Welcher ist der beste Film von Quentin Tarantino?

Reservoir Dogs
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (15%)
Pulp Fiction
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (24%)
Jackie Brown
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Kill Bill: Volume 1
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Kill Bill: Volume 2
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Death Proof: Todsicher
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Inglourious Basterds
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7 (21%)
Django Unchained
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
The Hateful Eight
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Once Upon a Time... in Hollywood
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (9%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 34

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

16
danielcc hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben: QT hat aber für viele die ihn schätzen bislang auch noch keinen schwachen Film abgeliefert.
.
hehe, diese Aussage trifft auf viele zu :-)
Nein nicht unbedingt. Ich schätze auch Hitchcock sehr, aber seine Filme sind qualitativ sehr unterschiedlich. Viele einstmals sehr gute Regisseure haben später auch sehr stark abgebaut.
Was natürlich auch bei QT jederzeit eintreten kann.
Der Mann kann noch viel Scheiße drehen, er ist ja noch nicht so alt, aber das wird seine bisheriges Oeuvre nicht entwerten.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

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Ein "großes Publikum" ist relativ.
- Reservoir Dogs hat niemand gesehen
- Pulp Fiction war bis zu den Preisverleihungen und dem damit einhergehenden massiven Push ein Flop
- Jackie Brown ist auf mäßiges Interesse gestoßen
- Kill Bill 2 ist noch mal hinter Teil 1 geblieben
- Grindhouse ist außerhalb der USa erst gar nicht gelaufen

Wie gesagt: Ein Meister der Selbstinszenierung, gepusht und gehypt durch willige Medien. Womit ich nicht sagen will, dass er keine Verdienste hat und seine Filme Schrott sind. Aber ich bin jemand, der sich letztlich im Kino einfach fragt, fühle ich mich gut unterhalten. Da ist mir vollkommen Wurst, ob sich Tarantino "etwas traut". In erster Linie traut sich nämlich nur die Verleihfirma etwas. Bei Filmen die bewusst R-rated sind und auch mit minimalen Budgets gedreht werden, kann man sich natürlich leicht, was trauen.
Verstehe aber trotzdem nicht, was das mit "trauen" zu tun hat, und warum ein Film genialer ist, nur weil ich ihn auseinander pflücke. Bei I.B. fand ich es sogar schlimm, da der Film in vollkommen unabhängige Einzelerzählungen zerfällt.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

19
Wobei ich bei Nolan schon eine gewisse Gleichmäßigkeit feststellen würde, aus der allerdings seine Batman Filme rausfallen, da diese eher Mainstream sind, während der Rest schon versucht ungewöhnlich zu sein, also auch etwas andere Geschichten zu erzählen.
Von daher kann ich schon nachvollziehen wenn jemand Nolan komplett mag.
Von Insomnia war ich sehr enttäuscht, aber das muß ich dringend noch mal überprüfen.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

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danielcc hat geschrieben:Ein "großes Publikum" ist relativ.
- Reservoir Dogs hat niemand gesehen
- Pulp Fiction war bis zu den Preisverleihungen und dem damit einhergehenden massiven Push ein Flop
- Jackie Brown ist auf mäßiges Interesse gestoßen
- Kill Bill 2 ist noch mal hinter Teil 1 geblieben
- Grindhouse ist außerhalb der USa erst gar nicht gelaufen

Wie gesagt: Ein Meister der Selbstinszenierung, gepusht und gehypt durch willige Medien. Womit ich nicht sagen will, dass er keine Verdienste hat und seine Filme Schrott sind. Aber ich bin jemand, der sich letztlich im Kino einfach fragt, fühle ich mich gut unterhalten. Da ist mir vollkommen Wurst, ob sich Tarantino "etwas traut". In erster Linie traut sich nämlich nur die Verleihfirma etwas. Bei Filmen die bewusst R-rated sind und auch mit minimalen Budgets gedreht werden, kann man sich natürlich leicht, was trauen.
Verstehe aber trotzdem nicht, was das mit "trauen" zu tun hat, und warum ein Film genialer ist, nur weil ich ihn auseinander pflücke. Bei I.B. fand ich es sogar schlimm, da der Film in vollkommen unabhängige Einzelerzählungen zerfällt.
Aber die Episoden ergeben für mich immer ein Ganzes. Erzähltechnisch ist er für mich ein großer Meister, und in PF bringen die cleveren Umstellungen das Material zum Leuchten. Ich bezeichne das als narrativ genial. Das alles fasziniert mich auf eine sehr direkte Art. Da kribbelts beim anschauen.
Und da kommen dann noch die fantastischen Dialoge und die durchweg hervorragenden Schauspieler dazu.

Zum Erfolg:
Aber dafür das seine Filme eben nicht so einfach sind, sind sie schon überraschend erfolgreich. Zumindest einige.

Auch sehe ich ihn gar nicht so sehr als Meister der Selbstinszenierung. Verstecken tut er sich natürlich nicht ,aber ein Hype wird meist von anderen gemacht, und ist auch immer eine zweischneidige Sache.
Weil es ihn zwar mehr Aufmerksamkeit bringt, aber auch genauso viel komplette Ablehnung. Und sowie er mal was wirklich Schwaches macht werden sie von allen Seiten über ihn herfallen.
Und die sogenannten Fans sind da meist kritischer als die die von dem Hype nur genervt sind.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

21
Maibaum hat geschrieben:
Auch sehe ich ihn gar nicht so sehr als Meister der Selbstinszenierung. Verstecken tut er sich natürlich nicht ,aber ein Hype wird meist von anderen gemacht, und ist auch immer eine zweischneidige Sache.
Ich glaube, I.B. hat er 3 Jahre vorher angekündigt und da schon erwähnt, wie grandios sein Drehbuch ist, etc. Das wird natürlich von seiner Kult-Gemeinde dankbar aufgenommen. Das ganze ist jetzt bei seinem nächsten Projekt schon wieder gesteigert. Ähnlich wie bei JJ Abrams.
Wie gesagt, außer P.F. war kein Film wirklich ein großer Publikumserfolg. Wenn Leute wie Willis oder Pitt ihre normalen Gagen verlangen würden, würde er vermutlich für seine "mutigen" Projekte auch kein Geld mehr bekommen.

Aber wie auch immer: Ich sehe bei ihm keine Konstanz was Qualität angeht. Er bleibt seiner Erfolgsmasche treu, er kopiert letztlich seine Ideen immer nur auf andere Genres. Menschlich kann ich dem Typen auch nichts abgewinnen, da ich vermutlich mehr Interviews mit ihm gesehen habe als Filme von ihm :-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

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danielcc hat geschrieben:Ein "großes Publikum" ist relativ.
- Reservoir Dogs hat niemand gesehen
- Pulp Fiction war bis zu den Preisverleihungen und dem damit einhergehenden massiven Push ein Flop
- Jackie Brown ist auf mäßiges Interesse gestoßen
- Kill Bill 2 ist noch mal hinter Teil 1 geblieben
- Grindhouse ist außerhalb der USa erst gar nicht gelaufen
Pulp Fiction bekam ja schon vor seinem Start die Goldene Palme und war von Beginn an ein großer Erfolg. Ich war am ersten und am dritten Tag im Kino und beide mal war rappelvoll. Die Tatsache, dass Grindhouse außerhalb der USA nicht gelaufen ist spricht ja sogar eher für die Zugkraft von QT, da man ja unbedingt dessen Teilfilm separat vermarkten wollte. So kamen wir in Europa ja auch in den Genuss einer längeren Fassung.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

23
Menschlich interessiert er mich nicht. Wenn er ein A.rsch ist, na und? Sein Problem.

Mich interessiert nur sein Werk.

Und was die Fans betrifft, das ist kein Fußball hier. Ich bezweifle das es viele Leute gibt die QT selber so toll finden daß sie alles loben müssen was von ihm kommt.
Das IB Drehbuch ist halt auch toll. Wenn es nicht so wäre, dann wären die sogenannten Fans wahrscheinlich die ersten die ihrer Enttäuschung Luft machen würden.
Nee. Der Kult hält nur solange er liefert.

IB war doch auch ein großer Erfolg? Oder? Hierzulande sogar sein bislang erfolgreichster.

Und was machts wie er seine Filme herstellt? Hauptsache er kriegt sie hin. Hauptsache er muß nicht allzuviele Kompromisse machen.
Zuletzt geändert von Maibaum am 15. Dezember 2015 14:29, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

24
danielcc hat geschrieben:Aber wie auch immer: Ich sehe bei ihm keine Konstanz was Qualität angeht. Er bleibt seiner Erfolgsmasche treu, er kopiert letztlich seine Ideen immer nur auf andere Genres. Menschlich kann ich dem Typen auch nichts abgewinnen, da ich vermutlich mehr Interviews mit ihm gesehen habe als Filme von ihm :-)
Tarantino kopiert doch nicht seine eigenen Ideen - er kopiert seit jeher die Ideen von anderen Filmemachern und setzt sie in einen anderen Kontext. Das in Kombination mit seinen pointierten Dialogen ist sein Stil dem er in jedem seiner Filme treu geblieben ist. Und so gesehen ist er eben auf seine eigene Art doch künstlerisch ungemein kreativ, da er einen Stil und eine Art Kino entwickelt hat, wie es sie vorher nicht gegeben hat. Auch qualitativ kann ich keine große Schwankung in seinem Werk erkennen, ich sehe PF und IB bei weitem nicht als die großen "Ausnahmefilme" als die sie gemeinhin in seinem Werk bezeichnet werden. Gerade der oftmals stark kritisierte Death Proof hat für mich mit die besten Dialoge und das größte Unterhaltunsgpotenzial aller Tarantino-Filme. In jedem Fall sind die Schwerpunkte bei allen Tarantinofilmen gleich gelagert: Dialoge, Charaktere, Coolnessfaktor in Kombination mit einem (oder mehreren) von Tarantino geliebten Genreumfeld(ern).
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

25
danielcc hat geschrieben:
Aber wie auch immer: Ich sehe bei ihm keine Konstanz was Qualität angeht. Er bleibt seiner Erfolgsmasche treu, er kopiert letztlich seine Ideen immer nur auf andere Genres.
Mal von Ausnahmen wie Louis Malle abgesehen trifft das aber auf die meisten großen Regisseure zu, das es viel wiederkehrende Elemente gibt. Deswegen gesteht man ihnen ja dann auch eine "Autorenschaft" zu.

Bislang jedenfalls bleibt er sich treu, ist aber gleichzeitig in der Lage sich immer wieder zu erneuern, bzw seinem Stil aufregend neuartige Facetten abzugewinnen.

Jedenfalls konnte ich weder bei Death Proof noch bei IB allzuviel entdecken was nach Selbstkopie aussah. Die kamen für mich beide sehr frisch rüber, und sind beim DVD wiedersehen nur noch besser geworden. Für mich.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

26
So und nun hier meine Reviews Teil 1...

Zuvor aber noch etwas über Die Kunst Tarantinos

Es wird QT angekreidet bereits vorhandene Filme "zu plündern" und seine aus verschiedenen Filmen zusammen zu puzzeln. Leute die diese Meinung vertreten müssten dementsprechend jeden Künstler der in seinen Werken nicht 100%ig originäre Ideen hat dies ebenso ankreiden. Andy Warhol hätte dementsprechend keine Kunst gemacht, sondern nur Alltagsgegenstände (Dosensuppe) gemalt...

Tarantino bedient sich des Kinos der Vergangenheit, das stimmt. Er erschafft aber in aller Regel etwas eigenes daraus: Eine Liebeserklärung an das Medium Film und seine verschiedenen Genres. Dabei pfeift er auf Konventionen (siehe Änderung der Geschichte in IB, non-lineare Erzählweise). Sein wohl künstlerischster Film ist dabei wohl IB wobei auch die beiden Kill Bill-Teile teils sehr künstlerische Momente haben (ich komme drauf in den Reviews). Tarantino ist letztenendes ein Autorenfilmer erster Güte und seine durchgeknallte Weise sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Dass es um ihn einen Hype gibt stimmt, aber dies ist bei Hitchcock, Kubrick und anderen doch auch nicht anders (gewesen). Deshalb muss man die Filme abseits vom Hype sehen und eben die Pressestimmen nicht darauf Einfluss nehmen lassen...

Tarantinos Kunst besteht aus meiner Sicht aus folgenden Elementen:
- Nutzung des kollektiven Kinowissens um gezielt verschiedene Emotionen beim Publikum auszulösen bzw. seine Figuren und Situationen in ganz bestimmte Richtungen zu lenken.
- Dialoge
- Sorgfältig gezeichnete Charaktere
- Seine Darsteller zur perfekten Performance bringen. Er lässt sie seine Charaktere werden.
- Kameraführung
- Unästhetische Dinge (v.a. Gewalt) glaubhaft zur Ästhetik erheben.
- Pop-Kulturelle Themen reflektieren und auch durchaus parodieren.
- Den Spagat zwischen surrealen Momenten und

so... let's start...

Reservoir Dogs
Man könnte den Film auch als den etwas anderen Heist-Film bezeichnen. Der Coup geht schief und die Gangster rechnen mehr oder weniger miteinander ab. Der zeigt insgesamt schon viele aberwitzige Einfälle und Tarantinos Stärke: Dialoge. Alltägliche Dinge schafft er es in einer Form erinnerungswürdig zu machen, wie man es bis dato wohl kaum sah. Dies wird erreicht durch die gleichermaßen eigentlich alltäglichen wie auch gleichzeitig absurden Gespräche. In RD ist dies in der Anfangsszene allein schon die Diskussion über die Bedeutung von Madonnas "Like a Virgin".
Der Film ist stark, allerdings gehört er bei weitem nicht zu meinen Lieblingen von Tarantino. Wieso? Nun, es fehlt mir neben den Dialogen und den Situationen einfach noch ein Batzen genialität. Allein die tollen Dialoge reichen nicht, wie man hier merkt. Wir sehen in den nachfolgenden Filmen, dass es auf das Gesamtpaket ankommt.

7,5/10


Pulp Fiction
Auf dem Gymnasium haben wir PF sogar im Englisch LK analysiert. Im englischen Original beinhaltet der Film in seinen Dialogen sogar viele lyrische Stilmittel die man eigentlich nur in schriftlicher Literatur findet. Die Dialoge sind hier wie schon bei RD aberwitzig und absurd, aber gleichermaßen Unterhaltsam und auch einprägsam. Hier zeigt sich noch besser die Kunst Tarantinos, in seinen Dialogen alltägliche Dinge sogar tiefsinnig aufzugreifen. Natürlich spielt es hier rein, dass unter anderen zwei Auftragskiller sich "während der Arbeit" eben über solche Sachen unterhalten und die Situation wiederum in die Absurdität treiben. Es sind auch die sorgfältige Zeichnung der Figuren, die den Film so wunderbar machen. Ob nun der eine der beiden Killer religiöser de-facto-Vegetarier ist, dem anderen immer etwas schlechtes passiert wenn er vom stillen Örtchen kommt oder Butch eben so sehr an der Uhr des Vaters hängt. Die Schauspieler sind hochkarätig, jedoch muss man auch bedenken, dass Schauspieler nicht immer von alleine Großartig sind. Travolta hat auch schon richtig schlechte Performances gegeben, spielt in PF aber wohl so gut wie nie zuvor oder danach. Hier sieht man schon das Talent Tarantinos seine Darsteller perfekt zu besetzen UND diese eben auch zu den perfekten Performances zu bringen.
Der Film verknüpft verschiedene Erzählebenen und Geschichten durch seine non-lineare Erzählweise, welches ein überaus starker Einfall ist und prima funktioniert. Die Musik ist nahezu komplett nicht für den Film geschrieben, aber verleiht dem Film eine einzigartige Atmosphäre. Dazu tragen auch die Kameraführung bei.
Stilistisch ist der Film wiederum eine Mischung aus Nouvelle Vague, Film Noir und eben den literarischen Pulp-Werken. Nicht zu vergessen die eruptive Gewalt, welche ein Merkmal des New Hollywoods ist. Tarantino lässt alles flüssig miteinander verschmelzen. Ebenso sind Pop-Kulturelle Referenzen quasi im sekunden-Takt zu finden und auch einige surreale Momente (Mia zeichnet das Viereck vor dem Restaurant).
Ich habe Zeit gebraucht um mit PF etwas anzufangen. Als ich ihn das erste mal sah fand ich ihn total langweilig, ebenso das zweite mal. Beim dritten mal machte es klick und der Film begeistert mich seit damals.
PF ist für mich Tarantinos erstes Meisterwerk. Dies weil er hier eben zum ersten mal das verbringt was ich oben "seine Kunst" nenne. Hier trifft alles zu und fügt sich zu einem modernen Kunstwerk. Die Aussage von PF ist, dass das Leben nun mal das Leben (und somit u.a. endlich) ist, egal ob man nun Killer oder Normalo ist. Dabei versucht der Film aber niemals nur realistisch zu sein. Er spielt halt in Tarantinos verrückter "Movie-World" ab. Das Gesamtpaket stimmt nicht nur, nein es ist perfekt. Dennoch habe ich mich bei der Abstimmung für IB entschieden, weil dieser eben noch mehr bietet, was eigentlich undenkbar gewesen war.

10/10

Jackie Brown
Tarantino goes Blackxpolation. Nun dies ist ein Film zu dem mir bis heute irgendwie der Zugang fehlt. Er zwar wieder mit tollen Darstellern und netter Story aber hier ist es ähnlich wie in RD. Das Gesamtpaket ist nicht so überzeugend. Dieser Film ist durchaus von der Genialität von PF sehr weit entfernt.

7/10

Kill Bill Vol. 1 und Vol. 2
Da der Film eigentlich als ein Film konzipiert und so gedreht wurde werde ich ihn auch so bewerten. Da die Endwertung ohnehin die gleiche ist macht es auch keinen so großen Unterschied.
KB ist eine Synphonie der Gewalt und der Liebe. Dass die Grundidee aus Truffauts "Die Braut trug Schwarz" stammt ist nicht schlimm, verbindet Tarantino hier dies mit einer Hommage an den Eastern. Das Kino aus Fernost ist hier Hauptthema der Reflektion zusammen mit dem Thema Rache.
Wie schon zuvor ist es hier das Gesamtpaket und das stimmt. Geradezu überschwänglich - aber angesichts des Eastern-Themas passend - widmet sich vor allem Vol. 1 der exessiven Gewaltdarstellung. Dies ist allerdings so kunstvoll und eben ästhetisch, dass es zwar brutal aber auch gleichzeitig faszinierend ist. Das Werk ist dabei wohl bis dato das abgehobenste Tarantinos. Er selbst sagte es spiele in der "Movie-Movie-World" oder: "Wenn Vincent und Jules aus PF ins Kino gehen, dann schauen sie sich KB an." Dementsprechend zeigt sich auch hier der strikte Willen den Film eben absurd (mitten im Kampf kommt die Tochter nach Hause) und surrealistisch sein zu lassen. Es wird übertrieben, aber das ist auch gut so, denn so funktioniert der Film.
Auch haben wir hier wieder die sorgfältig gezeichneten Charaktere, wunderbar spielende Darsteller und einen tollen Soudntrack (vor allem bei Vol. 1). Der zweite Teil stellt sich wesentlich weniger Actionreich an, aber die Dialoge entschädigen.
Der Film ist eine Hommage bietet aber auch gleichzeitig wieder insgesamt viel Kreativität.
Einziger Wermutstropfen: Der Film ist super, allerdings nicht genial. Es fehlt eine größere Aussage oder ein klares Statement. Das Thema Rache führt auch zu keinen Ergebnis. Hat es der Braut geholfen? Hat sie ihren Frieden mit sich selbst oder ist sie eher desillusioniert? Das Endergebnis fehlt meines Erachtens. So ist KB ein nahezu perfekter Film, aber fehlt halt die Amarena-Kirsche obendrauf. :wink:

9/10



Teil 2 mit Death Proof und IB Coming Soon...
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

27
Achja noch etwas als eigenen Beitrag: Tarantinos Sorte Film ist wirklich schwer zu imitieren. Dass Filmemacher die ihm nacheifern wollen häufig dann eben Griffe ins Klo landen beweist beispielsweise "Smokin Aces", der vieles sein will aber kaum etwas ist.

Viel besser sind da die Filme von Guy Ritchie, dessen Gangsterfilme dialogseitig einen Tarantino-Einfluss zeigen, aber storymäßig und auch sonst viel eigenen Stil haben.

Ich glaube Ritchie hat auch einen eigenen Thread nötig...
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

28
Ich sehe es mal so:

Reservoir Dogs 9,5/10
True Romance 8 -
Pulp Fiction 10
From Dusk Till Dawn 8
Jackie Brown 8
Kill Bill – Volume 1 9
Kill Bill – Volume 2 10
CSI: Grave Danger 6
Death Proof 9,5
Inglourious Basterds 10

Über die CSI Folge bin ich mir gerade etwas unsicher ...

Edit: Jackie Brown ergänzt.
Zuletzt geändert von Maibaum am 13. Februar 2012 10:56, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

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Maibaum hat geschrieben:Ich sehe es mal so:

Reservoir Dogs 9,5/10
True Romance 8 -
Pulp Fiction 10
From Dusk Till Dawn 8
Kill Bill – Volume 1 9
Kill Bill – Volume 2 10
CSI: Grave Danger 6
Death Proof 9,5
Inglourious Basterds 10

Über die CSI Folge bin ich mir gerade etwas unsicher ...
Und Jackie Brown?

Ich würde folgendermaßen bewerten:

Reservoir Dogs 9 / 10
Pulp Fiction 8,5 / 10
Jacky Brown 7 / 10
Kill Bill V1 7,5 / 10
Kill Bill V2 8 / 10
Death Proof 9 / 10
Inglourious Basterds 8,5 / 10

Außer Konkurrenz:
True Romance 9 / 10
Natural Born Killers 7,5 / 10
From Dusk till Dawn 7,5 / 10
onkelsam hat geschrieben:Und als Deutscher kann ich IB absolut nicht gut finden.
warum das denn?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"