Hahaha ok... Musste erstmal kurz drauf klarkommen dass diese Umfrage, die ich im zarten Alter von zwölf gestartet habe heute noch Anklang durch Diskussionen findet.
Die meisten meiner damaligen Beiträge (habe mir einige grade nochmal durchgelesen) empfinde ich heute eher als peinlich^^
Dieser ist glücklicher Weise keiner den ich zu diesen Beiträgen zähle.
Also für mich persönlich sind aus der heutigen Zeit betrachtet die 90er das schlimmste "Bondzeitalter" gewesen, was an zwei Faktoren liegt: Darsteller Pierce Brosnan und dem Autoren-Duo Neil Purvis und Robert Wade.
An Pierce Brosnan stören mich im Grunde zwei Dinge: Das erste ist schnell erklärt. Seiner "Geilheit" auf die Rolle. Wenn man sich anschaut wie scharf er auf die Rolle war und wie beleidigt, als man sie ihm zu Gunsten eines jüngeren Darstellers für CR wieder wegnahm wird einem (zumindest mir) echt übel.
Der zweite Grund ist nicht ganz so einfach. Meiner Meinung nach ist der Grund für die anfangs stärkere aber auch heute noch aufzufindende Ablehnung von Daniel Craig als Darsteller die Art wie Brosnan seinen Bond spielte.
Bis Brosnan hatte jeder Darsteller seinen eigenen Stil und seine eigene Herangehensweise an die Rolle. (Naja gut außer Lazenby aber das war weniger seine Schuld als die der Produzenten. Man wollte halt einen zweiten Connery).
Es gab Connery - Cool, unnahbar, hart im nehmen mit lustigen one-linern, dann Moore - der das ganze Bongenre in Richtung Comedy verlagert hat (was ich überhaupt nicht verurteile... Im Gegenteil!), dann Dalton mit seine härte seinem kühlen und abgebrühten Auftreten und dann kam Brosnan, der alles kombiniert hat und einen stereotypen Bond gespielt hat. Er hat meiner Meinung nach nichts getan als alles, was je ein Bonddarsteller vor ihm in die Rolle gebracht hat imitiert, ohne eigene Herangehensweisen einzubringen. Das ist, denke ich, auch der Grund warum bei Craig jeder gejammert hat (und es teils heute noch tut.)
Purvis und Wade haben dann auch noch Drehbücher geschrieben, die einfach nur billiges Action-Kino propagiert haben. Reines Attraktionskino. Im Endeffekt die Fortsetzung vom frühen Stummfilm. (Cinema of Attraction - Tom Gunning)
Man muss ihnen zwar zu Gute halten, dass es eine undankbare Aufgabe ist, ein Bond-Script ohne kalten Krieg zu schreiben, wenn das vor einem noch keiner getan hat aber da wäre besseres gegangen.
Wirklich hin zu qualitativ hochwertigem Kino mit interessanten, innovativen Narrativ-Strukturen haben sie sich dann erst mit CR bewegt. (Ich nehme an, dass Broccoli und Wilson ihnen da auch ein bisschen auf die Finger gehauen haben, nach dem Klamauk-Film DAD.)
Als goldenes Zeitalter würde ich heute die Sechziger und Siebziger sehen. Die Sechziger mit ihrem unglaublichen Stil als Fortsetzung der Fünfziger und die Siebziger in denen Bond halt die felsenfeste Entertainment-Waffe des Establishments gegen das aufkeimende Hippitum war. (Wobei man das wahrscheinlich auch über die späten Sechziger sagen könnte.)
So... das dürfte mein erster (und sehr ausführlicher) Beitrag seit drei Jahren gewesen sein...
