vodkamartini hat geschrieben: 27. Mai 2022 15:12
Auch der Hinweis auf QOS ist richtig, jeder hier kennt meine Haltung dazu und die ist nicht so negativ, aber mit Bond hat das nicht mehr viel zu tun und ich bin froh, dass es bei einem Film dieser Sorte geblieben ist. Da hat man ein paar typische Elemente/Szenen (Fields in Öl, Snobismus durch Hoteltausch, Galaveranstaltung um den schwarzen Abendanzug tragen zu können etc.) eingebaut, um überhaupt noch irgendwie an Bond zu erinnern.
Jein, denn man kann auch sagen: trotz ein paar "Vesper blah blah CR sequel blah can I trust you 007"-Dialogen ist QoS im Kern (rasanter Actionfilm, Mission, Villain mit politisch relevantem bzw. an relevante Realitäten angelehntem Komplott, starker Lady-Sidekick, wenn auch passenderweise kein Love Interest) näher an den "klassischen" Bondfilmen dran, bzw. eine zeitgemässe Weiterentwicklung derer Grundideen als SF (shakespeareskes Drama mit M als eigentlich betroffener Hauptrolle, Spionagemission kaum vorhanden, Bond wird mit Kindheit und Kindheitstrauma ausstaffiert) oder NTTD (wenig Spionagemission, filmübergreifendes Beziehungs- und Familiendrama, Bond mit Kind, Bond als Held der eher nebenbei noch ein (Ex-)Spion ist). Und man kann auch sagen dass die Menge an Retro-Elementen ("klassische" Musik, DB5, Alibigadgets) in letzteren störender, vielleicht sogar etwas heuchlerisch wirken, als die Parallelen in QoS (die eher dem beibehaltenen - obgleich sehr ungewohnt aufbereiteten - Grundrezept geschuldet sind, und weniger dem "Fanservice", ausser Fields in Öl eingelegt).
Und mit "man könnte auch sagen" meine ich eigentlich "ich sehe das ziemlich so", aber das ist wohl auch schon bekannt.