Ipcress -Streng Geheim (The Ipcress File)
Verfasst: 20. Juli 2010 00:49
Ipcress - Streng Geheim ist ein Spionagefilm von 1965 basierend auf einem Roman von Len Deighton basiert.
Näheres zur Handlung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ipcress_–_streng_geheim
Interessant ist der Film für Bondfans wegen der Fülle an Personal, das auch bei James Bond sehr tatkräftig zu Gange war und bei Ipcress mitkwirkte:
Produktion: Harry Saltzman
Produktionsdesign: Ken Adam
Schnitt: Peter Hunt
Musik: John Barry
Bei Saltzman wird Ipcress mitunter auch als Grund aufgeführt wieso er sich von der Bondserie abkehrte bzw. mit de Broccolis zerstritt...
Im weiteren ist der Film auch interessant da er so ganz anders als die Bondfilme war: Kaum fantastisch, sehr bodenständig mit einem Agenten Harry Palmer, der Gourmet ist und mehr der Hemdsärmelige sarkastische Mann von nebenan, der darüber hinaus nicht ganz freiwillig beim Geheimdienst landete.
Habe den Film gestern gesehen und nun folgt eine kleine Kritik:
Der Film ist in der ersten hälfte geradezu behäbig. Keine wilden Schnitte, ruhiges stetiges voranschreiten der Story. Leider beschlich mich auf Grund dieses langsamen Fahrt aufnehmens durchaus in der ersten Hälfte ein Gefühl der Langeweile. In einem Agententhriller sollte es schon früher wesentlich packender Zugehen.
Die kam dann in der zweiten Hälfte in der wirklich Spannung aufkam und auch Michael Caine als Harry Palmer überzeugen konnte. Hier zieht der Spannungsbogen wesentlich an.
Interessant ist der durchweg kreative Einsatz der Kamera. Durch ein Fenster in quaso Point of View des Charakters oder mit schrägen Einstellungen (zum Erfassen bestimmter Bildbereiche) unterschiedet sich der Film ganz gut vom Mainstream
Sowohl Ken Adams als auch John Barrys Einfluss sind wesentlich anders als bei Bond. Sowohl Adam als auch Barry scheinen bei Ipcress Schlichtheit als oberste Tugend sich zu Herzen genommen haben. Die Kulissen sind nicht im geringsten Überlebensgroß, ja nichtmal besonders vollgestopft. Alles wirkt sehr alltäglich und wirklichkeitsnah. Die Musik ist ebenfalls nicht schmetternd und präsent wie bei Bond oder sonst von Barry gewohnt. Der Soundtrack ist subtil und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein.
Gleiches gilt für die Schnitte durch Peter Hunt: Entspannt und schlicht.
Leider bleibt Ipcress für mich am Ende trotz einer starken zweiten Hälfte nur ein Spionagefilm von vielen. Ihm fehlt das eine besondere was andere Filme unverwechselbar machen so beispielsweise bei Heisse Katzen (Deadlier Than The Male), die vielen überspitzen Anspielungen (welche DTTM einzigartig machen) oder sonstige besondere Charaktermerkmale.
Ein guter Film, wenn auch nicht ein Meilenstein des Genres.
6/10
Näheres zur Handlung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ipcress_–_streng_geheim
Interessant ist der Film für Bondfans wegen der Fülle an Personal, das auch bei James Bond sehr tatkräftig zu Gange war und bei Ipcress mitkwirkte:
Produktion: Harry Saltzman
Produktionsdesign: Ken Adam
Schnitt: Peter Hunt
Musik: John Barry
Bei Saltzman wird Ipcress mitunter auch als Grund aufgeführt wieso er sich von der Bondserie abkehrte bzw. mit de Broccolis zerstritt...
Im weiteren ist der Film auch interessant da er so ganz anders als die Bondfilme war: Kaum fantastisch, sehr bodenständig mit einem Agenten Harry Palmer, der Gourmet ist und mehr der Hemdsärmelige sarkastische Mann von nebenan, der darüber hinaus nicht ganz freiwillig beim Geheimdienst landete.
Habe den Film gestern gesehen und nun folgt eine kleine Kritik:
Der Film ist in der ersten hälfte geradezu behäbig. Keine wilden Schnitte, ruhiges stetiges voranschreiten der Story. Leider beschlich mich auf Grund dieses langsamen Fahrt aufnehmens durchaus in der ersten Hälfte ein Gefühl der Langeweile. In einem Agententhriller sollte es schon früher wesentlich packender Zugehen.
Die kam dann in der zweiten Hälfte in der wirklich Spannung aufkam und auch Michael Caine als Harry Palmer überzeugen konnte. Hier zieht der Spannungsbogen wesentlich an.
Interessant ist der durchweg kreative Einsatz der Kamera. Durch ein Fenster in quaso Point of View des Charakters oder mit schrägen Einstellungen (zum Erfassen bestimmter Bildbereiche) unterschiedet sich der Film ganz gut vom Mainstream
Sowohl Ken Adams als auch John Barrys Einfluss sind wesentlich anders als bei Bond. Sowohl Adam als auch Barry scheinen bei Ipcress Schlichtheit als oberste Tugend sich zu Herzen genommen haben. Die Kulissen sind nicht im geringsten Überlebensgroß, ja nichtmal besonders vollgestopft. Alles wirkt sehr alltäglich und wirklichkeitsnah. Die Musik ist ebenfalls nicht schmetternd und präsent wie bei Bond oder sonst von Barry gewohnt. Der Soundtrack ist subtil und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein.
Gleiches gilt für die Schnitte durch Peter Hunt: Entspannt und schlicht.
Leider bleibt Ipcress für mich am Ende trotz einer starken zweiten Hälfte nur ein Spionagefilm von vielen. Ihm fehlt das eine besondere was andere Filme unverwechselbar machen so beispielsweise bei Heisse Katzen (Deadlier Than The Male), die vielen überspitzen Anspielungen (welche DTTM einzigartig machen) oder sonstige besondere Charaktermerkmale.
Ein guter Film, wenn auch nicht ein Meilenstein des Genres.
6/10