.

Sie sind mit dem Actionfaktor jedenfalls über die letzten Jahre angestiegen. In einer Dokumentation wurden auch andere Actionfilme genannt, jedoch wurde (zu dieser Zeit) über GoldenEye gesagt, dass die Bondproduzenten wieder einmal dagegen halten konnten und ihre Effekte meisterlich unterbrachten (kann auch Eigenwerbung gewesen sein ;) ).

Trotzdem verwunderte mich die Entwicklung zu CR nicht. Ich kann mir, außer vielleicht die schnellen Actionschnitte, eine Steigerung bzw. eine Verbesserung gegenüber CR bei QoS vorstellen.
Das hängt aber auch damit zusammen, dass CR ein Relaunch war, sich damit doch so einiges verändert hat und man nun ganz anders in den zweiten Teil hineingeht, weil man sich schon etwas denken kann, was einen erwarten wird.

Ich sehe mir CR gerne an, wobei ich diesen wohl die nächste Zeit nicht über die alten Filme stellen kann.
Film: "Die Hälfte von allem ist Glück, James. Und die andere Hälfte? Schicksal." (006/Alec Travelyan und James Bond 007, aus: "GoldenEye", 1995)
Roman: "Wen die Götter vernichten wollen, den liefern sie zuerst der Langeweile aus." (007 in: "Liebesgrüße aus Moskau", 1957)

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Ich kann Martin007s Befürchtungen durchaus verstehen. Wirft man alles über Bord, was die Bondfilme so einzigartig macht(e) hat man einen gewöhnlichen (wenn auch gut gemachten) Actionfilm vor sich.
Soweit ist CR m.E. aber dann doch nicht gegangen. Es gibt schon noch genug Bond in CR. M, Aston Martin, Kartenspie, Smoking, mondäne Orte, schöne Frauen usw. Und - am wichtigsten - hier wurden große Teile von Ian Flemings erstem Roman relativ werkgetreu integriert. CR ist somit in vielerlei Hinsicht durch und durch Bond.

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vodkamartini hat geschrieben:Ich kann Martin007s Befürchtungen durchaus verstehen. Wirft man alles über Bord, was die Bondfilme so einzigartig macht(e) hat man einen gewöhnlichen (wenn auch gut gemachten) Actionfilm vor sich.
Soweit ist CR m.E. aber dann doch nicht gegangen. Es gibt schon noch genug Bond in CR. M, Aston Martin, Kartenspie, Smoking, mondäne Orte, schöne Frauen usw. Und - am wichtigsten - hier wurden große Teile von Ian Flemings erstem Roman relativ werkgetreu integriert. CR ist somit in vielerlei Hinsicht durch und durch Bond.
CR ist für einen 54 Jahre alten Roman extrem werkgetreu verfilmt. Auch der Roman-Bond ist sehr sehr menschlich angelegt. Ich lese gerade nacheinander die Fleming-Romane (aktuell DAF) und da sieht man Bond wirklich als Mensch: Selbstzweifelnd, verbittert, manchmal wirklich totel "durch die Mangel" genommen, verletzt (seelisch), enttäuscht, wütend usw

Allein das Ende vom Moonraker-Roman würde bei einem Film einen Boulevard-Skandal auslösen: Bond trifft sich mit seinem Bondgirl im Park. Sie sagt ihm: "Siehtst du den Mann da hinten auf der Bank? Ich werde ihn heiraten." Bond wird klar dass er alle Annäherung zuvor überbewertet hat. Letztenendes verlässt er allein den Park.
Ein solches Ende würde das Kinopublikum wohl kaum aktzeptieren, naja vlt bei 5. Craig-Bond wenn der menschliche Bond etwas etablierter ist. ;) Ich liebe die Bondfilme aber gleichzeitig auch die Romane. Flemings Bond ist in vielen Momenten ein tragischer Held der einmal sich freut nicht immer den Papierkram machen zu müssen, aber sich oft fragt ob er bei seinen Abenteuern überhaupt überlebt. Flemings Bond raucht 60 Zigarretten am Tag und muss sich manchmal vor einem Einsatz erstmal in Form bringen (vlt größter Untrschied zu Craigs Bond).
Ich kann jedem Bondfan nur empfehlen mindestens einen Fleming-Roman zu lesen. Es lont sich und man sieht James Bond mit ganz anderen Augen.
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

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MX87 hat geschrieben:Ich kann jedem Bondfan nur empfehlen mindestens einen Fleming-Roman zu lesen. Es lont sich und man sieht James Bond mit ganz anderen Augen.
Bin ich voll und ganz der Meinung. Bond wird mit ganz anderen Augen geschildert und mir scheint, dass es eben einige gibt, die den Filmbond als einzige Vorlage und Variante kennen.

Wahrscheinlich werden fast alle über die Filme zu Bond gekommen sein. Aber, man sollte sich über die Bücher "weiterbilden" :)

Dann versteht man auch, wenn man mehr Gefühl und menschlichen Realismus an Bond gerne (innere Zerrissenheit, Schmerz, Hilflosigkeit, Selbstzweifel...) sieht oder sähe und dass in den Filmen häufiger zu kurz kommt.

Flemings - Werke zeigen Bond, wie er ihn sich als Erfinder vorgestellt hat und wesentlich ausführlicher (wie das bei den Büchern meistens so ist).

Ciao,
GE
Film: "Die Hälfte von allem ist Glück, James. Und die andere Hälfte? Schicksal." (006/Alec Travelyan und James Bond 007, aus: "GoldenEye", 1995)
Roman: "Wen die Götter vernichten wollen, den liefern sie zuerst der Langeweile aus." (007 in: "Liebesgrüße aus Moskau", 1957)

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Im Prinzip ja... Auch ich bin über den Film zu Bond gekommen und habe bisher einen einzigen Fleming gelesen. Ein zweiter liegt hier noch und zur Zeit lese ich einige der John Gardner Romane.
Aber: Für mich gibt es eine ganz klare Trennung zwischen dem Buch Bond und dem Film Bond. Ich nenne das gerne auch die zwei Bond Universen. Je mehr sich die Filme im Laufe der Zeit von den Romanen entfernt haben, um so eigenständiger wurde der Film Bond. Und für mich ist der Film Bond der massgebendere. Deshalb bin ich mit dem Neustartkonzept ab CR auch nicht so recht warm geworden. Ich halte es nach wie vor für falsch, nach 40 Jahren und 20 Filmen dem Publikum plötzlich eine so drastische Kehrtwende anzubieten.