Welcher Film von James Cameron gefällt Dir am Besten?

Piranha 2 – Fliegende Killer (Keine Stimmen)
Terminator
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (13%)
Aliens – Die Rückkehr
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (25%)
Abyss – Abgrund des Todes
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (13%)
Terminator 2 – Tag der Abrechnung
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (25%)
True Lies – Wahre Lügen
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (13%)
Titanic
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (13%)
Avatar – Aufbruch nach Pandora (Keine Stimmen)
Avatar – The Way of Water (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8

Re: Leaps of Faith – Die Filme des James Cameron

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AnatolGogol hat geschrieben: 6. Dezember 2023 17:54 Denn es ist bei weitem nicht nur die Action und das Spektakel, was mich an seinen Filmen 2-4 bis heute so begeistert.
Wobei ich das ja nicht unbedingt so gesagt habe. Mir ging es nicht nur um Schwerpunktsetzung, sondern um die Art und Weise, wie Cameron seine Filme aufbaut und ich finde es vollkommen legitim, wenn der Zugang zur Gestaltung einer immersiven Welt über die Konstruktion der Bilder hergestellt wird. Das entbindet Cameron nicht davon, Figuren zu zeichnen und nachvollziehbare Plots zu bauen. Ansonsten bist du im Kino von Werbefilmern wie Zack Snyder und Michael Bay, die außer dem direkten werblichen Zugang zur Bildsprache wenig bis nichts leisten, wenn also die Filme wirklich nur noch Sequenzen wie Ausstellungsstücke behandeln und nichts mehr organisch ineinandergreift. So würde ich Cameron nicht sehen.

Aber ich erkenne in seinen Filmen durchaus einen Regisseur, den vor allem die Funktionsweisen seiner Charaktere interessieren, nicht unbedingt ihre Menschlichkeit selbst (was ein hübscher, spannender Widerspruch ist, da seine Handlungen immer die Menschlichkeit und den Wert des Individuums als solchen hochhalten). Die "Terminator"-Filme kreisen um Ideen (insb. Determinismus und Posthumanismus), aber nicht um Charaktere, die Kamera ist vor allem damit beschäftigt, den Terminator als Killer-Maschine begreifbar und erlebbar zu machen, während die "Menschlichkeit" von Sarah und Kyle mehr ihres Kontrasts wegen erforscht wird, als um psychologisch in die Figuren einzutauchen. Solche Feststellungen lassen sich für mich bei allen Cameron-Filmen machen, am wenigsten vielleicht beim drehbuchseitig weitgehend vergurkten "True Lies". "Aliens" etabliert das Mutter-Motiv, um Ripley eine Entwicklung und ein Leitthema zu geben, der Film ist inszenatorisch aber selten daran interessiert, sie als Figur näher zu beleuchten, und fokussiert sich auf das Technische der Action, auf die maschinellen Wehrmethoden gegen den biologisch unbesiegbaren Gegner - und das Duell der Mütter dient dann auch als eine Möglichkeit, dem angepeilten Spektakel (Powerwoman gegen Alienqueen im Kampf um die kleine Newt) eine emotionale Grundierung zu geben.

Ganz extrem sind "Titanic" und "Abyss", die in beiden Fällen ihre Charaktere zweckdienlich gestalten und (durchaus gut geschrieben) in Schauplätzen verorten, deren eigentliche Erforschung und Beleuchtung einen Großteil der filmischen Gestaltung ausmacht. Die ganze Liebesgeschichte in "Titanic" ist vor allem eine personelle Zuspitzung der Katastrophe an Bord des Schiffs. Lass es mich so sagen: Cameron wollte einen Film über das "Titanic"-Unglück machen und Jack und Rose sind die idealen "Symbolfiguren", um die großen Themen und abstrakteren Bedeutungsebenen dieses Unglücks (die dazu beitrugen, weshalb gerade dieser Schiffuntergang sich im historisch-kollektiven Gedächtnis verewigte) auf eine Personalebene runterzubrechen. Sie repräsentieren alles, was die Tragik der Titanic ausmacht. Sie sind aus unterschiedlichen Gesellschaftsständen, sie leiden unter den Repressionen ihrer Zeit hinsichtlich Herkunft und Geschlecht, an ihnen verdeutlichen sich die sozioökonomischen Strukturen und Traditionen, die anno 1912 langsam aufgebrochen wurden (usw. usf.), und das traurige Ende ihrer Liebesgeschichte ist dann der Untergang der Titanic im Kleinen (nicht umsonst ertrinkt von den beiden die Person, die beim damaligen Untergang die bedeutend schlechteren Karten gehabt hätte und nicht umsonst emanzipiert sich die Überlebende von all den "gestrigen" Regeln und Gepflogenheiten der alten Welt, die "mit der Titanic untergegangen sind", bzw. im historischen Verlauf auch aufgrund des Ersten Weltkriegs an Gültigkeit verloren haben).

Vielleicht macht das etwas deutlicher, was ich meine, wenn ich sage, dass Camerons Filme in erster Linie in Bildideen gedacht sind und erst in zweiter Linie in Figuren und Plots und sogar Szenen. Man kann das als Stärke oder Schwäche auffassen, aber in meinen Augen ist er sich da insgesamt über seine Karriere ziemlich treu geblieben, wenngleich ihm sicher nicht jeder Film gleich intensiv gelungen ist.
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Re: Leaps of Faith – Die Filme des James Cameron

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Das kann man bei Cameron durchaus so sehen und Ähnliches ließe sich über Nolan sagen.
Bei Titanic sehe ich die Funktion von Jack und Rose aber auch ganz profan darin Identifikationsfiguren für das Publikum zu erschaffen, um das Unglück dann viel intensiver elebbar zu machen. Das ist im Prinzip klassisches Katastrophenfilm-Handwerk. Was die Titanic so berühmt und berüchtigt gemacht hat ist meiner Ansicht nach weniger eine sich andeutende Zeitenwende, sondern vielmehr der Schock, dass Industrialisierung und technischer Fortschritt auch scheitern können. Das damals größte je gebaute Schiff galt als unsinkbar, so wurde es auch beworben. Und das in einer Phase als es industriell immer steiler bergauf ging. Und diese Entwicklung ging ja weiter. Der erste Weltkrieg ist vor allem ein industrieller Krieg, bei dem - obwohl es ja schon der amerikanische Bürgerkrieg gezeigt hatte - erstmals so richtig ins Bewusstsein geriet, welche zerstörerische Seite der industrielle Fortschritt haben kann.
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Re: Leaps of Faith – Die Filme des James Cameron

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vodkamartini hat geschrieben: 7. Dezember 2023 07:17 Bei Titanic sehe ich die Funktion von Jack und Rose aber auch ganz profan darin Identifikationsfiguren für das Publikum zu erschaffen, um das Unglück dann viel intensiver elebbar zu machen. Das ist im Prinzip klassisches Katastrophenfilm-Handwerk.
Logisch, Massentauglichkeit ist immer ein sehr relevanter Faktor. Den habe ich absichtlich ignoriert, weil Cameron das mit anderen Regisseuren gemein hat, während die Funktionalität seiner Charaktere zugunsten des Bildhaften etwas ist, was er "für sich" hat. Simpel gesagt: Es gab auch in den 50ern schon zwei große Katastrophenfilme zum "Titanic"-Untergang (und bei beiden hat Cameron sich überdeutlich bedient, einige Szenen nahezu plagiiert), und auch die haben natürlich mit Identifikationsfiguren gearbeitet. Aber nicht so, dass die beiden zentralen Charaktere als Stand-Ins für nahezu alles fungieren, was im Film thematisch und motivisch verhandelt wird. Das ist quasi das, was Cameron besonders auszeichnet: Er bricht die "Inhalte" seiner Bilder auf eine Personalebene herunter, die abstraktere Ideen so direkt emotional fühlbar macht. Selbst deine richtige Anmerkung, dass die "Titanic" vor allem auch als Symbol für menschliche Hybris in die Geschichte eingegangen ist, findet im Film ganz direkt in den Charakteren statt, wird auf 1-2 Symbolfiguren vereinfacht.

Ohne jetzt die Henne-/Ei-Thematik großfahren zu wollen, aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass James Cameron keinen Film über die "Titanic" gemacht hat, weil er eine Liebesgeschichte in der Zeit oder auf dem Schiff erzählen wollte, sondern weil er a) eine Liebe für die Tiefsee hat und daher vom Wrack des Schiffs fasziniert war und weil er b) das Bild im Kopf hatte, wie das Schiff im 45 Grad Winkel im Ozean steht und zahlreiche Menschen den Bug entlang rutschen. Davon handelt sein Film – der Rest füllt dieses Spektakel und diese persönliche "Faszination" mit Bedeutung und Wert für die Allgemeinheit. Und da, um auf Anatol zurückzukommen, sehe ich keinen Unterschied in der Herangehensweise zwischen "Terminator", "Titanic" und "Avatar: The Way of Water". In der subjektiven Qualitätsempfindung – da mag das natürlich jeder anders einschätzen.
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Re: Leaps of Faith – Die Filme des James Cameron

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Casino Hille hat geschrieben: 7. Dezember 2023 11:14 Ohne jetzt die Henne-/Ei-Thematik großfahren zu wollen, aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass James Cameron keinen Film über die "Titanic" gemacht hat, weil er eine Liebesgeschichte in der Zeit oder auf dem Schiff erzählen wollte, sondern weil er a) eine Liebe für die Tiefsee hat und daher vom Wrack des Schiffs fasziniert war und weil er b) das Bild im Kopf hatte, wie das Schiff im 45 Grad Winkel im Ozean steht und zahlreiche Menschen den Bug entlang rutschen. Davon handelt sein Film – der Rest füllt dieses Spektakel und diese persönliche "Faszination" mit Bedeutung und Wert für die Allgemeinheit. Und da, um auf Anatol zurückzukommen, sehe ich keinen Unterschied in der Herangehensweise zwischen "Terminator", "Titanic" und "Avatar: The Way of Water". In der subjektiven Qualitätsempfindung – da mag das natürlich jeder anders einschätzen.
Ich sehe das ja genauso und dein letzter Satz ist für mich dann auch der springende Punkt. Hinzu kommt wie bereits erwähnt in Camerons beiden jüngsten Filmen der Verzicht auf den Faktor Mensch. Vermutlich gibt es am Ende aber dann halt doch noch einen kleinen qualitativen Unterschied zwischen Ed Harris Schauspiel und dem seiner computeranimierten Kollegen wie auch der daraus resultierende Einfluss auf den Film an sich. :D
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Re: Leaps of Faith – Die Filme des James Cameron

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Habe gestern nun endlich Abyss geschaut. Es ist immer wieder erstaunlich solche Filme so spät zu sehen, und dann unvoreingenommen auf die Diskussionen hier zu schauen. Gerade in diesem Fall bin ich einigermaßen sprachlos wenn ich mich an Diskussionen zum Frühwerk von Cameron erinnere (aber auch auf die Diskussionen um den verweichlichten Spielberg schaue).

Vorab: Abyss hat mich gut 2 Stunden absolut gepackt. Ich wusste praktisch Null über den Film und so hatte ich auch gar keine Erwartungshaltung. Ich kannte nur diesen CGI-Wasserrüssel und hatte so erwartet, dass es wohl irgendwie um diesen gingen. Der Film ist in den ersten zwei Stunden absolut packend inszeniert. Wieder merkt man, wie bei Cameron irgendwie ein Film in den anderen greift und er immer das, was er gelernt hat, wieder anwendet. Abyss wirkt lange Zeit nahezu exakt wie "Alien(s) unter Wasser", und das sind dann wieder viele technische Elementen die man später auch in Titanic und Avatar (2) wiederfindet.
Die ganze Dynamik der Charaktere ist typisch für die Zeit, und wirkt wie vom Reißbrett aber eben kompetent und unterhaltsam. Von besonders guter Charakterentwicklung die sich von späteren Cameron Filmen absetzt kann nicht die Rede sein. Dennoch, die Truppe macht Spaß, Ed Harris ist immer eine Granate (hier leider mit "falscher" Stimme) und Mary Elizabeth Mastrantonio ist wieder mal eine stärkere Julia Roberts.
Eigentlich sage ich gerne "ich mag keine Unterwasserfilme" doch der Film lehrt mich eines besseren.

Um es kurz zu machen: Was dann vor allem in den letzten 30 Minuten passiert hat mich total erstaunt - in mehrerer Hinsicht. Zunächst der weitgehend absurde Abstieg des Protagonisten, doch dann... Echt Aliens als kleine Wesen? Echt Verschonung der Menschheit wegen "Liebe"? Am Ende alle im Nu gerettet von den süßen Aliens die in allerbester Indiana Jones 4 Marnier mit ihrer Untertasse aus dem Wasser steigen? Meine Fresse! Das ist ein rührseliger Kitsch der selbst dem späten Spielberg zur Ehre gereichen würde.

Alles aber egal, mir hat es Spaß gemacht. Nur kann ich manche DIskussion hier um den harten, frühen Cameron, oder ganz allgemein auch um das Werk Spielbergs hier nicht mehr ganz ernst nehmen danach
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Re: Leaps of Faith – Die Filme des James Cameron

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Bei Arte lief gestern der von Cameron später erst veröffentlichte Directors Cut. Die Kinofassung ist im dritten Akt deutlich kürzer, weniger kitschig und hebt den moralischen Zeigefinger nicht mal halb so hoch. Die beiden unterschiedlichen Schnittfassungen von Abyss sind eher die perfekte Untermauerung für die Unterscheidung in den frühen und späten Cameron.
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Re: Leaps of Faith – Die Filme des James Cameron

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Daniel, du hast den Director's Cut gesehen, der den kompletten Film in Punkto Handlung und Tempo auf den Kopf stellt (und um schwache Steinzeit-CGIs ergänzt). In meinen Augen ist das ein ganz anderer Film als die Kinofassung und minestens 2,5 Punkte schwächer. Ob dir die Kinofassung besser gefallen hätte kann ich dir natürlich auch nicht sagen, aber in den letzten 30 Minuten befindet sich der Löwenanteil der Änderungen. Die Kinofassung steht durchgängig in der Tradition von Camerons ersten beiden Filmen, der DC nimmt dagegen schon viel von Camerons späteren, deutlich mainstreamigeren Filmen vorweg.

edit: Hille wr schneller :)
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Re: Leaps of Faith – Die Filme des James Cameron

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Interessant. Ich war erst verwundert WIE lang der Film ist, habe dann aber gelesen dass das Original tatsächlich 140min ist, und ich dachte, das passe irgendwie mit der Version von Arte.

Ich lese aber auch gerade die Handlungszusammenfassung auf wiki und das scheint genau das zu sein, was ich gesehen habe. Einen großen Unterschied in der Sache kann ich nicht erkennen. oder ist diese Zusammenfassung auch nur für die Directors Cut Version??
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Re: Leaps of Faith – Die Filme des James Cameron

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danielcc hat geschrieben: 12. März 2024 17:42 Ich lese aber auch gerade die Handlungszusammenfassung auf wiki und das scheint genau das zu sein, was ich gesehen habe. Einen großen Unterschied in der Sache kann ich nicht erkennen. oder ist diese Zusammenfassung auch nur für die Directors Cut Version??
Die Zusammenfassung auf wiki ist die Handlung des DC. In der Kinofassung gibt es keinen Tsunami und keine Bestrafung durch Aliens für böse Menschen und Umweltverschmutzung. Das ist alles DC-only. Der Hintergrund und die Motivation der Aliens bleiben im Kinocut weitgehend im Dunkeln, es wird lediglich gezeigt, dass sie Buds Kommunikation mit Lindsay beim Abstieg verfolgten und ihn wohl deshalb auch gerettet haben (für seine Selbstlosigkeit). Das ganze Öko-Zeugs und die Gesellschaftskritik fehlt hier komplett, der Teil ab dem Abstieg geht gefühlt im DC 3x so lange wie im Kinocut. Der Vollständigkeit halber sei aber auch erwähnt, dass der DC gemeinhin als die bessere und beliebtere Fassung gilt. So überraschend ist das aber auch nicht, da Camerons erfolgreichste Filme nicht von ungefähr Titanic und die Avatars sind und eben nicht Terminator und Aliens.
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Re: Leaps of Faith – Die Filme des James Cameron

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Casino Hille hat geschrieben: 13. März 2024 13:46 Dann ist bei "Terminator 2" aber auch der groteske Ultimate Cut mit all seinen Ergänzungen die Fassung, die Cameron offenbar wollte, gell?
Nein überhaupt nicht. In T2 darf der Terminator niemanden erschießen, er lernt Ethik und Menschlichkeit, und am Ende weint JOhn als er sich von ihm verabschieden muss.

In Anbetracht von nur 9 (?) Spielfilmen die Cameron inszeniert hat finde ich die Unterscheidung von "vorher/nachher" bei ihm wenig nachvollziehbar
- Piranha 2 (?) kenne ich nicht.
- Terminator 1 ist ein kleiner dreckiger Film der aber auch schon eine etwas schwulstige Love Story hat
- Aliens ist Aliens; so gut kenne ich den auch nicht
- Dann kommt Abyss mit all der hier beschriebenen Rührseligkeit, und dann T2, True Lies, zwei mal Avatar
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Re: Leaps of Faith – Die Filme des James Cameron

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danielcc hat geschrieben: 13. März 2024 13:33 man muss dann aber festhalten dass das ja die Version ist der Cameron offenbar wollte. Also hat er auch damals schon so getickt wie ihr es ihm bei seinen späteren Filmen vorwerft oder? Am Ende des Tages genau so rührselig wie das Ende von T2
kuck mal, was ich auf der letzten Seite geschrieben hatte :) :
AnatolGogol hat geschrieben: 6. Dezember 2023 17:54 Wenn ich hier zB zum Vergleich meinen heiss und innig geliebten Abyss heranziehe, dann stelle ich fest, dass dieser durchgängig figürlich und handlungstechnisch durchwoben ist, zumindest in der Kinofassung. Denn auch in Camerons ureigener Langfassung ist das letzte Drittel diesbezüglich sehr überschaubar gehalten. Es ist wohl tatsächlich so, dass ich den frühen Cameron für Dinge geschätzt habe, die er nur bedingt zu verantworten hatte und die "reinen" Cameronschen Filme, also eben die, bei denen das Spektakel über allem steht, nicht so recht kompatibel mit meinen Erwartungen sind. Das geht bereits mit T2 los, mehr noch mit True Lies und bei allem danach sowieso.
du hattes ja sogar darauf geantwortet und mir zugestimmt. :)

und passend dazu noch das hier:
AnatolGogol hat geschrieben: 4. Dezember 2023 13:26 mittlerweile drängt sich mir mir hier schon der Verdacht auf, dass der von mir bis in die frühen 90er so kultisch verehrte Regisseur in Wahrheit nie so gut war, wie ich ihn gesehen habe bzw. die Qualität seiner von mir so geschätzten Filme Terminator, Aliens und The Abyss nicht zuletzt durch die Tatsache zustande kam, dass er sich externen Einschränkungen fügen musste und gerade nicht seine Idealvorstellungen umsetzen konnte. Das wären bei Aliens und The Abyss die vom Studio auferlegten Kürzungen zugunsten einer kürzeren Laufzeit und beim ersten Terminator die Beschränkungen (aufs Wesentliche) durch das knapp bemessene Budget. Beginnend mit T2 änderte sich dies, da er spätestens durch den enormen Erfolg des Cyborg-Sequels in der Lage war seine Filme gemäß seinen Idealvorstellungen um- und durchzusetzen. Und nochmal ganz ehrlich: ich bewundere Cameron für seine Kühnheit, mit der er extrem-budgetierte und technisch ambitionierte Filme wie Titanic und Avatar gegen alle Widerstände umgesetzt hat. Den Erfolg wie auch den Status als erfolgreichster Filmemacher aller Zeiten hat er sich nicht zuletzt durch diese Kühnheit auch redlich verdient. Als Filmemacher sehe ich ihn aber leider mittlerweile aus den genannten Gründen sehr kritisch und ende meinen Text mit der nüchternen Feststellung, dass seine Art Filme zu drehen mich einfach nicht mehr erreicht.





danielcc hat geschrieben: 13. März 2024 15:02 In Anbetracht von nur 9 (?) Spielfilmen die Cameron inszeniert hat finde ich die Unterscheidung von "vorher/nachher" bei ihm wenig nachvollziehbar
Doch, finde ich schon. Die fertigen Kinofassung seiner Filme 2-4 mag er nicht vollumfänglich zu verantworten haben, aber die Filme existieren in diesen Fassungen ja und haben seinen Aufstieg begründet. Und gemessen an diesen Fassungen ist da ein sehr deutlicher Bruch vorhanden - egal, durch welche Rahmenbedingungen dies zustande kam.
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