Bondfilm-Rezensionen - user: Samedi

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Underneath the Mango Tree
Ein Review zu DN


Wir schreiben das Jahr 1962. Mit Sean Connery erobert ein schottischer Nobody die Leinwand und die Frauenherzen, der mit tatkräftiger Unterstützung von Regisseur Terence Young und der Produzenten Harry Saltzman und Cubby Broccoli den Grundstein für eine neue Weltmarke legen wird.

Obwohl er von Bond-Autor Ian Fleming anfangs abgelehnt wird, ergattert Connery die Rolle und sticht damit Mitbewerber wie Richard Johnson, Rex Harrison, Trevor Howard, Max von Sydow, Christopher Lee und Roger Moore. Die letzten beiden Kandidaten standen später gemeinsam als Bond und Scaramanga in TMWTGG vor der Kamera.

Doch jetzt erstmal wieder zurück zu DN:

Nach einem Mord an Sektionschef Strangways wird Bond nach Jamaica geschickt, um diesen aufzuklären. Er trifft dort erstmals auf seinen künftigen Freund Felix Leiter und dessen Helfer Quarrel. Mit Leiters Hilfe kann Bond die mysteriöse Insel Crab Key erkunden und entdeckt dort neben ein paar Muscheln auch die aufreizende Honey Ryder, welche von Ursula Andress verkörpert wird, deren Name selbst für ein Bondgirl taugen würde.

Wie sich später herausstellt, steckt der titelgebende Dr. No hinter den Verbrechen und wie sich das für einen Bondfilm gehört, wird dieser nach etlichen Erläuterungen seiner Pläne durch Bond getötet.

Zum Schluss schippern Bond und seine Gespielin in Übereinklang mit der künftigen Formel gemeinsam und eng umschlungen dem Sonnenuntergang entgegen.

Nicht vergessen sollte man hier natürlich vier Elemente, die die Bondfilme prägen werden wie sonst nichts.

- Die geniale Pistolenlauf-Sequenz; auch bekannt als Gunbarrel
- Die Vorstellung "Bond, James Bond"
- Der Vodka Martini, geschüttelt, nicht gerührt
- Das eingängige musikalische Bond-Thema, komponiert von Monty Norman und interpretiert von John Barry

Wie man sieht, hat DN schon fast alle Elemente, die später typisch für Bond sein werden, obgleich diese erst mit GF und TB zur Perfektion gebracht werden.

Fazit:
Ein sehr gelungener Einstieg, der nicht ohne Grund dafür sorgte, dass die Bondfilme zu einer der erfolgreichsten Film-Reihen aller Zeiten wurden. :007:
Zuletzt geändert von Samedi am 27. Februar 2017 01:09, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bondfilm-Rezensionen - user: Samedi

9
"Love is required whenever he's hired"
Ein Review zu TMWTGG


Als plötzlich eine goldene Kugel mit der Aufschrift 007 nach London zum Britischen Geheimdienst geschickt wird, macht sich Bond auf die Suche nach dem Absender. Diese führt ihn nach Hongkong, und zur 'bescheidenen' Hütte von Francisco Scaramanga, den bestbezahltesten Killer der Welt, der jedes seiner Opfer mit einem Schuss ermordet..

In seinem zweiten Bondfilm (der einige Ähnlichkeit mit YOLT hat) hat sich Roger Moore noch nicht wirklich in der Rolle des Geheimagenten mit der Lizenz zum Töten zurechtgefunden, aber trotzdem finde ich den Film sehr gelungen. Francisco Scaramanga (gespielt von Christopher Lee) ist ein ebenbürtiger Bondgegner und Schnickschnack ergänzt die Reihe der lustigen Henchman nach Baron Samedi und vor dem Beisser. Goodnight ist eine Art Tiffany Case, die zuerst klug wirkt, aber schon bald zu einem fleischgewordenen Blondinenwitz mutiert. Maud Adams gefällt mir hier noch besser als später in Octopussy und der gute alte Pepper bekommt auch wieder seinen Auftritt. Dann kommt der aberwitzige, viel diskutierte und etwas peinliche Disney-Ton während dem spektakulären Sprung über die kaputte Brücke.

Das M diesmal in dem Schiffswrack einquartiert ist find ich auch sehr einfallsreich, wenn auch etwas zu unrealistisch. Aber auf alle Fälle sehr passend für die Moore-Filme. Das finale Duell zwischen Bond und Scaramanga ist sehr interessant, aber eine Frage stellt sich mir. Wie schafft Bond es, den Anzug anzuziehen, ohne bemerkt zu werden? Sehr gelungen find ich auch das Schlusslied, dass diesmal eine umgeänderte, auf Bond angepassste Version des Titelliedes ist.

Fazit:
Ein mittelmäßiger Bondfilm, aber einer der besseren mit Moore in der Hauptrolle.
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Re: Bondfilm-Rezensionen - user: Samedi

15
Ein notwendiger Neustart
Daltons Erstling TLD im Review

Mit TLD setzte man nach der überlangen Moore-Ära bewusst auf einen Neustart. Mit Dalton, Bliss und Terry gibt es einen neuen Bond, eine neue Moneypenny und auch einen neuen Felix Leiter.

Gezeigt wird ein Bond in seinen jungen Jahren, der noch auf Übungseinsätze geschickt wird. Auch ist er noch nicht so eiskalt wie man ihn kennt und verweigert deshalb auch den finalen Abschuss einer feindlichen Agentin. Auch insgesamt ist es ein sehr persönlicher Film, der damit den Weg ebnet für alle Bondfilme bis zum heutigen Tag.

Bei den Locations sind vor allem die Aufnahmen in Wien und Gibraltar sehr gelungen. Afghanistan wirkt dagegen etwas deplatziert.

Von der Story her orientiert man sich etwas an FYEO und setzt wieder auf einen Plot-Twist. Leider bleibt der eigentliche Schurke (hier gespielt von Joe Don Baker) zu sehr im Hintergrund und kann deshalb nicht überzeugen. Sein Können kann er aber zum Glück später noch in GE und TND unter Beweis stellen.

Der wohl gelungenste Charakter des Films ist Necros, der sich an Grant und Hans orientiert und dessen generelle Konzeption auch mit Stamper in TND wieder aufgegriffen wird. Prägend für den Necros-Charakter ist zudem der Song "Where has everybody gone?" von den Pretenders, der von Barry auch in den Soundtrack eingearbeitet wird. Für TLD muss man auch feststellen, dass die Pretenders hier bessere Arbeit abgeliefert haben als Großmeister Barry himself, der hier mit seinem am wenigsten überzeugenden Werk seinen Abschied von der Bond-Reihe nimmt.

Fazit:
TLD ist zwar noch einer der besseren Glen-Bonds, kommt aber in Anbetracht der ganzen Bondreihe nicht über einen Platz im Mittelfeld hinaus.
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