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Ian Fleming - Dr. No
Verfasst: 27. Dezember 2007 00:30
von Tanaka
Da ich es nicht mit der Suchfunktion gefunden habe, eröffne ich diese Thread zu "Ian Fleming - Dr. No". Fall ein Thread zu diesem Thema bereits aktiv sein sollte, bitte ich das Online-Team den Artikel zu verschieben. Danke!
Beim Lesen des Buches "Dr. No" von Ian Fleming war ich einerseits erstaunt, wie nahe der Film an die Buchversion angelehnt war, andererseits über den Film im Nachhinein enttäuscht.
SPOILER - Einige Andeutungen zum Inhalt des Buches
Mir ist es nicht wirklich erklärbar, warum man die Idee mit der Raketenfernsteuerung durch so eine langweilige Atomanlage ersetzt hat. Wahrscheinlich waren die Special Effects für die Raketen zu teuer. Ich finde diese Version allerdings klar interessanter und spannender.
Obwohl im Film relativ viel über Dr. Nos Biografie erzählt wird (ziemlich viel für einen Bondgegner in einem Bondfilm), reicht es nicht an die Erzählung im Buch heran. Beispielsweise wird im Film - soweit ich mich erinnern kann - nicht erklärt, warum Dr. No nun Metallhände hat. Außerdem scheint Dr. No im Buch deutlich kühler, skrupelloser (man denke dabei nur an den "Parcour" um auszutesten, wie viele Schmerzen ein Mensch ertragen kann"). Dr. No spricht beim Menschen von "Material, das er nicht verschwenden möchte".
Die Geschichte von Honeychile Rider ist auch berührender und enger als im Film. Klar, viele Dinge kann man in einem Film gar nicht so bringen bzw. sind für die Handlung im Film eher unwichtig. Fand es aber schön, dass Bond sich im Buch um Honey kümmert, in dem er ihr einen Job in einem Zoo verschafft.
Schade, dass der Schmerz-Parcour im Film nicht wirklich eingebaut wurde bzw. etwas langatmig gebracht wurde. Den Kraken hätte man ja gegen ein anderes Tier, wie einem Hai oder Krokodil ersetzen können...
SPOILER ENDE
Mir persönlich gefiel das Buch besser als der Film, da Gedanken, Gefühle und Details besser eingebaut werden konnten. Was mich allerdings am Buch nervte, war Flemings ständige Zuordnung der Charaktere zu irgendwelchen Volksgruppen: "Das ist ein Chigroe, das ist eine 'Negerin', das ist ein Chinese, das ist eine Mischung aus Chinese und Deutschen, dies ist eine Puertoricanerin" usw. Fleming wandte diese Kategorie bei fast jedem neuem Charakter an.
Fazit: Ein atmosphärisches Buch, welches besser als der Film ist.
Verfasst: 27. Dezember 2007 14:40
von RW06
dass ist meistens so finde ich zu mindenst, dass das buch besser ist als der film dazu.
aber ist ja geschmacksaache.
Re: Ian Fleming - Dr. No
Verfasst: 27. Dezember 2007 17:20
von ernst stavro b.
Tanaka hat geschrieben:Mir persönlich gefiel das Buch besser als der Film, da Gedanken, Gefühle und Details besser eingebaut werden konnten. Was mich allerdings am Buch nervte, war Flemings ständige Zuordnung der Charaktere zu irgendwelchen Volksgruppen: "Das ist ein Chigroe, das ist eine 'Negerin', das ist ein Chinese, das ist eine Mischung aus Chinese und Deutschen, dies ist eine Puertoricanerin" usw. Fleming wandte diese Kategorie bei fast jedem neuem Charakter an.
Hallo Tanaka!
Die von Fleming vorgenommene Zuordnung zu "Volksgruppen", wie du es nennst, finde ich durchaus wichtig für das Verständnis des Buches, das wirst du nicht bestreiten wollen. Dieser Roman ist einer, der stark auf unterschwellige Vorurteile, Pauschalisierungen und Emotionen gegenüber der Fremdheit aufbaut, und das macht ihn zum Teil so geheimnisvoll.
Crab Key an sich könnte schon als Symnbol für das Fremde, das Unerforschte und in der Folge Unheimliche stehen. Ähnlich wie in
Live And Let Die sind hier die Verbrecher einem bestimmten gesellschaftlichen Milieu zuzuordnen, das für Bond eher unbekannt ist. Das ist der Reiz. Das sich das Milieu durch die Abstammung der Verbrecher definiert, ist somit erst einmal zweitrangig.
Viele Grüße
ernst stavro b.
Verfasst: 27. Dezember 2007 19:23
von 007James Bond
Tanaka hat geschrieben:
Mir ist es nicht wirklich erklärbar, warum man die Idee mit der Raketenfernsteuerung durch so eine langweilige Atomanlage ersetzt hat.
Im Buch sowie im Film, hat Dr. No Raketen durch bestimmte Radarwellen von seiner Insel aus Gelenkt. Im Film ist es doch nicht anders? Im Endeffekt ist es doch egal ob da noch ein Radioaktieves Becken am Rande steht.
Viel intressanter wäre der eigendliche Tod von Dr. No - so wie im Buch - gewesen, finde ich.
Tanaka hat geschrieben:Beispielsweise wird im Film - soweit ich mich erinnern kann - nicht erklärt, warum Dr. No nun Metallhände hat. Außerdem scheint Dr. No im Buch deutlich kühler, skrupelloser.
Bond guckt sich im Film das Becken an, wo Dr. No mit einem speziellen Glas seine "Goldfische" zu "Haien" gemacht hat. Im laufe des Gespräches sagt Dr. No, das er seine beiden Hände bei Arbeiten mit diesen Tieren verloren hätte.
Ich finde allerdings ganz im Gegenteil zu dir, das Dr. No wohl der einzige Villian ist, der beinahe original so dargestellt wird wie im Roman.
Diese Gleichgültigkeit, die Dr. Nos komplettes Wesen umfasst, ist grandios dargestellt.
Was diese Zuordnung betrifft, muss man hier immer bedenken, dass die Romane größtenteils in den 50ern geschrieben wurden. Damals hatten sowelche Worte noch einen ganz anderen Stellenwert als heute.
Dr. No
Verfasst: 27. Dezember 2007 23:54
von Tanaka
007James Bond hat geschrieben:
Ich finde allerdings ganz im Gegenteil zu dir, das Dr. No wohl der einzige Villian ist, der beinahe original so dargestellt wird wie im Roman.
Diese Gleichgültigkeit, die Dr. Nos komplettes Wesen umfasst, ist grandios dargestellt.
Ich habe nie behauptet, dass Dr. No im Film komplett anders dargestellt wurde als im Buch. Ich wunderte mich zuerst ja darüber, dass der Film dem Roman sehr ähnlich ist. Dr. No konnte ich beispielsweise im Buch sehr gut wiedererkennen. Und doch finde ich die Geschichte Dr. Nos im Buch selbst tragischer, den Verbrecher noch unmenschlicher und skrupelloser als er im Film ist. Dr. No im Film fand ich gut, aber etwas zerbrechlich, beinahe kränklich.
007 James Bond hat geschrieben:
Was diese Zuordnung betrifft, muss man hier immer bedenken, dass die Romane größtenteils in den 50ern geschrieben wurden. Damals hatten sowelche Worte noch einen ganz anderen Stellenwert als heute.
Das ist mir klar. In den 1950er Jahren dachten wahrscheinlich noch mehr Menschen in dieser Weise als heute. Vermutlich wurden auch während des 2. Weltkrieges viele Stereotypen und Vorurteile erschaffen ("so sind die Deutschen", "die Amerikaner sind...", "die Juden machen das so...", "die Russen glauben..." usw.), die in der Nachkriegszeit aufrecht erhalten wurden, da es nicht zwingend notwendig war diese Vorurteile abzubauen.
Ich schrieb im ersten Post des Threads, dass diese Zuordnung mich
persönlich störte.
Ich finde es nicht atmosphärischer, wenn Fleming philosophiert, wie sich die "Mischung des Blutes von 'Neger' und Chinesen" (Dr. No, S. 6) auswirkt. Das ist mir egal. Ein Killer ist ein Killer. Man kann die Täter gerne beschreiben, aber immer wieder die Vorurteile über Nationen auszukramen und mit anderer Beschreibung zu sparen, finde ich unpassend. Ähnlich ist es im Buch "Der Spion der mich liebte" von Ian Fleming. Dort wird gesagt, dass dieser oder jener z.B. Brite sei. Damit soll alles klar sein? Ist das eine gute Beschreibung einer Person? Das mag vielleicht vor 50 Jahren so gewesen sein, da sich Menschen unter "Brite", "Russe", "Neger", "Amerikaner" usw. noch einfacher etwas vorstellen konnten. Heute kann ich mir nicht viel unter "das ist eine Kanadierin" vorstellen. Es ist Geschmackssache. Mir gefallen diese oberflächlichen "Volks-Beschreibungen" nicht gut.
Verfasst: 6. April 2008 14:18
von Alex No
Gute Ausführung.
Die Chigroes sollen in "Dr.No" für eine mysteriöse Bedrohung sorgen. Dr.No unterhält ja eine ganze Geheimorganisation.
Ian Fleming lässt in viele seiner Bond-Geschichten rassistisch anmutende Vorurteile und Klischees einfließen, die (heute?) absolut platt sind. Die Deutschen sind gerne mal dekadent und bösartig - der 1. und 2.Weltkrieg lassen grüßen. Was ich besonders interessant finde, weil Fleming doch länger in Deutschland gewesen sein soll.
Zum Film "Dr.No":
Ich finde gerade, dass man den "Parcour der Qualen" zu schnell und nebensächlich gestaltet hat. Es kommt in der Inszenierung absolut nicht herüber, dass Dr.No den Ausweg geplant hatte, ihn beobachtete und es genoss. Stattdessen kriecht Bond raus, muss freilich auch leiden, und kommt dann schwupps in den Laboren, wo er losschlägt.
Den Verzicht auf das ungewöhnliche Ende Dr.Nos finde ich ebenfalls schade.
Das gesamte letzte Viertel oder Drittel finde ich etwas überstürzend.
Joseph Wiseman spielt den Dr.No allerdings 1a und entspricht vom Auftreten her erstaunlich meiner Vorstellung aus dem Buch (das ich vorher laß)
.
Verfasst: 6. April 2008 14:59
von 007James Bond
Alex No hat geschrieben:Gute Ausführung.
Ian Fleming lässt in viele seiner Bond-Geschichten rassistisch anmutende Vorurteile und Klischees einfließen, die (heute?) absolut platt sind. Die Deutschen sind gerne mal dekadent und bösartig - der 1. und 2.Weltkrieg lassen grüßen. Was ich besonders interessant finde, weil Fleming doch länger in Deutschland gewesen sein soll.
Es wird immr wieder vergessen zu welcher Zeit Fleming lebte.
Die für uns heute rassistischen Ausdrücke waren damals ganz gewöhnlich. Weder er noch seine Figur sind rassistisch. Sonst würde er wohl kaum 3 Monate im Jahr auf einer von Afroamerikanern bevölkerten Insel verbringen und seine Romanfigur afroamerikanische Freunde haben und Frauen begehren. Zwischen Hautfarben und Nationalität unterscheidet man heute auch (nicht im negativen gemeint). Für uns ist es heute einfach ungewöhnlich, weil dieses Thema überreizt ist.
Was die Stellung der deutschen angeht:
Da kann man einem zu der Zeit lebenden und im Krieg dienenden Menschen nun wirklich keine Vorwürfe machen.
Was soll man denn davon halten, wenn die
gleichen Menschen, die vor wenigen Jahren noch mit der rechten Hand zum Himmel führen, urplötzlich zur Besinnung kommen. Fleming muss im Krieg Sachen gehört und vieleicht auch gesehen haben, die wir uns nicht im entferntesten Vorstellen können.
Zu seiner Folter in CR sagte er mal sowas ähnliches wie: "Man muss nur über die Qualen lesen, die britschen Agenten im Krieg von den deutschen zugefügt wurden, um zu erkennen das ich Meilen davon entfernt bin".
Verfasst: 6. April 2008 21:22
von Alex No
007James Bond hat geschrieben:Alex No hat geschrieben:
Ian Fleming lässt in viele seiner Bond-Geschichten rassistisch anmutende Vorurteile und Klischees einfließen, die (heute?) absolut platt sind. Die Deutschen sind gerne mal dekadent und bösartig - der 1. und 2.Weltkrieg lassen grüßen. Was ich besonders interessant finde, weil Fleming doch länger in Deutschland gewesen sein soll.
Es wird immr wieder vergessen zu welcher Zeit Fleming lebte.
Die für uns heute rassistischen Ausdrücke waren damals ganz gewöhnlich. Weder er noch seine Figur sind rassistisch. Sonst würde er wohl kaum 3 Monate im Jahr auf einer von Afroamerikanern bevölkerten Insel verbringen und seine Romanfigur afroamerikanische Freunde haben und Frauen begehren. Zwischen Hautfarben und Nationalität unterscheidet man heute auch (nicht im negativen gemeint). Für uns ist es heute einfach ungewöhnlich, weil dieses Thema überreizt ist.
.
Ich schrieb ja: die (heute?) absolut platt sind!
Wobei sie es eigentlich auch damals waren. Und vermutlich auch von einigen Leuten so empfunden wurden. Aber die Zeit und Gesellschaften waren auch anders.
Afro? Ja, anderseits aber auch so geringschätzige Haltungen (Diese Negerweiber hätten keine Ahnung von Geburtenkontrolle). Etwas ambivalent schon.
Verfasst: 6. April 2008 22:27
von Tanaka
Ja, das ist mir klar. Man ist von seiner Umwelt beeinflusst. Ein Kind, das mit diesen rassistischen Vorurteilen aufwächst, wird diese vermutlich verinnerlichen und möglicherweise auch eher in sein Verhalten einfließen lassen. Einem deutschen Wehrmachtssoldaten, dem im 2. Weltkrieg immer wieder eingehämmert wurde, wie bösartig und brutal "der Feind" sei, der fürchtet ihn und fühlt sich auch nicht schlecht, wenn er den vermeindlich Bösen auf dem Schlachtfeld erschießt.
007James Bond hat geschrieben:Weder er noch seine Figur sind rassistisch. Sonst würde er wohl kaum 3 Monate im Jahr auf einer von Afroamerikanern bevölkerten Insel verbringen und seine Romanfigur afroamerikanische Freunde haben und Frauen begehren.
Nun, man kann ja trotzdem auf einer Insel mit Menschen leben, die man lächerlich findet oder Sexaffären mit den Einwohnerinnen haben, weil sie gut aussehen und sie trotzdem nicht schätzen. Nicht wenige Kolonialsoldaten und -beamte haben ähnlich gedacht und gehandelt. Sie kannten die eigene Kultur, lernten die Kultur des Koloniallandes kennen und kamen zum Schluß: "Wahnsinn, die sind aber hinten, kennen nicht einmal Radio!" Vielleicht waren manche Aktionen der Kolonialmächte in den eigenen Kolonien gut gemeint ("Wir bringen ihnen den Fortschritt"), aber schlussendlich wurden die Kolonien ausgebeutet und das Überlegenheitsgefühl kann man heute auch als Überheblichkeit deuten.
Ich möchte keine Vermutungen zu Ian Fleming machen, ich kenne ihn nicht und habe auch keine Literatur darüber welche Einstellung er selbst zu anderen Völkern hatte.
Mir scheint jedenfalls manche Fleming-Roman-Stellen rassistisch zu sein. Die Stellen bleiben aus heutiger Sicht rassistisch, ob man das nun damit abschwächen versucht, dass das damals der Standard gewesen ist (was vielleicht auch der Fall gewesen ist) oder nicht.
Romanbesprechung: Dr. No - DN (Fleming)
Verfasst: 24. September 2015 19:51
von Franky007
So, dann wollen wir auch mal über den Roman "Dr. No" sprechen b.z.w. "James Bond jagt Dr. No" (wie der Film ja heißt).
Was mir auffiel als ich das Buch zu Ende gelesen hatte, ist z.b. das Dr. No im Buch ganz anders stirbt als im Film. Im Buch wird er nämlich unter einem Haufe Guano (also Fledermauskacke) begraben, und erstickt dann daran. Im Film jedoch ist er ertrunken, weil er sich mit seinen künstlich gebauten Händen nicht am Geländer fest halten konnte.
Aber abgesehen davon, hat man sich schon ziemlich nah an die Romanvorlage gehalten. Außer vielleicht noch beim Geburtsort von Dr. No und die Herkunft seiner Eltern. Ich hab das aber jetzt nicht mehr ganz genau im Kopf.
Ich hatte von den James Bond Romanen jedenfalls "Dr. No" als erstes gelesen. Ich wusste zwar dass "Dr. No" nur bei den Filmen der 1. ist, bei den Büchern jedoch erst das 6. Buch ist, aber ich dachte auch da die Bücher wahrscheinlich genauso wenig aufeinander aufbauen und basieren, wie die Filme das tun. Also macht es sicher gar kein Unterschied, wenn ich bei den Bücher an der selben Stelle anfange wie bei den Filmen.
Als ich aber in einer Stelle aber plötzlich etwas von Ereignissen las die in "Liebesgrüße aus Moskau" passiert waren, dachte ich "Oh Mist, hättest du doch lieber mal beim 1. Buch "Casino Royale" begonnen. Aber naja, was soll's? Da war es ja eh schon zu spät gewesen.
Nichts desto trotz kann ich aber auf jeden Fall sagen, dass ich den Roman zu Dr. No mindest genauso gut empfand, wie den dazugehörigen Film mit Sean Connery von 1962.
Was denkt ihr über das Buch?
Re: Romanbesprechung: Dr. No
Verfasst: 23. November 2015 16:10
von Spectator
Dr. No war wie bei dir mein erstes Bondbuch und ich habe es regelrecht verschlungen. Abweichungen zu den Büchern gibt es ja in jedem Film, aber hier hält sich das Ganze noch sehr in Grenzen. Da hat es Moonraker schon härter getroffen.
Ich hab auch erst nach Dr. No die anderen Romane gelesen und kam eigentlich sehr gut damit zurecht. Es ist und bleibt einfach ein sehr gutes Buch.
Re: Romanbesprechung: Dr. No
Verfasst: 23. November 2015 19:37
von Franky007
Ja stimmt, bei "Moonraker" ist Hugo Drax als Bösewicht so ziemlich das einzige was aus dem Roman im Film übrig geblieben ist. Dabei hatte ich beim lesen des Buches es gar nicht so empfunden, als sei die Story des Buches für eine Verfilmung ungeeignet gewesen, so dass man da soviel dran ändern musste wie man es getan hat.
Ich würde ja jetzt auch nicht behaupten dass ich nicht gut damit zurecht kam dass ich "Dr. No" als erstes gelesen habe. Aber die kleinen Spoiler im Buch (falls man dessen Vorgängerromane noch nicht gelesen hatte), haben mich schon etwas gestört. Aber eben auch nur ein bisschen. Wäre ich damit nicht zurecht gekommen hätte ich gesagt, das es mich "extrem" gestört hätte.
Re: Romanbesprechung: Dr. No
Verfasst: 24. November 2015 11:00
von GoldenProjectile
Das war auch Gesprächsthema beim Forumtreffen. DN OHMSS und TB sowie mit einigen Abzügen auch noch FRWL und GF halten sich als einzige Filme recht eng an die Romanvorlage, aber auch bei diesen wurden die Actionszenen und Over-the-Top-Elemente in den Filmen teils ziemlich star ausgeschmückt und die eine oder andere Nebenhandlung zur Steigerung der Action- und Handlungsdichte hinzugefügt.
Die Figur Hugo Drax ist im Roman und im Film aber eine völlig andere, hier wurde lediglich der Name übernommen. Hintergründe, Vorgehen, Motivation und Charakteristika sind aber komplett neu.
Dagegen sind sich der Kananga aus dem Film LALD und Mr. Big aus dem Roman in den Charakterzügen relativ ähnlich und der Film übernimmt auch Schauplätze und sonstige Elemente von Fleming, weicht im Handlungsverlauf und der Ausführung aber doch stark ab.
Re: Romanbesprechung: Dr. No
Verfasst: 24. November 2015 13:10
von Franky007
Ist aber ja auch bei Casino Royal so passiert, dass da im Film von 2006 noch einiges hinzuverfilmt wurde. Was im Buch steht kommt größtenteils auch im Film vor. Aber es gibt auch jede Menge Szenen die im Buch gar nicht vorkamen.
Re: Romanbesprechung: Dr. No
Verfasst: 24. November 2015 14:21
von GoldenProjectile
CR übernimmt aber im Prinzip nur den oberflächlichen Plot von der Romanvorlage. Aber Charaktere wie Leiter, Mathis und Vesper werden ganz anders dargestellt und die gesamten Hintergründe und die gesellschaftliche Welt sind dermassen an die unterschiedlichen Zeitperioden angepasst dass es schon nicht mhr viel miteinander gemeinsam hat.