Re: Zuletzt gesehener Film

9857
HCN007 hat geschrieben: 1. September 2021 00:10 An meiner Spitze für 2021 hat sich in der aktuellen Situation eine geteilte Führung zwischen den Filmen "Der Rausch" und "The Father" ergeben. Dementsprechend habe ich gerade noch einmal "Der Rausch" gesehen um für mich die Gefühlslage zwischen beiden Filmen innerhalb kurzer Zeit zu testen. Und dieser Test hat dazu geführt, dass ich mehr bei "Der Rausch" gefühlt habe und dieser nun immer noch auf meiner Nummer 1 von 2021 steht - bei erst 2 Filmen, die eine 10 bekommen haben.
Beides Filme die ich mir unbedingt noch ansehen muss, aber da warte ich dann noch, bis entsprechende Streaming Dienste diese Filme veröffentlichen.

Re: Zuletzt gesehener Film

9858
iHaveCNit: Killers Bodyguard 2 (2021) – Patrick Hughes – Telepool
Deutscher Kinostart: 26.08.2021
gesehen am 02.09.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 5 – Reihe 13, Platz 16 – 17:05 Uhr


Im Jahre 2017 kam mit „Killers Bodyguard“ eine unterhaltsame Buddy-Actionkomödie mit dem Duo aus Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson in die Kinos. Da hat es mich nicht wirklich überrascht, dass eine Fortsetzung in der Mache gewesen ist – die ich mir nun auch im Kino angesehen habe.

Michael Bryce befindet sich nach dem Verlust seiner Bodyguard-Lizenz in einer tiefen persönlichen und psychischen Krise, so dass ihm von seiner Psychiaterin ein Erholungsurlaub in Italien empfohlen wird. Doch direkt zu Beginn des Urlaubs wird er von Sonia Kincaid aufgegriffen, die ihn bittet, ihren gekidnappten Mann Darius zu retten. Zeitgleich möchte der Grieche Aristotle Papadopoulus aufgrund von der EU aufgelegten Restriktionen mithilfe eines groß angelegten Cyberangriffs die EU in ein Chaos stürzen und Bryce und die Kincaids werden in diese Verschwörung mit reingezogen.

Der Film hat mich sehr unterhalten, auch wenn der Humor des Films durchaus sehr platt, flach und stellenweise sehr vulgär daherkommt und sehr albern und drüber ist. Wer mit dieser Art des Humors nichts anfangen kann für den ist der Film auf jeden Fall nichts, da ich aber damit keine Probleme hatte, hatte ich auch mit dem Humor kein Problem und meinen Spaß gehabt. Die Handlung des Films ist natürlich auch nur ein übertriebenes, nicht ernst zu nehmendes Beiwerk und Mittel zum Zweck für die Action und den Humor. Die Entwicklungen in der Handlung sind natürlich auch nicht der Rede wert und werden entsprechend flach aufgelöst. Die Action selbst ist routiniert und unterhaltsam, der Grad an gezeigter Gewalt und Brutalität passt natürlich auch zum Ton des Films, der natürlich etwas drüber ist. Effektemäßig gibt es natürlich an der ein oder anderen Stelle des Films das Gefühl von Künstlichkeit, was den Gesamteindruck bedingt schmälert. Insgesamt war der Film aber unterhaltsam.

„Killers Bodyguard 2“ - My First Look – 6/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9859
Sondervorstellung
iHaveCNit: The Godfathers Of Hardcore (2018) – Ian McFarlane
Deutscher Heimkinostart: 15.11.2019
gesehen am 03.09.2021 in OMU im Rahmen der Reihe „Schlachthof Film des Monats“
Murnau Filmtheather Wiesbaden – Reihe D, Sitz 13 – 20:15 Uhr


Im Rahmen der Vorstellungsreihe des Murnau Filmtheaters in Wiesbaden die „Schlachthof Film des Monats“ genannt wird, weil das Filmtheather direkt unmittelbar an das Wiesbadener Kulturzentrum und Veranstaltungsort Schlachthof angrenzt. Bestandteil der Vorstellungsreihe ist immer ein Film mit musikalischem Hintergrund. In diesem Monat war es der Dokumentarfilm „The Godfathers of Hardcore“ von Ian McFarlane.

Hintergrund des Dokumentarfilms sind die Persönlichkeiten Roger Miret und Vinnie Stigma, die die führenden Köpfe hinter der seit knapp 4 Jahrzehnten aktiven Band „Agnostic Front“ sind – die für sich selbst genommen mit eine der wichtigsten und prägendsten Band im Hardcore-Punk sind, nicht nur aus ihrem New York, sondern weltweit. Der Film fokussiert sich größtenteils auf das Leben der Beiden – und in Ansätzen auch mit der Bandgeschichte von Agnostic Front.

Auch wenn ich mir den Dokumentarfilm bereits bei der Heimkinoveröffentlichung gekauft und angesehen habe, habe ich es mir nicht nehmen lassen den Film noch einmal auf der großen Leinwand zu sehen und hier kommt auch der Film mit einem tollen Publikum noch einmal besser zur Geltung. Der Film selbst folgt Roger Miret und Vinnie Stigma, die viel über ihr Leben, das Lebensgefühl, den Einfluss auf die Bandgeschichte und auch über viele persönliche Schicksale und Tragödien. Dabei kommen viele Weggefährten, Bandkollegen und auch Familienangehörige zu Wort. Nicht nur, dass mich der Film und die Nähe zum Schlachthof an mein letztes Konzert vor dem Lockdown erinnert hat, die Art der Inszenierung und auch die Schilderung der Lebensgeschichte vor allem wenn es um charakterliche Züge und gewisse Lebensabschnitte von Roger Miret geht, lässt mich eine gewisse Verbindung zu Roger Miret spüren – und auch emotional mitgehen, wenn es um den Film geht. Dokumentarfilme bleiben bei mir ohne Wertung – gerade wenn es um eine meiner Lieblingsbands im Hardcore-Bereich geht, ist das auch besser so.

„The Godfathers Of Hardcore“ - My Second Look –Ohne Wertung
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Re: Zuletzt gesehener Film

9860
iHaveCNit: Malignant (2021) – James Wan - Warner
Deutscher Kinostart: 02.09.2021
gesehen am 06.09.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 2 – Reihe 16, Platz 20 – 21:10 Uhr


Ganz spontan durch seinen Trailer inspiriert habe ich mir James Wans „Malignant“ auf meinen Kalender gesetzt und gestern Abend auch angesehen. Und das, was sich in Wans Film entfaltet, hat mir sehr gut gefallen.

Die schwangere Madison lebt gemeinsam mit ihrem Mann zusammen. Nach einem gewalttätigen Vorfall wird ihre Schädeldecke leicht angerissen. Fortan scheint sie von Visionen echter Morde heimgesucht zu werden, die scheinbar mit einem imaginären Freund ihrer Vergangenheit zusammenhängen.

„Malignant“ ist ein sehr hochwertig inszenierter Thriller, der für sein Genre im Horrorsektor schon sehr gut aussieht. Über „Malignant“ sollte man so wenig wie möglich wissen, nur dass hier viele Einflüsse des Genres aufeinandertreffen und sich eine visuelle und erzählerische Mischung auf der Leinwand entfaltet, die stellenweise nicht bedingt zusammenpasst, aber doch durchaus überrascht und mit der Erwartung des Zuschauers spielt. Aber gerade wenn es hier richtig zur Sache geht, die Spannungsschraube angezogen und die letztendliche Auflösung präsentiert wird hat mich der Film bekommen – natürlich ist daran auch das großartige Schauspiel von Annabelle Wallis beteiligt.

„Malignant“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9861
iHaveCNit: Stillwater – Gegen Jeden Verdacht (2021) – Tom McCarthy – Universal
Deutscher Kinostart: 09.09.2021
gesehen am 09.09.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 11 – Reihe 16, Platz 15 – 17:20 Uhr


Tom McCarthy, der zuletzt unter anderem den großartigen, mit dem Oscar prämierten Film „Spotlight“ inszeniert hat, bringt mit „Stillwater“ einen weiteren großartigen Film an den Start. Mit Matt Damon in der Hauptrolle und nach dem Trailer war für mich klar, dass ich mir diesen Film ansehen möchte.

Bill Baker lebt in Oklahoma. Der arbeitslose Ölbohrarbeiter hangelt sich von Job zu Job und reist regelmäßig nach Marseille, da dort seine Tochter Allison für den Mord an einer Mitstudentin im Knast sitzt. Von ihrer Unschuld überzeugt ist er selbst als es keine rechtlichen Mittel mehr gibt zu allem bereit, Beweise für ihre Unschuld zu suchen. Vor Ort bekommt er unter anderem Hilfe von der Theaterschauspielerin Virginie und deren Tochter Maya.

„Stillwater“ soll als Film lose auf dem Fall der Amanda Knox aufbauen, da ich mich jedoch mit diesem Fall nicht beschäftigt habe und auch nicht in genau diesem Thema drin bin, kann ich dazu an dieser Stelle keine Aussage treffen. Da ich „Spotlight“ von McCarthy bereits mochte, war mir klar, dass „Stillwater“ kein Film der schnellen Sorte sein wird. Mit 140 Minuten nimmt sich „Stillwater“ bis auf einen etwas sprunghaft erzählten Abschluss die notwendige Zeit für die Erzählung seiner Geschichte. Dabei bleibt der Film sehr ruhig, unaufgeregt und niemals wirklich effekthascherisch und erzeugt damit eine großartige Atmosphäre, die sowohl Dramatik als auch Spannung vermittelt. Inmitten des Films gefällt mir Matt Damon sehr gut als einfacher Mann aus Amerika, der hier alles für die Unschuld seiner Tochter. Auch auf ganz natürliche Art wird uns hier der Kontrast zwischen einfachen Verhältnissen in Amerika und Frankreich dargestellt – und gesellschaftskritische Untertöne sind hier spürbar, ohne unpassend zu sein. Gerade auf der charakterlichen Ebene und den im Film entstehenden Dynamiken wird der Film auch sehr warmherzig und liebenswert. Sowohl Bills Beziehung zu Virginie und deren Tochter Maya als auch Bills Beziehung zu seiner Tochter Allison. Hier haben mir auch Camille Cottin und Abigail Breslin sehr gut gefallen. Ebenfalls fand ich hier Marseille als Handlungsort großartig in Szene gesetzt.

„Stillwater – Gegen Jeden Verdacht“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9863
Ja, "Stillwater" kann sich auf jeden Fall sehen lassen und ist meiner Meinung nach eine kleine Empfehlung.

Ergänzend dazu habe ich auch Mittwoch Abend in der Spotlight-Sneak einen kommenden deutschen Film gesehen, den ich in der Zweitsichtung noch genauer beleuchten werde. Für die Erstsichtung warte ich noch auf die Auflösung mit Gesamtwertung des Kinos.

iHaveCNit: Beckenrand Sheriff (2021) – Marcus H. Rosenmüller – Leonine Studios
Deutscher Kinostart: 09.09.2021
gesehen am 10.09.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 12 – Reihe 16, Platz 14 – 17:20 Uhr


Zwischen ein paar ernsten Filmen ist auch immer wieder Platz für Komödien in meinem Kinokalender. Da passte spontan Marcus H. Rosenmüllers „Beckenrand Sheriff“ ganz gut, den ich nach der ersten Sichtung des Trailers auf meine Liste gesetzt habe. Der Kinobesuch war mal wieder ein sehr spaßiges und unterhaltsames Erlebnis.

Karl Kruse ist seit Jahrzehnten Schwimmmeister in einem Freibad. Mit seinem Kontrollwahn hat er einen Großteil der Kundschaft vergrault, so dass das Bad aufgrund einer unrentablen Situation für ein großes Bauprojekt abgerissen werden soll. So hat Karl Kruse trotz all seiner eigenen Unzulänglichkeiten alle Hände voll zu tun Mittel und Wege zu finden, das Bad zu erhalten. Dabei helfen im das im Bad trainierende Wasserballteam und der nigerianische Flüchtling Sali, der selbst einen eigenen Plan mit seiner Aushilfe im Freibad verfolgt.

Der Film ist ein unfassbar spaßiges Erlebnis im Kino gewesen und hat sehr viel Laune gemacht. Dabei liefert der Film eine große Anzahl an kauzigen Charakteren und auch den ein oder anderen damit verbundenen Nebenschauplatz, der sich am Gerüst des Erhalt des Freibads entlanghangelt. Von typischem Klamauk, Rom-Com, Flüchtlingsdrama, Gesellschaftskritischem Einschlag in Bezug auf Gentrifizierung reißt er sehr viel an. Im Rahmen der notwendigen Unausgewogenheit natürlich relativ oberflächlich und nicht sehr tiefgründig. In seinem Aufbau dreht der Film dann auch mal extrem frei und wirkt damit extrem drüber, wenn alles zusammenkommt. Aber das ganze Ensemble macht sehr viel Spaß – genau wie der Film.

„Beckenrand Sheriff“ - My First Look – 7/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9864
iHaveCNit: Curveball – Wir machen die Wahrheit (2021) – Johannes Naber – Filmwelt
Deutscher Kinostart: 09.09.2021
gesehen am 11.09.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 1, Sitz 9 – 18:15 Uhr


Vor 20 Jahren hat sich ein historisches Ereignis in unser Gedächtnis eingebrannt als zwei gekaperte Flugzeuge in die Zwillingstürme des New Yorker World Trade Centers geflogen sind und diese zum Einsturz gebracht haben. Dieses Trauma, dass die USA noch bis heute ins Mark erschüttert hat ist mitunter ein großes politisches Ventil mit der Suche nach Genugtuung für die USA gewesen. Auch wenn es natürlich ein wenig diskussionswürdig und makaber sein kann, war dieses Jubiläum der für mich passende Tag für einen Kinobesuch – damit ich mir die deutsche von Johannes Naber inszenierte Produktion „Curveball – Wir machen die Wahrheit“ ansehe, deren Thema durchaus für den 11.09.2001 von essentieller Bedeutung ist.

Arndt Wolf ist Experte für Biowaffen beim BND. Seiner Überzeugung nach sind Saddam Hussein und der Irak im Besitz von Biowaffen, doch als er als Unterstützung der UN genau wie die UN vor Ort abgezogen wird, fristet er in seinem Labor sein Dasein. Überraschend wird Wolf von den BND-Vorgesetzten Tetzlaff und Schatz damit betraut den Iraker Rafid Halwan zu verhören und zu betreuen. Rafid Halwan gibt vor Informationen über Biowaffen zu haben, die im Besitz des Iraks und Saddam Hussein sein sollen. Je mehr Wolf das Vertrauen von Rafid gewinnt und an Informationen gelangt, umso mehr Interesse scheinen auch die Amerikaner an Rafids Informationen zu haben.

„Curveball“ zeichnet auf sehr vereinfachte und verdichtete Weise, welchen Einfluss der Bundesnachrichtendienst und die deutsche Regierung auf den von den USA initiierten Irak-Krieg hat. Statt auf einen Polit- und Agententhriller zu setzen, nutzt Regisseur Johannes Naber die Mittel einer Groteske, Komödie und Satire für die Aufarbeitung des Themas. Dabei mag er zwar sehr staubig und trocken wirken, aber unfassbar unterhaltsam. Diese Mischung und das Spannungsfeld aus Inkompetenz, Unwissenheit und Naivität, die vom BND in diesem Fall an den Tag gelegt wird sorgt für eine Situationskomik, die sowohl unfassbar witzig und unterhaltsam ist, aber auch gerade im Bezug auf das Thema dafür sorgen kann, dass einem das Lachen im Halse stecken bleiben könnte. Einen großen Anteil daran hat vor allem das Ensemble aus Sebastian Blomberg, Dar Salim, Virgina Kull, Thorsten Merten und Michael Wittenborn, der von Regisseur Naber komponierte Soundtrack und auch das gesamte Setdesign. Insgesamt hat mir der Film sehr gut gefallen.

„Curveball – Wir machen die Wahrheit “ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9865
iHaveCNit: Don´t Breathe 2 (2021) – Rodo Sayagues – Sony Pictures
Deutscher Kinostart: 09.09.2021
gesehen am 12.09.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 7 – Reihe 13, Platz 14 – 19:00 Uhr

2016 war Fede Alvarez „Don´t Breathe“ ein kleiner Hit im Horrorthriller-Bereich, so dass eine Fortsetzung durchaus klar gewesen ist. Diese Fortsetzung, in der Stephen Lang seine Rolle wieder aufnimmt, ist dieses mal vom Rodo Sayagues inszeniert worden, der beim Erstling am Drehbuch mit beteiligt war – und durchaus gibt es auch immer wieder Fälle von Fortsetzungen, die man am Ende nicht gebraucht hätte – und diese Frage ist hier bei diesem Film auf jeden Fall angemessen.

Einige Jahre nachdem Einbruch beim blinden, kampferprobten Kriegsveteran hat er ein junges Waisenmädchen bei sich aufgenommen und kümmert sich um die kleine Phoenix, die er größtenteils isoliert und abschirmt, bis es an einem Abend zu einem Einbruch in sein Haus kommt. Die Einbrecher haben es auf die kleine Phoenix abgesehen.

„Don´t Breathe 2“ funktioniert durchaus als harter, roher, Rachethriller mit einem physisch extrem präsenten Stephen Lang. Ob die durchaus mit einem hohen Gewaltgrad enthaltene und visuelle Brutalität angebracht ist, ist natürlich diskussionswürdig. Genau wie die Tatsache, dass ein „Antagonist“ nun im Kern als „Protagonist“ funktionieren soll. Insgesamt liefert der Film grundsätzlich kaum einen Raum für Sympathieträger und auch die grundsätzliche Idee und das Konzept des Erstlings wird hier nicht ausgespielt. Des Weiteren liefert der Film im letztendlichen Kern einen durchaus moralisch und ethisch fragwürdigen Konflikt.

„Don´t Breathe 2“ - My First Look – 6/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9866
iHaveCNit: Je Suis Karl (2021) – Christian Schwochow – Pandora Film
Deutscher Kinostart: 16.09.2021
gesehen am 08.09.2021 in der Spotlight-Arthouse-Sneak der Arthouse-Kinos Frankfurt
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie - Parkett – Reihe 9 Platz 3 – 21:00 Uhr
gesehen am 16.09.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 11 – Reihe 16 Platz 15 – 20:15 Uhr

Kommen wir zu einem Film, den ich bereits im Rahmen der „Spotlight-Sneak“ der Arthouse Kinos Frankfurt gesehen habe und der auch in meinem regulären Kinokalender geplant war, nachdem mich sowohl der Trailer als auch Kinowerbeflyer und Aufsteller angesprochen hat. „Je Suis Karl“ ist aktuell für 4 Preise beim „Deutschen Filmpreis“ nominiert und war auch einer der Kandidaten, die Deutschland hätte einreichen können für die Kategorie „Best International Feature Film“ bei der nächsten Oscarverleihung, bevor man sich aktuell für Maria Schraders „Ich bin dein Mensch“ entschieden hat. Beide Filme sind großartig, nach aktuellem Stand ist jedoch „Je Suis Karl“ für mich der beste deutsche Film, den ich 2021 im Kino gesehen habe, da er durchaus ein wichtiges brisantes und aktuelles Thema auf interessante und provokative Art und Weise auf die Leinwand bringt.

Ein Bombenanschlag in Berlin reißt das Leben von Maxi und Alex aus den Fugen, weil die Mutter und Frau Ines als auch die Brüder/Söhne Hans und Franz damit aus dem Leben gerissen wird. In aller Wut und Trauer entfremden sich Tochter und Vater immer weiter voneinander. Auf der Suche nach Halt trifft Maxi auf den charismatischen Karl, der ihr nahelegt eine kommende Veranstaltung einer Gruppierung in Prag zu besuchen, bei der auch er vor Ort sein wird. Dort angekommen findet sie den Halt, eine Familie, ein Zuhause und die Liebe, die sie in ihrer Trauer so dringend benötigt – ohne erahnen zu können, was es mit dieser Gruppierung und Karl auf sich hat.

Der Film ist eine elektrisierende, spannende und in seinen Bann ziehende Mischung aus Familiendrama, Liebesgeschichte und auch Extremismusthriller, der mich sowohl bei der ersten, als auch der zweiten Sichtung begeistern konnte. Das liegt an Christian Schwochows moderner Inszenierung, der Filmmusik, die bei der Auswahl und Kreation der extra für den Film geschaffenen Songs in den passenden Situationen eingespielt wird und mit seinen Melodien und den Texten die Handlung perfekt unterfüttert. Und das liegt an den Schauspielern – allen voran an Luna Wedler, die hier die junge Maxi spielt und Jannis Niewöhners Karl. Natürlich lassen sich ein paar schmissige, moderne Oneliner und Plattitüden in den Dialogen nicht vermeiden, aber das ist für mich kein großes Problem gewesen. Das Thema des Films ist brisant, aktuell und natürlich sehr wichtig. In diesem Film setzt sich Christian Schwochow und der Drehbuchautor Thomas Wendrich mit dem Auftreten der neuen Rechten in Europa auseinander und wie sie mit modernen Mitteln des Internets, der sozialen Netzwerke und Events ihre Mitglieder erweitert und sogar einen Einfluss auf aktuelle politische Entscheidungen nehmen könnte – und eine große Bedrohung sein könnte. Natürlich ist der Plot in seiner Konstruktion an der ein oder anderen Stelle zu forciert konstruiert. Bei all dem wie der Film dies darstellt setzt man sich als Zuschauer einer direkten Selbstreflexion aus, die auch lange nach dem Film nachhallen kann. Dabei stellen sich Fragen, wie empfänglich man selbst für die Ideologien ist, aus welchem Blickwinkel man Nachrichten über Attentate betrachtet und in Folge von Manipulation, Propaganda, Verführung hinterfragt, was richtig und falsch ist. Und selbstverständlich zeigt der Film auf, mit welchen Mitteln unsere Gesellschaft gesamt aus ihren Fugen gerissen wird und sich Geschichte wiederholen könnte.

„Je Suis Karl“ - My Second Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9867
iHaveCNit: Ein Nasser Hund (2021) – Damir Lukacevic – Warner
Deutscher Kinostart: 09.09.2021
gesehen am 19.09.2021
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 1 Platz 90 – 20:15 Uhr


Aus den Kinostarts des 09.09.2021 habe ich mich auch noch für einen deutschen Genrebeitrag entschieden, der auch sehr sehenswert gewesen ist. Inspiriert durch das Buch „Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude“ des jüdischstämmigen Schriftstellers Arye Sharuz Shalikar und dessen persönlichen Erfahrungen hat Regisseur Damir Lukacevic eine authentische Charakter- und Milieustudie in Form eines Coming-Of-Age-Films geschaffen.

Der junge Iraner Soheil zieht mit seinen Eltern von Göttingen nach Berlin-Wedding. Relativ schnell findet er Anschluss im Freundeskreis des Türken Husseyn und auch mit der Mitschülerin Selma scheint er schnell eine gute Beziehung aufzubauen. Doch inmitten seines muslimischen Umfelds muss der sakulär lebende Jude seine Herkunft leugnen und verheimlichen, damit es zu keinen Konflikten kommt. Als es doch passiert und er selbst mit seiner Identität zu kämpfen hat, scheinen die Konflikte in seinem Umfeld endlos.

„Ein Nasser Hund“ verlegt so wie ich gesehen habe die Handlung des Buchs von den 90ern in unsere aktuelle Gegenwart, da die Probleme und Konflikte zwischen Muslimen und Juden quasi zeitlos und immer noch aktuell sind – genau wie ein grundsätzlich damit verbundener Antisemitismus und Rassismus. Der Film ist sehr authentisch inszeniert, erzählt und gespielt worden. Hier machen vor allem das Trio um Doguhan Kabadayi, Derya Dilber und Mohammad Eliraqui einen unfassbar tollen Job indem sie nicht nur die vielschichtigen Figuren selbst sondern auch die durchaus komplexen und vielschichtigen Beziehungen untereinander großartig spielen und dabei stets glaubwürdig sind – genau wie die Entwicklungen innerhalb des Films sowohl dahingehend als die damit entstehenden Konflikte, Probleme und Herausforderungen. Die Themen, die der Film hier anreißt bezüglich Identität, Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung, Liebe, Freundschaft, Brüderlichkeit sind natürlich in ihrer Masse unfassbar groß für eine Lauflänge von 100 Minuten, aber der Film schafft wenn auch leicht oberflächlich diese Themen toll zu verdichten. Darüber hinaus liefert der Film auch zum Teil gut choreographierte Actionsequenzen, die von einer hektischen, unruhigen Wackelkamera aufgenommen worden sind. Im Film haben mir dann auch noch vor allem Kida Ramadan als Vater von Soheil gefallen.

„Ein Nasser Hund“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9868
Den ersten Film in diesem Jahr, den ich ganze 3 Mal angesehen habe ist Florian Zellers "The Father", weil ich unbedingt mit 2 Familienangehörigen den Film sehen wollte, die auf der einen Seite beruflich, auf der anderen Seite privat direkt mit dem Thema des Films zu tun hatten. Beide waren vom perfekten Schauspiel Anthony Hopkins und der gesamten Umsetzung begeistert - und so hatte ich noch einmal ein ergänzendes Feedback von "Spezialisten" und einen tollen Kinoabend mit meiner Mutter und meiner Oma.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9869
Sondervorstellungen
iHaveCNit: Spotlight – Die Arthouse-Sneak (08.09.2021) – Überraschungsfilm
Deutscher Kinostart: ???
gesehen am 08.09.2021 in OmU
Arthouse Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 9, Sitz 3 – 21:00 Uhr

iHaveCNit: Spotlight – Die Arthouse-Sneak (22.09.2021) – Überraschungsfilm
Deutscher Kinostart: ???
gesehen am 22.09.2021 in OmU
Arthouse Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 1, Sitz 9 – 21:00 Uhr


Wer mir auf sozialen Medien wie Instagram folgt, weiß dass ich meine Kinobesuche immer dort poste. Da ich unter dem Besuch der letzten Spotlight-Sneak vom 25.08.2021 den Hashtat #spotlightsneak verwendet habe, habe ich zufällig an einem internen Gewinnspiel des Kinos für einen freien Besuch der nächsten Spotlight-Sneak vom 08.09.2021 gewonnen. Da war es klar für mich, dass ich selbstverständlich auch dieses Mal die Spotlight-Sneak besuche. Wie immer gibt es hier einen Überraschungsfilm zu sehen, den man am Ende benoten kann und das Kino ein eigenes Ranking aufstellt für die Filme, die hier gespielt werden. Das aktuelle Ranking sieht wie folgt aus:

1. The Father (1,4)
2. Promising Young Woman (1,9)
3. Minari (2,3)
1. Falling (2,5)

Für den Film gibt es im Vorfeld einen Hinweis auf den sozialen Netzwerken und dieser war wie folgt:

+++ Spotlight-Hinweis +++
Der heutige Überraschungsfilm wurde für die Auswahl des deutschen Beitrags bei der Oscarverleihung 2022 eingereicht. An Relevanz mangelt es dem Thema des Spielfilms definitiv nicht. Der Film der bei der diesjährigen Berlinale seine Weltpremiere feierte wird sicher auf Grund seiner brisanten Thematik (und Umsetzung) noch für reichlich Zündstoff sorgen. Seid gespannt!

Der hier gezeigte Überraschungsfilm wird auch später von mir bei seinem regulären Kinostart gesichtet und ausführlich besprochen. Der Film hat mir sehr gut gefallen, auch wenn er sich in kleineren Bereichen angreifbar macht und sicherlich aufgrund seiner Thematik spalten könnte.

+++ Spotlight-Auflösung vom 08.09.2021 +++
Hier gab es aufgrund Mangel an Personal und Zeit keine direkte öffentliche Auflösung des Films mit Notenschnitt.

Bei der Spotlight vom 22.09.2021 wurde das Ergebnis im Ranking angezeigt.

Der Film war Christian Schwochows „Je Suis Karl“ mit einer Durchschnittsnote von 2,4.

Das Ranking sieht nun nach 5 Filmen wie folgt aus:

1. The Father (1,4)
2. Promising Young Woman (1,9)
3. Minari (2,3)
4. Je Suis Karl (2,4)
5. Falling (2,5)

Bei der Spotlight-Sneak vom 22.09.2021 gab es im Vorfeld keine Hinweise auf den sozialen Netzwerken.

Den Film, der hier gezeigt worden ist, habe ich bereits im August im Freiluftkino Frankfurt gesehen und es gab diesen in der dänischen Originalfassung mit Untertiteln zu sehen.

+++ Spotlight-Auflösung vom 22.09.2021 +++
In der gestrigen Spotlight-Sneak haben wir euch die neue dänische "Komödie" Helden der Wahrscheinlichkeit von Anders Thomas Jensen (IN CHINA ESSEN SIE HUNDE, ADAMS ÄPFEL, MEN & CHICKEN) gezeigt. Eine schwarze Komödie über einen Trupp von Freaks und Nerds auf Rachefeldzug gegen eine Bikergang.
Eure Bewertung = 2,1
Note 1 =12x
Note 2= 22x
Note 3 = 9x
Note 4= 3x
Note 5 & 6 = 0x
Die kommende Spotlight-Sneak findet dann wieder am 6. Oktober in der Harmonie statt. Wir freuen uns auf euch!

Nun sieht das Ranking nach 6 Filmen wie folgt aus:

1. The Father (1,4)
2. Promising Young Woman (1,9)
3. Helden der Wahrscheinlichkeit – Riders Of Justice (2,1)
4. Minari (2,3)
5. Je Suis Karl (2,4)
6. Falling (2,5)

Wie habe ich gewertet ?

Da ich „Je Suis Karl“ eine 9/10 und „Riders Of Justice“ eine 8/10 gegeben habe und mich bei der Notenvergabe auch an dem IHK-Notenschnitt orientiere gab es von mir für „Je Suis Karl“ eine 1 und für „Riders Of Justice“ eine 2.

„Überraschungsfilm 08.09.2021“ - My First Look – 9/10 Punkte.

„Überraschungsfilm 22.09.2021“ - My Second Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9870
iHaveCNit: Schachnovelle (2021) – Philipp Stölzl – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 23.09.2021
gesehen am 26.09.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Cinema Lumiere – Reihe 5, Sitz 12 – 19:45 Uhr


An die Schachnovelle habe ich ein paar besondere Erinnerungen. Die Novelle von Stefan Zweig war Unterrichtsbestandteil des Deutschunterrichts, während ich meinen staatlich geprüften Betriebswirt gemacht habe. Damals wurde sowohl Aufbau und Struktur der Novelle als auch die Charaktere untersucht. In der abschließenden Klausur gab es damals eine 2+ und auch die Verfilmung von 1960 mit Curd Jürgens und Mario Adorf wurde seinerzeit gesichtet. Vor der Sichtung der Neuverfilmung habe ich noch einmal die Novelle mit begleitendem Hörbuch gelesen, den Film gesehen und die Unterlagen von damals überflogen. Die Neuverfilmung hat mir sehr gut gefallen und ich glaube, der Film hat eine ähnliche Wertung wie ich damals in der Klausur verdient.

Auf einer Schifffahrt von Europa nach Amerika ist der österreichische Anwalt Dr. Josef Bartok unter den Fahrgästen. Dr. Josef Bartok birgt ein dunkles Geheimnis, dass scheinbar seinen Verstand trübt. Nach der Machtergreifung der Deutschen in Österreich ist der Anwalt in die Gewalt der Gestapo gekommen und inhaftiert worden, mit dem Ziel ihm wichtige Daten zu entlocken. In dieser Haft findet er mithilfe eines Schachbuchs ein Ventil, seiner Haft einen Sinn zu geben – ohne zu ahnen, welche Folgen es für seinen Verstand haben kann.

Rückblickend mit meiner Retrospektive auf Stefan Zweigs Novelle komme ich zu dem Schluss, dass Zweig bei seiner Novelle durchaus auch vor allem wenn es um einzelne Charaktere geht einige kreative Freiräume gelassen hat – und natürlich ist es auch interessant für Verfilmungen, worauf der jeweilige Fokus von Drehbuchautor und Regisseur liegt. Und da finde ich es sehr gut, wie sich Philipp Stölzl von unter anderem auch der Verfilmung aus 1960 abgrenzt und auch als eigenständige moderne Version und Verfilmung des Stoffes gesehen werden kann. Und hier hat mir vor allem ein fast vollständiger Fokus auf den von Oliver Masucci großartig gespielten „Dr. B.“ gefallen und wie durch ihn quasi die Handlungsebenen der Buchvorlage miteinander auf interessante Art und Weise verwoben werden und auch dem Zuschauer gegenüber die Situation von „Dr. B.“ immersiv spürbar werden lassen. Neben dem Ensemble, in dem an Masuccis Seite Albrecht Schuch, Birgit Minichmayr, Samuel Finzi und auch Rolf Lassgard zu sehen sind, unterstützt auch das gesamte Produktionsdesign für eine stimmige und hochwertige Atmosphäre.

„Schachnovelle “ - My First Look – 9/10 Punkte.
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