Re: Disney-Thread: Zeichentrick und Animation

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Ach komm, ich werf dir ja auch keine Verallgemeinerung vor, wenn du über "Oben" schreibst:

"Das beste am Film sind die ersten Minuten. Danach ist der Film immer noch gut und bietet kurzweilige Unterhaltung, kommt aber nicht an die erzählerische Qualität der ersten Minuten heran."

Hier schreibt jeder nur seine Meinung, das sollte allen klar sein. Muss man nicht in jedem Satz erwähnen. :wink:
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Re: Disney-Thread: Zeichentrick und Animation

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Ich habe gestern "Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch" gesehen und war ziemlich begeistert. Da denkt man, die "Shrek" - Franchise hat nichts mehr zu bieten und dann kommen sie mit einem solchen Film, der eigentlich all das bietet, was Pixar früher mal konnte, ohne auf die typischen Elemente aus der Reihe zu verzichten. Brillante Animation, Humor, Spannung und erstaunlich viel Tiefgang, dazu ein toller Soundtrack. Sicher einer der besten Filme in der von mir sehr geschätzten "Shrek" - Franchise. Wenn es auf dem Niveau weitergeht, hätte ich auch nichts gegen einen fünften "Shrek" - Teil.

Re: Disney-Thread: Zeichentrick und Animation

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Casino Hille hat geschrieben: 19. März 2023 17:24 Ja, Pixar hat sich mit so mittelmäßigem Fließband-Quatsch wie "Onward", "Soul", "Rot", "Luca" und "Lightyear" nicht mit Ruhm bekleckert.
Die Liste würde ich noch um den superlangweiligen 4. Teil von "Toy Story" ergänzen, während man "Soul" zumindest seinen brillanten Mittelteil zugute halten kann, der leider einer öden Bodyswitch-Geschichte weichen musste.

Ich wundere mich auch, was da los ist. Im Bereich Animationsfilme saß Pixar früher ganz alleine auf dem Thron. Quasi konkurrenzlos.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Disney-Thread: Zeichentrick und Animation

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iHaveCNit: Elemental (2023) – Peter Sohn – Walt Disney
Deutscher Kinostart: 22.06.2023
gesehen am 25.06.2023 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 1 – Reihe 8, Platz 25 – 14:00 Uhr


Natürlich steht auch der neue Film aus dem Hause Disney und Pixar auf meiner Liste und der von Peter Sohn inszenierte „Elemental“ hat sich direkt in mein Herz spielen können.

Nach einer Katastrophe in der Feuerregion sind die Eltern der damals noch ungeboren Ember Lumen als erste Feuerbewohner in Element City, einer Großstadt, in der Wasser-, Erd- und Luftbewohner zusammenleben angekommen. Aus einem heruntergekommenen Haus haben Embers Eltern einen Laden geschaffen, der mittlerweile zum Zentrum der Begegnung der Feuerwesen in Element City sind. Da Embers Vater aber immer älter wird, dauert es nicht mehr lange, bis Ember den Laden übernehmen muss, stünde ihr da nicht ihr feuriges Temperament im Wege. Als Ember am beliebten Schnäppchentag den Laden alleine führen darf, kommt es im Keller zu einem Wasserschaden, bei dem Ember zufälligerweise auf den gefühlvollen, nah am Wasser gebauten jungen Beamten Wade trifft, der einem Leck auf der Spur gewesen ist. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Leck und kommen sich dabei auch persönlich näher. Doch hat eine Liebe zwischen Feuer und Wasser überhaupt eine Chance ?

„Elemental“ entführt uns in eine unfassbar schöne Welt von Element City, in der in unterschiedlichen Stadtteilen die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft Wohnen, Leben und Arbeiten. Dieses Worldbuilding mag zwar für Pixar-Verhältnisse nicht unbedingt neu sein, wenn man sich zum Beispiel ähnliches Worldbuilding wie ihn „Zoomania“ ansieht, hat aber mit dem Fokus auf die Elemente komplett eigene Eigenarten und Charakteristiken, die sich auf die gesamten Details der Welt und auch die einzelnen Wesen bezieht. Dabei ist das unverwechselbare Design der Wesen und der Welt absolut großartig gelungen. Die gesellschaftliche Zeichnung dieser Welt mag zwar im Kern mit seiner doch recht von Isolation und Protektionismus – vor allem wenn es um die Abgrenzung einiger Wesen und auch die grundsätzliche Ablehnung interelementarer Beziehungen geht – geprägten Welt ein doch recht konservatives und vielleicht sogar leicht von rassistisch geprägten Tendenzen geprägtes Bild dieser Gesellschaft zeichnen, doch gerade die Geschichte, die uns hier erzählt wird mit einer Liebesgeschichte zwischen dem Feuerwesen Ember und dem Wasserwesen Wade ist der Schlüssel dazu, dieser Gesellschaft die Augen zu öffnen und sich auch etwas weiterzuentwickeln. Und gerade die Chemie zwischen Ember und Wade und die Entwicklung ihrer Liebesgeschichte ist unfassbar schön, emotional und berührend, so dass sich die brennende Leidenschaft überträgt und man definitiv nah am Wasser gebaut sein darf. Natürlich ist dieses knallbunte Abenteuer auch in gewisser Art und Weise eine Coming-Of-Age-Geschichte für vor allem Ember, die im Laufe des Abenteuers feststellt, worin ihre besondere Begabung liegt und damit im Zwiespalt zwischen familiärer Tradition und einer davon losgelösten Lebengestaltung liegt. Dabei ist der Film so rasant „on fire“ und auf einer schnellen Welle unterwegs, das einem doch an mancher Stelle die Luft zum Atmen fehlt und auch die doch interessante, bodenständige und geerdete Migrationsgeschichte von Embers Familie und den Feuerwesen ein wenig zu kurz kommt.

„Elemental“ – My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Disney-Thread: Zeichentrick und Animation

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Ich fand den doof, hat mich sehr an den ähnlich blöden "Zootopia" erinnert. Disney und Pixar sollten aufhören, Animationsfilme über Rassismus zu machen, weil sie das Thema nicht verstehen – und weil Rassismus-Metaphern nie so wirklich funktionieren, sobald die handelnden Figuren keine Menschen mehr sind.
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Re: Disney-Thread: Zeichentrick und Animation

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"Zoomania" ist ein unglaublich schön gemachter und extrem lustiger Animationsfilm. Sage ich als jemand, der neben Pixar keine anderen Götter gelten lässt oder ließ. Das Rassismusding kann man ja ausblenden.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Disney-Thread: Zeichentrick und Animation

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Mich hat der nicht abgeholt. Das Rassismus-Ding kann man vielleicht ausblenden (obwohl es schon sehr penetrant ist und leider so wahnsinnig doof konzipiert), aber ich konnte auch mit den Figuren wenig anfangen und hab schnell gemerkt, dass die Einzelszenen für mich mehr unzusammenhängende Sketche oder Kurzfilme waren, die gar nicht wirklich eine erzählerische Einheit formen. Zugegeben: Die Disney-Filme der letzten 15 Jahre kann man (bis auf den wundervollen "Rapunzel") eigentlich alle in die Tonne treten, meiner Ansicht nach, da bin ich bei Pixar im Schnitt doch sehr viel glücklicher, aber selbst die lassen zuletzt nach ("Soul, "Onward", "Luca, "Lightyear" und "Elemental" sind weit unter dem früheren Niveau).
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Re: Disney-Thread: Zeichentrick und Animation

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iHaveCNit: Wish (2023) – Chris Buck und Fawn Veerasunthorn – Walt Disney
Deutscher Kinostart: 30.11.2023
gesehen am 02.12.2023 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 1 – Reihe 8, Platz 17 – 14:00 Uhr


Wir befinden uns gerade in der Vorweihnachtszeit und da ist es auch klar, dass Walt Disney einen neuen Animationsfilm am Start hat. Die kleine Besonderheit ist allerdings, dass wir in der Phase stecken, in der Walt Disney ein 100-Jähriges Jubiläum feiert und da wird doch Disney ein erinnerungswürdigen Film in die Kinos bringen ? Oder etwa nicht ?

Der Magier Magnifico hat einst das Königreich Rosas gegründet und viele Menschen, wie auch die junge Asha leben in diesem Königreich, dass seinen Bewohnern den größten Wunsch entlockt und in einer Art Zeremonie in Form einer Lotterie einen dieser Wünsche erfüllt. Am Tag der aktuellsten Zeremonie hat nicht nur Ashas Großvater den 100. Geburtstag, sie hat auch ein Vorstellungsgespräch für eine Assistenz bei Magnifico. Als Asha jedoch Magnifico auf den seit Ewigkeiten unerfüllten Wunsch ihres Großvaters anspricht, kommt sie dem dunklen Geheimnis von Magnifico auf die Spur. Später wird sie aus Verzweiflung einen magischen Stern beschwören, der ebenfalls die Kraft hat, verborgene Wünsche und Kräfte freizusetzen. Magnifico fühlt sich durch diese Magie bedroht, so dass Asha und der Stern einen Weg finden müssen, Magnifico das Handwerk zu legen.

Mit einem sehr interessanten, teils statischen Look, der eine Aquarelloptik bietet hat „Wish“ im aktuellen Bereich der Animationsfilme durchaus so etwas wie einen USP gefunden, der ihn von anderen Werken abhebt, auch wenn dieser Look durchaus auch Geschmackssache sein kann. Das hier gebotene Märchen zwischen Fantasy und Abenteuer hat durchaus etwas unterhaltsames zu bieten. Jedoch finden sich für mich essentielle Widersprüche in „Wish“. Gerade im Kern des Films wird ja die Individualität der Wünsche in so etwas wie einen Fokus gestellt. Der Film jedoch ist in seinem Anspruch, als Film zum 100-Jährigen Jubiläum möglichst viele unterschiedliche Anspielungen und Easter Eggs zu bekannten Disney-Filmen und Klassikern unterzubringen genau daran gescheitert, ein individuelles Märchen zu erzählen und in dieser fehlenden Individualität ist der ganze Film leider sehr generisch geworden. Auch die in die Handlung eingebetteten Songs bleiben mir nicht wirklich im Gedächtnis. Das interessanteste am gesamten Film ist jedoch der wenn auch oberflächlich gezeichnete Antagonist.

„Wish“ – My First Look – 6/10 Punkte.
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