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Der Samen der Toleranz - ein Diskussionsthread

Verfasst: 18. Oktober 2005 20:27
von The New Scaramanga
Hallo zusammen!

Ich eröffne diesen Thread für eine kleine Diskussionsrunde. Das Thema des gleich folgenden Berichts spiegelt nur einen Aspekt des ganzen Bildes wieder. Es geht um Toleranz und Akzeptanz und schneidet den Einfluss, der heute durch Medien und gesellschaftliche Umfelde auf Jugendliche eingewirkt wird, ebenfalls an.
Zur Toleranz/Akzeptanz: Ich für mich habe den Aspekt der Homosexuellen mehr berücksichtigt, das soll jedoch niemanden davon abhalten, auch andere diskriminierte Gruppen zur Thematik hinzuzufügen, im Gegenteil, das wäre sogar sehr gut!
Was den Einfluss auf die Jugendlichen betrifft, so denke ich, gibt es keine einschränkenden Gruppenfelder, die Thematik ist relativ weiträumig.

Hier folgt nun der von mir verfasste Bericht:

"Eine wichtige Frage, die diesen Bericht ins Leben gerufen hat, stellte sich mir in mehreren Situationen während den vergangenen Wochen und Monaten, meinem eigenen Coming-Out und meine Bemühungen, mich mit der Homosexualität und ihren Bezug zur Gesellschaft auseinanderzusetzen.
Es ist allgemein bekannt, dass Homosexualität in der Gesellschaft weitgehend toleriert wird. Es gibt auch Teile der Gesellschaft, die Homosexuelle in ihrer Lebensart und Lebenseinstellung akzeptieren. Trotz dieser erfreulichen Fakten ist aber auch zu beachten, dass der umgekehrte negative Fall vorliegt, vermutlich sogar schwerwiegender als der positive.
Verantwortlich dafür ist zu einem Teil die ältere Generation, die mit ihrem Lebensbild oft zu den konservativ eingestellten Menschen gehört, die Homosexualität aus idealen oder auch religiösen Gründen ablehnen. Dies trifft wie in jeder anderen Gesellschaftsschicht natürlich nicht auf alle zu, auch hier gibt es des öfteren erfreuliche Überraschungen und Ausnahmen.
Doch betrachten wir in diesem Bericht diesmal nur die Gruppen und Schichten, die sich gegen die Homosexualität stellen, sie verurteilen und anders geschlechtlich-orientierte Menschen verstoßen. Diese Gruppen haben in vielen Gesellschaften aufgrund ihrer erhöhten Zahl oft großen Einfluss, beispielsweise in politischer Hinsicht.
Ein gutes Beispiel ist zum Einen die in NRW durch die SPD eingeführte Aufklärungsbroschüre über Homosexualität an Schulen. Durch die konservativ eingestellte CDU wurde diese Broschüre nach dem Regierungswechsel im Mai 2005 abgeschafft, mit der ablenkenden, haltlosen Begründung „man wolle keine Werbung für eine bestimmte sexuelle Orientierung machen“. Des Weiteren ist es sicher nicht unüblich, dass größere Aufrufe in den angesprochenen Gesellschaftsschichten dafür sorgen könnten, solidarisch handelnde Politiker oder Befürworter und Unterstützer der Homosexuellen mit dem nötigen Einfluss von ihren Zielen abzubringen, und dass eben diese Personen nachgeben aufgrund der Angst des Stimmen- oder Prestigeverlustes.
Wie kommt man von dieser Sparte nun zu den Jüngeren?
Kinder und Jugendliche unterliegen heutzutage oft medialem Einfluss. Ihre Meinungen werden suggeriert durch Gesellschaft, Schulen und Lehrer, Eltern und Freundeskreise. Oft ist die überwiegende Meinung die, welche später von den Jugendlichen dann auch angenommen wird, ohne dass sie sich weitere Gedanken darüber machen, beispielsweise darüber, ob es richtig oder falsch ist, was ihnen gesagt wird, ob sie es mit sich selbst vereinbaren und es ihren persönlichen Vorstellungen entspricht. Diese Form der Ignoranz ist anzukreiden, genau so wie den zunehmenden Einfluss anderer Menschen auf die Jüngeren, die in ihrer Entwicklung doch auf einem gespaltenem Pfad gehen.
Es ist Fakt, dass Homosexualität heutzutage in der Psychologie nicht länger als eine Verhaltensstörung oder Fehlfunktion des Menschen gehandelt wird. Homosexuelle gelten nicht länger als desorientiert oder krank (obwohl Gegner der Homosexuellen diese widerlegten Thesen gerne für ihre Argumente verwenden). In vielen Gesellschaften findet sich immer ein bestimmter Prozentanteil Schwuler und Lesben. In zahlreichen Großstädten in Europa und den Vereinigten Staaten finden sich Clubs und Discotheken für Homosexuelle, wo sie unabhängig von den gesellschaftlichen Rechtlinien und Ansichten ungestört und frei ihre Orientierung ausleben können. In der Öffentlichkeit zeigen sich oft schwule Pärchen oder einzelne offen in Gang- und Redeart, ohne dass gleich jemand mit dem Schlagstock auf sie zugeht. In vielen großen Städten finden jährlich Gay Parades statt. In vielen Regionen betätigen sich Jugendgruppen und Organisationen zugunsten der Homosexuellen und anderen von der Gesellschaft meist ausgeschlossenen, diskriminierten Gruppen. Homosexualität findet sich fast überall, ob durch Homosexuelle selber, im Fernsehen (TV-Shows), Politik und Promis, Regenbogenfahnen, CSD, etc.
Jugendliche werden trotz dieser Fakten meist vom Gegenteil überzeugt. Ihre Unabhängigkeit in der Meinungsfreiheit verliert an Größe und Gewicht, ihre eigenen Wünsche und Pläne sind ihnen wichtiger, als sich über aktuelle und brisante Themen Gedanken zu machen und sich zu überlegen, welche Ansichten sie selber vertreten würden.
Gegen den Einfluss der Gesellschaft und die Ignoranz der Jugendlichen gegenüber derartigen Themen muss vorgegangen werden. Einer der möglichen Weg – wenn nicht sogar der einzige Weg – ist der, dass man das Übel sprichwörtlich an der Wurzel packt und ausmerzt.
Je früher Jugendliche mit dem Thema Homosexualität konfrontiert werden, desto eher können sie sich darüber Gedanken machen und sich ihre Meinungen bilden. Anders als es die CDU-Regierung (welche angeblich die abgesetzte Broschüre wieder eingesetzt haben soll) argumentierte, ist dies kein Weg, um für die Homosexualität zu werben oder die Jugendlichen zu beeinflussen.
Die Fakten müssen ihnen näher gelegt werden. Sie müssen von jeglichem Einfluss abgeschottet werden, so dass sie für sich alleine eine persönliche, eigene Ansicht gestalten können, die sie auch mit sich selbst und ihrem Leben und ihrer Haltung gegenüber anderen vereinbaren können. Unabhängig von dem, was Eltern, Freunde, Klassenkameraden, Lehrer, Politiker, ältere oder andere Leute sagen: was zählt ist die freie, unabhängige private Meinungsbildung der Kinder und Jugendlichen.
Bringt man ihnen die Tatsachen näher, erklärt ihnen Ursprung, Entwicklung und Facetten der Homosexualität, worauf sie beruht und was sie bedeutet, so werden Kinder und Jugendliche in der Lage sein, sich genau diese freie Meinung bilden zu können, denn so werden keine wichtigen Informationen und Fakten retuschiert oder verheimlicht; negative Aspekte werden nicht in den Vordergrund gedrückt, sondern mit den positiven Aspekten gleichgehalten. So ist der Wahrheitsgehalt gewährleistet und die persönliche, unabhängige Meinungsbildung ermöglicht.
Als Schwuler kann ich in eigener Sache sagen, dass ich mich natürlich genau wie meine gleich gesinnten Freunde darüber freue, wenn die Menschen mehr Toleranz oder Akzeptanz beweisen, besonders aber auch die Jugendlichen und Kinder. Niemand verlangt von jemandem etwas, man hat die freie Wahl wenn es um die eigene Meinung geht, solange alle Fakten berücksichtigt werden und nicht nur eine Seite allein betrachtet wird. Unter diesen Voraussetzungen ist jede Ansicht gerechtfertigt und zu akzeptieren.
Aus diesen Gründen sind Aktionen wie die Aufklärungsbroschüre in NRW, die Behandlung des Themas Homosexualität in Schulen und vielleicht auch in der Familie, in den Medien und in Dokumentationen zu begrüßen, insofern die oben genannten Voraussetzungen gegeben sind.
Mein Schlusswort:
Je eher der Samen der Toleranz gesät wird, desto eher kann man die reifen, vollkommenen Früchte der Akzeptanz ernten."

The New Scaramanga (Chris) Copyright, 15. Oktober 2005

Ich habe diesen Bericht zur Darlegung meiner persönlichen Meinung verfasst.
Hier haben Interessierte nun die Möglichkeit, ihre Meinungen zu äußern und mit anderen darüber zu diskutieren. Handelt das bitte wie in anderen Threads auch ab: sinnvolle Beiträge; Begründungen für eure Meinungen, damit diese nachvollziehbar sind; und eine gepflegte Atmosphäre, damit das Ganze vlt auch ein bisschen Spaß macht. :wink:

Gruß
The New Scaramanga (Chris)

Verfasst: 18. Oktober 2005 23:14
von 001
Erstmal möchte ich Dir zum Coming Out beglückwünschen. In so manchen ICQ-Sessions mit Dir konnte man merken, dass Du mit denm opf wo anders warst.Ich kann mir gut vorstellen das Dir ein Stein vom Herzen gefallen ist, als Du es Deiner Umgebung (Familie, Bekannten und Verwandenkreis) gesagt hast. Ich wünsche Dir, dass keiner der Dir wichtigen Personen Dich entäuscht hat und zu Dir steht.

Aber jetzt möchte ich mich mit dem auseinandersetzen, was Du gesagt hast:

In sehr vielen Dingen gebe ich Dir recht. Wir sind von Intoleranz gesegnet. Das wird einem in seiner Kindheit eingetrichtert und wir werden es unseren Kindern weitergeben-Auch Du wirst es an deinen Neffen weitergeben!

Nur ist es auf einer Seite nicht schlecht Intoleranz zu hegen. Denn wenn Unrecht auf Erden geschieht, dann müßten wir ja tolerant sein und sagen, dass geht uns nicht an. Ich weiß, dass das jetzt etwas weit geht. Aber wenn darum geht Unrecht und Leid zu verhindern, dann bin ich gerne intolerant...!

Aber jetzt wieder back to topic:
Ein gutes Beispiel ist zum Einen die in NRW durch die SPD eingeführte Aufklärungsbroschüre über Homosexualität an Schulen. Durch die konservativ eingestellte CDU wurde diese Broschüre nach dem Regierungswechsel im Mai 2005 abgeschafft, mit der ablenkenden, haltlosen Begründung „man wolle keine Werbung für eine bestimmte sexuelle Orientierung machen“.
Ich bin einer dieser Wähler, welche der CDU bei der letzten Landtagswahl zur Machtübernahme geholfen haben. Nicht weil ich gegen diese Broschüren war/bin! Andere, viel wichtigere Probleme, haben den Ausschlag zur CDU geliefert ( an alle, die sich noch nicht mit dem A.r.s.c.h. in eine Wahlkabine gesetzt haben, kann ich sagen, dass es keine Partei gibt, welche einen Wähler zu 100% vertreten-aber das nur am Rande ).

Die Tatsache, dass die jetzige Landesregierung diese Broschüre abgesetzt hat, fande und finde ich nicht schlimm.

Bevor wir uns über den Sinn bzw. Unsinn einer solchen Bröschüre auseinander setzen, müssen wir uns doch mal den Fragen, welchen Auftrag die Institution Schule hat! Hier fängt doch das Problem an. Für den einen heißt es, dass hier nur Wissen vermittelt und für den anderen heißt es, dass jungen Menschen geholfen werden soll, erwachsen zuwerden.

Tjoar.....Wenn sie beim erwachsen werden unterstützen soll, dann benötigt die Schule noch mehr solcher Broschüren für viele viele anderen Themenbereiche! Wenn die Schule nur Wissen vermitteln soll, wozu soll man dann Steuergelder hinauswerfen, um Broschüren zu entwicken und zu drucken?

Ich stelle hier noch einen anderen Aspekt hinein. Diejenigen, welche diese Broschüre geschrieben haben, in wie weit sind die den tolerant anders denkenden Menschen gegenüber? Wart diese Broschüre dann noch ihre Neutralität, welche hier besonders bei diesem Thema eigentlich wichtig sein sollte? Jetzt kommt mein Problem aber hinzu. Ich kenne diesen Inhalt nicht und bin auch nicht mit der Materie vertraut. Sorry, aber ich habe momentan andere Dinge im Kopf....( EStG, UStG, KStG, GewSt, AO.....[wer nicht weiß, was das ist-mich fragen....!] ).

Und jetzt komme ich auf das Problem, was ich gerade angesprochen habe, zurück. Auf den Auftrag der Schulen. Was ist aus meiner Sicht am wichtigsten? Tja....Momentan hat die Schule doch schon Probleme mit der Wissensvermittlung! Den Job des Begleiters, der Jugendliche in die Zukungt begleitet, kann man ihr nicht anhängen. Unter dieser Last würde sie zusammen brechen.

Könnt Ihr Euch an ein anderes gutes Beispiel erinnern? Ich schon....Das Kruzifix in bayrischen Klassenräumen. Aus den o. g. Gründen bin ich gegen das Kruzifix. Meiner Meinung sollte dies verboten werden. Den es macht keinen Schüler schlauer, kreativer etc etc. Es hilft auch nicht beim erwachsen werden.....Es hängt da, staubt voll und polarisiert. Zu mehr ist es aus meiner Sicht nicht nütze.

Ich habe da noch ein anderes gutes Beispiel: Geht mal durch Schulen oder Rathäuser. Wieviele Wahlplakate von Parteien hängen dort...? Ihr braucht nichtmal einen Finger. Den es wird keines hängen. Schulen und Rathäuser sind für sowas tabu (ob das sogar in einem Gesetz steht, kann ich nicht sagen).

Ich weiß, dass ich hier sehr weit aushole. Ein Sorry meinerseits, wenn sich so mancher hier beim lesen meines Posts die Haare rauft und denkt, wieso kommt der den jetzt darauf....? Aber das sind gute Beispiele, wieso solche Broschüren nicht in Schulen gehören....neben dem Kruzifix :wink:

Des Weiteren ist es sicher nicht unüblich, dass größere Aufrufe in den angesprochenen Gesellschaftsschichten dafür sorgen könnten, solidarisch handelnde Politiker oder Befürworter und Unterstützer der Homosexuellen mit dem nötigen Einfluss von ihren Zielen abzubringen, und dass eben diese Personen nachgeben aufgrund der Angst des Stimmen- oder Prestigeverlustes.
Guido Westerwelle soll angeblich auch homosexuell sein. Soviel ich weiß, hat er sich nicht vor Kameras zu einer Aussage diesbezüglich hinreißen lassen, was meiner Meinung nach auch gut ist. Mir ist es wichtig, wie ein Politiker seinen Job machen will bzw. auch macht. Sein privater Lebenstil ist mir egal.

Nur schau dir die letze Bundestagswahl an.....


Zu den Kindern/oder "Früherwachsenden" sag ich nur, dass sehr viel durch den Gruppenzwang geschiet. Ist man anders als die Gruppe, wird man beäugt und man ist sehr schnell der Aussenseiter. Gleichzeitig wird auch sehr viel durch Unwissenheit und "Dummheit" (weil sie nicht über das was sie den sagen, vorher nachdenken). Ich habe es auch hier des öfteren erlebt. Da wird gesagt, dass man Merkel nicht wählen würde, weil sie scheiße aussieht (ist Geschmackssache), oder das Daniel Craig "schwul" aussehen würde etc etc....

Auch Du wirst bestimmt, solche Kommentare mal abgelassen haben. Wie ein jeder von uns. Wie man so etwas ändert? Tjoar....als erstes mit Gedult, mit sehr viel Gedult. Und mit einer Hoffnung beseelt, dass sie sich ändern werden. Gleichzeitig sollte aber auch das Elternhaus in seine Pflicht genommen werden. Sehr viele schieben die Pflicht auf die Schule ab, wo wir da wieder bei dem ersten Teil meines Posts wären. Wenn inerhalb des Elternhauses darauf gewacht wird, was der Pflilius so sieht, liest, hört und macht, dann kann man gezielt auf seine Entwicklung einwirken. So einwirken, dass die Toleranz gesteigert wird, ohne dabei aber aus einen gewissen Rahmen zufallen.
Ihre Unabhängigkeit in der Meinungsfreiheit verliert an Größe und Gewicht, ihre eigenen Wünsche und Pläne sind ihnen wichtiger, als sich über aktuelle und brisante Themen Gedanken zu machen und sich zu überlegen, welche Ansichten sie selber vertreten würden.
Ich möchte Dir etwas von mir erzählen. Ich wurde 1980 geboren. Das heißt, dass ich bald 25 werde. Im Jahr 2000 habe ich mein Abi gemacht. Danach habe ich mein Zivildienst geleistet und dann eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten angefangen. Diese habe ich erfolgreich am 30.06.2004 abgeschlossen und war bis Anfang November 2004 arbeitslos. In der Zeit zwischen November 2004 und Anfang Februar 2005 habe ich in Düsseldorf in einer Kanzlei gearbeitet. Ich wurde gekündigt, da man doch eine erfahrendere Kraft benötigt, welche die ihr aufgetragenden Aufgaben schneller und selbständig erfüllen könnte. Im März 2005 habe ich einen Job in einer Wuppertaler Kanzlei gefunden und meine Probezeit endete am 30.09.2005. Man bedenke, dass ich bald 25 werde. In den Zeiten meiner nichtbeschäftigung habe ich vom Arbeitsamt Arbeitslosengeld (ca 465,00 EUR) bekommen. Meine Ausbildingsvergütung betrug kanpp 500,00 EUR.

Ich habe Pläne. Verreisen und eine eigende Wohnung. Letztere bin ich gerade dabei in die Tat umzusetzen. Kannst Du dir vorstellen, dass ich
auch will? Kannst Du dir vorstellen, dass man doch mal den Wunsch hat, mit 25 bei seinen Eltern auszuziehen? Besonders wenn man einen Bruder hat, der in diesem Alter schon raus war? Jetzt könnte einer sagen, mit der Kohle hätte 001 doch ausziehen können und eine WG aufmachen können.

Hier sagt 001: Stimmt.

Das Problem ist nur, dass ich kein WG-Typ bin. Und wenn man alleinunterhalter ist, dann reicht das nicht, glaubt mir :wink:

Gut warum habe ich eine kleine Auskunft aus meinem Leben erzählt? Kannst Du dir vorstellen, Scara, dass es vielen in meinen Alter so geht? Dir wird es auch so gehen, glaub es mir :wink:
Die Fakten müssen ihnen näher gelegt werden. Sie müssen von jeglichem Einfluss abgeschottet werden, so dass sie für sich alleine eine persönliche, eigene Ansicht gestalten können, die sie auch mit sich selbst und ihrem Leben und ihrer Haltung gegenüber anderen vereinbaren können. Unabhängig von dem, was Eltern, Freunde, Klassenkameraden, Lehrer, Politiker, ältere oder andere Leute sagen: was zählt ist die freie, unabhängige private Meinungsbildung der Kinder und Jugendlichen.
Wie sollen Jugendliche sich ohne beeinflusst zu werden, den informieren können.
Bringt man ihnen die Tatsachen näher, erklärt ihnen Ursprung, Entwicklung und Facetten der Homosexualität, worauf sie beruht und was sie bedeutet, so werden Kinder und Jugendliche in der Lage sein, sich genau diese freie Meinung bilden zu können
Ich dachte immer, dass der "Betroffende" es immer selber merkt?!? Wie war es den bei Dir? War eine Broschüre oder jmd. da, der gesagt hat, dass Du evtl Homosexuell sein könntest...?

Zu guter letzt :wink: möchte ich doch eines sagen:

Ich wünsche mir den Tag herbei, wo es die Menschheit es schaft, friedlich nebeneinander zu leben. Egal, welche Hautfarbe, Staatsangehörigkeit, Reichtum, politscher Überzeugung, der Konfesion oder der sexuellen Neigung. Ein Leben ohne Hass, ohne Gewalt und ohne Diskrimierung....! Ein Leben, wo das Wort Toleranz nur noch in den Geschichtsbüchern steht, da man Toleranz nicht ausüben muss.

So ich hoffe, dass ich ein paar Denkanstöße geben konnte!

P.S.: ( :wink: ):

@Scara: Meiner Meinung nach solltest Du dich nicht als Schwul, sondern als Homosexueller bezeichnen. Das Wort "Schwul" hat meiner Meinung nach in der Gesellschaft einen negativen Touch. Ob das stimmt, kannst Du wohl besser beurteilen als ich.....

So jetzt bin ich aber selber auch fertig....!

MfG
001 /Thomas

Verfasst: 19. Oktober 2005 15:19
von 007
Hi Scara !

Auch ich möchte dich zu deinem Coming-Out beglückwünschen, auch wenn ich es ja schon etwas länger wusste (Signatur, etc.).

Es war sicher ein schwieriger, anstrengender Schritt und du solltest Stolz darauf sein, ihn gegangen zu sein. Ich bin mir sicher, dass du dich jetzt befreiter fühlst.

Meine Meinung zu Homosexualität ist eine einfache: Was betrifft es mich, wenn jemand homosexuell ist ?

Das klingt jetzt sicher etwas derbe oder hart, deswegen möchte ich es näher erklrären:
Für mich sind homosexuelle ganz normale Menschen, wie alle anderen heterosexuellen Menschen in meiner Gegenwart. Ich unterscheide da nicht, es ist mir vollkommen egal. Ich denke nicht, dass Homosexuelle Unterstützung brauchen, weil ich sie eben als ganz normale Menschen sehe, die sie imo halt sind. Ich denke es ist die beste Form der Toleranz.

Für mich bist du jetzt niemand anders, als der du vor deinem Coming-Out warst, und so werde ich dich auch weiter ganz normal behandeln (mal abgesehen davon, dass ich dich nicht nach ner Freundin oder so fragen würde ;) ).

Ich kann mir aus eigener Erfahrung ungefähr vorstellen, welcher Wind dir sicher immer noch ins Gesicht bläst, aber lass dich davon nicht verunsichern - geh deinen Weg denn der ist gut. Und ganz abgesehen davon wünsche ich die viel Glück bei einer Partnersuche, falls du sowas anstreben solltest.

Sicher wirst du in dieser Gesellschaft immer auf Vorurteile treffen, Leute die dich nicht so akzeptieren wie du bist - das ist das Problem der Minderheiten. Das ist ein Problem, dass ich als hetrosexueller nicht habe, was es für mich in gewisser Hinsicht sicherlich leichter macht.

Intoleranz wird immer existieren - und dennoch kannst du ein glückliches Leben führen - wenn du daran glaubst. Wir kennen uns ja jetzt auch schon ne Weile, ich weiß zumindest ansatzweise, was du durchgemacht hast - das kommende wird sicherlich leichter...

Verfasst: 19. Oktober 2005 15:25
von ArtMalik
Ich gebe zu, nicht alles gelesen zu haben.
Bekenne mich aber zu meiner Toleranz gegenüber Homosexuellen.

Aber eigentlich gibts ja heutzutage kaum wen, der wirklich ernstzunehmende Comments gegenüber Homosexuellen loslässt.

ZeroTolerance habe ich nur gegenüber den in Europa lebenden Islamisten.
Die müssen weg.
(In ihre Länder, nicht "so" weg, verstanden? :wink: )

Verfasst: 19. Oktober 2005 17:13
von The New Scaramanga
So, Freunde, habe mich mal ein wenig durch eure ersten Beiträge gearbeitet. :wink:
Es ist wie folgt:
Ich bin gerade mal 16 Jahre alt. Mit diesen wenigen Jahren (im Vergleich zu anderen) habe ich selbstverständlich relativ wenig Ahnung vom Leben, jedenfalls nicht gut um irgendwie über jemanden vollends gerechtfertigt zu urteilen. Bei mir kommt es daher auch öfters vor, dass ich mir sage: Ja gut, wenn die das sagen, stimmt's schon.
Eben so sollte man es ja aber nicht machen. Man kann natürlich diese Meinung annehmen, die da einem diktiert wird, aber sollte man das nicht auf gut Glück tun, sondern auch mal überlegen und sich fragen: sehe ich das auch so? Ist es richtig, was der Mann am Pult da sagt? Im Falle der Schulen ist es natürlich etwas anderes, denn dort wird mit Fakten gehandelt, die an die Schüler weitergegeben werden und die sie sich selber auch erarbeiten sollen. Da könnte man ggf auch von "Beeinflussung" sprechen, doch finde ich, dass dieses Wort je nach Situation entsprechend betrachtet und gewertet werden muss. Man kann beispielsweise von einer negativen Beeinflussung sprechen, in der die Meinungen der Menschen ganz bewusst gelenkt und umgestimmt werden zum persönlichen Vorteil. Dann gibt es meinetwegen auch noch eine Art Beeinflussung wie wenn ein Vater auf seinen Sohn einredet um ihm etwas verständlicher zu machen, ihn vlt vor Dingen zu warnen und ihn von seinen in dem Falle falschen Gedanken abzubringen.
Das muss man immer unterschiedlich auslegen, finde ich. Klar, genau wie Intoleranz wird es auch immer Beeinflussung geben, egal auf welche Art jetzt. Was mir einfach aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass sich gewisse Menschen und Sparten der Gesellschaft, darunter auch viele Jugendliche, leider sehr schnell einer Denkrichtung hingeben. Ganz gleich ob nun in politischer, gesellschaftlicher und zwischenmenschlicher Beziehung, irgendwie tritt es immer wieder auf, dass da einfach von jemandem gesagt wird: so und so ist das und andere reden ihm nach der Schnauze. Nimmt man das Beispiel eines Klassenverbands wäre "Gruppendruck" ein möglicher Zusatzbegriff, der auf jeden Fall damit einher geht.
Das wird jetzt ein wenig subjektiv, aber ich sage es dennoch: Nehme man mal die Bildzeitung, das Paradebeispiel für das Aufbauschen seiner Leser, dem Spielen mit Texten und Informationen, egal ob sie richtig oder falsch sind, allein aus Publicity und Verkaufsgründen. Meines Erachtens ein Schundblatt, dessen Papier es nicht wert ist bedruckt zu werden. Nicht nur wegen dem Mist, den sie schreiben, sondern auch weil sie völlig verantwortungslos mit Informationen (und damit auch mit der Wahrheit) umgehen. Wer das gerne liest, ok, es herrscht die freie Pressefreiheit und die von mir später aufzugreifene Entscheidungsfreiheit. Aber da hätte man wieder dieses Verfälschen der Informationen und die Tatsache, dass sich manche darüber oft echt keine Gedanken zu machen scheinen. Wird mir dadurch gezeigt, dass es das Blatt immer noch gibt und nicht wegen zurückgehenden Verkaufszahlen abgesetzt wird.
Ähnliches findet sich meist auch auf anderen Gebieten, nicht nur den Medien oder der Politik: Es ist leider so, dass eben in Fällen Informationen entweder zurückgehalten oder verdreht werden, meist aus eigennützigen Gründen - und da sehe ich diese negative Beeinflussung, zumindest ihr Entstehen. Denn wenn niemand hingeht und sich überlegt oder mal hinterfragt, wie soll dann jemand herausfinden, ob das, was dort auch geschrieben oder gesagt wird, stimmt und den Fakten entspricht? Nur weil ein Herr Schröder oder eine Frau Merkel von ihren großen Plänen sprechen und meinen, dies und jenes sei das Beste für unser Land, heißt das nicht automatisch, dass das auch stimmen muss oder dass jemand sich derer Meinung auch annehmen muss. Man hat die freie Wahl und darf sich die auch nicht nehmen lassen, erst recht nicht durch sich selbst!
Ich gebe zu bedenken, dass ich hier nur Beispiele nenne und diese nur auf explizite Fälle beziehe, eine Pauschalisierung ist deswegen nicht möglich, weil es halt auch excpetions to the rule gibt. Und das ist ja auch gut so. Und darum geht es mir, dass man sich das vlt mal überlegt, ob man gleich alles für bare Münze nimmt oder sich nicht mal sagt: Ist das jetzt richtig oder nicht? Ist das Fakt? Kann ich es mit mir und meinen Ansichten vereinbaren?
Das ist so derzeit meine persönliche Ansicht - die zwinge ich hier niemandem auf, wohl gemerkt. Ich äußere sie nur. Und ich gebe auch gerne zu, dass ich an manchen Stellen, die 001 sehr richtig erwähnt hat, halt nicht die nötige Erfahrung oder vielleicht auch Vorstellung besitze. Das wird sich hoffentlich im Laufe meines Lebens ändern, daher hoffe ich, dass ihr mir das eine oder andere verzeihen könnt. :wink:
Nur, dieses Bild hat sich mir gezeigt bisher und ich bin damit einfach nicht einverstanden und würde gerne andere zum Nachdenken anregen so wie sie mich anregen (danke, 001! :wink: ).
Was nun die Homosexualität angeht:
Ich gehe erst mal auf 007 ein, der da sagt, dass Homosexuelle seiner Meinung nach keine Unterstützung bräuchten aufgrund der Tatsache, dass sie eben auch wie alle anderen Menschen, sprich die Hetereosexuellen, sind.
Das ist natürlich vollkommen richtig und deine Ansicht freut mich wirklich sehr! :)
Aber du musst bitte eins bedenken: nicht jedem geht es so. Ich weiß von homosexuellen Jugendlichen, dass sie sich das Leben nahmen, weil sie mit ihrer Sexualität nicht klar kamen, sich nicht zurechtfanden, verstoßen und gemobbt wurden. Das ist die eine Sparte. Und dann gibt es immer noch Homosexuelle, denen es auch im späteren Leben nicht leicht gemacht wird. Ich finde daher, dass es Anlaufstellen besonders für Jugendliche, die sich homosexuell orientieren, geben solltn, damit die Betreffenden nicht allein gelassen werden mit der Angst und der Unsicherheit.
Natürlich, ein großer Teil sieht die Homosexuellen inzwischen sehr normal und hat auch keine größeren Probleme mit ihnen. Wünschenswert wäre es natürlich, wenn es bei allen so wäre. Wird es nie sein, genau so wird es wohl kaum einen ewigen Frieden auf Erden geben, wie es sich manche gern wünschen würden. Der Mensch bleibt Mensch und weil er sich nicht ändern wird, wird es neben Toleranz immer Intoleranz geben, neben Akzeptanz immer Unterdrückung usw.
Trotz alleim bleibe ich bei meiner Meinung, dass diese Toleranz und Akzeptanz weitergegeben werden muss, und je eher ein Kind bzw Jugendlicher es lernt und vlt auch dann auch so akzeptiert, desto besser ist das. Sicher wird es auch dort immer wieder welche geben, die das nicht wollen oder nicht können und daher auch nicht werden. Es ist einfach so, dass man hier nirgends verallgemeinern und sagen kann: So ist es und das ist geltend für alle. Das kann man nicht.
Wenn ein bestimmter Level der Toleranz gehalten wird, dann denke ich, ist dies schon sehr erfreulich. Probleme, Auseinandersetzungen etc wird es auch weiterhin geben, deswegen aber auch die Hilfe und Unterstützung für eben die, welche in diesen Situationen leben. Nun sind Jugendgruppen und Hilfsorganisationen auch auf freiwilliger Basis errichtet, dh die werden nicht verschrieben wie ein Rezept vom Arzt. Jeder kann selber entscheiden, ob er dort hingehen will oder nicht. Daher ist auch hier wieder eine Freiheit, die der Entscheidung, durch die jeder für sich wählen kann, was er oder sie tun möchte. So wird es niemandem praktisch aufs Auge gedrückt, sondern ganz normal angeboten..
Die sexuelle Orientierung eines Menschen ist für die Gesellschaft selbstverständlich nicht wichtig geschweige denn in irgendeiner Form maßgebend! Jeder Homosexuelle, der sich outen will, kann das tun. Und was zählt, sind nun mal die Eigenschaften des Menschen, mit denen er etwas bewerkstelligt, mit denen er Leistung zeigt und sich vlt auch für andere Menschen einsetzt. Humanität, Solidarität etc. Da gebe ich 001 Recht, dass die sexuelle Orientierung oder die Lebenslage generell keine gravierende Rolle spielt. Es wird auch kein Homosexueller zu einem Outing gezwungen oder verleitet, also wieder Entscheidungsfreiheit.

Noch einmal zu dir, 001: Du schreibst, dass Broschüren dieser Art wie angeschrieben nicht in Schulen gehören sollten genau wie das Kruzifix oder so.
Das mit dem Kruzifix finde ich selber auch richtig, vor allem beim Thema mit dem Kopftuchverbot kam es ja öfter vor, und auch da ich bekennender Atheist bin, der mit einem Kruzifix herzlich wenig anfangen kann. Was aber Kirche im Zusammenhang mit stattlichen Einrichtungen (Schule, Rathäuser etc) und den eigenen Glauben angeht, kann man mal wo anders besprechen. :wink:
Ich möchte dir allerdings vor Augen führen, dass im Sexualunterricht - so sollte es jedenfalls an Schulen sein - eine Menge Aufklärungsbroschüren oder mindestens zwei oder drei verteilt werden oder vorhanden sind. Diese Broschüren zur Sexualität allgemein, zum Geschlechtsverkehr, Kondome, Liebe und Partnerschaft etc. sollten um eine ausführliche Broschüre zur Homosexualität erweitert werden. Wenn es diese Broschüren gibt, darf es auch ruhig die über Homosexualität geben, denn in den ersteren wird es relativ knapp und kurz angesprochen und leider auch nicht weiter diskutiert über die ganzen Umstände, Situationen und Probleme, Coming-Out etc, alles was in diesem Thema wirklich zählt, das Näherbringen der Fakten, Erfahrungen anderer Leute, die selber homosexuell sind, Möglichkeiten zur Unterstützung bei Bedarf usw.
Man sollte die Schwerpunkte einfach gerecht verteilen und in manchen Schulen, habe ich das Gefühl, ist das einfach nicht vorhanden. Es muss ja gar nicht in einer speziellen Stunde besprochen werden, dafür ist nun mal der Sexualunterricht in Biologie da, das würde ja vollkommen reichen. Sinn würden solche Broschüren alle Mal machen, definitiv mehr als so ein Kruzifix. Und das sage ich nicht, weil die Kirche Homosexualität ablehnt. Da wäre ich mit meiner Begründung wieder bei dem, was ich oben schrieb: in den Medien etc werden solche Themen doch weitgehend gar nicht angesprochen oder nur ansatzweise und dann meist nicht einmal informativ oder ausführlich. Ich kenne da wirklich nur ganz, ganz wenige Ausnahmen.
Also müssen die Informationen für die Jugendlichen doch wo anders herkommen. Und dafür bietet sich so eine Broschüre ideal an. Wer nicht dran interessiert ist, kann es am Ende wieder wegwerfen, egal, aber solange sich die Jugendlichen ein klein wenig damit auseinandersetzen, wäre dem eigtl schon sehr weit gedient. Für Handys, Roller, TV, Partys etc haben sie schließlich auch Zeit ...

Es ist in vielerlei Hinsicht ein facettenreiches und manchmal vlt auch kompliziertes Thema.
Daher war es mir aber letztendlich auch wichtig, diesen Thread zu eröffnen, einfach um Einsichten in Meinungen zu erhalten, darüber zu sprechen und sich auszutauschen. Am Ende kann jeder immer noch sagen, ob er seiner Meinung treu bleibt oder ob er gewisse Punkte, die angesprochen wurden, vlt auch mal berücksichtigt. Freie Entscheidung.

Zu guter letzt möchte ich sagen, dass ich euch sehr dankbar bin für eure ehrlichen und ausführlichen Antworten und ganz besonders für eure Glückwünsche hinsichtlich meines Coming-Outs! :) Es ist schön und freut mich sehr! Unter diesen Voraussetzungen fällt mir das Ganze selber auch ein wenig leichter. Ich möchte hier ja für nichts werben und auch nicht versuchen, jemanden von meiner Meinung zu überzeugen (auch wenn es vlt manchmal so klingen könnte, sorry). Aber wenn so ein Thema nicht angesprochen und totgeschwiegen wird, dann ist das auch nicht im Sinne des Erfinders.

Mit vielen Grüßen
The New Scaramanga

Verfasst: 20. Oktober 2005 13:37
von Jogi
Hui, ... Muss gerade mal zugeben, dass ich mit dem lesen von dem allen nicht nachkomme. Zuwenig Zeit...

Verfasst: 21. Oktober 2005 09:04
von 001
@Scara:

Ich weiß, wir hängen uns sehr an diese Broschüren auf, aber ich frage mich, ob es nur diese Broschüren als Informationsmaterial gibt? Gibt es nicht andere Informationsquellen....? Das Internet zum Beispiel wäre doch ein gutes Beispiel. Dort bekommt man Informationen über das Thema und es gibt bestimmt auch Foren, wie dieses hier, worin man sich "treffen" und über Sachen diskuttieren kann. Genauso wie wir es hier und in anderen Foren machen. Besonders, weil Du hier Schüler ansprichst, die meisten Jugendlichen haben bestimmt doch nen PC und so ein paar haben dann noch Internet....?

Eines vergisst Du aber Scara! Wie und woher soll der Druck dieser Broschüren den finanziert werden? Sorry, dass ich jetzt mit diesem Schnöden Mamon ankomme. Aber die Frage der Finanzierung ist leider akkuter den je. Wer soll das Bezahlen? Das Land? Die Komunen? Der Staat? Die Schulen? Oder die Elternpflegschaft? Ganz gleich wer das von denen, die ich hier genannt habe, sein soll, alle haben kein Geld. Besonders aus der Tatsache betrachtet, dass die meisten diese Broschüre wohl wegschmeißen ungelesen wegschmeißen würden-so wie Du das richtiger weise auch gesagt hast.

Aus der Sichtweise der Eltern, die ja in der Schulpflegschaft einzahlen, würde ich meine Beiträge wohl eher in die Anschaffung neuer Schulbücher sehen wollen. Vielleicht bin ich auch etwas von meiner Schule geprägt, was sein kann.

Das besonders Jugendliche Probleme mit ihrem Coming Out haben kann ich mir vorstellen. Die Pupertät ist eine schwierige Zeit, ohne jegliche Ironie meinerseits. Nur habe ich, da ich bis zum heutigen Tage glücklicher weise noch nicht in der Situation war, mit Selbstmordgedanken gespielt. Ich kann mir vorstellen, dass es für so manchen eine zu große Belastung ist, dass er sich das Leben niehmt, nur kann ich das, als mangel an Erfahrung, nur schwer vorstellen. (Nur für diejenigen, die darauf einen Post schreiben und mich belehren wollen....Eines meiner Mottos heißt, dass es für alles eine Lösung gibt, und Selbstmord ist für mich keine Lösung!)

Als letztes möchte ich sagen, dass ich Dir nicht vom Topf meiner Lebensweisheiten belehren wollte. Diese Weisheiten muss ein jeder selber sammeln, da sie bei jeder Person unterschiedlich sind. Ich wollte Dir nur ein persönliches Beispiel für meine Ziele nennen, darauf beziehend was Du gesagt hast. Deshalb habe ich Deinen Text auch zitiert. Wenn das falsch angekommen ist, dann entschuldige ich mich!

MfG
001/Thomas

Verfasst: 21. Oktober 2005 15:08
von Tobi
Hi Chris,

als erstes möchte ich dir gratulieren, dass du frei und offen bekennst wie du empfindest und dass du dich als Homosexueller gern outest.

Ganz vorne weg eine fette Entschuldigung meinerseits. Aber ich hatte viel um die Ohren, neuer job, Verlobung und und und ... das hat alles Zeit gekostet. Schön - so hab ich hier nur gelesen um meiner Mod-Pflicht nachzukommen und eben nicht geschrieben.

Nun also zu meiner Meinung. In diesem Zusammenhang berufe ich mich auf Artikel 5 unseres Grundgesetzes. Auf meine Meinungsfreiheit. Ohne dass mir diese als Diskriminierung oder Intoleranz angerechnet wird, nur weil ich anders denke.

Du wirbst für Toleranz und Akzeptanz. Ich toleriere Dich und deine Sexuelle Orientierung. Denn wie in Artikel 3 unseres Grundgesetzes geregelt, sind alle Menschen vor dem Gesetz gleich. Nur akzeptieren kann ich sie nicht. Denn wenn ich etwas akzeptiere, dann heisst das das ich es gut finde. Das tu ich nicht. Das tu ich nicht für MICH, denn ICH finde in Homosexualität überhaupt nix für mich. Aber du hast das Recht auf deine Meinung und darauf dass ich dich nicht Diskriminiere (Artikel 3
[Gleichheit vor dem Gesetz; Gleichberechtigung von Männern und Frauen; Diskriminierungsverbote] ). Das tu ich nicht, aber ich akzeptiere deine Meinung nicht. Ich RESPEKTiere deine Meinung. Weil es deine ist. Das heisst ich bringe dir den Respekt entgegen, den ich die nach dem Grundgesetz schuldig bin. Deine Würde ist unantastbar (Artikel 1) und wie in Artikel 2 geregelt hast du auch die Freiheit der Person "Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt ...". - Ich toleriere dich als Menschen, der sein Leben leben darf wie er es will. Ich respektiere deine sexuelle Orientierung, denn du bist ein Mensch und nach meiner Ansicht hast du das Recht dein Leben zu leben wie du es willst. Nur Akzeptieren kann ich das nicht, denn ich finde es nicht gut. Es gibt mir nichts. Aber auch nur aus diesem Grunde.
Das mit dem Kruzifix finde ich selber auch richtig, vor allem beim Thema mit dem Kopftuchverbot kam es ja öfter vor, und auch da ich bekennender Atheist bin, der mit einem Kruzifix herzlich wenig anfangen kann.
Durch diesen Thread ist mir bewusst geworden - obwohl ich mich als gläubigen Menschen oute - dass ich auch als besser empfinden würde, wenn es eben nicht da hängen würde.

Doch halt! ... Muss ich mich "outen"? Muss ich mich outen? Nein - das muss ich nicht. Nur weil ich Christ bin, sehe ich mich nicht als jemand, der nicht dazugehört. Gut - ich bin anders, weil ich eben an einen Gott glaube, was viele andere nicht tun, aber die einen schauen Fußball und hassen Formel 1 - die anderen schauen Formel 1 und hassen Fußball - ist das dann auch ein Outing? Oder muss man sich outen weil man Schnecken ißt - weil das eben was ist, was die meisten Menschen als ecklig und als abnormal empfinden. Muss ich mich also für meinen Glauben OUTEN? Ich glaube NEIN. Und so glaube ich nicht, dass du dich mit deiner Homosexualität OUTEN musst. Denn wie das Wort schon sagt, stellst du dich damit nach aussen. Ins Abseits. Da gehörst du aber nicht hin. Lies dir das Grundgesetz durch und du wirst merken, dass du dazu gehörst. Outen - das tust du dich selber. Ein Coming- Out ist etwas anderes wie outen. Es gibt einen Unterschied zwischen sich zu etwas bekennen und sich ins Abseits zu stellen. Im umgangssprachlichen Gebrauch wohl das Gleiche, aber in den Köpfen der Menschen eben der ursprüngliche Begriff. Denk mal drüber nach ...

An dieser Stelle möchte ich einfach mal folgendes zitieren:
Sinn würden solche Broschüren alle Mal machen, definitiv mehr als so ein Kruzifix. Und das sage ich nicht, weil die Kirche Homosexualität ablehnt.
Hier sind wir an dem Punkt wo ich dir Intoleranz vorwerfen muss. Dass du Atheist bist und mit dem Kruzifix in der Schule nichts anfangen kannst, dass toleriere und respektiere ich. Nur - was machst du dann in diesem Satz?


Eine kleine Anektode aus meinem Leben:

10. Klasse - Biologie - Die Evolution. Was folgte war eine ausschweifende Rede darüber was uns erwartet. Im Anschluss folgte dieser Satz:

"An dieser Stelle sei bemerkt, dass die Kirche zum Entstehen des auch eine Lehre hat, diese hier aber nicht gelehrt wird."

Basierend auf deinem Standpunkt fühle ich mich nun einfach mal diskriminiert. Denn ...
Ich möchte dir allerdings vor Augen führen, dass im Sexualunterricht - so sollte es jedenfalls an Schulen sein - eine Menge Aufklärungsbroschüren oder mindestens zwei oder drei verteilt werden oder vorhanden sind. Diese Broschüren zur Sexualität allgemein, zum Geschlechtsverkehr, Kondome, Liebe und Partnerschaft etc. sollten um eine ausführliche Broschüre zur Homosexualität erweitert werden. Wenn es diese Broschüren gibt, darf es auch ruhig die über Homosexualität geben, denn in den ersteren wird es relativ knapp und kurz angesprochen und leider auch nicht weiter diskutiert über die ganzen Umstände, Situationen und Probleme, Coming-Out etc, alles was in diesem Thema wirklich zählt, das Näherbringen der Fakten, Erfahrungen anderer Leute, die selber homosexuell sind, Möglichkeiten zur Unterstützung bei Bedarf usw.
Sinn würden solche Broschüren alle Mal machen, definitiv mehr als so ein Kruzifix.
Es würde also mehr Sinn machen eine Broschüre über Homosexualität zu verteilen als eine über das Christsein? Wo bleibt dann da die von dir proklamierte Toleranz und Akzeptanz?

Weißt du Chris - es liegt mir nichts ferner als dich auszuschliessen und/oder zu diskriminieren. Du hattest in deiner Sig stehen:

Wer Wind sät, wird Sturm ernten.

Als ich darauf angesprochen habe, dass es mich stört, hast du damit proklamiert, dass du Ahteist bist und dich die Bibel und die Kirche nicht interessiere. Es sei doch unwichtig, ob der Satz aus der Bibel stammt, aus den 10 Geboten, dem Grundgesetz oder von irgendwo her ... gut man kann es so sehen und ich muss dir auch dieses Recht zugestehen - auf der einen Seite diskutierst du hier über ein paar Broschüren, die von MEINEM Geld bezahlt werden sollen und auf der anderen Seite tolerierst du nicht, dass da ein Kruzifix hängt oder - das wurde zwar hier noch nicht aufgeführt, aber ich setz es nun einfach mal voraus - dass Broschüren vom christlichen Glauben vom Staat gedruckt werden und in der Schule z.B. beim Thema Evolution verteilt werden.

Was ich eigentlich mit diesem ganzen Post hier sagen oder viel mehr zum Ausdruck bringen möchte, versuche ich mal in einer Art Schluss- Plädoyer zusammenzufassen:

Von meiner Seite kann ich sagen, dass ich dich und deine sexuelle Orientierung toleriere und respektiere. Akzeptieren werde ich die wohl nie können. Und wenn du neben meiner Meinung noch einen Grund brauchst, dann ist es der, dass es in der Bibel steht. Und dass es NICHT das ist, was mir eine Kirche sagt. Denn Glaube ist nicht gleich Kirche - das führ ich aber nun nicht weiter aus, denn sonst komm ich vom hunderstel ins tausendstel.

Ich hoffe, dass du mich deswegen nun nicht am liebsten hinrichten willst, denn im Grunde geht es mir wie 007.
Meine Meinung zu Homosexualität ist eine einfache: Was betrifft es mich, wenn jemand homosexuell ist ?

Das klingt jetzt sicher etwas derbe oder hart, deswegen möchte ich es näher erklrären:
Für mich sind homosexuelle ganz normale Menschen, wie alle anderen heterosexuellen Menschen in meiner Gegenwart. Ich unterscheide da nicht, es ist mir vollkommen egal. Ich denke nicht, dass Homosexuelle Unterstützung brauchen, weil ich sie eben als ganz normale Menschen sehe, die sie imo halt sind. Ich denke es ist die beste Form der Toleranz.
Er bringt es auf den Punkt. Auch als Christ lehrt mich die Bibel, dass ich das nicht gut finden soll - auf der anderen Seite steht es mir nach ihrer Lehre auch nicht zu über dich zu richten. Denn wie war das? "Was scherst du dich um den Splitter in dem Auge deines Bruders und übersiehst den Balken in deinem Auge?" Also kann und darf ich dich nicht richten - und ich werde es auch nicht machen. Aber ich darf es auch nicht richtig finden - ich darf es also nicht akzeptieren. Dich aber als den Mensch der du bist und der ihm von Gott und dem Staat gegebenen Rechte hat, zu tolerieren und respektieren, das kann ich.

Und so denke ich, dass ich meine Meinung nun ausgeführt habe und dass du meine vielleicht etwas kritischere Haltung im vergleich zu den anderen tolerieren und respektieren kannst.

In diesem Sinne freu ich mich auf viele weitere Diskussionen rund um 007 von denen ich hoffe, dass sie nicht irgendwie von der Meinung, Haltung oder Orientierung von jemanden getrübt sind. Einfach ein friedliches miteinander in Sachen 007. Denn ...

Frieden ist eine Form von Toleranz.

MfG
Tobi

Verfasst: 30. Oktober 2005 11:21
von The New Scaramanga
Also, hier kommt sicher nichts falsch an, da möchte ich euch alle Sorgen nehmen! :wink:
Ich freue mich ja sehr über eure Beteiligung und es ist das Recht eines jeden Menschen, sich frei zu äußern. Wo kämen wir denn dahin, wenn dem nicht mehr so wäre?

@Tobi: Ist kein Problem, wegen der Banner-Sache meine ich, du hast deine Gründe, die sind auch nachvollziehbar, da mache ich sicher kein Theater. Zumal sich, wie zu sehen ist, die Sache ja eh erledigt hat, zumindest im Bezug auf das Banner.
Zu deinem Satz "Frieden ist eine Form von Toleranz" hatte ich dir ja schon was gesagt.
Und deine Berufung aufs Grundgesetz finde ich gut. :wink: Man muss seine Rechte vertreten und für sie einstehen. Hier wird so schnell nichts als Intoleranz oder Diskriminierung angekreidet. Da bedarf es etwas mehr als der freien Meinungsäußerung.
Wenn man sich diskriminiert fühlt, darf man sich auch dagegen wehren, ich fände es unnatürlich, täte man das nicht. Das Problem ist, wenn man sich in seinem Streben nach Toleranz/Akzeptanz und dem Vermeiden bzw Entfliehen von Diskriminierung gegenseitig aufbauscht, weil jeder für sich die Richtigkeit in seiner persönlichen Ansicht sieht, kann es je nach Lage und Umstand schwer werden, miteinander auszukommen.
Ich meine, Akzeptanz - ok, wer mit so etwas wie Homosexualität nichts anfangen kann, der sollte es auch lieber lassen. Solange es toleriert wird, ist es auch gut. Was nicht passieren darf sind eben die Diskriminierung, die Verstoßung und andere Probleme, die sich auf zwischenmenschlicher Ebene ergeben können aufgrund solcher Umstände.

Wenn jemand mit meiner Ansicht nicht einverstanden ist, ist das das gute Recht des Betreffenden. Ich wäre enttäuscht, wenn jemand hingehen und so tun würde, als ob er einverstanden wäre und es in Wirklichkeit nicht ist. Man darf auch nicht erwarten, dass die Meinung, die man selber vertritt, von jedem mit offenen Armen empfangen und aufgenommen wird. Liegt auch nicht in meinen Intentionen. Doch so unterscheiden wir uns, so wird das Ganze erst wirklich interessant und nur deswegen machen solche Diskussionen auch Sinn.

Gez.
The New Scaramanga

Verfasst: 21. Dezember 2005 14:19
von JamesB 007
Hi zusammen!

Wow, das ist genau ein Thema für mich. Kurze Aufklärung zu meiner Person (ein paar wissens sicher noch von früher):

Ich bin seit Sept. 2002 als transsexuell (besser transident) geoutet. Habe seit Juni 2004 die Testosteronindikation und bekomme alle 2 Wochen eine 250 mg Injektion/im. Seit 21.12.04 (ui genau ein Jahr :P ) ist mein neuer Vorname amtlich: James Lyle B. Am 8.3.05 hatte ich meine erste OP (Brustamputation) und erst am 28.10.05 (kürzlich) hatte ich eine weitere große OP (Hysterektomie) wo ich beinahe hopps gegangen wäre.
Die Personenstandsänderung läuft.

Zu meinem TS-Sein kommt nun noch eine Bisexualität mit größerer Tendenz zur Homosexualität.
Also hat man bei mir das volle Paket und für intolerante Typen ein Nährboden. :roll: Ist mir aber egal. Ich war früher oft soweit mich umzubringen wegen DIngen die andere sagten. Die Intoleranz ist in Deutschland gegenüber Homosexuellen schon noch groß (klar geringer als früher aber noch immer zu hoch!), doch sage ich dann meine Lebensgeschichte, ist bei vielen der Ofen aus. Es reichte von bösen Blicken über Beschimpfungen bis zu körperlichen Angriffen.
Darüber bin ich nun hinweg, doch kommt noch oft genug etwas vor was einen ziemlich depressiv macht.
Wie auch immer.

Intoleranz entsteht aus Unwissen oder Fehlinformation. Mal ehrlich: Wer von euch weiß wirklich was TS ist?! Sicherlich die wenigsten. Oder erst recht was da genau gemacht wird.

Erst kürzlich durfte ich mir anhören, ich zitiere:
"Wie erst ne Frau sein, dann n Mann sein wollen, OPs durchziehen und dann auf Männer stehen?! Dann hättst gleich ne Frau bleiben können und sagen 'Fi** mich in den Ar***'. Ist ja ekelhaft!"
Was schließe ich persönlich daraus?
1. Total fehlinformiert
2. hat keine Ahnung was TS-sein wirklich heißt und was es für Konsequenzen hat
3. armseliger Typ der mit sich selbst unzufrieden ist und seinen Frust bei anderen ablädt.

Das wars. Früher hätte mich sowas oftmals beinahe in den Suizid getrieben. Zweimal hatte ich versucht mir das Leben zu nehmen.
In diesem und dem letzen Jahr ist aber so viel passiert, zum großen Teil aus positiv, daß ich heilfroh bin, daß der Suizid nicht geklappt hat und ich nur zwei gebrochene Beine hatte.

Intoleranz ist etwas furchtbares, aber allein schon durch die Medien ist es sehr sehr schwer Toleranz zu schaffen und zu erhalten. Ganz abgesehen von der Engstirnigkeit vom Großteil der Menschheit.

Verfasst: 21. Dezember 2005 16:52
von George Lazenby
Wenn ich jetzt hier keinen seitenlangen Beitrag hinlege, ist das wohl peinlich, oder?? :D Kleiner Scherz am Rande.

In Sachen Homosexualität und Transsexualität muss ich ehrlich zugeben, bin ich selbst nicht sehr gut informiert. Viele Menschen schrecken vor Homosexualität zurück, weil es in unserer Gesellschaft, wie alle hier bereits festgestellt haben, immer noch als eine Art, nennen wir es mal "Abnormität, gilt. Ich muss ehrlich zugeben, dass wenn ich sehe, wie zwei Männer auf der Strasse Küsse austauschen und Händchen halten, ich das auch im ersten Augenblick meistens ein wenig befremdlich finde. Doch erstens ist die sexuelle Orientierung einer Person erstens nicht mein Bier und zweitens habe ich die Erfahrung gemacht, dass Homosexuelle absolut kein Problem damit haben, mit heterosexuellen Menschen, respektive Männern, umzugehen, nur das die Schwierigkeit meistens bei den unsrigen heterosexuellen Männern liegt. Es wird dann immer so getan, als wollten Homosexuelle versuchen, einen zu bekehren, etc.. Das ist meiner Meinung nach eine absolute Sauerei und ist auch falsch. Ich persönlich kann mit Homosexualität nichts anfangen, aber ich habe kein Problem mit Homsexuellen, oder generell sexuell anders gesinnten Menschen. Jeder sollte mal dem Wahlspruch folgen "Jeder so, wie er es für richtig hält!". Wenn jemand schwul ist, ist er halt schwul, na und?

Manche, Überheteros können sich in puncto Körperpflege und Umgang mit Frauen sicherlich noch einiges von so manchem Homosexuellen abschauen, so zumindest meine Meinung. Ich RESPEKTIERE also jeden Menschen, ob nun homo, oder hetero, oder bi, oder was sonst noch alles. Meine Meinung zu homophoben Menschen dürfte damit klar sein, denn man fürchtet immer nur das, was man sich nicht erklären kann! Homophobe Menschen sind für mich schlichtweg dumm! Man kann, das sollten sich die Leute da draussen mal zu Herzen nehmen, auch als überzeugter Hetero, mit Homosexuellen respektvoll umgehen!

Verfasst: 18. August 2006 14:03
von OnkelDonald
Eben.

Meiner Meinung nach muss man jeden akzeptieren egal was oder wen er liebt :lol: . Aber auch das hat Grenzen. Wenn se homosexuell sein wollen, BITTE, aber dann müssen sie doch nicht auch noch heiraten!! Und wenn sie dann merken :idea: OH wir können kein Kind bekommen :!: :!: und dann eins adoptieren dann schlägt das doch dem Fass die Krone ins Gesicht. Denn sie habem den Kreislauf des Lebens unterbrochen und seiner verehrten Familie ebenso- das Kind was dann zu deiner Familie gehört und sie fortsetzt ist nämlich nicht mit deiner Familie verwandt! Also! Okay wenn ein Mann und eine Frau zusammen keine Kinder bekommen können, okay, dann dürfen sie auch adoptieren, gerne!!, aber wenn ein Mann einen Mann bzw. eine Frau eine Frau liebt und sie heiraten in ihrer Familie und wollen sie dann trotzdem fortsetzen, dann haben sie sich vor der Vermählung nicht grade gut informiert über ihr sexuellen Fähigkeiten. Aber ich wills allen Homosexuellen nicht vermiesen, das gehört zur Moderne dazu, von mir aus, aber sie müssen sich damit abfinden, dass sie nicht mal wenn sie beide korrekt funktionierenn Kinder kriegen können.
Punkt. Ach ja: Ich habe ganz und gar nischt gegen Adoptieren!! Aber so gehts ja nicht hier..

Womit mein längster Post nun zu ende wäre.

Verfasst: 18. August 2006 15:36
von 001
OnkelDonald hat geschrieben:....Womit mein längster Post nun zu ende wäre.
Donald, Donald, Donald....Ich sehe, dass mein Reden langsam Früchte trägt... ! 8)

Jetzt muss ich Dich aber fragen, wie alt Du bist! Wieso die Frage? Ganz einfach... Ich will erstmal wissen, auf welchen Niveau Du stehst...! Bitte verstehe mich nicht falsch. Aber ein 13-jähriger "denkt" anders, als ein 20-Jähriger....! PUNKT...!

Aber ich widme mich mal Deinem längsten Post....

Mein Freund...Der Tobi wird wohl eine andere Meinung zu dem Thema Werte der Ehe haben, die ich ihm auch lasse. Ich sehe das etwas differenzierter.

Ich habe keine Probleme, wenn Homosexuelle (ich finde es schön, dass Du dieses Wort benutzt, da die Wörter Schwule oder Lesben doch einen negativen Touch haben) die gleichen Rechte haben sollten, wie Heteros... Wieso? Weil es mich nicht betrifft. Und wenn es zwei Menschen glücklich macht, warum sollte es nicht so sein... Haben diese Menschen nicht das gleiche Recht, wie Du und ich auch ( ich nehme jetzt mal an, dass Du auch ein Frauenliebhaber bist, wie ich auch :wink: )?

Jetzt möchte ich mit Tobi in einer Meinung konform sein. Die Ehe ist etwas besonderes! Tobi würde vieleicht das Wort "heilig" nutzen, was aber auf das Gleiche hinausläuft. Wenn zwei Menschen sagen, dass sie einen Bund eingehen wollen, der ein ganzes Leben bestehen soll, dann sollen sie diesen eingehen. Nur weil Männer eben Männer, oder Frauen Frauen lieben, sind sie doch nicht schlechter als "normale" Menschen. Gott liebt alle-sogar auch Dich, Donald :wink:

Was Du mit dem Kreislauf des Lebens bezeichnest ist der größte Schwachsinn, den ich lange gesehen und gelesen habe. Und glaub mir. Ich lese sehr viel 8) Bei einer Adoption geht es darum ein Kind ein Heim zu geben, worin es mit Liebe aufgenommen wird und sich zu einem Erwachsenden entwickeln kann...So wie ich Deinen Post verstehe, kann und darf ein gleichgeschlächtiges Paar keine Kinder erziehen...Interessant..., vorausgesetzt ich verstehe Dich richtig! Dann geh mal bitte ins Kinderheim und frage die dort lebenden Kinder, was sie den vorziehen würden....Das Heim oder ein Zuhause, welches von gleichgeschlächtigen Pärchen geführt wird...!

Und generell noch zwei Bitten meinerseits!

Erstens:

Schreibe, wenn Du schon solch lange Posts verfasst, dann etwas deutlicher. Ich habe mir Deinen Post mehrmals durchgelesen und ich weiß immer noch nicht, ob ich ihn richtig verstanden habe. Da fiel mir das Verstehen von Scara's Posts wesentlich leichter, obwohl diese noch länger waren... :wink:

Zweitens:

Bitte werde erwachsen....!

MfG
001/Thomas

Verfasst: 18. August 2006 15:46
von Bernobond
Ich kann 001 da nur absolut Recht geben: SInd diese Menschen jetzt schlechter, das wilsst du uns nicht wirklich erzählen, und ich bin mir sicher, dass sie schon wissen, dass sie zusammen keine Kinder bekommen können!
Mein Patenonkel selber hat sich vor etwa einem Jahr seiner Frau und seinen 2 Kindern geoutet und lebt nun mit einem anderen Mann zusammen, den Kindern geht es gut, also was soll sein?Selbst wenn sie noch Kinder haben wollten, die Adoptionsrate in Deutschland ist zwar 11:1, aber so wie Ex-Kanzler Schröder kannst du auch perspektivisch benachteiligte Kinder großziehen und diesen etwas bieten, es geht ihnen bei 2 gleichgeschlechtlichen Partnern sicher nicht schlechter und bestimmt besser als manchen, deren Eltern sie im Alkoholrausch schlagen etc., daher finde ich deinen Meinung schon etwas dürftig..

Verfasst: 18. August 2006 15:49
von Samedi
Jetzt möchte ich hier auch mal meinen Senf dazu geben.

Um das mal vorweg zu nehmen, ich habe es leider noch nicht geschafft den gesamten Thread von vorne bis hinten durchzulesen.

Also:

Zu der Meinung, dass Homosexuelle keine Kinder adoptieren dürfen:

Das einzige was ich mir als Begründung vorstellen könnte, wäre die Gefahr, dass die Kinder missbraucht werden würden. Aber theoretisch (und ich glaube es ist auch schon in der Praxis vorgefallen) kann das auch bei Hetero-Paaren der Fall sein. Also fällt dieses Argument schon mal weg. Und wie 001 schon gesagt hat, tut es den Kindern besser, wenn sie in einer (wie auch immer aussehenden) Familie aufwachsen, als in einem Heim.

@ Scara

Ich beglückwünsche dich zu deinem Outing! Ich kenne auch ein paar Homosexuelle und ich kann da nix negatives über sie sagen. Und dass ich Homosexualität toleriere versteht sich auch von selbst. Und wie schon einige Posts vorher geschrieben wurde (ich weiss jetzt nicht mehr von wem) hat sich in meiner Haltung zu dir nichts geändert.

Leider ist mein Post jetzt etwas kurz (in der Relation zum gesamten Thread :wink: ) ausgefallen, aber bevor ich noch etwas schreibe muss ich mich erst dazu durchringen, alles zu lesen.