Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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danielcc hat geschrieben: 20. Juni 2022 15:26 Die Weltlage der letzten 3 Monate zeigt ein mal mehr wie gut es ist, dass EON nicht FIlme Jahre im Voraus plant.
Also man kann sich auch wirklich alles schönreden :lol:
Aber ich beneide dich um deinen Optimismus!

Das mit der Weltlage hat doch nichts mit den Bondfilmen per se zu tun, zumal diese ja seit eh und je niemanden beim Namen nennen. Ich denke auch nicht, dass Russland plötzlich wieder Thema wird, war es auch noch nie richtig. Dieser Kurs wird mit hoher Wahrscheinlichkeit fortgesetzt, um bei der kleinsten Änderung nicht komplett aus der Zeit zu fallen, wie so manch Actionkracher...

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Henrik hat geschrieben: 20. Juni 2022 12:38

Aber ich kann zwischen beiden Filmen schon gewisse Ähnlichkeiten erkennen. Goldfinger will Fort Knox zerstören/radioaktiv verseuchen, damit der Preis seines Goldes steigt, Zorin die Konkurrenz aus Sillicon Valley vernichten. Ähnlichkeiten erkenne ich da schon.

Sicher, Ähnlichkeiten, nur sind alle Bond Filme voller Ähnlichkeiten zu anderen Bond Filmen.
Um da von einer Kopie oder gar einem Remake zu sprechen müsste man schon sehr viel mehr finden. Selbst NSNA hat noch jede Menge Abweichungen von TB, obwohl es sich hier ja tatsächlich um ein Remake handelt.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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TotallyOnTheWoodway hat geschrieben: 20. Juni 2022 16:29
Samedi hat geschrieben: 20. Juni 2022 15:49 Nordkorea in DAD war mir da schon etwas zu deutlich.
Endlich sagt es mal jemand. Ich kann dir nur zustimmen. Die überaus sympathische und friedliebende Vorzeigedemokratie Nordkorea, wurde in diesem Film tatsächlich in ein etwas unglückliches Licht gterückt.
Sprecht ihr von Die Another Day, wo ein extremistischer, abtrünniger, hitzköpfiger General seinen machthabenden, gemäßigten Vater samt Stab auslöscht, um einen eigenmächtigen Rachefeldzug zu führen? Wo ist da „Nordkorea“ der Baddie?
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Revoked hat geschrieben: 20. Juni 2022 19:08
TotallyOnTheWoodway hat geschrieben: 20. Juni 2022 16:29
Samedi hat geschrieben: 20. Juni 2022 15:49 Nordkorea in DAD war mir da schon etwas zu deutlich.
Endlich sagt es mal jemand. Ich kann dir nur zustimmen. Die überaus sympathische und friedliebende Vorzeigedemokratie Nordkorea, wurde in diesem Film tatsächlich in ein etwas unglückliches Licht gterückt.
Sprecht ihr von Die Another Day, wo ein extremistischer, abtrünniger, hitzköpfiger General seinen machthabenden, gemäßigten Vater samt Stab auslöscht, um einen eigenmächtigen Rachefeldzug zu führen? Wo ist da „Nordkorea“ der Baddie?

Dasselbe dachte ich vorher auch, aber du bist mir zuvorgekommen :)

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Der Filmbond hat noch nie ganze Staaten als Hauptantagonisten bekämpft, und ich sehe nicht, weshalb sie jetzt damit anfangen sollten. Wenn es schon einmal Böswichte mit nationalen Beweggründen gab, waren das immer nur extreme Einzelbösewichte wie Orlov oder eben Gustav Graves, die entgegen der eigentlichen Interessen ihrer Heimatländer Weltkriege anzuzetteln versuchten. Oder in Fällen wie FRWL oder TLD wurden die Länder durch böse dritte Parteien gegeneinander ausgespielt.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Revoked hat geschrieben: 20. Juni 2022 19:08 Sprecht ihr von Die Another Day, wo ein extremistischer, abtrünniger, hitzköpfiger General seinen machthabenden, gemäßigten Vater samt Stab auslöscht, um einen eigenmächtigen Rachefeldzug zu führen? Wo ist da „Nordkorea“ der Baddie?
Also ich hab auch nicht geschrieben, dass Nordkorea in DAD der Hauptantagonist ist. Aber mir ist es eben lieber, wenn es so gemacht wird wie z. B. in LALD, wo es einen fiktiven Staat gibt und keinen realen.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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craigistheman hat geschrieben: 20. Juni 2022 19:11
Revoked hat geschrieben: 20. Juni 2022 19:08
TotallyOnTheWoodway hat geschrieben: 20. Juni 2022 16:29

Endlich sagt es mal jemand. Ich kann dir nur zustimmen. Die überaus sympathische und friedliebende Vorzeigedemokratie Nordkorea, wurde in diesem Film tatsächlich in ein etwas unglückliches Licht gterückt.
Sprecht ihr von Die Another Day, wo ein extremistischer, abtrünniger, hitzköpfiger General seinen machthabenden, gemäßigten Vater samt Stab auslöscht, um einen eigenmächtigen Rachefeldzug zu führen? Wo ist da „Nordkorea“ der Baddie?

Dasselbe dachte ich vorher auch, aber du bist mir zuvorgekommen :)
Es geht aber recht klar aus der Handlung hervor, dass es sich bei dem fraglichen Staat um Nordkorea handelt. Und die Folter, die Bond erleiden muss, wird doch wohl von offiziellen Angehörigen des nordkoreanischen Staates ausgeführt, oder? Somit würde ich die nordkoreanische Armee und deren "gemäßigte" Angehörigen eher nicht zu den Sympathieträgern dieses Films zählen. :mrgreen:

Deshalb finde ich es einfach ungehörig, ja unerträglich, diesen Staat und somit dessen Machthaber, pardon, dessen demokratisch gewählte Repräsentanten filmisch dermaßen zu verunglimpfen. Da wäre es auch mir bedeutend lieber, man würde sich einen fiktiven Staat dafür aussuchen. :(

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Samedi hat geschrieben: 20. Juni 2022 15:49 Nordkorea in DAD war mir da schon etwas zu deutlich.
In DAD ist man meiner Meinung nach auch deutlich weiter gegangen als in vielen anderen Filmen. In anderen Filmen wie OP oder TLD gibt es auch böse Russen, aber eben auch vernünftige russische Generäle. Man denke an die Sitzung des Komitees in OP, wo Orlov zwar Weltmachtsfantasien präsentiert, aber die überwiegende Mehrzahl zu den Abrüstungsgeprächen mit dem Westen steht.

In DAD ist das noch mal etwas anderes. Zwar haben wir auch hier General Moon, der zumindest in einigen Szenen ganz vernünftig wirkt, und etwa sagt, dass er die Folter in dem Gefängnis nicht billigt, andererseits wird uns aber eben doch staatliche Folter gezeigt.

Und auch wenn das nicht so deutlich angesprochen wird und ich bis heute nicht weiss, ob ich das richtig verstanden habe: Conoel Moon/Graves müsste doch am Ende des Filmes der (fiktive) nordkoreanische Führer sein, oder? Immerhin sagt Robinson (?) zu Bond "die Hardliner haben letzte Nacht geputscht". Da uns aber niemand anderes aus der Führungsriege/Putschisten gezeigt wird, ist wohl davon auszugehen, dass Graves nun an der Spitze der ''Demokratischen Volksrepublik Korea'' steht. Und dass man tatsächlich ein, wenn auch fiktives, Staatsoberhaupt eines realen Staates zum Antagonisten macht, geht schon ziemlich weit.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Samedi hat geschrieben: 20. Juni 2022 21:07 Um "Verleumdung" geht es hier natürlich gar nicht. Aber um zu sehen, wie schlimm manche Staaten dieser Erde sind, muss man nicht in einen Bondfilm gehen. ;-)
Natürlich geht es hier um Verleumdung, Verunglimpfung und was weiß ich nicht noch alles. Das bedauernswerte Nordkorea...
Mal ernsthaft: Könntest du mir erklären, was genau dagegen spricht, eine grausame, menschenverachtende Diktatur auch als solche in einem Bond-Film darzustellen? Das würde mich tatsächlich interessieren.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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danielcc hat geschrieben: 20. Juni 2022 15:26 Die Weltlage der letzten 3 Monate zeigt ein mal mehr wie gut es ist, dass EON nicht FIlme Jahre im Voraus plant.
Die Welt ist eine komplett andere, und das wird EInfluss auf die Filme haben.

Gerade mit dem neuen Bondroman angefangen. DIe Ausgangslage ist top! Einige im Roman frühen Kommentar von Horowitz auf die Russen könnten so brandaktuell sein.
Naja, sie sollen ja auch keine Details planen, jedenfalls nicht, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Möchte ich aber eine zusammenhängende Geschichte über mehrere Filme erzählen, wäre es schon besser zumindest ein paar Grundpfeiler im Auge zu behalten, bevor dann im Nachhinein krampfhaft versucht wird eine Geschichte zusammenzubasteln... Aber dieses Thema hatten wir ja schon das ein oder andere Mal. ;)
Ansonsten finde ich EONs Herangehensweise auch weiterhin symphatisch, vor allem weil es gar nicht zur heutigen Zeit passt.

Ich finde auch, dass die Ausgangslage in den letzten Jahren (eigentlich immer, seitdem ich das alles verfolge) stets gut war für eine Bond-Story. Das Gejammere von manchen Verantwortlichen nehme ich jedenfalls nicht ernst - es gäbe außerdem viele gute Autoren die relativ schnell eine interessante Bond-Story schreiben könnten - behaupte ich einfach mal ;)

Boyle & Hodge waren mit ihrer Russen Story ja auch ihrer Zeit voraus.
Bond... JamesBond.de

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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TotallyOnTheWoodway hat geschrieben: 20. Juni 2022 21:29 Könntest du mir erklären, was genau dagegen spricht, eine grausame, menschenverachtende Diktatur auch als solche in einem Bond-Film darzustellen? Das würde mich tatsächlich interessieren.
1. ist das bei Bond ja Tradition, dass man bei sowas eher im Ungefähren bleibt. DAD ist hier wie gesagt die einzige Ausnahme.

2. sind die Bondfilme noch immer Unterhaltungsfilme und ernsthafte Darstellungen von solchen Staaten wie Nordkorea, Saudi-Arabien, etc. sind in anderen Filmen meiner Meinung nach besser aufgehoben.

3. hat man dann schnell ein Problem, wie es Henrik grad aufgeführt hat. Der Gegner sollte bei Bond auch besiegt werden. Und wenn z. B. Bond gegen Saudi-Arabien kämpft (was aus politischen Gründen in der realen Welt wohl ohnehin nicht passieren würde), dann muss Bond ja auch am Ende gewinnen. Denn so oft lassen sich bei Bond Enden wie in OHMSS, QOS oder NTTD auch nicht wiederholen. Und dann sind wir wieder im Bereich von Tarantinos IB oder ähnlichen Filmen. Bei Tarantino finde ich das zwar ganz gut, aber bei Bond brauche ich das persönlich nicht.
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