Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1951
Aufregen muss sich doch deswegen niemand. Und ich sage es gerne nochmals: Trotz aller Kritik, mag ich die Craigfilme, auch den viel gescholtenen SP und sehe sie mir auch gerne an. CR ist und bleibt für mich aus dieser Ära das unangefochtene Highlight. Atmosphärisch haben manche Szenen in den anderen Craigfilmen einiges zu bieten, Craig mag ich sowieso, auch wenn er mit in NTTD dann hier und da doch zu weinerlich rüberkommt. Kein Grund, wenn Dinge kritisiert werden, die Säbel zu wetzen. WIe schon gesagt bedeutet Kritik ja nicht automatisch, dann man alles runtermacht. Es sind einzelne Punkte und trotz geübter Kritik an vermeintlichen Plotholes oder ähnlichem mag ich die Filme und bin froh, dass es sie gibt, denn sie haben dafür gesorgt, dass die Bondfilme bis heute überlebt haben. Und das muss man auch erst einmal schaffen und rechne ich allen Beteiligten hoch an. Starke Leistung.
You have this nasty habit of surviving

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1952
vodkamartini hat geschrieben: 29. April 2022 21:55 Genau, alles um nur um alles in der Welt eine Craig-Bond-Penthalogie in Anlehnung an die Dark-Knight-Trilogie und das MCU zu bekommen, die keiner verlangt hat


Ich habe das verlangt, schon lange vor SP :) Und ich bin auch ehrlich froh, dass man in SP nachträglich die letzten drei Filme halbgar zusammengeführt hat statt es ganz zu lassen. Das war schon meine Meinung, als ich vor über 10 Jahren zum Bond-Fan geworden bin. Um 2008/2009 müsste das gewesen sein.

Zu meinem Vorredner: CR ist ebenfalls mein Favorit aus der Craig-Ära. SP mag ich entgegen der (meines Empfindens nach) weit verbreitetet Meinung doch recht gerne. Grund hierfür ist, dass er, abseits der Brothergate-Geschichte (die mich nie gestört hat!), der klassischste Bond der Craig-Ära ist. Er fühlt sich am meisten nach dem Bond an, den wir kennen.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1953
Dann zählen halbgare bis langweilige Actionszenen, blasse Antagonist*innen, noch blassere Bondwomen, schlecht geschriebene Dialoge und unausgegorene Plots für dich also zu den klassischen Merkmalen des Franchises? Interessant...

Die Zusammenführung der Filme wurde sowas von krampfhaft und ungeschickt herbeigeführt, dass es eigentlich schon unfreiwillig komisch ist. Ein eigenständiger Film nach SF wäre mir sehr viel lieber gewesen und hätte auch besser gepasst. SPECTRE als Organisation kratzt bis auf die Fans der Reihe einfach keine Sau und aus der Gruppierung wurde auch nichts interessantes gemacht. NTTD bringt es wenigstens irgendwo zu Ende, wenn auch nicht optimal.
Ich hoffe in Zukunft einfach auf eigenständige Filme.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1955
Martin007 hat geschrieben: 30. April 2022 10:15
craigistheman hat geschrieben: 30. April 2022 09:30 Ich hoffe in Zukunft einfach auf eigenständige Filme.
Das hoffe ich auch, aber ich befürchte, genau das Gegenteil ist geplant. Gab es nicht eine Aussage von den Produzenten, dass sie künftig noch mehr versuchen wollen, die Filme aufeinander aufbauen lassen zu wollen?
Wäre mir nicht bekannt, aber wenn das von vorne herein geplant ist und pfiffig umgesetzt wird, why not?

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1956
Wahrscheinlich bin ich da einfach zu altmodisch, aber ich finde, ein Bondfilm sollte weitgehend eigenständig sein und quasi auf eigenen Beinen stehen können. Das tolle an der Serie ist/war ja, dass man je nach Lust und Laune einen Bondfilm auswählen und mit Freunden geniessen konnte, ohne dass man nebenbei noch zwanzig Hintergründe zu den Zusammenhängen erklären musste, selbst dann wenn z.B. manche Charaktere aus vorigen Filmen zurückkehrten.
Das war bereits bei QOS, SP und NTTD nicht mehr möglich und selbst wenn es künftig besser gemacht würde, glaube ich nicht, dass mich das begeistern wird.
Für dieses Format gibt es genügend Serien im TV und Streaming. Sollen sie meinetwegen eine unabhängige Felix Leiter TV Spin-off -Serie machen, wo sie das umsetzen können (obwohl ich auch das nicht sehen will), aber nicht eine jahrzehntelange Tradition über den Haufen werden, nur weil Marvel und Co. das auch so machen.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1960
danielcc hat geschrieben: 26. April 2022 15:53 Wie in allen Bondfilmen zuvor dienen die Nebencharaktere (Nomi, Felix, Paloma,...) eben vor allem dazu, Bond Gesprächspartner zu geben. Bond lebt durch die Interaktionen mit den anderen Charakteren. Wenn es diese Charaktere nicht gebe, hätte es nie witzige Oneliner bei Bond gegeben, nie ein "Bond, James Bond". Die Qualität eines Bondfilms bemisst sich für mich vor allem darin, wie gut die Interaktionen Bonds mit diesen Nebencharakteren gestaltet sind.
Da hast du recht, aber damit gehst du nicht auf meine Kritik ein. Bond lebt in der Tat durch Gesprächspartner, aber es müssen nicht drei verschiedene sein. Wozu brauchen wir Paloma? Warum kann es nicht Felix Leiter sein, der mit Bond die Party infiltriert? Dann könnten 007 und sein Buddy noch ein letztes Abenteuer erleben, bevor Felix in die ewigen Jagdgründe einzieht. Sein Verlust wäre im Film viel schmerzhafter, wenn wir noch mehr Zeit mit ihm gehabt hätten. Stattdessen soll ich als Zuschauer in die Chemie zwischen Bond und Paloma investieren, nur damit sie direkt wieder aus dem Film verschwindet und ihr ganzer Auftritt ohne dramaturgische Pointe bleibt? Why? Solche Figuren gibt es sicher auch in anderen Bondfilmen, aber noch nie war diese Art Charakter so überflüssig und ersetzbar wie in NTTD.

Gegenbeispiel: Braucht es Manuela in MR? Ja: Sie ist a) eine Einheimische und damit glaubhaft als Landeskundige, die Bond bei seinen Nachforschungen in Rio unterstützen kann. Sie ist b) eine Figur, die nötig ist, damit jemand durch Beißer bedroht wird und Beißer so seine neue Einführung haben kann. Und diese Rolle könnte c) nicht Holly Goodhead übernehmen, weil der Film zwischen den beiden eine Dynamik aufgebaut hat, in der zu dem Zeitpunkt noch nicht gegeben wäre, dass sie einfach so zusammenarbeiten. Also muss es Manuela geben. Sie muss nicht allzu stark charakterisiert sein und auch keine tiefgründige Figur werden, weil sie, wie von dir richtig gesagt nur für Interaktionen mit Bond und als Plotgegenstand benötigt wird.

Aber all das hast du mit Paloma nicht. Sie hat keine besonderen SPECTRE-Kenntnisse, sie dient nicht als Damsel in Distress, damit Bond wen zu retten hat, ihre Anwesenheit ist nicht für irgendeine Schurkeneinführung wichtig. Bond könnte in der ganzen Kuba-Szene problemlos auf sich gestellt sein – oder du ersetzt Paloma durch eine andere, etabliertere Figur, die der Film ohnehin braucht, wie Felix Leiter, weil du die Interaktionen Bonds mit seinen Nebencharakteren erhalten willst. :) Das meinte ich, als ich schrieb: In einem guten Film kann ich jede Figur, jede Dialogzeile, jedes Element auf die Goldwaage legen und bin hinterher zufrieden mit dem Ergebnis. Steile These, ich weiß, aber eine unnötigere (gemessen an ihrer tatsächlichen Relevanz für Handlung und Dramaturgie) Figur als Paloma hat es mit dieser Menge an Screentime glaube ich in keinem Bond-Film jemals gegeben.
danielcc hat geschrieben: 26. April 2022 15:53 Zum wiederholten Male: Das Problem was einige mit Nomi haben ist EURE Erwartungshaltung. Weil sie eine schwarze Frau und 00-Agentin ist, wollt ihr ihr mehr Bedeutung zumessen.
Das mag bei einigen anderen hier im Thread stimmen, wie sich an ihren Antworten zeigte. Ich gebe dir recht: Die Erwartungshaltung kann manchmal dafür sorgen, einen Film sehr unfair zu bewerten. Aber du bist genauso nicht fair darin, wie du zu Nomi argumentierst. Nicht die Trailer und Vorabberichte haben eine Erwartungshaltung aufbauen lassen – der Film tut es. Und zwar in dem Moment, in dem Nomi sagt, dass sie nicht 003, 004 oder 009 ist, sondern: 007! In der Sekunde, in der sie das sagt, verhalten sich die Zuschauer zu ihr. Sie ist nicht einfach "eine schwarze Frau und 00-Agentin", wie du es darstellst, sie ist die neue 007! Und das macht etwas mit mir als Zuschauer. Das weckt natürlich eine Erwartungshaltung. Das gab es in sechzig Jahren Bond noch nie. Und wenn die Autoren jetzt, im finalen Daniel-Craig-Film, so einen Hammer bringen, dann darf ich auch erwarten, dass sie dafür eine tolle Idee haben und es mehr als die Vorlage für 2-3 Dialogwitze ist. Ich muss nicht, aber ich darf – und bin dann auch verständlicherweise enttäuscht, wenn da gar nix hintersteckte.

Es liegt aber nicht nur an der Erwartungshaltung: Nomi könnte meinetwegen auch eine asiatisch-aussehende BND-Sekretärin sein und ich würde die Rolle als schlecht geschrieben empfinden. Nicht, weil ich ihr Bedeutung zumessen will, sondern weil sie bis für ein paar müde Gags nie eine Relevanz für den Plot oder die Dramaturgie entwickelt. Sie trägt auffallend wenig zum Film bei. Sie ist in Kuba ein zusätzliches Hindernis, als Bond und Paloma versuchen, den Wissenschaftler einzukassieren. Fair enough. Das ist in Ordnung. Aber danach? Sie hat keine Verbindung zu Maddie. Sie hat keine Verbindung zu Blofeld. Sie hat keine Verbindung zu Safin. Sie ist in Norwegen nicht involviert und darf nur am Ende cool den bedröppelten James mitnehmen. Sie tut im Showdown rein gar nichts – sie rettet Bond nicht, sie rettet Maddie nicht, sie rettet die Kleine nicht, sie hat keinen coolen Kampf. Nichts. Sie ballert ein wenig und düst mit Maddie und Anhang davon. Sie tötet immerhin den Wissenschaftler – aber haben wir sie dafür wirklich gebraucht?

Der Film geht sehr lang. NTTD ist ein richtiges Monstrum von Film. Und je länger ein Film ist, umso wichtiger ist mir, dass alle Elemente eines Films auf ihre Notwendigkeit abgeklopft werden. Könnte der Film ohne Nomi funktionieren, ohne dass man irgendwas an ihm nennenswert umschreiben muss? Ja! Ist Lashana Lynch schauspielerisch so genial, dass ich sie um keinen Preis missen möchte? Nein. Ist ihre Chemie mit Craig so großartig, dass ohne sie der Film eines wichtigen Kernelements beraubt werden würde? Für mich nicht. Und deshalb brauche ich diese Figur im Film nicht.

Dein Hasswort "verschenkt" habe ich bewusst vermieden. Nomi verschenkt zu nennen, das tue ich nur, weil ich die Grundprämisse (Bond auf seine/n Nachfolger/in treffen zu lassen) so reizvoll finde, dass ich mir daraus viele tolle Sachen vorstellen kann. Und weil sich das wunderbar mit dem Kernthema von NTTD ("Vermächtnis") hätte verknüpfen lassen. Aber sei es drum. Nomi ist nicht verschenkt, denn ich hätte mir die Mühe nicht machen wollen, den Film so stark umzuschreiben, damit das Potenzial der Prämisse genutzt wird, das ist zu aufwendig. Lieber wäre mir, sie wäre einfach nicht im Film. NTTD wäre zumindest für mich tatsächlich dadurch spürbar besser, fokussierter, konzentrierter. Selbiges gilt für Paloma.
craigistheman hat geschrieben: 27. April 2022 07:47 Was hältst du denn von der Montage nach Bonds Tod, wenn der gesamte MI6 zu Hans Zimmers Final Ascent in die Kamera weint?
Da gab es eine Montage? Ich hab den Film doch nur ein einziges Mal gesehen, so genau habe ich die Details nicht mehr im Kopf. Meinst du die Szene, in der M und Co. noch einen Toast aussprechen und auf Bond anstoßen? Die ist halt sehr um das Fleming-Zitat aus dem YOLT-Roman herum konstruiert, das merkt man ihr als Buchkenner an. Ich glaube, eine richtige Meinung zu der Szene habe ich gar nicht. Irgendwas mussten sie ja noch zeigen, um ein wenig die Trauerstimmung auslaufen zu lassen. :) Zu dem Zeitpunkt hatte ich die MI6-Crew aber eh sowas von über, weil NTTD eine wirklich nervige Angewohnheit entwickelt hat, bei jedem Firlefanz in M's Büro überzublenden, um uns die teuren Schauspieler (insbesondere Fiennes!) zu zeigen, wie sie ganz besorgt auf ihre Bildschirme glotzen. Boah, hat mich das genervt. Das ist dann wirklich eine Form von Redundanz, wie wir sie bei Bond noch nie erlebt haben und extrem offensichtlich einzig den Gagen des viel zu teuren MI6-Personals geschuldet.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1961
Ich meine mich auch daran zu erinnern, dass Michael G. Wilson in einem Interview meinte, dass man die Geschichten von vornherein mit einem roten Faden versehen will und dass man auch deshalb einen jüngeren Schauspieler sucht, der gut 5 Filme machen kann.
Ich müsste nochmal nachschauen, ob ich das Interview nochmal finde.
Bin mir aber sicher, dass mir hier meine Fantasie keine Streiche spielt. Ich war nämlich davon überrascht, wie WEIT man da wohl schon Planunngen im Kopf hatte.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1963
Zu der Nomi-Sache.
Die Figur ist überflüssig, langweilig und teilweise mitunter nervig. Kurz: rausnehmen, Film wird besser.

Hille hat hier das Wesentliche schon heraus gearbeitet. Sie hat einfach keine Alleinstellungsmerkmal, das sie rechtfertigt. Für die Handlung spielt sie überhaupt keine Rolle (deswegen darf sie am Ende auch nur Boot fahren und in Norwegen aus dem Nichts auftauchen, ohne irgend etwas beizutragen). Die Chemie zu Craig ist mäßig, das hat ihr immerhin Paloma deutlich voraus. Und, das ist der wichtigste Punkt, der Knaller "the new 007" führt zu nichts außer 1-2 frotzelnden Bemerkungen. So als wollte man lediglich das bisher nie Gewagte oder nie Dagewesene irgendwie rein packen, so wie das Kind, so wie den Heldentod etc. Muss bei Craig noch rein, also machen wir das. Passt nicht so richtig, egal, wenigstens erledigt. Haken dran und check.

Wenn ich mir überlege, was für ein Ballihoo man um Phoebe-Waller im Vorfeld veranstaltet hatte und dann kommen solche Dialoge bzw. eine solche Figur raus. War wohl auch nur Marketing, ich hoffe sie kann es besser.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1964
Unbestritten. Nomi ist absolut redundant. Das ist umso auffälliger, da NTTD in vielerlei Hinsicht massenhaft überladen ist. "Weniger ist mehr" fällt mir dazu ein.

Wie schon geschrieben. Ein weiblicher 007 ist an sich eine gute bis brillante Idee. Aber auch ein Widerspruch. Mehr Screentime wäre automatisch auf Kosten von Bond gegangen. Und man möchte ja immerhin Bond agieren sehen.

Warum hat sie eigentlich keinen Vor/Nachnamen ? Ist Sie nur als Witzfigur angelegt ? 006 in GE hieß ja Alec Trevelyan.
Ebenfalls rätselhaft: Kaum im Einsatz bittet Sie M Bond wieder als 007 einzusetzen. Nee klar. Trägt Sie danach die Kennung 000 ?

Zur Erinnerung: Im Hemingway-House in LTK entzieht M Bond seine Doppel-Null-Lizenz. Auch hier hätte (Fahrradkette) man gleich einen neuen 007 einbringen können. Hat man aber nicht.