Welcher Teil ist der beste?

Highlander
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11 (100%)
Highlander II - Die Rückkehr (Keine Stimmen)
Highlander 3 - Die Legende (Keine Stimmen)
Highlander: Endgame (Keine Stimmen)
Highlander: The Source (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11

Re: Der Highlander Thread

121
@CasinoHille, wie auch an all die anderen Teilnehmer des Marathons:
Wollte euch nochmal sagen, dass eure Reviews toll geschrieben sind.

Im Allgemeinen habe ich den Eindruck, dass das Meinungsbild nicht stark abweicht und wir alle quasi die gleiche Meinung teilen.
Ausgehend von 2 mal der 10 ; 3 mal der 9 und 1 mal 8,5 Punkte liegt die durchschnittliche Wertung der Marathonteilnehmer bei 9/10 Punkten.

@Agent009:
Wenn es schon hier heißt, einen Marathon zu machen, gehe ich schon einen Schritt weiter, in dem ich auch über das Film gucken, Review schreiben und hier posten hinaus noch meine Gedanken im größeren Rahmen über den Film wandern lasse. Ich setze mich sehr gerne mit allen möglichen Themen auseinander und analysiere gerne. Das geht manchmal soweit, dass ich kaum abschalten kann und meine Gedanken non-stop wandern, auch im Schlaf. Bevor ich über die unschönen Dinge des Lebens nachdenke, verwende ich gerne meine Gedanken eher im Sektor meiner Hobbies.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Der Highlander Thread

123
Highlander Marathon Runde 1 Fazit:

AnatolGogol: 9
GoldenProjectile: 8,5
Agent 009: 10
HCN007: 9
vodkamartini: 9
Casino Hille: 10

~ 9,25 von 10.

Sehr stark. Jetzt beginnt wohl das Chaos:

HIGHLANDER MARATHON RUNDE 2

Highlander II - The Quickening, 1991 v. Russell Mulcahy



„Wie im ersten „Highlander“-Film plündert Russell Mulcahy eifrig die jüngere Filmgeschichte, erliegt jedoch nicht mehr im gleichen Ausmaß den (Oberflächen-)Reizen der Videoclip-Ästhetik. Die in der Anlage höchst konfuse Story gibt Sean Connery in einer Nebenrolle Gelegenheit zu glänzenden komödiantischen Einlagen.“

– Lexikon des internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

Ab morgen dann bis zum Dienstag dem 28. darf und muss hier diskutiert werden. ;)

Re: Der Highlander Thread

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Highlander II - Die Rückkehr (Ot. The Quickening), 1991 v Russell Mulcahy

Nach dem unerwarteten Erfolg von Highlander im Jahre 1986 drehte Russel Mulcahy mit Christopher Lambert und Sean Connery eine Fortsetzung. Im Jahre 1991 kam Highlander II - The Quickening (dt. Titel die Rückkehr) in die Kinos. Er wurde der erfolgreichste Film der Reihe, was inhaltich und in Bezug auf Qualität aber alles andere als gerechtfertigt war.

Die Geschichte setzt in den 90ern an. 1994, die Ozonschicht ist zerstört. Fünf Jahre päter umgibt die Erde dank Macleod's Hilfe ein Schutzschild der die Menschen vor der Sonne schützt. Im Jahr 2024 leben die Menschen seit 24 Jahren unter dem Schild, Macleod ist mittlerweile ein alter Mann und erinnert sich an seine Herkunft. Er stammt nicht etwas aus den schottischen Highlands, sondern findet seine Herkunft auf dem Planeten Zeist, von dem er und Ramirez (Connery) einst wegen einem Aufstand gegen General Katana (Ironside) verbannt und auf die Erde geschickt wurden. (Highlander 1) Als Katana über 500 Jahre nach Connors Verbannung bemerkt das dieser noch lebt, setzt er alles daran um diesen tot zu sehen..

Eines vorweg, ich halte Mulcahy für einen guten Regisseur und Lambert, Connery und Ironside für gute Schauspieler aber wieso bitte haben sie bei diesem Machwerk unterschrieben? Nicht umsonst wird der Film sowohl von den Produzenten sowie den Darstellern und Fans als inoffiziell und nicht Teil des Kanons der Highlander-Saga gesehen. Hier wird auf hirnrissige Art und Weise praktisch alles entmystifziert was den ersten Film so großartig machte. Sowohl Macleods Herkunft als auch das ganze Zukunfts-Setting funktionieren hier gar nicht. Der Film driftet dabei immer wieder in Peinlichkeiten und Absurditäten ab, die den Zuschauer beinahe verzweifeln lassen. Unpassende Sprüche die an den ersten Film erinnern sollen, das möglichst aufgesetzt und unpassend auf die Leinwand gebracht. Zwei Freaks als Handlanger des Antagonisten die der Bezeichnung "Außerirdische" definitiv die Bedeutung geben die angebracht ist. Bill Panzer der hier die Geschichte schrieb muss nicht ganz bei Verstand gewesen sein als er das schrieb. Als die Handlanger Macleod dann noch auf Hoverboards verfolgten, verlor der Film mich eigentlich ganz.

Auch optisch kann der Film so gar nicht überzeugen. Er wirkt in übertriebenem Maße künstlich, dunkel und absolut unschön anzusehen. Der visuelle Aspekt des Film ist also auch ein Reinfall. Lediglich eine Gebirgsaufnahme im Film gefällt aber die ist auch so kurz und unbedeutend, das sie nicht ins Gewicht fällt. Das war absolut gar nichts. Auch das das heruntergekommene 'Ghetto'-Setting wirkt total Ende der Welt-mäßig, funktioniert im Film aber gar nicht weil gefühlt alles total belanglos ist. Dem Film fehlt in vielen oder gar allen Belangen die nötige Substanz.

Bevor ich weiter kritisiere aber erst einmal die positiven Dinge. Lambert wollte aus der Produktion aussteigen. Leider schaffte er es nicht. Dennoch lieferte er hier eine solide Leistung ab und machte ähnlich wie Connery das beste drauß. Letzterer hat vielleicht auch die besten Szenen im Film und liefert schon bei seinem ersten Gegenwartsauftritt einige schöne Momente ab die gleichzeitig auch das wenig Positive am Film sind. Michael Ironside funktioniert hervorragend als Katana. Sein Overacting geht auf, wenn gleich er auch ein bisschen wie ein Klon des Antagonisten aus dem Erstling wirkt, weiß er zu überzeugen. Vermutlich könnte es aber auch so sein, das ich versuche nach allem Positiven zu greifen das dieses Werk zu bieten hat, das ist nicht viel. Er bekommt in vielerlei Hinsicht sogar aufgezwungen ähnlich zu Kurgan zu sein. Das wirkt zwar plump und einfallslos, unterhält aber trotzdem. Virginia Madsen als Love Interest für Macleod ist eine Augenweide und hat im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin auch den interessanteren Charakter, der aber auch kaum genutzt wird.

Der Film bietet keinen sonderlich guten oder auffälligen Soundtrack, hat zwar die 'Erneuerungen' eindrucksvoll 'aktualisiert' und mit neuen, spektakulären Effekten versehen, dafür aber auch keine guten Actionsequenzen. Viele nette Dinge, die gleichzeitig aber zu viel Negatives mit sich bringen. Selbst der Endkampf ist absolut lahm, kurz und unbeeindruckend.

Bei der Story, die definitiv alles andere als würdig oder gut ist, hapert es auch an sämtlichen Ecken und Kanten. Nicht nur die Tatsache das man zu Beginn des Films binnen 10 Minuten Laufzeit gleich 2 oder 3 Zeitsprünge hat die total schlecht getimt wirken, nein, auch sonst springt der Film in der Handlung hin und her, bringt die Hauptfigur an Orte von denen der Zuschauer null Ahnung hat was er da zu suchen hat oder dergleichen. Oft wirkt es einfach nur armseelig zusammengeschnitten sodass vieles keinen sinn ergibt. Mulcahy konnte den Film nach dem Dreh ja nicht einmal selber zurecht schneiden sodass er keine Wahl hatte außer bei der Premiere bereits nach 15 Minuten den Saal zu verlassen. Traurige Geschichte aber bei den wenigen guten Sachen geht Highlander 2 für mich definitiv als eine der schlechtesten Fortsetzungen aller Zeiten in die Filmgeschichte ein, zurecht.

Kein Wunder das der dritte Film der Reihe diesen hier komplett ignoriert und unter dem Arbeitstitel "Highlander - The Apology" gedreht wurde. Zwar wirkt der Film oft wie ein Remake des Erstlings aber was blieb den Leuten nach der Katastrophe, dem Totalausfall der 2 war noch übrig außer den Leuten eine aktualisierte Fassung von dem zu geben, was sie geliebt haben?

HIGHLANDER 2 ist bis auf die Leistung der Hauptdarsteller, die sich wohl auch gefragt haben was zur Hölle das soll, den neuen 'Quickenings' (Erneuerungen) und 1, 2 wenigen Einstellungen ein Akt der Gewalt gegenüber dem ersten Film. Highlander 2 ist vermutlich der Grund weswegen die Reihe viel zu oft schlechter weg kommt als sie eigentlich ist. Es kann nach diesem Film nur besser werden und das sollte es dann auch..

Bezogen auf Highlander 1 und 2 ein schönes Zitat aus dem Film:

"Es gibt ein paar Menschen auf dieser Welt, die wissen was man aufhören muss. Und es gibt ein paar die es nicht wissen. Zu welcher Sorte gehören Sie?"

Die Antwort dürfte relativ klar sein, wenn man Highlander 2 ansieht.

2/10

Re: Der Highlander Thread

126
Sehe es wie du, Connor. Du hast die Schwächen sehr schön heraus gearbeitet. Die Kinodassung ist ein Desaster, bei dem mir volle 2 Punkte noch zu viel sind. Man darf aber eben nicht vergessen, dass Mulcahy der Film vor Fertigstellung aus der Hand gerissen wurde, er hatte noch nicht mal alle Szenen im Kasten und vor allem nichts geschnitten. Deshalb habe ich auch ganz bewusst den Renegade Cut miteinbezogen, entspricht doch der Mulcahys Vorstellungen von Highalnder II. Und das sind - so unglaublich das klingt - größtenteils zwei völlig verschiedene Filme.
http://www.vodkasreviews.de

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Re: Der Highlander Thread

127
Das ist mir bewusst, mein Lieber. Ich kenne ja beide Fassungen. Auch die Unterschiede sind mir bekannt so wie Mulcahys 'Mitwirken' an der Kinofassung. ;) Beide Fassungen verkörpern aber nicht genug von dem was ich so an der Marke Highlander liebe. Der erste Film verkörpert das aber auch noch am meisten, gefolgt von der Serie. ;)

Übrigens in jeder Fassung ist Connery das Beste am Film!

Re: Der Highlander Thread

128
Ja, Connery ist in beiden Filmen eine Schau. Man merkt aber auch, dass sich die beiden außerhalb der Dreharbeiten prächtig verstanden haben. Ich persönlich finde es mutig und richtig von Mulcahy bei der Fortsetzung etwas ganz anderes zu probieren und nicht einfach das Original zu recyclen. Das macht dann der lahme dritte Teil mit einer ungalublichen Einfallslosigkeit. Was den Zauber - die Magie - betrifft gebe ich dir recht, das funktioniert nur bei Teil 1.
http://www.vodkasreviews.de

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Re: Der Highlander Thread

129
Ich nehme dann an du kennst die Serie nicht? 3 finde ich nicht so gut wie eins aber immer noch unterhaltsam. Aber dazu mehr wenn es soweit ist. ;)

Und klar, es ist ihm hoch anzurechnen das er was neues wagt aber m.E nach war das alles nichts, was ich sehr schade finde. Ist aber Ansichtssache. Mir gefiel das alles einfach nicht.

Re: Der Highlander Thread

130
Kann ich verstehen. Habe mir Kinofassung und Renegade Cut an zwei aufeinanderfolgenden Tagen angesehen und war schon verblüfft, welche enormen Auswirkungen allein schon die szenischen Umstellungen hatten. Von den neuen Dialogen, Szenen und verbesserten Effekten mal ganz zu schweigen.

Die Serie kenne ich tatsächlich nicht, habe darüber aber ehrlich gesagt auch eher nur mittleprächtiges gehört.
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Re: Der Highlander Thread

131
iHaveCNit: Highlander 2: Die Rückkehr (1991)

Gemäß dem Motto „sequelize it“ wird man sich wohl gedacht haben, nach dem Kultklassiker „Highlander – Es kann nur einen geben“ ganze 5 Jahre später den 2. Teil rauszubringen. Unter Sequels hat sich sehr lange Zeit der Mythos gehalten, dass jeder erste Teil einer Filmreihe der Beste ist. Ausgehend davon, dass ich bisher nur Teil 1 gesehen habe, komme ich nach der Erstsichtung von Teil 2 nicht drum herum zu sagen, dass hier in diesem Fall der Mythos zu 100 % bestätigt werden kann. Doch was hat man sich für den 2. Teil überlegt ?

Im Jahre 1994 und damit 8 Jahre nach den Ereignissen von Teil 1 wird die Ozonschicht zerstört und ein menschliches Massensterben durch UV-Strahlung folgt, an dem auch Brenda, die letzte Frau von Connor MacLeod stirbt. Connor MacLeod entwickelt mithilfe von Wissenschaftlern ein Schutzschild, der die verbleibenden Menschen vor der UV-Strahlung schützen soll. Im Jahre 2024 macht ein Konzern mit diesem Schutzschild dunkle Geschäfte und ein Jahrhunderte alter Erzfeind von Connor MacLeod tritt auf den Plan. Hilfe bekommt er von seinem alten Weggefährten Ramirez. Die wichtigste Aussage am Ende jedoch wieder – es kann nur einen geben.

„Es kann nur einen geben“ - dieses Zitat sollte eigentlich wie folgt umgeschrieben werden in „Es sollte nur einen geben“. Und das in Bezug auf meine derzeitige Sicht auf die Highlanderfilme. Ich habe bei einer kleinen ergänzenden Recherche mitbekommen, dass wir hier einen extremen Fall vorliegen haben, bei dem es zu Problemen zwischen dem Studio und dem Regisseur gekommen ist und Russell Mulcahy mit dem Endprodukt nur noch wenig zu tun hat, auch wenn er als Director gelistet ist. Seinen „Renegade-Cut“ habe ich dementsprechend noch nicht gesehen, werde dies aber zu gegebener Zeit nachholen müssen, um feststellen zu können, wie seine Vision von Highlander 2 ausgesehen haben muss. Denn die hier vorliegende Kinofassung auf DVD ist wirklich schlecht geworden.

Ich persönlich habe nichts gegen Filme in einer postapokalyptischen Welt, Mad Max Fury Road zum Beispiel ist mein großer Lieblingsfilm des Jahres 2015. Die Idee, die Angst vor der Zerstörung der Ozon-Schicht einzubinden und hier klar als Ansatz und Hintergrund der ganzen Handlung zu nehmen, ist toll, aber letztendlich die finale Umsetzung mit der Bildkomposition, dem Set-Design und den Effekten ist absolut unterirdisch geworden. Entsprechend ist auch die gesamte Bildkomposition, das Set-Design und die Effekte des gesamten Films wirklich unterirdisch im Vergleich zu anderen Produktionen aus dem Jahr 1991.

Der Film hat dazu noch einen anderen Ansatz eingebunden, der für mich absolut keinen Sinn ergibt. Die „Unsterblichen“ als Außerirdische zu verkaufen ist im Kontext zum ersten Teil absolut unlogisch und inkonsequent. Ebenfalls macht es keinen Sinn, dass sich MacLeod und Ramirez bereits schon gekannt haben mussten. Warum man hier auf die Idee gekommen ist, Ramirez überhaupt eine „Rückkehr“ zu geben, erschließt sich mir absolut nicht. Er funktioniert als Side-Kick , Mentor und Bauernopfer im Finale zwar gut, hat aber mit komischen Momenten zu kämpfen, die so gar nicht ins Bild des Films passen wollen, einen ungewollt herausziehen und definitiv unfreiwillig komisch geworden sind.

Nichts, aber absolut nichts von der Faszination des ersten Teils, angefangen von dem eigentlich tollen unkonventionellen Inszenierungsstil von Russell Mulcahy, der Musik von Queen, dem Soundtrack von Michael Kamen und der zeitlosen Atmosphäre ist hier hängen geblieben. Weder Kamen, noch Queen sind hier zu hören. Die komplette Story des Films und die dahin plätschernde Handlung sind so uninteressant und langweilig, auch wenn die Handlung eigentlich fokussiert auf ein Duell zwischen Connor und Katana hinausläuft. Katana, hier in der Person eines Michael Ironside spielt mal absolut nicht in der Liga eines Kurgan, der als Antagonist im ersten Teil nahezu perfekt funktioniert hat.
Ich versuche normalerweise immer sehr positiv das Beste im Film zu suchen und dem Film mehr an den positiven Punkten zu werten, da ich einen gewissen Respekt zollen möchte, da ja eine gewisse Arbeit an dem Projekt gesteckt haben muss. Wenn man diesen Film aus dem Gesichtspunkt eines absoluten Trashfests und „Guilty Pleasures“ für die Hardcore-Highlander-Fangemeinde heraus betrachtet, kann dieser Film noch halbwegs gut funktionieren, sollte aber auch nur als Solches und nicht als ernsthafter Film betrachtet werden. Für jeden Anderen wird das wohl eine „Wasting of Lifetime“ sein, wie es mein Bruder gerne ausdrückt. Für mich, der als Cineast und Filmfan offen für eigentlich alles ist, ist dieser Film auf lange Sicht gesehen einer der schlechtesten Filme, die ich gesehen habe. Aus dem ausgewogenen Verhältnis von subjektiven und objektiven Faktor gibt es schon Filme, die bei mir im Trashsektor durch den Spaß, den ich dabei hatte, schon mal 4 Punkte bekommen können, weil diese wenigsten konsequent sind und Spaß machen. Wenn der Film jedoch einiges einbüßt, weil der Großteil absolut inkonsequent, sinnlos und überflüssig ist – somit quasi auseinderfällt, wie man es so schon sagt, muss ich wohl etwas sehr seltenes tun.

„Highlander 2: Die Rückkehr“ - My First Look – 3/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Der Highlander Thread

132
Highlander II (1991) – Russell Mulcahy

>>> Prolog <<<
Unsere beliebte Reihe “Ein Schwank aus Anatols Jugendzeit” führt uns heute 26 Jahre zurück. Unser junger filmbegeisterter Protagonist wollte zusammen mit einem ebenso gesinnten Kumpel um nichts in der Welt die Fortsetzung zum Fantasy-Spektakel Highlander versäumen, von welchem beide glühende Fans waren. Der Weg ins Kino führte ihn zunächst ins Haus des Kumpels, um jenen abzuholen und brachte es mit sich, dass er in einen Smalltalk mit der Mutter des Kollegen verwickelt wurde. Diese wurde nicht müde ihm vom vorabendlichen grossartigen, ja grandiosen Kinoerlebnis in Form der Edelschmonzette Pretty Woman zu berichten und ihm diesen eindringlichst ans Herz zu legen: „den solltet ihr schauen, unbedingt, und diese junge Julia Roberts, einfach hinreissend!“. Unser junger Held tat dies – natürlich – als unsinnig-verwirrte Verzückung einer mitelalten Dame ab und entgegenete trocken, dass man dann doch lieber beim avisierten Highlander bliebe, denn schliesslich rollten ja da Köpfe! Eine Entscheidung, die er kaum dass im Kino die Lichter ausgegangen waren und das Highlander-Sequel anlief jedoch schnell bereuen sollte. Das sollte Highlander sein? Ausserirdische Verbannte? Planet Zeist? Öko-Moral? Fliegende Vogeldeppen? Connery als Pausenclown? Was waren die beiden Filmfans enttäuscht ob des gebotenen, man musste wohl doch in den falschen Film geraten sein…



Mit dem Abstand von 26 Jahren sieht die Welt etwas anders aus, dennoch gibt es erfreulicherweise (naja, zumindest manchmal erfreulicherweise…) im Leben auch Konstanten, die sich wohl nie ändern. Und Highlander II gehört fraglos dazu. Wobei das so nicht ganz stimmt, denn eigentlich ist das Kopf-ab-Sequel heute angesichts eines ausgefeilteren Filmgeschmacks sogar noch unansehlicher und damit letztlich schlechter als bei Erstsichtung (und den sporadischen späteren Fehlversuchen via VHS und TV-Ausstrahlung). Grund genug sich die Frage zu stellen, was genau schief lief – wie konnte aus der Ausgangssituation eines hochverehrten, originellen Kultfilms so eine quasi-fortsetzende Gurke herauskommen?

Grundsätzlich gibt es für eine Fortsetzung zwei Strategien: die erste Variante ist einfach ein Quasi-Remake des Originals zu drehen und die fehlende Originalität mit gesteigerten Schau- und Produktionswerten zu kaschieren, die zweite Variante ist sich bewusst vom Original zu entfernen und statt einem einfachen Aufguss eine neue, im Idealfall wiederum originelle Geschichte mit bekannten Figuren zu erzählen. Im speziellen Falle von Highlander II wurde der zweite Weg gewählt, was grundsätzlich ein ehrenwerter Ansatz ist. Denn im Gegensatz zu vielen, ja der überwältigenden Mehrheit aller Sequels ist Highlander II wirklich ein komplett eigenständiger Film, sowohl inhaltlich wie auch stilistisch. Der Genremix im Mantel eines Historien-Fantasy-Films des Erstlings wurde gegen einen ganz klar dem Genre des Science-Fiction zuzuordnenden Ansatz getauscht. Inhaltliche Verweise auf die Geschichte und die Figuren des Vorgängers werden nur noch sporadisch aufgegriffen und integriert, ohne dabei jedoch auf Konsistenz zu achten. Ähnlich wie George Lucas in seinen Sternenkrieg-Prequels müht sich die Highlander-Fortsetzung zudem damit ab, die mythische Unsterblichen-Legende in eine erklärbare Form zu bringen und scheitert mindestens genau so deutlich. Der neuhinzugedichtete Ausserirdischen-Background zerstört nicht nur die geheimnisvolle Aura der Figuren komplett, sie lässt sie zudem für Kenner des Originals als nahezu vollständig andere Figuren erscheinen.

So ehren- und an sich lobenswert der Ansatz etwas vollständig Neues auszuprobieren auch ist, im Falle von Highlander II schoss man nicht nur übers Ziel hinaus, sondern walzte es gleich auch noch platt, da die bereits angeführte „Erklärwut“ und Inkonsistenz zum (bzw. das bewusste Ignorieren des) Original(s) dabei jedes Maß überreissen. Zumal das Highlander-Sequel etwas vollständig Neues bei genauerer Betrachtung nun auch nicht gerade bietet. Die Optik ist in vielen Szenen unübersehbar von Scotts Blade Runner „inspiriert“, der inhaltliche Aufhänger ebenso unverkennbar vom SciFi-Klassiker Logan‘s Run kopiert. Leider fehlt Highlander II sowohl Scotts traumwandlerisch-sicheres Händchen für Atmosphäre als auch die inhaltlich tiefergehenden gesellschaftskritischen Ansätze von Logan‘s Run. Dennoch gehören diese beiden so stark bemühten (bzw. kopierten) Elemente ganz eindeutig noch zu den stärkeren Facetten von Highlander II – was eigentlich ein Armutszeugnis für den Film und dessen Originalität ist.

Denn auch ungeachtet der kaum harmonischen inhaltlichen und stilistichen Abweichung zum Original funktioniert der zweite Highlander selten wirklich, da er dafür letztlich handwerklich zu schwach ist. Die besten Momente hat der Film im anfänglichen Drittel, in welchem die Ausgangssituation um eine Öko-Katastrophe und die daraus resultierenden Folgen wie auch die Verloren- und Vergessenheit des mittlerweile steinalt gewordenden Connor (dank nicht sonderlich überzeugender Maske) gut herausgearbeitet werden. Ignoriert man die lachhaften Zeist-Rückblenden (eine mit automatischen Feuerwaffen bestückte Rebellenarmee kämpft trotzdem mit Schwertern???), die zudem auch noch mit auffallend plumpen Überblendungen eingebunden werden, funktioniert der Film hier als eigenständige Geschichte (wenn es einem gelingt den Vorgänger komplett auszublenden) ganz ordentlich. Dies gilt auch noch für die erste große Actionszene, in welcher der McLeod-Greis es mit den fliegenden Vogelzeistlern zu tun bekommt. Zwar ist es hinsichtlich der Dramatik und des Gefahrenmoments nun wahrlich nicht gerade hilfreich, dass die beschnäbelten Henchmen des Oberschurken Katana als lachhafte Schwachmaten charakterisiert werden, aber zumindest die Action und ihre Inszenierung kann sich hier durchaus sehen lassen. Auch blitzt gerade hier immer wieder einmal Mulcahys große Begabung für visuell eindrucksvolle Einstellungen auf, etwa wenn der neubelebte Connor aus dem Feuer zurück ins Leben kommt oder die direkte Einstellung davor, in welcher er angesichts der immer näherkommenden Kussmund-Werbung geradezu wachgeküsst wird.

Leider begibt sich der Film im Anschluss in einen qualitativen Tiefflug, der ungebremst bis zum Ende andauert. Die folgenden Actionszenen sind sehr schwach in Szene gesetzt (vor allem die Schwertkämpfe enttäuschen aufgrund ihres statischen und unspektakulären Charakters) wie auch inhaltlich kaum noch etwas Relevantes passiert. Da Mulcahys Inszenierung zudem keinerlei Einfälle hat den substanzlosen Inhalt zu kontern verkommt der Film spätestens in der zweiten Hälfte zur zähen Durchhalteveranstaltung. Fraglos trägt auch die der turbulenten Entstehungsgeschichte des Films geschuldete Zerstückelung des originär gedrehten und beabsichtigten Materials zu dem oftmals bodenlosen Eindruck bei, allerdings bleibt klar festzuhalten, dass das größte Problem von Highlander II nicht die Dinge sind, die fehlen, sondern die, welche sich auf der Leinwand respektive dem TV-Schirm abspielen.

Auch darstellerseitig gibt es wenig, was die Enttäuschung mildern könnte. Michael Ironside spielt seinen Katana so übertrieben grotesk, dass auch seiner Figur jede Bedrohlichkeit abhanden kommt. Der große Connery überstrahlt in seinen wenigen Momenten zwar alles und jeden, aber abgesehen von seinem grandiosen Charisma sind die meisten seiner Szenen schwach und inhaltlich vollkommen redundant. Er verkommt wahrlich zum Pausenclown, wie auch sein Auf- und Abgang vollkommen willkürlich erscheint. Über Lambert und die hinreissende Virginia Madsen lässt sich nichts negatives sagen, außer dass ihnen der Film praktisch keine Gelegenheit gibt sich in irgendeiner Form positiv hervorzutun (Lambert hat im bereits erwähnten halbwegs posiven Anfangsdrittel als alternder Mann einige schöne Momente, am eindringlichsten in der „es gibt zwei Arten von Menschen“-Szene (a propos – es wäre für alle wohl besser gewesen, wenn Highlander II zu der anderen Kategorie gehören würde…).

Wirklich stark ist dann in Highlander II eigentlich auch nur ein Element – sein Setdesign. Die fantasievollen und grossangelegten Sets überzeugen durchgängig und tragen effektiv dazu bei, die geschilderte Zukunftsvision glaubhaft wirken zu lassen. Die Spezialeffekte hingegen pendeln zwischen durchaus gelungen und kaum akteptabel für ein Projekt dieser Grössenordnung (immerhin Bond-Preisklasse). Wirklich schmerzhaft macht sich dann auch die im besten Fall unaufällige, im schlechtesten Fall deplazierte und kontraproduktive Musik (das erste Duell zwischen McLeod und Katana) von Police-Drummer Stewart Copeland bemerkbar – auch hier erschreckend, wie weit der Film diesbezüglich hinter der Qualität des Originals hinterherhinkt.

Reden wir nicht lange drum rum: Highlander II ist eine Gurke von fast schon epischem Ausmaß. Dass man ihn nicht zum wirklichen Bodensatz der Filmgeschichte zählen muss liegt daran, dass zumindest das erste Filmdrittel als eigenständiger SciFi-Film noch halbwegs gut funktioniert und das Charisma von Connery sowie das beeindruckende Setdesign zumindest für den ein oder anderen Pluspunkt sorgen. Abgesehen davon ist der zweite Highlander jedoch eine wirklich einheitliche Teamleistung, da die Qualität von jedem beteiligten Element mangelhaft ist. Highlander II ist darüberhinaus das Paradebeispiel dafür, dass man einen in sich geschlossenen Film eben nicht mit aller Gewalt forsetzen sollte. „Es kann nur einen geben“ – selten waren diese Worte so zutreffend wie im Falle von Highlander II (ok, dieser Schlusssatz war jetzt wenig einfallsreich, aber bei der Klischeeparade, die Highlander II ist, musste er einfach noch raus :lol: ).

Wertung: 2 / 10



>>> Epilog <<<
Einige Zeit nach dem ernüchternden Kinogang zu Highlander II kam der junge Anatol dann auch mittels TV-Ausstrahlung in den „Genuss“ des ihm zuvor so eindringlich ans Herz gelegten Pretty Woman. Zumindest in einem hatte sich der damals noch erfrischend naive Jung-Anatol nicht geirrt gehabt: Pretty Woman erwies sich haargenau als das von Anfang an befürchtete Schmalzarama (und etablierte eine bis heute andauernde abneigung gegen „diese junge, einfach hinreissende Julia Roberts“). Dennoch: in aller Fairness muss ich zugeben, dass die Mutter meines Kumpels in einem recht hatte: trotz allen Schmalzes ist Pretty Woman gegenüber dem zweiten Highlander immer noch der weit erquickendere Film (womit ich diesen unvermeidlichen Wortwitz auch noch unterbringen konnte).

"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Highlander Thread

134
Agent 009 hat geschrieben:Wir sind uns ja alle soweit einig. :lol:

Wobei ich es bemerkenswert finde, wie vergleichsweise stark vodka die Renegade-Version einstuft. Da ich diese nicht kenne bin ich umso verblüffter, da ich vermutet hätte, dass beide Versionen zu mindestens 75% identisches Material haben und ich angesichts des enttäuschenden Charakters eines Grossteils des Materials der Kinofassung selbst bei einer Neuanordnung von Szenen mir nur schwer einen wirklich ordentlichen Film vorstellen kann. Wurde der Schnitt denn für die Renegade-Fassung auch komplett neu gemacht oder wurden nur Szenen neuarrangiert und ggf. hinzugefügt? Die hier in einigen Reviews geäusserte Kritik, dass in der Kinofassung die inhaltlichen Zusammenhänge teilweise nicht nachvollziehbar sind teile ich übrigens nicht. Für mich ergibt handlungstechnisch alles in der Kinofassung Sinn (soweit das aufgrund der Konzeption überhaupt möglich ist) und ich konnte jede Szene auch mühelos zuordnen.

@009 wie würdest du die Renegade-Fassung denn in Punkten einstufen?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Highlander Thread

135
Maximal 5. Habe sie aber auch lange nicht mehr gesehen. Glaube die Niederländische Bluray beinhaltet die Renegade. Sowie die deutsche Legendäre Saga Box. Da mit dt. Untertiteln. ;)

Für mich ist der 2 der schwächste und nimmt mir einfach alles was ich an der Reihe liebe, bzw an dem Original. Da fand ich alle Sequels besser. Ok, über 5 Hülleb wir ebenfalls den Mantel des Schweigens. :lol: