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Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. Februar 2022 15:12
von Casino Hille
Es bleibt mir ein Rätsel, wie ein so durch und durch jungenhafter Schauspieler wie Tom Holland jetzt für Parts besetzt wird, für die er 15 Jahre zu jung wirkt. Den leicht Playboy-haften mit allen Wassern gewaschenen Abenteurer nehme ich dem nicht ab. Ich denke bei "Spider-Man" schon immer: 'Sorry, du Bubi, aber mit dem Milchgesicht wird das nix.' Aber in "Uncharted" spielt er einen hartgesottenen Indiana-Jones-Abklatsch. Und ich wollte ihm die ganze Zeit das Fläschchen geben. Oder ihn aus dem Bälleparadies abholen. Ich hab in jeder Actionszene gedacht, gleich guckt er in die Kamera und sagt: "Hi, I'm Tom Holland and you're watching Disney Channel."

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. Februar 2022 15:55
von HCN007
Ja, der Kontrast zum älteren Wahlberg, der eigentlich auch gepasst hätte ist auch etwas spürbar. Aber ich denke mal dass die Wahl von Holland auch reines Studiokalkül gewesen ist, weil Holland durch sein Engangement als Spider-Man sicherlich ein kassenkräftiges Zugpferd sein kann, dass überhaupt erst dafür sorgen könnte, dass sich "Uncharted" finanziell einigermaßen trägt.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. Februar 2022 16:46
von Casino Hille
HCN007 hat geschrieben: 18. Februar 2022 15:55 Aber ich denke mal dass die Wahl von Holland auch reines Studiokalkül gewesen ist, weil Holland durch sein Engangement als Spider-Man sicherlich ein kassenkräftiges Zugpferd sein kann, dass überhaupt erst dafür sorgen könnte, dass sich "Uncharted" finanziell einigermaßen trägt.
Klar ist das so, aber das ist dann schon ein Verrat an der Vorlage, da jede Integrität einer werkgetreuen Adaption aus dem Fenster geworfen wird, zu Gunsten einer Anbiederung an die Marvel-Spidey-Fangemeinde.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. Februar 2022 19:08
von Mr.Chrismas Jones
So Tom Holland war als Spider-man also zu bubihaft? Und was war dann bitte Tobey Maguire?
Ich finde im Vergleich zu Maguire wirkt selbst Holland erwachsener.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 19. Februar 2022 14:51
von Agent 009
Ihr wisst schon, dass der Film vor den Spielen angesiedelt ist? Dass Holland einen jungen Drake spielt? Das Spider-Man in den comics ebenfalls 15 war, als er seine Kräfte bekommt?

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 19. Februar 2022 15:10
von GoldenProjectile
Also für mich sieht der echte Spider-Man älter als 15 aus:

https://giphy.com/gifs/tobey-maguire-oW4csEbiMzVjq

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 19. Februar 2022 17:09
von Casino Hille
Agent 009 hat geschrieben: 19. Februar 2022 14:51 Ihr wisst schon, dass der Film vor den Spielen angesiedelt ist?
Da kann ich ruhigen Gewissens sagen: Stimmt nicht.

Der Film basiert stark auf dem vierten Videospiel und adaptiert viele Szenen sehr direkt. Ein Prequel ist das keineswegs.
Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: 18. Februar 2022 19:08 So Tom Holland war als Spider-man also zu bubihaft? Und was war dann bitte Tobey Maguire?
Ich finde im Vergleich zu Maguire wirkt selbst Holland erwachsener.
Die Meinung dürftest nahezu weltweit nur du haben. :) Maguire, Dunst, Franco, Manganiello und Co. sahen im ersten "Spider-Man" von Raimi sogar viel zu alt aus, um noch als Schüler einer High-School durchzugehen. Wurde damals auch oft kritisiert.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 22. Februar 2022 00:50
von HCN007
Sondervorstellung mit regulärer Wertung im Kinojahr 2022
iHaveCNit: The Alpinist (2022) – Peter Mortimer/Nick Rosen – Universal
Deutscher Kinostart: 17.02.2022
gesehen am 21.02.2022 in OmU
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 8 – Reihe 13, Platz 15 – 20:00 Uhr


Im Jahre 2019 hat mich im Kinojahr ein Dokumentarfilm besonders beeindruckt, der es am Ende sogar in die Top3 meines Kinojahrs geschafft hat – der oscarprämierte „Free Solo“ über den Kletterer Alex Honnold - so sehr, dass ich dann auch irgendwann im Sommer auf einer längeren Zugreise auf Netflix den Dokumentarfilm „Gegen die Wand“ bzw. „The Dawn Wall“ von Peter Mortimer über Honnolds Freund und Kletter Tommy Caldwell gesehen habe. Natürlich war ich dann auch sehr interessiert als ich vor kurzem im Kino eine Anzeige zu „The Alpinist“ gesehen habe, der seinen Weg in die Kinos findet und so habe ich ihn mir gerade angesehen und wieder eine ähnliche Faszination für den Erlebnisraum Kino entdeckt wie seinerzeit bei „Free Solo“.

Auch wenn sich Klettern und auch Bergsteigen über die Jahrzehnte hinweg zu einem Mainstream-Sport entwickelt hat, denkt der junge Kanadier und Kletterer Marc-André Leclerc gar nicht an diese öffentliche Aufmerksamkeit. Ganz abgeschieden lebt der verschlossene Kletterer in der Natur Kanadas und ist ständig auf Zack nach der nächsten Klettertour an die entlegensten und schwersten Alpinrouten der Welt, die er mit seiner minimalistischen Ausrüstung erklettert. Das besondere dabei ist, dass er sich auf die Mischung aus Eisklettern und Free Solo spezialisiert hat, was durchaus in Alpinistenkreisen als sehr gefährlich und wagemutig bewertet wird.

Das Besondere an Dokumentarfilmen dieser Art ist, dass sie alleine durch ihre Bilder und Aufnahmen wie gemacht sind fürs Kino und die große Leinwand. Die Mischung bei „The Alpinist“ und Dokumentarfilmen dieser Art ist einfach interessant und großartig. Auch wenn man an dieser Stelle natürlich die Widersprüchlichkeit erwähnen könnte, warum man den doch sehr verschlossenen Marc-André Leclerc dann doch zu einem sehr medienwirksamen Dokumentarfilm überredet hat, schafft es der Film doch sehr gut sowohl biografisch auf das Leben von Leclerc einzugehen als auch seine Hintergründe und seine mentale Einstellung als interessante Charakterstudie aufzubereiten. Seine sehr ruhelose Art sorgt natürlich dafür, dass er auch mal während der Produktion des Films mal für einige Zeit verschwunden ist. Aber der Einblick in sein Verständnis und seine Philosophie des Kletterns mit nahezu kaum akribischer Vorbereitung und auch die Bilder von einigen seiner Aufstiege und Kletterpartien sind nicht nur unfassbar gefilmt, sondern auch allein schweißtreibend beim Zusehen und damit auf jeden Fall mit großartigen Action-Abenteuern und Thrillern vergleichbar. Natürlich geht der Film auch teils kritisch mit dem Ansatz und damit verbunden Gefahren und Konsequenzen für Leclerc um und ist keine reine Glorifizierung des jungen Kanadiers. Das Ende des Films ist natürlich dann auch sehr emotional und hat auch mich berührt.

„The Alpinist “ – My First Look – 10/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 25. Februar 2022 00:55
von HCN007
Sondervorstellung mit regulärer Wertung im Kinojahr 2022
iHaveCNit: Studio 666 (2022) – BJ McDonnell – Sony Pictures
Deutscher Kinostart: 24.02.2022
gesehen am 24.02.2022 in OV
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 11 – Reihe 16, Platz 13 – 20:00 Uhr


Bevor es für mich im aktuellen Kinostartwochenende an die beiden großen Starts „Belfast“ und „King Richard“ geht, hat sich ganz überraschend ein anderer Film in meinen Kino-Kalender geschlichen. Die Rede ist von „Studio 666“, der Horrorkomödie von und mit den Foo Fighters sowie deren Frontmann Dave Grohl, die mir dann doch auch einen sehr unterhaltsamen und spaßigen Kinoabend beschert hat.

Dave Grohl und seine Bandkollegen der Foo Fighters werden von ihrem Studio dazu gedrängt, ein neues Album aufzunehmen. Damit neue Inspiration kommt und die Band sich ganz abgeschieden zurückziehen kann, mieten sie sich eine Villa in Encino im San Fernando Valley. Dave ist direkt von der Energie der Villa überzeugt und je tiefer er in den Sog und das Geheimnis dieser Villa gezogen wird umso kreativer und besessener wird Dave – so besessen, dass die Begriffe „Death Metal“ und „Killertrack“ eine ganz besondere Bedeutung bekommen.

Ich würde mich an dieser Stelle nicht als echten Fan der Band bezeichnen, auch wenn ich die Musik der Band gerne höre und gehört habe. Für einen Fan der härteren Musik im Bereich von Metal und Punk gehört durchaus auch Rockmusik wie sie die Foo Fighters machen zu meinem musikalischen Geschmack. Der Film ist auch durchaus nach meinem Geschmack gewesen. Auch wenn der Film an manchen Stellen etwas zu lang geraten ist und auch etwas holprig wirkt, gibt es kaum etwas, was ich dem Film negativer ankreiden müsste. Klar sind die Bandmitglieder allesamt keine Schauspieler, aber sie machen natürlich auch weil es Rockstars sind die den Auftritt auf der großen Bühne gewohnt sind einen großartigen Job und füllen ihre Charaktere, die natürlich allesamt sie selbst sind mit Leben. Vor allem Dave Grohl hat hier sichtlich Spaß an dem Ganzen. Die Horrorkomödie hat Anleihen diverser Bereiche des Horrors von „Haunted House“ über „Slasher“ bis hin zum okkulten Horror und hat durchaus dort einige auch sehr effektive und brutale Szenen dabei, die man so erst einmal nicht erwartet. Dabei sind auch die Schockeffekte und die filmische Umsetzung dieser Effekte gut und auch ein wenig Foreshadowing lässt sich der Film nicht nehmen. Dabei nimmt sich der Film jedoch nie zu ernst, was den Charme des Ganzen ausmacht. Des weiteren ist auch sehr charmant, wie die Band sich auch mal selbst aufs Korn nimmt und da auch einiges an Service an den Fan bietet.

„Studio 666“ – My First Look – 8/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 27. Februar 2022 00:10
von HCN007
iHaveCNit: Belfast (2022) – Kenneth Branagh – Universal
Deutscher Kinostart: 24.02.2022
gesehen am 23.02.2022 in OmU in der Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frakfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 4, Sitz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 26.02.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 20:15 Uhr


Im Februar 2022 kommt man an einem Regisseur nicht vorbei – nach seiner Agatha-Christie-Fortsetzung „Tod auf dem Nil“ ist Kenneth Branagh nun auch mit dem 7-fach oscarnominierten „Belfast“ im Kino vertreten. Von Beiden für Branagh durchaus persönlichen Filmen ist Belfast nicht nur der Persönlichere, sondern auch der Bessere – auch wenn nicht alles an „Belfast“ perfekt ist.

Der 9-jährige Buddy lebt bei seiner Mutter in Belfast, die sich, während der Vater in England arbeitet und lebt um die Familie zu finanzieren, um Buddy und seinen Bruder kümmert. Zwischen Schule und Zeit mit seinen Freunden verbringt er auch gerne Zeit bei seinen Großeltern doch wir befinden uns im Jahre 1969 und die bürgerkriegsähnlichen Zustände zwischen Protestanten und Katholiken beginnen die Stadt auseinanderzureißen. Inmitten dieser Unruhen muss sich der junge Buddy zurecht finden und auch eine Entscheidung über seine Zukunft rückt immer näher.

Zunächst einmal muss ich an dieser Stelle sagen, dass „Belfast“ mit seinen Bildern einfach großartig aussieht und von seinem Ensemble großartig gespielt wird. Angefangen bei Jude Hill, der als angepriesene Neuentdeckung genau das ist – eine großartige Neuentdeckung. Darüberhinaus bekommen wir mit Ciaran Hinds und Judi Dench ein großartiges Großeltern-Paar geboten, bei denen man aber aufgrund des eigentlichen Altersunterschieds beider Darsteller durchaus ein Auge zudrücken muss. Ergänzt wird das noch durch Caitriona Balfe und Jamie Dornan als Eltern des jungen Buddy, die das kleine Ensemble, das noch ein paar weitere Nebenrollen beinhaltetet, abrunden. Man spürt zu jeder Sekunde des Films, mit wie viel Liebe zum Detail hier Kenneth Branagh eine warmherzige Ode an seine Heimatstadt, das damalige Lebensgefühl und seine Kindheit auf die Leinwand bannen wollte. Auch das Maß an Witz und Warmherzigkeit in der erzählten Geschichte hat mir gefallen. Und sicherlich wird sich der ein oder andere mit der ein oder anderen Situation auch selbst identifizieren können. Jedoch geht für mich die Mischung aus semibiographischem Coming-Of-Age und historischer Zeitgeschichte nicht ganz auf. Es mag zwar durchaus Methode einer Erinnerung einer Kindheit sein, dass diese bruchstückhaft nicht mehr alles wiedergeben kann, aber das hat durchaus bei „Belfast“ einige Tücken, die dem Film meiner Meinung nach nicht gut tun. Mit 99 Minuten ist der Film wesentlich zu kurz um seinen Themen den notwendigen zeitlichen Raum zu geben. Sowohl in der Erzählung des Lebens des jungen Buddy als auch in der zeitlichen Schilderung der Unruhen wirkt der Film sehr holprig und sprunghaft, so dass viele Momente nicht wirklich aus erzählt wirken. Und das ist schade, denn mit einer wesentlich mindestens um eine Stunde längeren Fassung des Films hätte der Film ein wirklich episches und meisterhaftes Stück Zeitgeschichte werden können.

„Belfast“ - My Second Look – 8/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 27. Februar 2022 22:42
von HCN007
iHaveCNit: King Richard (2022) – Reinaldo Marcus Green – Warner
Deutscher Kinostart: 24.02.2022
gesehen am 27.02.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 2 – Reihe 16, Platz 20 – 16:45 Uhr


Großes Tennis im Kino gibt es eher selten. Aber zumindest gab es zuletzt sowohl mit „Battle Of The Sexes“ und „Borg/McEnroe“ zwei ganz interessante Filme im Bereich des Tennis-Sports, die mir ganz gut gefallen haben. Im Rahmen der Oscarsaison ist nun auch „King Richard“ mehrfach nominiert und auch dieser Film bietet ganz großes Tennis – gerade weil er ein vielschichtiges Porträt eines Mannes liefert, der auf die Karrieren der Williams-Schwestern Venus und Serena einen durchaus entscheidenden Einfluss gehabt hat.

Der Familienvater Richard Williams lebt mit seiner Frau und den 5 Töchtern in Compton und hat ganz große Pläne für seine Töchter Venus und Serena, denn die beiden talentierten Tennis-Spielerinnen sollen an die Weltspitze kommen, was für 2 junge afroamerikanische Mädchen aus Compton unerreichbar scheint. Mit eiserner Disziplin und sehr strengem und sturem Kopf versucht er den sehr schweren und vielschichtigen Balanceakt zwischen unbeschwerter Kindheit und Jugend seiner Töchter, die Verfolgung der Karrierepläne und dem Abschirmen von äußeren Einflüssen sowie dem Loslassen als Vater zu meistern.

„King Richard“ ist als Biopic eines der klassischen Sorte, bei dem sicherlich die ein oder anderen zugrundeliegenden Wahrheiten der Geschichte aus dramaturgischen Gründen durchaus angepasst oder auch verändert worden ist. Zumindest kommt es ohne große Ecken und Kanten aus und sorgt als Feel-Good-Movie über den amerikanischen Traum immer für die passenden Emotionen, die einem zum Lachen, Weinen und Mitfiebern bringen. Es wird nicht allzuviel hinterfragt und kritisch betrachtet. Das schwierige Leben von Afroamerikanern in Compton und auch der unterschwellige Alltagsrassismus wird nur bedingt und oberflächlich am Rande eingebunden. Jedoch fand ich das Porträt von Richard Williams und die vielschichtige Ausarbeitung seines Charakters sehr interessant und auch Will Smith gibt diesem Mann eine ganz interessante und starke Darstellung. Gerade dort wäre natürlich interessant wie stark die Williams-Schwestern als Mit-Produzentinnen des Film am kreativen Prozess beteiligt waren und ob sie mit diesem Film eine Liebeserklärung an ihre Eltern und vor allem ihren Vater machen wollten. Und gerade bei Will Smith bin ich mal gespannt, ob er damit den Goldjungen bekommen wird.

„King Richard“ – My First Look – 8/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 4. März 2022 01:55
von HCN007
iHaveCNit: The Card Counter (2022) – Paul Schrader - Weltkino
Deutscher Kinostart: 03.03.2022
gesehen am 03.03.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Harmonie – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 20:45 Uhr


Auch wenn natürlich dieses Kinostartwochenende von „The Batman“ überstrahlt wird, lohnt sich durchaus auch der Blick auf einen weiteren Kinostart – den neuen Film von Paul Schrader „The Card Counter“ mit Oscar Isaac in der Hauptrolle.

William ist Kartenspieler, der von Motel zu Motel und von Casino zu Casino reist und dabei strikten, selbst gesetzten Routinen und Regeln folgt. Doch eine Schuld aus deiner dunkleren Vergangenheit, die ihn auch für längere Zeit in den Knast gebracht hat, lastet auf ihm schwer, so dass der zufällige Kontakt zur Managerin La Linda und einem Unbekannten namens Cirk ihn zwingen wird, sich seinen inneren Dämonen der Vergangenheit zu stellen.

„The Card Counter“ ist visuell ein großartiger Film. Die Kameraführung, die auf Kamera gebannten Bilder und auch der Schnitt hat mir sehr gut gefallen, auch wenn natürlich die Sets sehr kühl, distanziert und auch teilweise leer gewirkt haben. Das, was am Ende hinter der Motivation von Oscar Isaacs großartig gespielten William steckt und welche Hintergründe vorliegen, möchte ich an dieser Stelle offen lassen. Was ich nicht offen lassen möchte ist, dass mir diese Hintergründe gut gefallen haben, auch die damit einhergehenden Konflikte für William sind großartig herausgearbeitet worden. Darüber hinaus gibt es Sequenzen, die ein wenig experimentell inszeniert worden sind. Die Themen Vergeltung und Schuld verknüpft mit inneren Dämonen geben dem Film und seinen Charakteren durchaus unter der sterilen Oberfläche einiges an interessanter Tiefe. Insgesamt eine feine Charakterstudie, die sich rein oberflächlich als gemächliches Spielerdrama und Rachethriller tarnt.

„The Card Counter“ - My First Look – 8/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 9. März 2022 00:51
von HCN007
iHaveCNit: Cyrano (2022) – Joe Wright – Universal
Deutscher Kinostart: 03.03.2022
gesehen am 08.03.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 12 – Reihe 16, Platz 15 – 20:00 Uhr


Ganz ehrlich gesagt ist der Stoff des Theater/Musicalstücks „Cyrano de Bergerac“ bisher komplett an mir vorbeigegangen. Das ist durchaus eine interessante und frische Ausgangslage gewesen, als ich mir Joe Wrights Neuverfilmung „Cyrano“ mit Peter Dinklage auf die Liste gesetzt und schlussendlich auch gesehen habe.

Der körperlich beeinträchtigte Cyrano de Bergerac liebt die Lyrik und seit Ewigkeiten auch Roxanne, die jedoch mit dem Duke de Quiche liiert ist – dem Leiter der Garde, der auch Cyrano angehört. Als Roxanne jedoch durch Zufall auf den neu angekommenen, attraktiven Gardisten Christian Neuvilette trifft, ist es um Roxanne und Christian geschehen. Liebe auf den ersten Blick. Im Geheimen bittet Sie Cyrano als Vermittler zwischen den beiden Verliebten zu sein, ohne zu ahnen, welche Tragik dies für Cyrano bedeutet.

Joe Wright hat den Stoff als klassisch, historisches Drama inszeniert, dass auch aus rein visueller Perspektive sehr gut und üppig ausgestattet aussieht. Peter Dinklage hat eine durchaus engagierte und emotionale Performance anzubieten und auch ein paar der im Film enthaltenen Momente sind schon ergreifend und emotional. Jedoch wirkte das ganze erzählte Geschehen im Film sehr sprunghaft. Es muss nicht immer alles logisch sein, aber glaubwürdig und nicht behauptet sollte es schon sein. Und da ist diese sprunghafte Erzählung ein nicht unerhebliches Problem. Die Dynamik des ganzen Stoffes ist natürlich ein klassisch tragisches Liebesmärchen, dass es so in dieser Form nie in der Realität geben würde. Die Musikstücke und auch Tanzsequenzen sind auch mal mehr oder mal weniger gut in die Erzählung der Geschichte eingebunden. Insgesamt fand ich „Cyrano“ in Ordnung, aber so ganz warm bin ich mit dem Film dann doch nicht geworden.

„Cyrano“ – My First Look – 6/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 10. März 2022 16:58
von ollistone
Nomadland auf Disney+

Am meisten ärgert mich eigentlich, dass der Film exakt so war, wie ich befürchtet hatte und weshalb ich ihn lange nicht sehen wollte. Irgendwie ganz schön gefilmt, aber in seiner ganzen Konzept- und Ideenlosigkeit und Weigerung, irgendeine Geschichte zu erzählen, ganz zu schweigen vom Fehlen irgendeiner darstellerischen Leistung, dann doch ein Ärgernis, das nur noch durch die Frage getoppt wird, weshalb ausgerechnet dieser Film die drei Haupt-Oscars abgeräumt hat. Kann ich nicht nachvollziehen.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 10. März 2022 17:00
von Casino Hille
Korrekt, habe nichts hinzuzufügen. Ein Kollege von mir nannte ihn "Kunstfilm-Schrott" und auch, wenn das etwas zu hart ist, so trifft es doch auf eine gewisse Art a) ins Schwarze und b) mein Komikzentrum.