Komm runter...
Es geht hier ja rein um die Thematik, die passt halt nicht jedem, so im Nachhinein gebildete Vorgeschichten wirken nunmal oftmals aufgesetzt und fehl am Platz. Eine der Facetten die das 007-Franchise ja nunmal bietet ist ja ein relativ interessanter Hauptcharakter (nämlich Bond

), und ich denke da haben natürlich die Romane, aber auch die Filme einen großen Beitrag zu geleistet.
Das schöne ist doch, dass Bond nicht der uns oftmals schon bekannte Superheld ist, sondern eben mehr Ecken und Kanten hat, die mal mehr mal weniger zum Vorschein kommen, auf jeden Fall wird Bond als oftmals als gefühlskalter, berechnender Agent dargestellt, wobei dies ja durchaus nicht glorifiziert wird und auch das ein oder andere mal als Schutzreflex enttarnt wird.
Das Kunststück der Roman ist es hierbei, Bond dennoch als stilvollen, kultivierten und vor allem intelligenten Charakter darzustellen, der sich seine eigenen Gedanken macht und der durchaus nicht immer so hart ist wie er gerne wäre. Dies macht diesen vielschichtigen Charakter meiner Meinung nach aus. Man merkt aber durchaus, und das wird in den alten Romanen auch des öfteren angedeutet, dass Bonds Charakteristikum auch ein Produkt seiner Arbeit ist, ein fortschreitender Prozess, ebenso scheint der Krieg einen großen Teil zur Charakterprägung beigetragen zu haben (Ian Flemming war ja selber Teil der Britischen Kriegsmaschinerie, was sicherlich auch mit eingeflossen ist).
Dies macht Bond menschlich und lässt die Romane auch einen gewissen Realismus ausleben. Das ein 12- Jähriger Bond, ohne jegliche militaristische, bzw. geheimdienstliche Ausbildung oder unterstützung, allerdings durch die Weltgeschichte turnt und einen Bösewicht nach dem anderen zu Fall bringt wirkt dann jedoch schon ein bisschen absonderlich, und für wirklich tiefe Anhänger der klassichen Bondvorlage, mag dies schon fast ein Schlag ins Gesicht sein, den man schnell wieder vergessen möchte, weil es die Serie um einen Teil ihrer Ernsthaftigkeit beraubt wird.
Ich persönlich nehme es da nicht so genau, weil ich es als einzelne Werke sehe, und die Ian Flemming Reihe als quasi geschlossene Serie ansehe, ich brauche da nicht unbedingt diesen zwingenden Zusammenhang. Die Young-Bond-Reihe ist eine recht angenehme Romanserie, deren Schreibstil ich für durchaus gelungen halte, denke das Charlie Higson eine gute Wahl war. Ich brauche trotzdem immer eine gewisse Zeit um hinein zukommen, da ich die Übersetzung für weniger gelungen halte (ich denke mal, dass ich dieses "Gefühl" auf die Übersetzung zurück führen kann, dies ist aber de facto nur eine Vermutung, da ich irgendwie nicht den Reiz verspüre mir die Romane nochmals im Original durchzulesen, eventuell versuche ich es bei der englischer Erstpublikation des Folgeromans).