Also, Geese II. Vor Jahren fand ich den ganz schwach, gerade so mal 4/10. Inzwischen bin ich aber gnädiger. Hab ihn gestern seit langem mal wieder gesehen und es ist genau das was ihr beide (Anatol und Revoked) schon geschrieben hattet, was mich gepackt hat. Das authentische Flair der 80er-Jahre BRD sieht man nicht oft in einem Spielfilm, schon gar nicht in einem ausländischen. Da sind viele kleine Details versteckt und die Atmosphäre passt. Wer die 80er allerdings nicht aus eigenem Erleben kennt, für den fällt dieses Schmankerl weg.
Denn natürlich ist der Plot zäh erzählt, natürlich chargiert Fox ähnlich quäkend drauf los wie in Never Say never again. Natürlich ist die gute Barbara hier nur schmückendes Beiwerk und Glenn - so gern ich ihn mag - kein leading man. Dennoch ist diese vermurkste - der von mir sehr geschätzte Oliver Nöding hat den Film ja regelrecht zerlegt
- Mixtur aus Kalter Krieg, Spionage, Söldnerabenteuer und Thriller irgendwie charmant und mal wieder gut abgehangen. Dass der damals gefloppt ist, wundert mich allerdings gar nicht (136.000 Besucher in D! versus 3,8 Millionen von Teil 1 ist ein Erdrutsch). Im Vergleich wirkt Geese II wie ein TV-Krimi.
Der erste Film ist ganz anders, in Summe aber besser. Story wird besser entwickelt, Charaktere ebenfalls und die Dramaturgie hat eine vernünftige Progression. Dennoch lohnt ein später Blick auf den ungeliebten zweiten Teil, es gibt einiges zu entdecken.